Schweitzer Fachinformationen
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und ihre Auswirkung auf unser Immunsystem
"Angst ist ein schlechter Ratgeber." Diesen Satz kennen wir, vergessen aber leider darauf, wenn es "eng" wird bzw. wenn die Lage ernst wird. Angst und Enge leiten sich vom selben Wort ab und wenn wir Angst haben, wird es eng um Herz und Hirn. Wir lassen uns einschüchtern, denken nicht mehr rational und sind leicht lenkbar.
Sicher, Angst ist in gewissen Lebenssituationen wichtig, um uns vor etwas zu schützen - aber sie muss in einem gesunden Verhältnis zur Wirklichkeit stehen. Wenn wir vor einem Wolf Angst haben, ist es sinnvoll, das Weite zu suchen. Wenn wir bei Ameisen panisch reagieren, können und sollten wir etwas dagegen tun.
Wenn wir über einen längeren Zeitraum von der Angst beherrscht werden, übernimmt sie die Kontrolle über unsere Handlungen. Wir sind dann nicht mehr "selbst-mächtig" und verlieren auf lange Sicht gesehen das Vertrauen ins Leben und letztlich auch den Respekt vor uns selbst.
Angst schwächt unser Immunsystem und dadurch werden wir anfälliger für Krankheiten, ziehen uns zurück und verlieren das Vertrauen in unseren Körper und seine Selbstregulierungskräfte.
Die Psychoneuroimmunologie sprach während der Pandemie vom "Covid-Stress-Syndrom" und stellte fest, dass Angststörungen massiv zugenommen haben und die Lockdown-Maßnahmen fatale Folgen auf unsere Psyche haben. Die auferlegte Reduzierung sozialer Kontakte schürte die Angst vor unseren Mitmenschen. Mitmenschen sind aber das Natürlichste und die eigenen Familienmitglieder und Freunde das Wertvollste, was Menschsein ausmacht. Angst schlägt sich auf die körperliche und psychische Gesundheit nieder und mir scheint, dass die Angst vor einem ansteckenden Virus oft gefährlicher ist als das Virus an sich, wenn man die Folgeschäden der Angststörungen und der sozialen Isolation einbezieht.
Wir sind der Angst aber nicht schutz- und hilflos ausgeliefert. Wenn wir uns vor Viren und Bakterien fürchten, als wären es Killermaschinen, haben wir vergessen, dass es diese Organismen immer schon gab und weiterhin geben wird, solange es Leben auf unserem Planteten gibt. Wir bleiben handlungsfähig, wenn wir Informationen aus unterschiedlichen Quellen beziehen und uns die Zeit nehmen, unsere Wahrnehmung in Beziehung zu setzen zu unserer Erfahrung und unserem Gefühl. Wenn wir dann immer noch Angst verspüren, können wir uns ihr stellen und uns z. B. folgende Fragen stellen:
Diese Frage ist verständlich und berechtigt und sollte nicht erst "kurz vor Schluss" gestellt werden. Der Tod gehört zum Leben, die Auseinandersetzung mit ihm findet aber heutzutage nur selten und wenig gründlich statt.
In den Schriften der Hildegard von Bingen finden wir tröstliche Worte und wenn wir diese "richtig" lesen und auf uns wirken lassen, geben sie Kraft und Zuversicht und stärken unsere Hoffnung.
"Die Lebensspanne ist von Gott bemessen.
Wenn das leibliche und geistige Heil des Menschen erreicht ist,
wird er die gegenwärtige Zeit eintauschen und
zu jener übergehen, die unbegrenzt ist."
(Sc 52)
Wer sich mit dem Tod auseinandersetzt, wird weniger Angst vor ihm haben und er wird vielleicht sogar das Leben mehr schätzen und dankbarer werden. Der Tod verliert seinen Schrecken, wenn ich mir eine Vorstellung vom "Leben danach" mache und wenn das Sterben nicht das Ende, sondern der Anfang in einer anderen Dimension sein kann.
Gleichzeitig mit dieser Auseinandersetzung wird wahrscheinlich die Frage nach dem Sinn des Lebens auftauchen und auch hier ist es wertvoll und hilfreich, hinter die eigenen Kulissen zu blicken.
"Wen Gott plötzlich aus diesem vergänglichen Leben abberuft,
dessen Lebenssinn ist erfüllt.
Selbst wenn sein Leben verlängert würde,
hätte der Mensch doch keine Lebenskraft mehr."
(Sc 53)
Sinnfragen zu stellen braucht Mut, denn es bedeutet, sich mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen, und das kann schmerzvoll sein - bevor es dann doch heilsam ist.
Sinnfragen könnten lauten:
Die innere Haltung und eine gesunde Distanz gegenüber "aufregenden und aufgeregten" Meldungen kann auch gegen die Angst helfen. Aus der Bibel kennen wir die Aufforderung "Fürchte dich nicht". Dieser einfache Satz kommt an 365 Textstellen vor und ist somit ein Zuspruch, eine Ermutigung, ein Trost für jeden Tag. Wenn wir uns dies täglich in Erinnerung rufen, stärken wir unseren Mut und unsere Zuversicht und der Satz verändert sich zu "Ich habe keine Angst".
Vertrauen hilft und lässt unsere Angst schrumpfen. Wir können in unsere persönlichen Möglichkeiten und Kompetenzen vertrauen und uns ihrer wieder einmal bewusst werden. Vertrauen in unsere Freunde und Familienmitglieder stärkt uns innerlich und gibt uns das gute Gefühl, eingebettet zu sein. Das Vertrauen in Gott, in die Schöpfung, ins Leben oder wie immer wir die höhere Instanz benennen, macht uns furchtlos und wir fühlen uns getragen, gehalten und gestützt.
In diesem Vertrauen und mit der inneren Haltung der Furchtlosigkeit können wir unser Leben aktiv gestalten und bleiben in unserer Würde als Mensch. Viktor Frankl gab seinen Patienten den Rat: "Lassen Sie sich von sich selbst nicht alles gefallen."
Sprache wirkt - immer. Während der Corona-Pandemie hat sich eine sehr aggressive Ausdrucksweise entwickelt, welche die Angst befördert und zudem...
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