Schweitzer Fachinformationen
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Die komplexe Äquivalenz ist ein Begriff aus der Kommunikations- und Verhaltenstherapie. Es bedeutet, dass eine Person zwei unterschiedliche Ereignisse oder Zustände miteinandergleichsetzt, als ob sie zwangsläufig zusammengehören. Es ist, als ob jemand sagt: "Wenn A passiert, dann heißt das automatisch B." Dabei denkt die Person, dass die beiden Dinge immer zusammengehören, auch wenn das nicht unbedingt stimmt.
Zwei unterschiedliche Dinge werden als gleichwertig dargestellt, ohne Beweis oder Bezug. Dies schließt andere Möglichkeiten aus. Die komplexe Äquivalenz ist unabhängig von Zeit, sozusagen Zeitübergreifend und immer gültig.
Wie hinterfrage ich das?
Hier sind ein paar Beispielfragen:
"Wie genau kommen Sie zu dieser Schlussfolgerung?"
"Könnte es auch eine andere Bedeutung haben?"
Heilpraktiker könnten komplexe Äquivalenzen z. B. in Patientenaussagen begegnen, wenn Patienten meinen: "Immer wenn das Wetter wechselt, fühle ich mich schlecht." Die Aufgabe ist es, solche Aussagen einfühlsam zu hinterfragen und aufzulösen.
"Er sagt heute nichts - das heißt, er ist beleidigt." Hier wird "nichts sagen" automatisch mit "beleidigt sein" gleichgesetzt.
Doch Schweigen kann auch andere Gründe haben: Müdigkeit, Nachdenklichkeit, Konzentration.
Das ist, als ob jemand sagt: "Mein Kollege hat heute Morgen nicht gegrüßt, also mag er mich nicht." Vielleicht war der Kollege einfach in Eile, in Gedanken versunken oder hatte einen schlechten Tag. Eine Handlung wird direkt mit einer festen Bedeutung verknüpft, obwohl es viele andere Gründe geben könnte.
Als Heilpraktiker kann man die komplexe Äquivalenz hinterfragen, indem man die Annahme überprüft und alternative Erklärungen oder Ursachen in Betracht zieht.
Hier sind ein paar Schritte, wie man das tun kann:
Hinterfragen der Kausalität (Zusammenhang)
Frage: "Bedeutet das, wenn das Wetter wechselt, dass Sie sich immer schlechtfühlen? Gibt es andere Situationen, in denen Sie sich auch schlecht fühlen?"
Überprüfen auf andere Ursachen:
Frage: "Bedeutet das, wenn Sie sich schlecht fühlen, dass es immer am Wetter liegt? Könnte es auch andere Gründe geben, wie zum Beispiel Stress oder Schlafmangel?"
Einführung alternativer Erklärungen:
Frage: "Bedeutet das, wenn Sie sich bei Wetterwechsel schlecht fühlen, dass andere Faktoren wie Ihre Ernährung, Ihre Arbeitsbelastung oder Ihr Schlafverhalten keinen Einfluss haben?"
Ermutigung zur Reflexion:
Frage: "Bedeutet das, wenn Sie das Gefühl haben, dass das Wetter Ihre Stimmung beeinflusst, dass Sie nicht auch durch andere Veränderungen erzielen könnten?"
Durch diese Art des Hinterfragens hilfst du dem Klienten, seine Annahmen zu überprüfen und eine breitere Perspektive zu entwickeln. Dies kann zu neuen Einsichten und besseren Diagnosen führen.
Patientenaussage: "Weil ich immer so müde bin, zeigt das, dass mein Körper völlig kaputt ist."
Mögliche Antwort ohne Meta-Modell: Oh, das hört sich bedenklich an. Wann war ihre letzte Blutuntersuchung?
Antwort mit dem Meta-Modell: Wie kommen sie zu dieser Annahme? Gibt es dazu eine Vorgeschichte?
Erklärung:
In diesem Gespräch nutzt der Patient eine komplexe Äquivalenz, indem er Müdigkeit direkt mit "mein Körper ist völlig kaputt" gleichsetzt. Diese Gleichsetzung bleibt jedoch unbegründet.
Der Heilpraktiker ohne Meta-Modell übernimmt diese Annahme indirekt und lenkt das Gespräch direkt auf eine mögliche medizinische Untersuchung.
Mit dem Meta-Modell hinterfragt der Heilpraktiker dagegen die Annahme des Patienten gezielt: "Wie kommen Sie zu dieser Annahme?" Dadurch wird der Patient angeregt, seine Schlussfolgerung zu reflektieren und zu präzisieren, was neue Perspektiven eröffnet.
Patientenaussage: "Na ja, ich bin ständig erschöpft, also muss etwas mit meinem Körper nicht stimmen."
Mögliche Antwort ohne Meta-Modell: Was sind ihre körperlichen Symptome?
Antwort mit dem Meta-Modell: Sind es nur körperliche Aspekte, oder könnten auch andere Aspekte eine Rolle spielen?
In dieser Aussage verwendet der Patient eine komplexe Äquivalenz, indem er ständige Erschöpfung automatisch, als Beweis dafür sieht, dass etwas mit seinem Körper nicht stimmt . Diese Schlussfolgerung bleibt jedoch unbegründet und lässt alternative Erklärungen außer Acht.
Der Heilpraktiker ohne Meta-Modell akzeptiert diese Annahme und fokussiert sich direkt auf mögliche körperliche Symptome.
Mit dem Meta-Modell erweitert der Heilpraktiker hingegen den Blickwinkel, indem er hinterfragt: "Sind es nur körperliche Aspekte, oder könnten auch andere Aspekte eine Rolle spielen?" Dadurch wird der Patient ermutigt, auch psychische oder emotionale Einflussfaktoren in Betracht zu ziehen.
Patientenaussage: "Ich schlafe schlecht, das bedeutet, dass ich eine ernsthafte Erkrankung habe."
Mögliche Antwort ohne Meta-Modell: "Haben Sie bereits medizinische Tests machen lassen?"
Antwort mit dem Meta-Modell: "Wie genau kommen Sie zu dieser Schlussfolgerung? Welche anderen Faktoren könnten Ihren Schlaf beeinflussen?"
In dieser Aussage liegt eine komplexe Äquivalenz vor, da der Patient "schlechten Schlaf" direkt als Beweis für eine ernsthafte Erkrankung deutet.
Der Heilpraktiker ohne Meta-Modell nimmt diese Schlussfolgerung ungefragt hin und lenkt die Aufmerksamkeit direkt auf medizinische Tests, was die Befürchtung des Patienten möglicherweise verstärken kann.
Mit dem Meta-Modell hinterfragt der Heilpraktiker die gedankliche Verknüpfung des Patienten und öffnet den Raum für andere Erklärungen. Durch die Frage "Welche anderen Faktoren könnten Ihren Schlaf beeinflussen?" wird der Patient dazu angeregt, seine Schlussfolgerung zu reflektieren und alternative Ursachen wie Stress, Ernährung oder Gedankenkarussell in Betracht zu ziehen.
Die Komplexe Äquivalenz im Milton-Modell beschreibt Aussagen, bei denen zwei Dinge miteinander gleichgesetzt werden, auch wenn die Verbindung zwischen ihnen nicht logisch oder direkt bewiesen ist. Diese Technik kann dazu verwendet werden, dem Patienten eine bestimmte Bedeutung oder Interpretation zu vermitteln, die ihm hilft, einen neuen Blick auf seine Situation zu gewinnen. Im Kontext eines Heilpraktikers könnte die Technik genutzt werden, um positive Zusammenhänge zwischen dem Verhalten des Patienten und möglichen Verbesserungen seines Zustands zu suggerieren.
Ziel der Technik: Die Verbindung von scheinbar unabhängigen Aspekten, um dem Patienten ein Gefühl von Fortschritt, Kontrolle und Positivität zu vermitteln.
Effekt auf den Patienten:
Die Komplexe Äquivalenz ist somit ein wirkungsvolles Mittel, um innere Ressourcen zu aktivieren und positive Veränderungen zu erleichtern.
Patientenaussage: "Ich habe das Gefühl, dass mein Körper ständig gegen mich arbeitet."
Mögliche Antwort ohne Milton-Modell: "Woran machen sie das fest?"
Antwort mit dem Milton-Modell: "Spannend, denn dies zeigt oft, dass im Körper die Selbstheilungskräfte angestoßen werden."
1. Utilisation (Nutzung der Patientenwahrnehmung) Statt die Aussage zu hinterfragen, wird sie genutzt, um eine ressourcenstärkende Bedeutung zu geben.
2. Vage Sprache & Suggestionen
"dies zeigt" Unbestimmt, aber plausibel.
"sehr oft" Offen für Interpretation.
"die Selbstheilungskräfte werden angestoßen" Betont einen positiven Prozess, ohne direkten Widerspruch.
3. Reframing & Widerstandsvermeidung
Der Körper wird vom "Feind" zum aktiven Unterstützer umgedeutet. Die Einleitung "Spannend, denn" verhindert Widerstand und lenkt die Aufmerksamkeit sanft um.
Alternative Kurzantworten mit dem Milton-Modell:
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