Schweitzer Fachinformationen
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Die Forschungsinitiative Neurodegenerative Disease Research definiert neurodegenerative Krankheiten als schwächende, unheilbare Gesundheitsstörungen, deren Ursache eine fortschreitende Degeneration und/oder das Absterben von Nervenzellen ist und die zu Demenz führen können. Zu den bekanntesten Erkrankungen dieser Art gehören amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose, Alzheimer, Parkinson und die Huntington-Krankheit. Bisher hat die Wissenschaft uns nicht geholfen, die Pathogenese neurodegenerativer Krankheiten zu verstehen. Deshalb und weil ein Mensch, der mir sehr nahe steht, an ALS erkrankt ist, beschloss ich, unbekannte Wege zu gehen und neue Fachgebiete zu erkunden. So widme ich mich den entzündlichen Darmkrankheiten, indem ich versuche, sie durch die Wiederherstellung der Blut-Hirn-Schranke zu heilen, und der Unterstützung der Mitochondrienfunktion, indem ich Mitochondriopathien behandle. Außerdem erforsche ich Nerven- und Motoneuron-Erkrankungen, den oxidativen Stress und Antioxidantien und versuche herauszufinden, ob bestimmte Umweltgifte und Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten) einige dieser Krankheiten verursachen und ob innerer Stress eine Mitursache ist.
Wir wissen, dass die Mitochondrien in mehr oder weniger großem Ausmaß an den meisten Krankheiten beteiligt sind. Sie sind die Kraftwerke der Zellen und produzieren Energie. Bestimmte Krankheiten, beispielsweise ALS, Multiple Sklerose, Parkinson und Alzheimer, gehen mit einer zu geringen Energieproduktion einher. Bei den meisten neurodegenerativen Krankheiten sind die Mitochondrien mehr oder weniger stark in ihrer Funktion beeinträchtigt, beispielsweise in 85 Prozent aller ALS-Fälle.
Um die Fehlfunktion der Mitochondrien zu beheben und Menschen zu helfen, die an neurodegenerativen Krankheiten leiden, verwende ich mit Erfolg Supplemente wie Coenzym Q10, L-Carnitin, D-Ribose und Magnesium. Sie helfen den Mitochondrien, weiterzuarbeiten, und verhindern, dass die Neuronen, zu denen sie gehören, vorzeitig absterben.
Mitochondrien brauchen Sauerstoff und Glukose (D-Ribose) als Kraftstoff. Beide müssen in Energie, genauer in ATP (Adenosintriphosphat) umgewandelt werden, und das bewerkstelligen unter anderem L-Carnitin und Coenzym Q10. Magnesium »beaufsichtigt« diesen Prozess. Mehrere Forscher sind wie ich der Meinung, dass weitere Substanzen dabei ebenfalls eine Rolle spielen.
Wenn die Mitochondrien in schlechtem Zustand sind, müssen wir ihnen den optimalen Kraftstoff zur Verfügung stellen und dessen Umwandlung in ATP überwachen. Das ist das Ziel der Therapie. Supplemente, körperliche Bewegung und Entspannungsmethoden tragen dazu bei, die Mitochondrien mit dem entsprechenden Kraftstoff zu versorgen. Die gleichen Methoden helfen dabei, Krankheitssymptome zu beseitigen, indem der Kraftstoff in jeder einzelnen Zelle wieder besser in Energie umgewandelt wird.
Oxidativer Stress lässt sich sowohl bei neurodegenerativen Krankheiten als auch bei vielen anderen Störungen mit Antioxidantien behandeln. Sie begrenzen den Schaden, den freie Radikale anrichten. Antioxidantien sind unter anderem Omega-3-Fettsäuren, Curcumin, Astaxanthin, Vitamin B12, Zink, Ginseng, PQQ (Methoxatin), Kreatin, Cystein, Resveratrol, Alpha-Liponsäure, Melatonin, Riboflavin und das wichtigste: mindestens 8000 I.U. »Vitamin« D3 am Tag. Der D3-Blutspiegel sollte bei 80 ng/ml liegen, um die Aktivität der Immunzellen zu modulieren. Pro 10 000 I.U. »Vitamin« D3 ist eine Zufuhr von 1000 Mikrogramm Vitamin K2 erforderlich.
Manche neurodegenerativen Krankheiten werden von Umweltgiften verursacht, zum Beispiel von Schwermetallen (Aluminium, Blei, Quecksilber, Arsen, Kadmium) und Pestiziden. Vielleicht erklärt die starke Verseuchung einiger Fußballplätze mit Schwermetallen die ungewöhnlich vielen ALS-Erkrankungen unter italienischen Fußballspielern. In solchen Fällen können unter anderem folgende Substanzen zur Entgiftung beitragen: EDTA, DMPS, Alpha-Liponsäure und Nicotinamid. Das kann bei der Behandlung dieser Krankheiten von großer Bedeutung sein.
Als Experten untersuchten, ob Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten für einige neurodegenerative Krankheiten - etwa für ALS - verantwortlich sind, endeckten sie eine Substanz namens MMS (Miracle Mineral Supplement).1 Dabei handelt es sich um eine 28-prozentige Lösung von Natriumchlorit (nicht etwa Natriumchlorid!) in Wasser, wobei Citronensäure zugesetzt wird. Dabei entsteht das Gas Chlordioxid. Das Element Natrium und die Verbindung Natriumchlorit wurden Anfang des 19. Jahrhunderts von Humphry Davy entdeckt, einem Chemiker und Physiker, der bei Michael Faraday studiert hatte. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) erkannte Natriumchlorit am 19. Juni 2013 als Orphan-Arzneimittel zur Behandlung von ALS an. Orphan-Arzneimittel sind Medikamente für seltene Leiden. Einige Ergebnisse waren ermutigend.
MMS ist nicht für Menschen zugelassen. Dafür wären klinische Doppelblindstudien in drei Phasen notwendig, die 50 Millionen Dollar kosten würden. Seltsamerweise wollte sie bisher niemand investieren. Und MMS ist immer noch illegal, obwohl es der Gesundheit nicht schadet. Präklinische Studien mit Natriumchlorit zur Behandlung von ALS haben jedoch gezeigt, dass es das Fortschreiten der Krankheit hemmt (andernfalls hätte es die EMA nicht als Orphan-Medikament anerkannt). Um das nachzuweisen, sind jedoch weitere Tests notwendig.
Derzeit sind mehrere Studien im Gange, welche die Eignung von Natriumchlorit zur Behandlung anderer neurodegenerativer und sonstiger Krankheiten untersuchen (Alzheimer, Multiple Sklerose, Parkinson, AIDS und andere Infektionserkrankungen, Hautkrankheiten, Krebs, diabetische Geschwüre und viele andere). Jim Humble, der MMS entdeckte, suchte hauptsächlich nach einer Therapie gegen Malaria und stieß dabei in Uganda zufällig auf MMS. Es war so erfolgreich, dass es Malariapatienten innerhalb von acht Stunden heilte.2 Humble behandelte Mitarbeiter, die an Malaria erkrankt waren, mit dem Wasser-Desinfektionsmittel, das er mit sich herumtrug, weil er im Dschungel nichts Besseres hatte, und hoffte, dass dessen antibakterielle Wirkung auch den Patienten helfen würde.
Die Europäische Kommission veröffentlichte am 19. Juni 2013 einen Durchführungsbeschluss über die Ausweisung von »Natriumchlorit« als Arzneimittel für seltene Leiden gemäß Verordnung (EG) Nr. 141/2000 des Europäischen Parlaments und des Rates.3
In unserem Körper entstehen ständig neue Zellen. Deshalb ist auch das Gehirn nicht statisch, sondern plastisch, also formbar. Es entwickelt sich ständig weiter und seine Nervenbahnen können durch Erfahrungen und Gedanken um- und neu gebildet werden. Deshalb ist die Psychotherapie so wirksam und erfolgreich.
Es ist erstaunlich, wie stark die Neuronen von unserer Lebensweise beeinflusst werden. Stress, Angst und unterdrückte Erfahrungen können das Wachstum der Neuronen hemmen. Normalerweise werden sie alle elf Monate erneuert - jedoch nur, wenn wir ganz ruhig sind und keine Angst haben. Körperliches und seelisches Leiden blockiert die Bildung neuer Neuronen, vor allem deshalb, weil die Nebennieren dann mehr Cortisol ausschütten.
Meine klinische Praxis zeigt, dass seelische Traumen auch in erheblichem Umfang für ALS verantwortlich sind. Der Psychologe Carlos Fugas, ein guter Freund von mir, nutzt die Syntonic-Therapie, um bewussten und unbewussten inneren Stress abzubauen. Dadurch lässt sich der vorzeitige Tod der Neuronen verhindern und die Bildung neuer Neuronen wird nicht mehr behindert. So können wir neurodegenerativen Krankheiten vorbeugen. Fugas hat nachgewiesen, dass neue Erfahrungen und neue Gefühle das Gehirn umprogrammieren und neue Gehirnzellen produzieren können.
Ursodeoxycholsäure, die reichlich in der Galle von Schwarzbären und in sehr kleinen Mengen auch im menschlichen Körper vorhanden ist, wurde mit Erfolg verwendet, um ALS zu behandeln. Mit dieser Gallensäure werden seit Jahrhunderten Krankheiten der Leber und der Gallenblase behandelt. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat sie für diese Indikationen zugelassen. Ihr therapeutischer Nutzen bei ALS ist inzwischen ebenfalls belegt. Zum letzten Mal wurde sie 2012 in Südkorea zu diesem Zweck verwendet.
Dora Brites, eine portugiesische Wissenschaftlerin, die im Fachbereich Pharmazie der Universität Lissabon arbeitet, hat in mehreren Studien nachgewiesen, dass diese Substanz sowie ihre Derivate (Glycoursodeoxycholsäure und Tauroursodeoxycholsäure) Neuronen schützen, darunter auch Motoneuronen bei ALS-Kranken. Eine vor Kurzem veröffentlichte klinische Studie mit ALS-Patienten in Italien zeigte zudem, dass Tauroursodeoxycholsäure gut verträglich ist und das Fortschreiten der Krankheit hemmt. Die Patienten nahmen 54 Wochen lang täglich 2 Gramm dieser Substanz ein. Gestützt auf diese Studien, empfehle ich ALS-Patienten, jeden Tag viermal 250 Milligramm Ursodeoxycholsäure einzunehmen.
Erwähnenswert ist auch die Neuromyofasziale Reprogrammierung (RNMF), die Rui Abrantes, ein Manual- und Bewegungstherapeut, vor allem bei neurodegenerativen Krankheiten mit Erfolg anwendet. Er schreibt dazu: »Die Neuroplastizität ermöglicht es dem Gehirn,...
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