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DER Antikapitalist tritt in verschiedenen Schattierungen auf. In der Extremform als Kommunist-Sozialist. Meist jedoch in abgeschwächter Form als einer, der den Kapitalismus nicht in Bausch und Bogen ablehnt. Einiges am Kapitalismus ist für ihn durchaus akzeptabel, aber eben nicht alles. Den Sozialismus will er zwar nicht in Vollendung realisiert sehen, kann ihm aber doch dies und das abgewinnen. Im Grunde wünscht sich der moderate Antikapitalist ein Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell, das das Gute von Kapitalismus und Sozialismus verbindet und deren jeweilige dunkle Seiten ausschaltet. Dazu ruft der Antikapitalist nach dem Staat, damit der den Kapitalismus »zähme« und »zivilisiere«; der Verhinderung des Sozialismus um jeden Preis gilt sein Hauptaugenmerk aber nicht.
Der Antikapitalist ist der Rivale, manchmal sogar der Erzfeind des Kapitalismus. Er hüllt alte sozialistische Ideen in neue Gewänder, preist sie als zukunftsträchtige Wirtschafts- und Gesellschaftskonzepte an - mit denen, wie er sagt, die drängenden Probleme der Zeit gelöst werden können: Wirtschafts- und Finanzkrisen, Einkommens- und Vermögenungleichheit ebenso wie Umweltbelastung, Terrorismusbekämpfung und Epidemien. Der Antikapitalist verspricht, dass sich mit seinen Ideen eine bessere, gerechtere Welt schaffen lasse.
Welche Auswüchse eine solche antikapitalistische Gesinnung hat, zeigte sich zum Beispiel Anfang 2020, als die Coronavirus-Krise die westliche Welt erreichte. Um die Verbreitung des Virus zu verhindern, wurden quasi per Handstreich die Freiheitsrechte der Menschen in vielen Ländern der Welt außer Kraft gesetzt, wurde von den Regierungen ein »Stillstand« des öffentlichen Lebens und weiter Teile der Wirtschaft diktiert - obwohl geltendes Recht eine solche Selbstermächtigung der Regierenden nicht vorsieht. Dass das geschehen konnte und weite Teile der Bevölkerung nicht dagegen aufbegehrten, offenbart eine tiefsitzende antikapitalistische Haltung, eine quasi-sozialistische Weltsicht: dass nicht der freie Markt, die Eigenverantwortlichkeit der Individuen, sondern dass nur der Staat Notlagen beheben kann; und dass daher der Staat nach dem Motto »der Zweck rechtfertigt die Mittel« verfahren und Eigentums- und Freiheitsrechte zum Schutz des »Gemeinwohls« ausschalten darf.
Die Antikapitalisten folgen mitunter höchst unterschiedlichen Antrieben. So ist der naive Antikapitalist von der Vorstellung beseelt, dass der Staat Wirtschaft und Gesellschaft steuern müsse, damit es gerechter und glücklicher auf der Welt zugehe. Dem selbstsüchtigen Antikapitalisten geht es nicht um politische Ideale, sondern um eigene Vorteile: Er will sich mithilfe des Staates besserstellen, und wenn das auf Kosten anderer geht - in Form von Freiheitsentzug und Enteignung -, stört ihn das wenig. Der kaltblütige Antikapitalist hat den Umsturz im Sinn, er will die freie Gesellschaft in eine sozialistische überführen. Für ihn ist der naive Antikapitalist ein »nützlicher Idiot«, der selbstsüchtige Antikapitalist ein hilfreicher Zuarbeiter.
Die meisten Antikapitalisten zeichnen sich durch mangelndes ökonomisches Wissen aus, gepaart mit einem rigorosen, unduldsamen Eintreten für ihre Sache: Sie meinen, sie könnten ihren Mitmenschen einen »dritten Weg« zwischen Kapitalismus und Sozialismus weisen. Doch den gibt es nicht. Das hat Ludwig von Mises (1881-1973), der wohl bedeutendste Ökonom des 20. Jahrhunderts, ein für alle Mal bewiesen: Die Abkehr vom Kapitalismus, die Hinwendung zu antikapitalistischen und kollektivistischen-sozialistischen Politiken setzt vielmehr eine unheilvolle Dynamik in Gang, die die Freiheit der Menschen, die Grundlagen ihres Wohlstandes und damit auch ihre Existenz zerstört.
Der Antikapitalist ist meist auch Opfer zweier niederer Instinkte: Neid und Missgunst. Das Ressentiment, das sie in ihm erzeugen, richtet sich gegen Abstraktionen wie »Unternehmen«, »Kapital«, »Geld«, »Gewinn«, »Konsum« und so weiter. Dabei ist der Antikapitalist bemüht, seinen Standpunkt unter seinen Mitmenschen zu verbreiten, zu kultivieren, er möchte den Antikapitalismus zur herrschenden Meinung emporheben. Damit trägt er jedoch nicht zur Verbesserung des Gemeinwesens bei, sondern zu dessen Niedergang. Er bereitet letztlich dem Sozialismus den Boden, der aber nicht funktionieren kann, ja sogar Verarmung, Elend und Gewalt bringt, wie schon viele Episoden in der Menschheitsgeschichte es unmissverständlich gezeigt haben.
Die Gedanken, die in diesem Buch ausgebreitet werden, sollen die Irrtümer des Antikapitalisten (jedweder Schattierung und Motivation) aufzeigen und ihn mit handlungslogischem Denken zurück zur ökonomischen Vernunft führen. Dazu soll, erstens, das Zerrbild, das (unter tatkräftiger Hilfe des Antikapitalisten) vom Kapitalismus gezeichnet wird, zurückgewiesen und die ökonomischen und ethischen Qualitäten des Kapitalismus herausgearbeitet werden: dass der Kapitalismus die einzig dauerhaft durchführbare Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ist; und dass er - anders als der Sozialismus und alle seine Unterformen - ethisch einwandfrei ist. Dabei soll auch ein gravierendes Missverständnis aufgedeckt werden. Es lautet: Der Kapitalismus sorge für Störungen in Wirtschaft und Gesellschaft - wie Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit und Umweltprobleme -, und daher müsse er vom Staat gezähmt, eingehegt werden. Doch die Wahrheit ist eine andere: Das Zurückdrängen des Kapitalismus, sein Nichtvorhandensein in der Welt, und das Vordringen kollektivistischer-sozialistischer Ideen sind die Ursachen der beklagten Übelstände.
Zweitens: Der Staat, wie wir ihn heute kennen, ist nicht das, was viele Menschen in ihm sehen (wollen), und er leistet auch nicht das, was sie sich von ihm erhoffen. Denn der Staat ist (um eine positive Definition zu gebrauchen) der Monopolist für Recht und Sicherheit mit der Letztentscheidungsmacht über alle Konflikte in seinem Gebiet. In dieser Form ist er unvereinbar mit dem Selbstbestimmungsrecht, das jedem Individuum unveräußerlich zusteht. Die Folge: Der Staat (wie wir ihn heute kennen) setzt Entwicklungen in Gang, die die freiheitliche Gesellschaft und damit auch den wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt torpedieren - eine Erkenntnis, die vermutlich die meisten Menschen nicht vor Augen haben.
Das vorliegende Buch umfasst 20 Kapitel; jedes ist in sich abgeschlossen und kann ohne Kenntnis der vorigen gelesen und verstanden werden. Den Auftakt macht die »Kritik der ökonomischen Erkenntnis« (Kapitel 1). Darin wird herausgearbeitet, wie und warum eine methodisch fehlgeleitete Sozial- und Wirtschaftswissenschaft in die Irre führt und dem Antikapitalismus den Boden bereitet.
Der »Dreh- und Anlagepunkt des menschlichen Handelns: das Eigentum« (Kapitel 2) arbeitet heraus, dass das Eigentum untrennbar mit dem menschlichen Dasein verbunden ist.
»Ein fundamentales Psychogramm: die antikapitalistische Mentalität« geht den Motiven auf den Grund, die viele Menschen gegen den Kapitalismus einnehmen, sie gegen ihn aufbringen (Kapitel 3).
In »Eine ernüchternde Wahrheit: was der Staat wirklich ist« (Kapitel 4) wird erklärt, warum der Staat nicht Probleme löst, sondern vielmehr Ursache vieler Probleme ist, die die Menschen heute plagen.
Es folgt »Eine besorgniserregende Einsicht: der Staat wird immer größer« (Kapitel 5) - eine Einsicht, die die Illusion beendet, man könne den Staat »zähmen«, sich seiner ungestraft bedienen.
In »Was viele nicht wahrhaben wollen: die Soziale Marktwirtschaft ist eine Utopie« (Kapitel 6) erwartet den Leser die ökonomische Entzauberung eines Mythos.
Das siebte Kapitel »Die große Verwirrung: Kapitalismus-Kritik, die Sozialismus-Kritik ist« räumt mit einem großen Missverständnis auf, dem viele Antikapitalisten unterliegen.
»Chinas Aufstieg: ein Kapitalismus, der keiner ist, will die Welt erobern« - so lautet die Überschrift über dem achten Kapitel. Es arbeitet eine zentrale Bedrohung für Freiheit und Wohlstand auf der Welt heraus.
»Zeitloses Wissen über ein unverzichtbares Gut: die Natur und das Wesen des Geldes« (Kapital 9) vermittelt grundlegende Erkenntnisse über das Geld in der Volkswirtschaft.
Wie der Staat auf langen, verschlungenen Wegen das Geld für seine Zwecke gekapert hat, wird in »Wie der Staat das Geld zerrüttet: eine kurze Geschichte des Goldgeldes« (Kapitel 10) erläutert.
»Die Währungsgeschichte der Deutschen: ein Trauerspiel in fünf Akten« (Kapitel 11) bietet einen Abriss und eine Interpretation des deutschen Geldes von der Gründung des Deutschen Reiches 1871 bis heute.
Es gibt wohl kein ökonomisches Phänomen, das so kontrovers diskutiert wird wie der Zins. »Ein umstrittenes...
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