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Was geschah 1947 wirklich in Roswell? Im 3. Teil der Thriller-Reihe "Old Bones" verschlägt es Archäologin Nora Kelly und FBI-Agentin Corrie Swanson an einen der geheimnisumwittertsten Orte der USA.
Endlich soll eines der bestgehüteten Geheimnisse der amerikanischen Geschichte gelüftet werden: Was hat es mit dem angeblichen Absturz eines UFOs bei Roswell auf sich?
An der Stelle, an der die Trümmer des UFOs gefunden worden sein sollen, werden sorgfältige wissenschaftliche Ausgrabungen vorgenommen - geleitet von Archäologin Nora Kelly und finanziert vom ebenso reichen wie exzentrischen Lucas Tappan, dem Gründer eines privaten Raumfahrt-Unternehmens. Doch statt Beweisen für die Existenz von Aliens findet Nora zwei sehr menschliche Mord-Opfer. Weder Nora noch FBI-Agentin Corrie Swanson, die mit dem Fall betraut wird, können ahnen, dass die Entdeckung der Toten eine Büchse der Pandora öffnet, die schon bald ihr eigenes Leben in große Gefahr bringt.
Geschickt verweben die Bestseller-Autoren Douglas Preston und Lincoln Child Mythen und Legenden um UFOs, Aliens und den Roswell-Zwischenfall mit einem hochbrisanten Mord und jeder Menge cooler Sprüche zu einem actiongeladenen Thriller.
Langsam breitete Dr. Marcelle Weingrau, Leiterin des Archäologischen Instituts Santa Fe, ihre Hände auf dem polierten, wuchtigen Schreibtisch aus. Genauso langsam streckte sie anschließend die Hand nach einem schmalen, braunen Aktendeckel aus, den sie mit überaus gepflegten Fingern zu sich heranzog. Selbst die einfachsten Bewegungen wirkten, wie Nora bemerkte, als seien sie genau geplant. Doch Nora hatte sich daran gewöhnt, seit Weingrau die Ernennung zur Leiterin angenommen hatte, und ihr war auch bewusst, dass solche Inszenierungen kein Grund zur Sorge waren - jedenfalls nicht zwangsläufig.
Jetzt lächelte Weingrau ein breites, freundliches Lächeln. »Ich habe Sie heute Morgen hierhergebeten, weil sich uns unverhofft eine großartige Chance bietet. Ein wundervolles neues Projekt, eine wirklich außergewöhnliche Gelegenheit. Connor und ich möchten gerne, dass Sie es leiten.«
Ein Gefühl der Erleichterung durchflutete Nora. Ihr war nicht ganz klar gewesen, warum sie heute Vormittag ins Büro der Institutsleiterin zitiert worden war. Seit sie im Oktober bei einer Beförderung übergangen worden war und Connor Digby - der neben ihr saß - die Stelle bekommen hatte, unterhielt sie eine distanzierte, sorgfältig abgestimmte Arbeitsbeziehung zu Weingrau. Noras und Digbys Büros lagen nebeneinander, und obgleich er ein guter Archäologe wie auch ein eher unauffälliger Bursche war, war das Verhältnis zu diesem unerwarteten Chef von Anbeginn kompliziert. In dem halben Jahr seit Digbys Beförderung hatte sich Nora bedeckt gehalten und auf die Arbeit konzentriert und vergeblich versucht, ihren Groll über den Verrat zu überwinden.
»Nicht, dass ich ein unangenehmes Thema ansprechen möchte«, fuhr Weingrau fort, »aber ich weiß, dass Sie enttäuscht waren, nicht den Posten der Chefarchäologin zu bekommen. Sie haben herausragende Arbeit für das Institut geleistet und uns die so dringend benötigte positive Publicity verschafft. Tatsächlich ist dieses neue Projekt das unmittelbare Ergebnis davon.« Dreimal tippte sie mit einem ihrer roten Fingernägel auf den Aktendeckel.
»Vielen Dank«, sagte Nora.
»Das Projekt unterscheidet sich möglicherweise ein wenig von denen, die wir normalerweise durchführen - auch wenn es durchaus im Bereich unserer archäologischen Mission liegt.«
Nora wartete ab, um mehr zu erfahren. Dass Weingrau diese Worte wählte - schmeichelnd und heiter -, das passte gar nicht zu ihr.
»Ihre Arbeit bei der Lokalisierung und Bergung des Schatzes am Victorio Peak hat die Aufmerksamkeit eines bekannten Geschäftsmannes - und potenziellen Sponsors, wie ich hinzufügen könnte - erregt, der die treibende Kraft hinter diesem spannenden Projekt ist.«
Nora wurde ein wenig mulmig zumute. Wieso trug Weingrau derart dick auf?
»Der Mann heißt Tappan. Lucas Tappan. Vielleicht haben Sie schon von ihm gehört?«
Nora hielt inne. »Ist das nicht der Mann, dem dieses Raumfahrtunternehmen gehört - Icarus? Meinen Sie den?«
»Ja, genau den. Tappan ist vor allem als Gründer von Icarus Space Systems bekannt, aber sein Hauptinteresse gilt der Windenergie. Die Raumfahrt ist eher eine Nebenbeschäftigung. Beides sind ehrenhafte Geschäftsfelder, wie ich hinzufügen könnte. Zudem ist er ein wohlhabender Mann.« Wieder ein breites Lächeln.
Nora nickte. Er war nicht nur ein »wohlhabender Mann«, sondern Milliardär.
»Nicht nur hat uns Mr Tappan einen sehr faszinierenden Vorschlag unterbreitet, sondern zugleich eine größere finanzielle Zuwendung in Aussicht gestellt. Connor und ich haben das Ganze erörtert und die Zustimmung des Vorstands erhalten.«
Nora fühlte sich zunehmend unwohl. Normalerweise mischte sich der Vorstand des Instituts nicht in die Projektvergabe ein. Und warum hatte sie bislang noch nichts von der Sache gehört?
»Connor wird Sie jetzt in die Details des Projekts einweihen«, sagte die Institutsleiterin.
»Okay.« Digby wandte sich zu Nora um. Er war erheblich nervöser als die coole Weingrau. »Sind Sie mit den Geschehnissen vertraut, die sich unweit des Städtchens Roswell zugetragen haben?«
Hatte sie sich verhört? Sie sah Digby ungläubig an.
»Der Ort liegt in der Wüste, nördlich von -«
»Sprechen Sie von der Gegend, in der angeblich ein Ufo abgestürzt ist?«, unterbrach ihn Nora.
»Ja, genau der«, sagte Digby und redete weiter, bevor Nora darauf antworten konnte. »Zur Erinnerung: 1947 fand der Vorarbeiter einer Ranch nordöstlich von Roswell, New Mexico, ein ungewöhnliches Wrack auf einem Abschnitt staatlichen Lands, das die Ranch gepachtet hatte. Das Militär rückte aus, um Nachforschungen anzustellen, und gab am 8. Juli eine Pressemeldung heraus, wonach die 509th Composite Group das Wrack einer fliegenden Untertasse gefunden habe. Zwei Stunden darauf wurde die Verlautbarung eilig dahin gehend geändert, dass es sich um einen abgestürzten Wetterballon gehandelt habe. Erst Jahre später konnten die Ermittler die Wahrheit aufdecken, nämlich dass ein Ufo, das anscheinend US-Atomwaffentests überwachte, vom Blitz getroffen und abgestürzt war. Die Regierung barg damals die Überreste des Raumfahrzeugs und möglicherweise auch die sterblichen Überreste mehrerer Außerirdischer. Anschließend kam es zu einer massiven Vertuschung seitens der Regierung.«
Dies alles trug er überaus hastig vor, schließlich hielt er inne.
Nora sah Digby noch immer verwundert an. Wieso nannte er diese irre Theorie »die Wahrheit«?
»Mr Tappan hat uns ein Angebot unterbreitet, gut vorbereitet und vollständig finanziert, demzufolge wir in der Wüste unweit von Roswell eine Grabung vornehmen sollen. Eine professionelle archäologische Ausgrabung, nach allen Regeln der Kunst.«
»Und das ist das wunderbare neue Projekt, das ich Ihrem Wunsch zufolge leiten soll?«
Er lächelte verunsichert. »Genau. Ausgestattet mit allen Mitarbeitern, allem Equipment und allem Geld, das Sie benötigen, um eine Grabung nach den höchsten professionellen Standards durchzuführen.«
Als Nora ihn weiterhin entgeistert anstarrte, verfiel er in Schweigen, zog einen Stift aus der Hemdtasche und begann, damit herumzuspielen.
Schließlich wandte sich Nora zu Weingrau um. »Soll das jetzt ein Witz sein?«
»Nein, ganz und gar nicht. Das Projekt wurde gründlich geprüft, und der Vorstand hat seine Genehmigung erteilt. Etwas ist in der Gegend abgestürzt. Was, wissen wir nicht.«
»Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
»Bitte ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse, Nora. Wir befürworten nicht irgendwelche Theorien über Ufos. Im Gegenteil. Wir haben uns auf eine professionelle Ausgrabung der Absturzstelle geeinigt. Mehr nicht.«
»Bei allem gebotenen Respekt, Dr. Weingrau, indem Sie dieser Sache Ihre Zustimmung erteilt haben, unterstützen Sie sie. Ich meine, mit diesem Märchen über das angebliche Ufo-Ereignis wurde doch schon vor Jahren aufgeräumt.«
»Es gibt vernünftige Leute, die da anderer Meinung sind. Niemand weiß genau, was passiert ist. Wie Connor erwähnt hat, gibt es Hinweise auf eine Vertuschung seitens der Regierung. Mr Tappan hat den Vorfall gründlich erforscht und ist dabei auf bisher unbekannte Informationen gestoßen, die bestätigen, dass in jener Region hoch entwickelte technologische Geräte gefunden wurden, die von Aliens stammen, möglicherweise sogar sterbliche Überreste.«
»Soll heißen, Leichen von Aliens? Entschuldigung, aber haben Sie wirklich vor, das Institut in etwas derart . Unseriöses hineinzuziehen?«
»Das haben wir bereits«, sagte Weingrau, durchaus mit Schärfe in der Stimme. »An der Vereinbarung ist nicht mehr zu rütteln. Und außerdem nehme ich Ihnen Ihre Charakterisierung übel. Ich war geduldig mit Ihnen, Nora. Sehr geduldig . selbst dann noch, als Sie noch lange nach Verstreichen des Stichtags am Tsankawi-Projekt weitergearbeitet haben, ohne dass ein Ende in Sicht war.«
Nora konnte kaum glauben, was sie da hörte. »Ich stelle mir vor, dass Mr Tappan zusätzlich zur Finanzierung der Ausgrabung dem Institut einen Haufen Geld versprochen hat - richtig?«
»Es handelt sich zwar um eine großzügige Spende, aber darum geht es uns nicht. Wir haben es mit einem wirklich ungelösten Rätsel zu tun. Wenn wir mithilfe der Archäologie Licht darauf werfen können, ist nichts gegen das Projekt einzuwenden. Ich verschaffe Ihnen eine wunderbare Gelegenheit, Ihren Lebenslauf aufzupolieren und Ihr berufliches Profil zu schärfen.«
»Vergessen Sie's«, sagte Nora, bevor sie sich stoppen konnte.
»Die Existenz von Dingen zu leugnen, die unser Wissen übersteigen, ist ebenso gefährlich, wie sie zu befördern.«
Einen Augenblick lang versuchte Nora, es aus dem Blickwinkel der Institutsleiterin zu betrachten, doch es gelang ihr nicht ganz. »Tut mir leid, aber ich mache das nicht. Ich könnte es nicht.«
Weingrau sah sie ungläubig an. »Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Wir bitten Sie nicht um Ihre Zustimmung. Das Projekt wurde angenommen, und Sie werden es leiten. Punkt.«
»Das ist nicht in Ordnung«, sagte Nora, die ihre Wut nun zunehmend im Griff hatte. Sie senkte die Stimme.
»Ich wurde nicht konsultiert, während all dies beschlossen wurde, dabei hätte ich von Rechts wegen zurate gezogen werden müssen. Ich befinde mich im Moment mitten in einem wichtigen Projekt, das sich ohne mein Verschulden durch die Geschehnisse am...
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