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Eine heiße Liebesgeschichte mit viel Südstaatenflair Callie Mills hatte nie vor nach New Orleans zurückzukehren. Doch als sie als Managerin im Club ihres Freundes in Colorado gefeuert wird und ihr Vater stirbt, hat sie keine andere Wahl, als sich auf den Weg nach Hause zu machen und die Bar im Herzen des French Quarter zu übernehmen. Callie will das Odyssey auf Vordermann bringen und dann verkaufen, aber der aufstrebende Musiker Declan Boudreaux macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Declan ist gut ... und er weiß es. Obwohl er eigentlich nicht der Beziehungstyp ist, scheint er sich immer mehr zu Callie hingezogen zu fühlen. Kann Declan sie dazu bringen, in der Stadt und bei ihm zu bleiben?
Der 3. Roman rund um die Boudreaux-Familie aus New Orleans
~Callie~
»Was meinst du damit, dass er sie mir hinterlassen hat?«, frage ich, lehne mich vor und schlage mit der Faust auf Bernies Schreibtisch. »Er wusste doch, dass ich sie nicht wollte!«
Bernie zuckt mit den Schultern, lehnt sich auf seinem knarrenden Bürosessel zurück und verschränkt die Arme vor seinem runden Bauch. Dann lutscht er weiter an dem Pfefferminzbonbon aus dem Glas auf seinem alten Eichenholzschreibtisch. »Das ändert nichts an der Tatsache, dass er die Bar einschließlich des Inventars dir vermacht hat, Callie.«
»Und zweifellos auch einschließlich aller Schulden«, murmle ich und fange an, meine Stirn zu massieren. »Ich habe mir ein Leben in Colorado aufgebaut, Bernie. Was soll ich tun?« Ich setze mich gerade auf, als mir eine brillante Idee kommt. »Ich verkaufe sie.«
»Tja, das ist das Problem.«
»Sag mir nicht, dass es im Testament eine Klausel gibt, laut der ich eine Jungfrau heiraten und ein Jahr lang in einem Spukschloss wohnen muss, bevor ich die Erbschaft antreten kann«, erwidere ich sarkastisch. »Das wäre sogar für Dad eine Spur zu melodramatisch.«
Bernie grinst. »Nein, nichts so Drastisches.«
»Gut.«
»Dein Vater hat in den letzten Jahren mehrfach versucht, sie zu verkaufen, wurde sie aber nicht los. An der Bar muss einiges gemacht werden, Callie.«
Ich starre ihn verwirrt an. »Er hat mir nie gesagt, dass er die Bar loswerden wollte.«
Nicht dass ich oft mit ihm gesprochen hätte.
»Er hatte nicht mal einen Interessenten.«
»Aber sie liegt mitten im French Quarter. Irgendjemand muss sie doch kaufen und renovieren wollen, um sie weiterzuvermieten oder selbst zu leiten.«
Bernie verzieht den Mund zu einem breiten Grinsen. »Vielleicht gibt es da jemanden.«
Ich kneife die Augen zusammen. »Ich werde sie nicht kaufen.«
»Nein, du erbst sie.« Er lehnt sich wieder vor und sieht mich mit seinen braunen Augen sanft an. »Ich habe deinen Vater trotz all seiner Fehler geliebt. In seinem Leben gab es drei Dinge, die ihm wichtig waren: deine Mutter, das Odyssey und du.«
Ich werde vor meinem Onkel nicht anfangen zu weinen.
»Und den Whisky hat er auch ziemlich gemocht«, werfe ich ein, aber er sieht mich nur streng an. »Onkel Bernie .«
»Du hast die letzten Jahre in Denver verbracht, diesen Club geleitet und Häuser renoviert und verkauft. Und dein Vater war wirklich sehr stolz auf dich. Aber vielleicht ist es jetzt an der Zeit, nach Hause zu kommen.«
Aber Denver ist mein Zuhause.
»Ich werde die Bar auch renovieren und verkaufen«, erwidere ich und stehe auf, um sein Büro zu verlassen. »Ich habe ein bisschen gespart.«
»Ruf mich an, wenn du mich brauchst«, ruft er mir hinterher. Ich verlasse das Gebäude und gehe zu meinem Mietwagen zurück. Als ich den Strafzettel an meiner Windschutzscheibe sehe, beginne ich, wie ein Seemann zu fluchen.
Heute ist einfach nicht mein Tag.
Während ich mich in den Verkehr einordne, ziehe ich mein Handy aus der Handtasche und rufe meinen Freund Keith an, dem das Boom gehört, ein beliebter Nachtclub in Denver, den ich zufällig leite.
»Baby«, sagt er, als er drangeht, und bringt mich damit zum Lächeln.
»Hey.«
»Kommst du schon zurück?«, fragt er. Im Hintergrund höre ich Stimmen und schaue auf die Uhr. Es ist Nachmittag. Sie bereiten den Club bestimmt gerade für heute Abend vor.
»Die Sache hat wohl einen Haken«, erwidere ich und wechsle die Spur in Richtung Odysee. »Wie sich herausgestellt hat, muss ich hier noch etwas wegen der Bar meines Vaters erledigen.«
»Wie lange wird das dauern?«, fragt er. Seine Stimme klingt ruhig, aber hart.
Wie lange wird es dauern, eine Bar zu renovieren und mit Gewinn zu verkaufen? Zu lange.
»Um ehrlich zu sein, werde ich wahrscheinlich ein paar Monate hierbleiben müssen.« Ich verziehe das Gesicht. »Aber ich kann pendeln.«
»Eigentlich wollte ich sowieso mal mit dir reden, Cal. Und jetzt ist ein ebenso guter Zeitpunkt wie jeder andere. Weißt du noch, dass ich dich letzte Woche zu einer Besprechung gebeten habe?«
»An dem Morgen, an dem mein Vater gestorben ist«, erwidere ich und will die Worte, die als Nächstes aus Keith' Mund kommen werden, nicht hören. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass es keine gute Nachricht ist.
»Ich glaube, es ist an der Zeit, dass du dich weiterentwickelst, Callie. Du warst eine tolle Geschäftsführerin, aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass der Club auf der Stelle tritt.«
Ich fahre auf einen Parkplatz, stelle den Motor ab und starre stur geradeaus. »Blödsinn. Du hast nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass du ein Arsch sein kannst, Keith. Das haben wir beide gemeinsam. Und in den zwei Jahren, die wir jetzt zusammen sind, waren wir immer ehrlich zueinander.«
»Du hast recht.« Er seufzt, und ich sehe praktisch vor mir, wie er seine Krawatte lockert. »Ich denke, wir sollten uns beide weiterentwickeln, Cal.«
»Du feuerst mich und machst mit mir Schluss?« Dieser Tag wird ja immer besser.
»Du bekommst natürlich eine sehr großzügige Abfindung, Callie.«
Am liebsten würde ich ihm sagen, wohin er sich das Geld stecken kann, aber so dämlich bin ich auch wieder nicht. »Warum?«
»Weil es an der Zeit ist«, erwidert er schlicht.
»Weil du nicht an >Für immer und ewig< glaubst«, füge ich hinzu, als mir einfällt, wie oft er mich vor diesem speziellen Umstand gewarnt hat.
»Tut mir leid, Callie. Du bekommst ein ausgezeichnetes Empfehlungsschreiben. Und wenn du mal Hilfe brauchst, ruf einfach an. Solltest du dich entscheiden, nach New Orleans zu ziehen, lasse ich dir deine Sachen dorthin bringen.«
»Für jemanden, der gerade mit mir Schluss macht, bist du aber ziemlich nett.«
»Es gibt keinen Grund, es nicht zu sein«, entgegnet er und seufzt. »Du bist mir wichtig, Cal. Wir hatten zusammen eine großartige Zeit, und du hast in meinem Club gute Arbeit geleistet. Aber du bist für mich einfach nicht die Frau fürs Leben, und es ist an der Zeit, dass wir die Sache hinter uns lassen.«
Ich nicke und muss schlucken.
»Danke.«
Ich beende den Anruf und starre einige Minuten lang auf mein Handy. Mein Vater ist tot, ich habe gerade den Job verloren, den ich geliebt habe, und dazu noch den Mann, den zu lieben ich mir lange eingeredet habe.
Ich schätze, ich werde wohl doch bleiben.
Ich steige aus dem Wagen, stelle mich auf den Bürgersteig und starre die Fassade des Clubs an. Das Odyssey. Wenn das Innere genauso heruntergekommen aussieht, wird das ein ziemlich teures Projekt.
Ich öffne die Tür und stelle überrascht fest, dass sie nicht verschlossen ist. Plötzlich überkommen mich eine Million Erinnerungen. Der Boden wurde seit meiner Kindheit nicht aufgearbeitet. Das Holz ist noch original, muss aber repariert und abgeschliffen werden. Meine Absätze klackern, und das Geräusch hallt durch den dunklen leeren Raum. Die Tische und Stühle sind ebenfalls noch dieselben, die ich aus meiner Kindheit kenne, und die meisten sehen ziemlich wacklig aus. Die Fenster sind groß, aber trüb, was den Ort noch düsterer wirken lässt.
Die Bartheke ist riesig und erstreckt sich über eine lange Wand. Sie war schon eine Antiquität, als mein Vater sie vor dreißig Jahren kaufte, und ich stelle erfreut fest, dass sie in einem guten Zustand zu sein scheint.
Plötzlich schwingt die Tür zum Hinterzimmer auf, und Adam Spencer kommt herein. Als er mich sieht, bleibt er stehen. Er lässt seinen sexy Blick von oben nach unten über mich wandern, stellt die Weinkiste auf der Theke ab und kommt zu mir. Dann nimmt er mich in die Arme, hebt mich hoch und wirbelt mich im Kreis herum, bis mir die Luft wegbleibt.
»Du hast dich endlich entschieden, mal vorbeizuschauen, was?«, fragt er, als er mich wieder absetzt.
»Ich dachte, ich schaue mir mal an, was Dad mir hinterlassen hat.« Ich erwidere seinen Blick und zucke mit den Schultern. »Danke.«
»Wofür?«
»Dafür, dass du dich um Dad gekümmert hast. Um diese Bar.« Ich gehe ein paar Schritte, verschränke die Arme und drehe mich wieder zu ihm um. »Und um mich.«
»Du bist meine beste Freundin«, erwidert er. »Und dein Vater war gut zu mir. Immer schon.«
»Er hätte dir die Bar hinterlassen sollen.«
Adam schüttelt den Kopf. Seine braunen Augen wirken gütig, ruhig und vielleicht ein bisschen traurig. »Sie gehört dir. Und ich bin hier, um dir zu helfen, wenn du mich brauchst.«
»Du bist ein guter Freund.«
»Ich bin ein Wahnsinnsfreund«, erwidert er. »Aber erwarte nicht, dass ich dich Bosslady oder Eure Hoheit nenne.«
»Was ist mit: Sie, die immer recht hat?«
»Auf keinen Fall.«
Zum ersten Mal seit einer Woche lache ich und spüre, wie mir das Herz ein wenig leichter wird. »Ich werde hierbleiben.«
»Was ist mit Keith?«, fragt er.
Ich schüttle seufzend den Kopf, denn ich bin noch nicht bereit, darüber zu reden. »Ich werde die Bar gründlich instand setzen. Und dann vielleicht verkaufen.«
»Warum behältst du sie nicht? Du wirst dir eine goldene Nase verdienen.« Adam zwinkert mir zu. »Mit deiner Erfahrung und meinem Charme kannst du nicht verlieren.«
»Vielleicht. Ich werde es mir überlegen.« Ich fahre mit der Hand über das glatte Holz...
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