Schweitzer Fachinformationen
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Vorwort: Führung ganzheitlich und vereinend ausrichten 9
Einleitung: Collective Leadership und Führungssouveränität 13
Neue Mitarbeitende braucht das Land 13
Neue Führungskräfte braucht das Land 15
Vom Nutzen und Aufbau dieses Buches 22
Teil A Das Konzept des souveränen Führens -souverän in Führung gehen
1 Kapitel: Die neue Führungskultur - es geht nur mit Führungssouveränität 27
Collective Leadership: Ein einschneidendes Erlebnis 27
Die neue Herausforderung: Führungssouveränität 32
Vielfalt der Mitarbeitenden und Führungssituationen 42
2 Kapitel: Mit Führungsstilvielfalt zur Führungssouveränität 45
Den optimalen Führungsstil gibt es nicht! 45
Die Chamäleon-Führungspersönlichkeit 53
Teil B Das Mindset der souveränen Führungspersönlichkeit
3 Kapitel: Mitarbeitende sind mehr als nur Mittel zum Zweck - das Menschenbild der souveränen Führungspersönlichkeit 63
Von der Bedeutung des Menschenbildes 63
Von der Einzigartigkeit eines jeden Menschen 72
4 Kapitel: Die zehn zentralen Souveränitätskompetenzen der Führungspersönlichkeit 77
Raus aus dem Kompetenz-Dschungel 77
Zehn zentrale Souveränitätskompetenzen 79
5 Kapitel: Reflexive Führung - raus aus der Box un dReflexionsenergie aufbauen 101
Raus aus der Box 101
Reflexionsenergie aufbauen: Techniken und Methoden 103
Teil C Die Umsetzung - Führungssouveränität aufbauen und souverän in Führung gehen
6 Kapitel: Führungspotenziale im Coachingdialo gentfalten 115
Ab in die Umsetzung! 115
Wer richtig fragt, der führt 116
Das Setting: Alex Souverän und die Führungskraft im Dialog 118
7 Kapitel: Der hierarchische Führungsansatz - mit klaren Ansagen führen 121
Hierarchisch - aber nicht autoritär 122
Der Dialog: Ohne Wenn und Aber! Wenn es unumgänglich ist, Entscheidungen rasch zu treffen 126
Das hierarchische Führen trainieren 133
8 Kapitel: Der transaktionale Führungsansatz - Deal zwischen den Beteiligten 137
»Top, die Vereinbarung zur Zielvorgabe gilt!« 138
Der Dialog: Anerkennung für Leistung - »Wir haben einen Deal!« 142
Entwicklung zum Dealmaker: Das transaktionale Führen trainieren 148
9 Kapitel: Der situative Führungsansatz - das Individuum im Mittelpunkt 151
Ausgangspunkt: Individualität der Mitarbeitenden berücksichtigen 152
Der Dialog: Mit Menschenkenntnis und Empathie Mitarbeitende mitnehmen 157
Flexibilitätsbereitschaft erhöhen: Das situative Führen trainieren 165
10 Kapitel: Der transformationale Führungsansatz - die Mitarbeitenden werden zu Verantwortungstragenden 169
Führungskräfte als Vorbilder, Mitarbeitende als Verantwortungstragende 170
Der Dialog: Mitarbeitenden die Verantwortung überlassen 175
Beim Training des transformationalen Führens die drei V beachten 181
11 Kapitel: Der agile Führungsansatz - Rollentausch im Netzwerk 185
Gleicher unter Gleichen im Netzwerk 186
Der Dialog: Bereit sein zum ständigen Rollenwechsel 191
Agiles Führen trainieren: Raus aus der Funktion, rein in die Rollen 198
12 Kapitel: Der coachende Führungsansatz -mit stärkenfokussiertem Coaching Hilfe zur Selbsthilf eleisten 201
Der Blick in den Spiegel 202
Der Dialog: »Sei einfach präsent!« 207
Das coachende Führen trainieren: Fragen, fragen und nochmals fragen 213
13 Kapitel: Der souveräne Führungsansatz - das virtuose Spiel mit den Führungsstilen 217
Von der Führungskraft zur Führungspersönlichkeit 218
Der Dialog: Von Kopf bis Fuß auf Souveränität eingestellt 225
Das souveräne Führen trainieren: Auf dem Weg zu neuen Ufern 230
14 Führungssouveränität leicht gemacht - typische Fehler vermeiden 233
Stolperstein 1: Die als richtig erkannte Führungshaltung verlassen 233
Stolperstein 2: Neues Tool, altes Mindset 234
Stolperstein 3: »Es muss doch schneller gehen!« 235
Stolperstein 4: »Aber ich kann doch führen!« als fatale Selbstgewissheit 235
Stolperstein 5: Der Angst vor Überforderung nachgeben 236
Stolperstein 6: Eine zu hohe Erwartungshaltung an den Tag legen 237
Stolperstein 7: »Was soll der ganze Hokuspokus!« 237
Stolperstein 8: Den Sinn und die Sinnorientierung vergessen 238
Stolperstein 9: Das übergeordnete Ziel aus den Augen verlieren 239
Stolperstein 10: Den Menschen nicht in den Mittelpunkt stellen 239
Ausblick: Der Dreiklang einer erfolgreichen Unternehmens-und Führungskultur im New Work - ME-Journey, WE-Journey und Orga-Journey 241
Ebene 1: Die ME-Journey 242
Ebene 2 und 3: Die WE-Journey und die Orga-Journey 243
Literaturverzeichnis 247
Stichwortverzeichnis 253
Der Autor 259
In meiner Arbeit als Berater, Trainer und Coach erlebe ich es immer wieder, dass Collective Leadership und Führungssouveränität die zwei Seiten ein und derselben Medaille sind.
Die Unternehmen brauchen Mitarbeitende, die bereit und willens sind, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Die den Mut und die Entschlossenheit haben, unternehmerisch zu denken, die nicht in den eingefahrenen Bahnen des traditionellen und klassischen Führens verbleiben und die nicht länger darauf warten wollen, dass ihnen jemand vorgibt, was sie zu tun und zu lassen und wie sie zu agieren haben. Im Collective Leadership erwerben die Mitarbeitenden einen Reifegrad und bauen Kompetenzen auf, die sie befähigen, als Leader zu agieren, Verantwortung wahrzunehmen und die Konsequenzen zu tragen, die sich aus dieser Verantwortungsübernahme ergeben. Ich stelle fest, dass es immer mehr Mitarbeitende gibt, die genau das wollen! Der Wunsch nach mehr Freiheit, Eigenverantwortung und Flexibilität hat nicht zuletzt durch die Coronapandemie bei vielen Mitarbeitenden eine Verstärkung erfahren.
New Work stellt uns alle vor neue Herausforderungen (siehe dazu die Bücher von Breidenbach, Rollow 2019 und insbesondere Starker 2021 mit den zehn fundamentalen »Erkenntnissen« zum New Work) - auch die Mitarbeitenden, die wie die Führungskräfte in der Pflicht stehen, zusätzliche Kompetenzen zu erwerben, um in der neuen Arbeitswelt bestehen zu können. Dafür nur einige wenige Beispiele: Es ist zielführend, dass die Mitarbeitenden Digitalkompetenz aufbauen, denn jeden Tag begegnen wir neuen Kommunikationsformen. Diese sollen zwar die Zusammenarbeit erleichtern; oftmals müssen wir sie jedoch erst einmal erlernen und beherrschen, um sie so einzusetzen, dass sie tatsächlich eine Erleichterung bewirken.
Zudem bedeutet New Work das Ende des Silo-Denkens. Fach- und bereichsübergreifendes Arbeiten und Lernen gehören zu den neuen »Pflichten« des Mitarbeitenden, der von Projekt zu Projekt springt, also heute in diesem, morgen in jenem und übermorgen in einem dritten Team eingesetzt wird. Ein Mitarbeitender findet sich immer wieder in neue Teams und Projekte ein und schlüpft in neue Rollen und übernimmt neue Aufgaben. Darum versteht es sich fast von selbst, dass zu den neuen Kompetenzanforderungen eine enorme Lernbereitschaft zählt. Denn der Mitarbeitende nutzt zwar in jedem Team und bei jeder Projektarbeit seine Expertise, aber er sollte darüber hinaus in der Lage sein, zusätzlich diejenigen Fähigkeiten zu erwerben, die aufgrund der spezifischen Anforderungen in einem Team und bei einer Projektaufgabe unerlässlich sind.
Die unbestrittene Expertise eines Mitarbeitenden kann es unter Umständen erforderlich machen, für einen begrenzten Zeitraum im Team Führungsverantwortung zu übernehmen. Im New Work ist dann von Collective Leadership und einer hierarchieübergreifenden Partizipation die Rede: Es führt nicht derjenige, der im Organigramm an der Spitze steht, sondern derjenige, der über die notwendige Expertise verfügt.
Entscheidend ist die Expertise des Mitarbeitenden. Dieser kommt dort zum Einsatz, wo seine spezifische Expertise benötigt wird. Expertenwissen schlägt Hierarchie.
Sehen wir uns die zweite Seite der Medaille an, die Führungssouveränität. Wenn in einem Team ein Mitarbeitender aufgrund seiner Expertise kurzeitig Führungsverantwortung übernimmt, ist es notwendig, dass der Teamleiter bereit und fähig ist, ins zweite Glied zurückzutreten. New Work braucht Führungskräfte, die loslassen und sich von ihrer bisherigen hierarchisch legitimierten Position verabschieden können und willens sind, ihre Mitarbeitenden zu befähigen, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Und auch hier beobachte ich, dass es immer mehr Führungskräfte gibt, die genau das wünschen und wollen!
Im Verlauf dieses Buches werden Sie sehen, dass dies nicht bedeutet, sich vom hierarchischen Führen grundsätzlich zu verabschieden. Denn natürlich bewegen sich Führungskräfte immer wieder in Situationen, in denen es richtig und notwendig ist, hierarchisch zu führen. Und diese Führungssituationen wird es auch in Zukunft geben. Aber daneben wird eine Führungskraft immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen es eben nicht angemessen ist, sich auf die hierarchische Position zu berufen, und in denen es unerlässlich ist, anders zu führen - bis hin zur Abgabe jeglicher klassischer Führungsverantwortung, die dann zum Beispiel von einem sich selbst organisierenden Team übernommen wird. In solchen Teams ist der Ansatz »Führung ohne Führungskraft« verwirklicht: Die Teammitglieder bestimmen, wer in das Team übernommen wird, sie tragen die Budgetverantwortung und entscheiden über Gewinnausschüttungen, Boni und selbst bei disziplinarischen Fragen. Eine höhere Führungsinstanz greift nur ein, wenn es zum Beispiel bei einer wichtigen Entscheidung nicht zu einer Einigung kommt.
Es ist klar, dass eine Führungskraft im hierarchielosen Team eine andere Einstellung und Haltung sowie andere Kompetenzen benötigt, als dies bei einem Führen auf der Grundlage des hierarchischen Ansatzes erforderlich ist. Eine Frage, die in diesem Zusammenhang oft an mich gerichtet wird, lautet: »Kann eine Führungskraft es überhaupt leisten, in der einen Führungssituation hierarchisch zu führen und in der anderen nur mithilfe ihrer Persönlichkeit und Überzeugungskraft, aber ohne die Insignien der hierarchischen Macht und Position?« Meine Antwort fällt eindeutig aus: Ja, das ist möglich! Und genau das macht Führungssouveränität aus. Wobei die Führungskraft ein sich selbst organisierendes Team nicht mehr führt, sondern das Team und die Teammitglieder begleitet.
Es ist an der Zeit, den entscheidenden Aspekt anzusprechen, der die Grundlage dieses Buches bildet: Es geht nicht darum, von einem grundsätzlich hierarchischen Führungsstil zu einem grundsätzlich agilen Führungsstil zu gelangen und den einen gegen den anderen auszutauschen. Vielmehr ist entscheidend, dass die Führungskraft, dass Sie BEIDES beherrschen. Dass Sie fluide und flexibel zwischen den Führungsstilen wechseln und die Kompetenz aufbauen, zu antizipieren, mit welchem Mitarbeitertyp Sie zu tun haben und welcher Führungsstil der angemessene ist. Je nach Situation und im Hinblick auf die Mitarbeitenden, mit denen Sie zu tun haben, aktivieren Sie genau den Führungsstil, der in der Situation und bezogen auf die Mitarbeitenden der richtige ist. Damit nicht genug: Es gibt sehr viel mehr Führungsstile als den hierarchischen und den agilen. Aus meiner Sicht kann von mindestes sechs Führungsansätzen gesprochen werden. Zudem gibt es einen siebten Führungsstil, den ich mit dem Begriff »Führungssouveränität« umschreibe. Ihre Aufgabe ist es, alle Führungsstile in Ihr Verhaltensrepertoire aufzunehmen und sich schließlich zu dem zu entwickeln, was Anderson und Adams eine »Unitive«, eine »vereinende« Führungspersönlichkeit nennen.
Sie werden diese Führungsstile noch in aller Ausführlichkeit kennenlernen. So viel sei bereits jetzt verraten:
Mein Ziel ist, dass Sie nach der Lektüre dieses Buches davon überzeugt sind, es sei richtig, alle Führungsstile zu beherrschen, den entsprechenden Reifegrad zu besitzen und die dafür notwendigen Kompetenzen aufzubauen.
Der Hintergrund ist: Es gibt einen konkreten Zusammenhang zwischen dem Reifegrad und den Kompetenzen einer Führungskraft. Wer lediglich hierarchisch, mithin klassisch-traditionell, zu führen versteht oder nur wenige Führungsstile einsetzen kann, verfügt über einen geringeren Reifegrad und benötigt weitaus weniger Kompetenzen als eine Führungskraft, die alle Führungsstile beherrscht. Solch eine Führungskraft bezeichne ich als »souveräne Führungspersönlichkeit«. Diese ist in der Lage, einerseits mit Vorgaben und Anweisungen zu führen, wenn es Mitarbeitende, Situation und Kontext erfordern, und andererseits Mitarbeitende zur ergebnisorientierten Selbstreflexion zu animieren und diese coachend und moderierend zu unterstützen.
Je höher der Reifegrad und je vielfältiger die Kompetenzen, desto eher kann sich eine Führungskraft als Führungspersönlichkeit etablieren, die souverän und virtuos mit den Führungsstilen jongliert.
So manche Führungskraft glaubt, es genüge, ihr bisheriges Führungshandeln mit einem neuen Label zu versehen und an einigen wenigen Stellschrauben zu drehen, um im New Work Mitarbeitende zum Beispiel agil führen zu können. Das jedoch hat mit agiler Führung wenig bis nichts zu tun. Es geht um weitaus mehr: Es entsteht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der sich die starren Hierarchiegrenzen auflösen....
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