Schweitzer Fachinformationen
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Die Magie ist in mir. . Sie ist in uns allen.
Frances Hodgson Burnett Aus »The Secret Garden«, 1911
Erinnern Sie sich noch an Ihre Kindertage? An die Zeit, wo die Welt einen magischen Schleier trug und alles möglich war? Da gab es sie, die Magie, die große Zauberin, die das Potenzial in ihren Händen hielt, mit dem sie alles verwandeln konnte. Sicher, die Kinderjahre sind eines Tages vorbei, doch die Welt ist nach wie vor die alte mit ihrem sagenhaften magischen Potenzial. Nur sehen die Erwachsenen die Dinge mit anderen Augen, mit einem begrenzten Bewusstsein. Viele gestatten sich dann nicht mehr, ihren Geist frei schweifen zu lassen, sondern zwängen ihn in ein Korsett, das bisweilen zwar nützlich ist, in Wirklichkeit aber einen großen Teil des Lebens - sogar mehr als die Hälfte - ernst zu nehmen verbietet. Selbst wenn viele es am eigenen Leibe erfahren und noch so oft angesichts der Geistererscheinung von Hamlets Vater hören, dass es mehr Dinge im Himmel und auf Erden gibt, als sich die Schulweisheit träumen lässt (1. Akt, 5. Szene), ist die Versuchung groß, geheimnisvolle Erfahrungen als Irrtümer und Halluzinationen, zu Deutsch als Unsinn abzutun.
Geisterhafte Musik
In einem Interview schildert der Vater von Udo Jürgens ein kleines magisches Ereignis mit seinem siebenjährigen Sohn: Sie waren unterwegs, und auf einmal drückte der kleine Udo die Hand seines Vaters und fragte ihn, ob er das auch hörte. Der Vater verneinte, er hörte nichts. Noch einmal fragte der Junge, ob er nicht doch auch hören könnte, was er gerade hörte. Aber der Vater hörte beim besten Willen immer noch nichts. Dann verlangte der Junge nach einem Stück Papier und etwas zum Schreiben und kritzelte flink ein paar Striche auf den Zettel - nun könnte er nicht mehr vergessen, was er gehört hatte. Am nächsten Morgen spielte er nach seinen Aufzeichnungen ein wunderbares Stück auf dem Klavier. Sein Vater meinte, es hätte von Mozart sein können.
Magie gibt es überall, wohin sich auch immer der Blick richtet. Was ist Magie? Es gibt drei Arten von Magie: die trickreiche falsche Magie, die überlieferte echte und die erforschte echte Magie, die eigentlich keine mehr sein dürfte, da sie in die fortschrittliche Wissenschaft aufgenommen wurde und unter dem griechischen Buchstaben Psi beschrieben und zusammengefasst wird. Während die überlieferte echte Magie weiterhin von indigenen Völkern gelebt wird und auch in der technologisierten Welt ihre Anhänger hat, und während die falsche Magie sich nach wie vor großer Popularität rund um den Erdball erfreut, ist die erforschte echte Magie, Psi, immer noch ein Stiefkind in der heutigen materialistischen und reduktionistischen Welt. Worum es bei der echten Magie geht, der traditionellen wie der erforschten, ist daher längst noch nicht bekannt genug. Doch das Potenzial dieser Magie ist unermesslich groß, und es zu kennen, ändert das herrschende moderne Weltbild vollständig.
IT'S MAGIC handelt ausschließlich von der echten Magie. Es geht nicht um die falsche, trickreiche Magie, die auf dem Unterhaltungsmarkt floriert, die zwar geschickt mit psychologischen Phänomenen arbeitet, aber nicht immer vom Publikum durchschaut und nicht selten für bare Münze genommen wird. Die Mehrheit professioneller Bühnenmagier, über 80%, hält echte magische Phänomene durchaus für möglich, und es kommt bisweilen vor, dass während ihrer Show echte, nicht-getrickste Phänomene auftreten. Professionelle Medien dagegen, von denen ebenfalls manche eine Bühnenshow geben, haben den Anspruch, echte Magie zu betreiben, nutzen aber dabei psychologische Techniken, um die Vorführung ins Rollen zu bringen und den Erfolg zu garantieren. Das gilt für mentale wie physikalische Medien. Sie mögen in ihrem Leben tatsächlich echte magische Phänomene erfahren haben wie etwa Telepathie, Hellsehen oder Präkognition, doch auf der Bühne gehen sie oft so weit zu behaupten, auf Bestellung mit Verstorbenen kommunizieren zu können.
Leider wird auf der Londoner Ausstellung »Smoke and Mirror« über die Psychologie der Magie (London, Welcome Trust, 2019) nur die trickreiche Magie beleuchtet und ein Überblick über deren Vielfalt geboten, d.h. betrügerische spiritistische Demonstrationen, Sinnestäuschung, Geschicklichkeit der Hände, Placebo-Effekte u.a., wobei jedoch nicht darüber informiert wird, dass Bühnenzauberer und Mentalisten heute auch mit Double-Bluff arbeiten, wenn sie vorgeben, die subtile Körpersprache ihres Publikums lesen zu können. Die Londoner Ausstellung klärt diesen wichtigen Aspekt nicht auf, dass nämlich kein noch so cleverer und begabter Psychologe dies in derartig hohem Grad vermag.
IT'S MAGIC führt Sie nun in die echte Magie ein, in die alte überlieferte wie in die heutige erforschte. Aus der Überlieferung greifen wir die wichtigsten Aspekte heraus: Erfahrungen, die überall auf der Welt gemacht werden und erst langsam von der Wissenschaft untersucht werden. Aus der modernen Forschung gibt es jede Menge zu berichten - nach fast 150 Jahren, wenn wir die Gründung der Londoner »Society for Psychical Research« (SPR) im Jahr 1882 als deren Anfang in neuerer Zeit betrachten. Auch in Deutschland gab es wissenschaftliche Gesellschaften, und das 1950 von Hans Bender in Freiburg im Breisgau gegründete »Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene« (IGPP) ist heute weltweit das größte seiner Art. In England wird an der University of Northampton über »paranormale« und »anomale« Erfahrungen geforscht (Chris Roe, Callum Cooper u.a.), ebenso in Schottland an der University of Edinburgh (Caroline Watt u.a.), während in den USA das von Edgar Mitchell mitbegründete »Institute of Noetic Sciences«, kurz IONS (Marilyn Schlitz, Dean Radin u.a.; siehe Radin 2013, 2018) aktiv forscht. Nicht nur in der westlichen Welt wird auf diesem Gebiet geforscht: In Hongkong fand 2018 die erste Tagung zur Parapsychologie statt, die sich als solche bezeichnete. Bei echter Magie geht es um »heiße« Themen, die nicht nur die Entfaltung des magischen Potenzials eines einzelnen Menschen betreffen, sondern politisch und militärisch enorme Anwendungsmöglichkeiten haben (siehe das Stargate-Projekt, Kap. 8 und 12).
Echte Magie ist international und interkulturell. Sie ist der Menschheit in die Wiege gelegt. Allein aus Europas Kulturgeschichte hören wir von mythischen allmächtigen Zauberinnen, die bei der Gestaltung des Lebens von der Geburt an bis zum Tod ihre Hände im Spiel haben sollen. Meist treten sie zu dritt auf: die Moiren, Parzen, Gorgonen, Erinnyen, Furien, Nornen und wie sie alle heißen. Auch einzelne Zauberinnen oder Magierinnen machten sich einen Namen wie Kirke, Alcina, Melusine, Morgan le Fay, Titania und Loreley, doch meist verliert sich ihre Geschichte im Niemandsland zwischen Dichtung und Wahrheit. Erschreckend konkret wird es, wenn wir auf die noch gar nicht so alte Geschichte der Hexenjagd zurückblicken. Mit der den einfachen Menschen unverständlichen Gelehrtensprache Latein wetterten gebildete Männer gegen Frauen, die sich angeblich oder tatsächlich magischer Kräfte bedienten. Standardwerke waren der »Hexenhammer« von Heinrich Kramer (1486) und die Werke von Jean Bodin (1581) und Martin Anton Delrio (1599-1601). Während Magie bisweilen wohl wirksam gewesen sein könnte, war sie in anderen Fällen ein Produkt der Eitelkeit und Übertreibung. Auch der Zweck der magischen Aktivitäten war bei weitem nicht immer selbstlos und edel. So kursierte die Geschichte, dass 1533 zwei in Berlin lebende »arge« Zauberinnen ihr Unwesen trieben und das Vieh und die Ernte vernichteten. Als ein geraubtes, zerstückeltes Kind in letzter Minute aus deren Zauberkessel gefischt werden konnte, kam es zur Anklage vor Gericht, womit den beiden das Handwerk gelegt war (Andreas Angelus).
Wir befinden uns in dem Jahr, in dem der vielgereiste Arzt und Universalgelehrte Agrippa von Nettesheim, der sich für die Unschuld der Hexen und überhaupt für die Frauen stark machte, seinen Klassiker über die okkulte Philosophie oder Magie, »De occulta philosophia sive magia«, veröffentlichen konnte. Zu dieser Zeit war auch die Zauberin und Wahrsagerin von Dormitz aktiv. Sie erfreute sich großer Beliebtheit und zog sich damit natürlich den Ärger der Obrigkeiten zu. Die Menschen kamen in Scharen zu ihr angereist, bis der Stadtrat von Nürnberg sich genötigt sah, einen Schlussstrich zu ziehen. Dass diese Frauen »Hilfe zur Selbsthilfe in aktuellen Lebensfragen versprachen«, ohne die Unterwerfung unter die genormten Glaubensbekenntnisse zu verlangen, war den Obrigkeiten wahrlich ein Dorn im Auge (Wolfgang Behringer).
Bei vielen Völkern spielte Frauen-Magie eine außerordentlich wichtige Rolle. Die Germanen meinten sogar, dass den Frauen etwas Heiliges und Prophetisches anhaftete, weshalb sie »weder ihre Ratschläge...
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