Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Über die Autorin 7
Einführung 17
Über dieses Buch 17
Törichte Annahmen über den Leser 18
Konventionen in diesem Buch 18
Was Sie nicht lesen müssen 19
Wie dieses Buch aufgebaut ist 19
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden 20
Wie es weitergeht 20
Teil I: Schreber & Co.: ein Überblick übers Gartenglück 21
Kapitel 1 Das Einmaleins der Kleingärten 23
Wann sich ein Garten Schreber nennen darf ... 23
Ein Missverständnis namens Schreber 24
Gärtnern auf der Parzelle 26
Laubenpieper und andere Freizeitgärtner 26
Zille lässt grüßen 27
Datscha und Datsche 28
Ohne Grenzen: die etwas anderen Gemeinschaftsgärten 29
Interkulturelle und andere offene Gärten 30
Trend: Urban Gardening 31
Kapitel 2 Gärtnern im Verein: gut leben mit Paragrafen und Vorschriften 33
Der große Rahmen: das Bundeskleingartengesetz 33
Kleingarten, gesetzeskonform 34
Rechte und Pflichten 34
Ländersache 37
Kleingärtnern in Österreich und der Schweiz 38
Vor Ort: die Gepflogenheiten der Vereine 40
Heilige Kuh Gartenordnung 40
Vereinsmeierei 43
Kapitel 3 Den richtigen Garten finden 45
Vorsprechen beim Verein 45
Kontaktaufnahme 46
Auf der Warteliste 47
Der große Tag 48
... und was das alles kostet 50
Die Alternativen 51
Kleingärten ohne Verein 51
Gärtnern, wo andere Urlaub machen 53
Grabeland und andere Brachen 55
Selbst ist der Gründer 56
Garten-Sharing 57
Teil II: Das eigene Reich: den Schrebergarten gestalten 59
Kapitel 4 Planen und Verändern 61
Eine Laube im Grünen 61
Bestandsaufnahme 62
Strom, Wasser und andere Notwendigkeiten 63
Alles neu 66
Den eigenen Stil finden 67
Gartenräume 68
Der große Plan 68
Plätze schaffen 69
Wege anlegen 72
Gewächshäuser, Schuppen & Co 73
Wasser marsch! 74
Gießen leicht gemacht 75
Teich und Tümpel 78
Die Frage nach dem Pool 80
Kapitel 5 Erdarbeiten 81
Bodenkunde 81
Geheimes Leben unter Tage 82
Braunes Gold 84
Den Boden bereiten 87
Beete-Vielerlei 90
Ideale Standorte 91
Schöne Einfassungen 92
Hoch-und Hügelbeet 93
Kapitel 6 Sortenwahl 99
Geliebte Bäume 100
Die Großen im kleinen Garten 100
Ohne Erntestress 102
Paradiesfrüchte & Co. 104
Sträucher und Hecken 110
Heckenphilosophie 110
Beerenglück 113
Rosenromantik 116
Schöne Solitäre 118
Der Staudengarten 119
Zur Zierde 120
Aus der Zwiebel 123
Für den Speisezettel 126
Kräuterküche 128
Teil III: Säen, pflegen und ernten: das Jahr des Kleingärtners 131
Kapitel 7 Pflanzzeit 133
Die Qual der Wahl 133
Gemüsetipps für den Schrebergarten 133
Von alten Sorten und Neuzüchtungen 142
Kräuterwissen 145
Blumenschmuck 147
Planspiel 148
Fruchtfolgen 149
Mischkulturen 151
Kinderstube im Warmen 155
Zwischen Frostsaat und Eisheiligen 157
Was schon im Winter geht 158
Frühlingssaat 160
Startschuss Eisheilige 161
Späte Tracht 162
Kapitel 8 Pflegezeit 165
Rasenschach 166
Das Problem mit der Blumenwiese 166
Mähroutine 167
Für Perfektionisten 168
Dünge-Einmaleins 169
Die Basics 169
Superfood für Pflanzen 173
Düngefehler 175
Jäten, Ausgeizen, Schneiden 178
Kampf dem Unkraut 178
Die Kunst des Mulchens 179
Sinnvolle Schneidemaßnahmen 180
Heikles Thema: Pflanzenschutz 186
Die wichtigsten Pflanzenkrankheiten im Schrebergarten 186
... und was man gegen sie unternehmen kann 189
Duell mit Schnecke & Co 191
Kapitel 9 Erntezeit 195
Erntekalender 195
Frühes Glück 195
Sommerschwemme 197
Herbstgenüsse 198
Winterfreuden 198
Richtig ernten und lagern 200
Gemüse 201
Kräuter 202
Beeren 204
Kern-und Steinobst 205
Winterruhe 208
Kulturen für die kalte Jahreszeit 208
Herbstputz 211
Den Garten winterfest machen 214
Teil IV: Herd und Hängematte: den Schrebergarten genießen 215
Kapitel 10 Lecker verwerten und konservieren 217
Am Herd und in der Backstube 217
Kochen mit viel Gemüse 217
Kuchen mit eigenem Obst 219
Lust auf Kosmetik-Experimente? 221
Aus der kalten Küche 223
Fruchteis und andere Desserts 223
Salate, Aufstriche & Co. 224
Flüssignahrung 226
Saften 226
Vergären 228
Hochprozentiges ansetzen 229
Lecker konservieren 230
Gelee, Marmelade und Konfitüre 230
Von Omas Apfelmus bis zum exotischen Chutney 232
Gemüsekonserven 233
Tricks für das Trocknen 234
Tipps zum Einfrieen 235
Kapitel 11 Chillen mit der Familie 237
Kinderparadies Schrebergarten? 237
Kleine Gärtner 237
Die Lust auf Fußball und Trampolin 239
Spielplatz Kolonie 240
Ein Haus für Kinder 241
Wie wär's mal mit Gemütlichkeit? 241
Lazy Gardening 242
In der wohlverdienten Hängematte 243
Gartenvergnügen ohne Gärtnern 245
Tiere im Garten 246
Wohlfühlen mit Hund und Katze 246
Imkern für Anfänger 247
Ein Paradies für Vögel, Bienen & Co. 248
Auf gute Nachbarschaft 253
Garten-Talk 254
Erste Hilfe bei Problemen 255
Engagement im Verein 258
Teil V: Der Top-Ten-Teil 261
Kapitel 12 Zehn hilfreiche Websites 263
www.kleingarten-bund.de 263
www.lwg.bayern.de/gartenakademie/ 264
www.meine-ernte.de 264
www.mein-schoener-garten.de 265
www.krautundrueben.de 265
www.nabu.de/landingpages/garten.html 265
www.hauptstadtgarten.de 265
www.gartenlinksammlung.de 266
www.gartenforum.de 266
www.youtube.com 267
Kapitel 13 Zehn Gründe für Konflikte im Schrebergarten -und wie sie nicht ausarten 269
Zwerge 269
Fahnen 270
Beiträge 270
Engagement 270
Unkraut 271
Krach 272
Illegale Bauten 273
Pächterwechsel 274
Regeln generell 275
Die Auslegung von Regeln 275
Kapitel 14 Zehn Orte zum Besuchen 277
Deutsches Kleingärtnermuseum in Leipzig 277
egapark in Erfurt 278
Arche-Noah-Garten in Schiltern 278
Weihenstephaner Gärten in Freising 279
Haus im Moos in Kleinhohenried 279
Karl-Foerster-Garten in Potsdam 280
Klostergarten Kartaus in Freiburg 280
Ippenburger Schlossgärten 281
Schau-und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim 281
Offene Gärten 282
Stichwortverzeichnis 283
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Ihr Interesse gilt also einem Schrebergarten. Aber was ist das eigentlich? Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht: Das Wort Schrebergarten klingt für mich ein bisschen verschroben. Vor meinem geistigen Auge taucht da schnell jemand auf, der versunken vor sich hin werkelt. Ein bisschen so wie die Gestalten auf einem Gemälde von Carl Spitzweg. Vielleicht ist der Begriff wegen dieser nostalgischen Anmutung auch so beliebt. Die korrektere Bezeichnung wäre jedoch Kleingarten.
Spitzweg hat auch Gartenszenen gemalt, die jedoch nicht ganz so bekannt wie sein Armer Poet oder der Bücherwurm sind. Sie spielen aber alle in Hausgärten und heißen etwa Der Blumenfreund, Zeitungsleser im Hausgärtchen oder Der Herr Pfarrer als Kakteenfreund. Im Übrigen war Spitzweg gelernter Apotheker und hat sich dabei ausgiebig mit der Kreation von Kräuterteemischungen beschäftigt. Sein Favorit bestand aus Pfefferminze, Lavendel, Rosmarin und Sandthymian und wurde mit Nelke abgeschmeckt.
Aber nicht jeder kleine Garten ist automatisch ein Kleingarten. Damit Sie eine Vorstellung bekommen, was für Möglichkeiten Sie haben, beginnt dieses Buch mit einem Überblick über die Vielfalt kleiner Garten- und Freizeitgrundstücke.
Der Begriff Schrebergarten ist nicht geschützt. Meist aber wird er als Synonym für jene Kleingärten benutzt, die durch das Bundeskleingartengesetz definiert sind. Diese sind
Vielleicht rollen Sie jetzt mit den Augen und empfinden es als typisch deutsch, dass hier sogar ein privates Gartengrundstück gesetzlich definiert werden muss. Aber da spielt zum einen die öffentliche Raumplanung eine Rolle, die etwa Wohnviertel, Industriegebiete und eben auch Gartenland ausweist. Zum anderen aber gilt die Definition von Kleingärten Gartengrundstücken, die von staatlicher Seite gefördert werden. Und der Grund für diese Förderung liegt darin, dass man es als gesamtgesellschaftlich nutzbringend ansieht, wenn Stadtbewohner die Möglichkeit bekommen, sich in frischer Luft bei einer gesunden Tätigkeit wie dem Gärtnern zu erholen, und dabei auch noch durch die Erzeugung frischer Nahrungsmittel ihren Speisezettel aufbessern und die Haushaltskasse schonen.
Klingt ein wenig nach »anno Tobak«? Nun, da hat die Kleingartenbewegung auch ihre Wurzeln. Doch auch heute noch sind Kleingartenvereine, die die Verpachtung von Gartengrundstücken gemäß Bundeskleingartengesetz vermitteln, die erste Anlaufstelle für die meisten Schrebergartenfans. Begleiten Sie mich zum besseren Verständnis deshalb auf einen kleinen Abstecher in die Geschichte, bevor es wieder um die Schrebergärten von heute geht - und wie man einen ergattert.
Entgegen ihrem Namen wurden die Schrebergärten nicht von Moritz Schreber erfunden. Eigentlich hat der sogar ziemlich wenig mit ihnen zu tun.
Moritz Schreber lebte von 1808 bis 1861 als Arzt in Leipzig und war Leiter einer orthopädischen Heilanstalt. Dort traktierte er seine Patienten mit zahlreichen recht schauerlich anmutenden Apparaten und Kaltwasseranwendungen. Auch sonst war er wenig zimperlich und hielt etwa Schläge für eine angebrachte Erziehungsmethode. Andererseits erkannte er völlig richtig, dass Kinder, gerade jene, die in städtischen Elendsquartieren aufwachsen, unbedingt Bewegung an der frischen Luft brauchen, um sich gesund zu entwickeln.
Aber der Reihe nach: Die Wurzeln der Kleingartenbewegung liegen im 18. Jahrhundert. Es gibt zwei:
www.facebook.com/guineagardens
Auch in der deutschen Kleingartenbewegung lassen sich diese beiden Wurzeln finden. Sogar nah beieinander: in Kappeln an der Schlei. Dort hob gegen Ende des 18. Jahrhunderts Carl, (nur dem Namen nach) Landgraf von Hessen-Kassel und (in der Praxis) dänischer Statthalter von Schleswig und Holstein, die immer noch übliche Leibeigenschaft auf (womit er ein paar Jahrzehnte früher dran war als andere Landesfürsten). Damit aber stellte sich die Frage: Was sollte nun aus den besitzlosen Landarbeitern werden?
In der Folgezeit griff vor allem die Idee der Sozialgärten um sich. In ganz Westeuropa ließen Städte und Gemeinden auf brachliegendem kommunalem Land Armen- oder Arbeitergärten anlegen. Auch die Stadt Leipzig hatte 1833 bereits 100 Parzellen am Sandtor.
Und Schreber? 1864 griff einer seiner Freunde, der reformfreudige Leipziger Schuldirektor Ernst Innozenz Hauschild, Schrebers Anregung auf, dass sich Kinder an der frischen Luft bewegen müssen. Zusammen mit den Müttern und Vätern seiner Schüler (die allerdings aus dem Bürgertum, nicht aus prekären Verhältnissen stammten) richtete er am heutigen Johannapark einen großen öffentlichen Spiel- und Turnplatz ein. Für die Trägerschaft wurde ein Verein gegründet, den Hauschild zu Ehren des bereits verstorbenen Ideengebers Schreberverein nannte. Da unbeaufsichtigtes Kinderspiel in den gehobenen Kreisen des 19. Jahrhunderts aber undenkbar war, überwachte ein pensionierter Lehrer namens Karl Gesell die Aktivitäten. Gesell war es dann, der auf die Idee kam, auf dem Platz auch Beete anzulegen. Allerdings gelang es ihm nicht so recht, die Kinder für das Jäten und Buddeln zu begeistern. Stattdessen nahmen sich deren Eltern mit wachsender Begeisterung der vernachlässigten Pflanzungen an. Nur sechs Jahre nach der Eröffnung des Turnplatzes soll es bereits 100 Gartenparzellen auf dem Gelände gegeben haben, wenig später entstanden auch in anderen Leipziger Stadtteilen Schrebervereine. Sie erregten weit über Deutschland hinaus Aufsehen und führten zur Gründung zahlreicher weiterer Kleingartenvereine in ganz Westeuropa. Mit dem Erfolg der »Schrebergärten« entwickelte sich die Kleingartenbewegung weg von der Armenfürsorge und erreichte wieder Menschen, die einfach Spaß am Gärtnern haben und von einem eigenen kleinen grünen Reich träumen.
Die Deutsche Schreberjugend ist übrigens keineswegs der Nachwuchsverband der Kleingärtner, sondern knüpft an die ursprüngliche Idee der Schrebervereine an: sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche - aber im Gegensatz zu damals nicht beaufsichtigt, sondern basisdemokratisch selbst organisiert. Umweltschutz und Gärten spielen zwar eine Rolle, aber auch Tanz, Theater und Kultur, politisches Engagement und internationaler Austausch. Mitmachen kann jede und jeder - auch ganz ohne elterlichen Kleingarten (deutsche-schreberjugend.de).
deutsche-schreberjugend.de
So weit die Geschichte. Und was hat das alles mit dem von Ihnen angestrebten Schrebergarten zu tun?
Auch heute noch hält der Staat Schrebergärten für eine gute Sache und fördert sie. Das geschieht...
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