Schweitzer Fachinformationen
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Die arthroskopische Befundung und Behandlung verschiedener Kniegelenks(binnen)strukturen - der kompakte Praxistrainer zeigt, wie's geht: detailliert beschrieben, herausragend bebildert.
Der Praxistrainer für Orthopäden, Unfallchirurgen und Chirurgen: ein unverzichtbarer Leitfaden, der arthroskopische Operationstechniken am Kniegelenk fundiert und praxisnah vermittelt.
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Dieses Praxisbuch beginnt mit einem Kapitel über die Ausrüstung und Instrumente. Sie sind von entscheidender Bedeutung, da sie einen großen Einfluss auf das Gelingen der Operation haben.
Für die Durchführung einer Arthroskopie wird eine umfangreiche und mittlerweile auch teure Ausrüstung benötigt, die von verschiedenen Herstellern angeboten wird. Durch den Einsatz moderner Elektronik und digitaler Technologie konnte die Qualität des übertragenen Bildes in den letzten Jahren entscheidend verbessert werden. Hier ist die Entwicklung sicher lange nicht zu Ende.
Die Ausrüstung einer Arthroskopieeinheit ist technisch sehr komplex und kann nicht sterilisiert werden. Daher werden viele Ausrüstungsgegenstände eines arthroskopischen OP-Feldes auf der unsterilen Seite eingesetzt ( ? Abb. 1.1). Die sperrigen Gegenstände werden auf einem Rollwagen, der auch als "Arthroskopieturm" bezeichnet wird, übereinander angeordnet. Die unsterile Kamera ist durch einen Plastiküberzug vom sterilen OP-Feld getrennt.
Arthroskopieturm.
Abb. 1.1 "Arthroskopieturm" mit 1=Bildschirm, 2=Steuereinheit für motorgetriebene Instrumente, 3=Kamerasystem, 4=Kaltlichtquelle, 5=Rollenpumpe.
Merke
Kernstück der arthroskopischen Ausrüstung ist die Optik. Sie hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität.
Optiken werden mit verschiedenen Durchmessern und verschiedenen Winkeln angeboten ( ? Abb. 1.2). Über die Optik gelangt einerseits das Licht in das Gelenk, andererseits wird darüber das Bild eingefangen und an die Kamera geleitet.
Hopkins-Optik.
Abb. 1.2 Hopkins-Optik (4,5?mm, a), verbunden mit einem Lichtkabel (b) und einer HD-Kamera (c). Die Kamera ist durch eine Schutzhülle vom sterilen Bereich getrennt. Die Schutzhülle wird mit einer Klebefolie an der Optik befestigt. Hier besteht die Gefahr, dass Flüssigkeit in die Schutzhülle eindringen kann, wenn nicht sorgfältig abgeklebt wird.
Die Optik besteht aus einem Okularteil, den Linsen, den Lichtleiterfasern und dem Lichtkabelansatz. Moderne Optiken basieren auf dem Hopkins-Stablinsensystem. Dieses Prinzip ermöglicht ein größeres Blickfeld bei kleinerem Durchmesser.
Am Kniegelenk hat sich die Verwendung einer Optik mit einem Durchmesser von 4?mm bewährt. Diese Optik wird selbst bei kindlichen Kniegelenken eingesetzt. Bei sehr kleinen Kindern (<5 Jahre) kann auch eine Optik mit einem Durchmesser von 2,4?mm zum Einsatz kommen.
Je nach Winkel ergeben sich unterschiedliche Gesichtsfelder ( ? Abb. 1.3). Optiken werden als 0°-Optik sowie 30°- und 70°-Weitwinkeloptiken angeboten. Der besondere Vorteil einer abgewinkelten Optik ist, dass sich der einsehbare Gelenkabschnitt um 300% vergrößert, da die Optik rotiert werden kann.
Prinzip der Triangulation.
Abb. 1.3 Prinzip der Triangulation bei Verwendung einer 30°-Optik (blau=Arthroskop mit Optik, gelb=Blickrichtung und Blickfeld unter Verwendung einer 30°-Optik, rot=Tasthaken im Blickfeld der Optik)
Am gebräuchlichsten ist die 30°-Optik. Mit ihr kann am Kniegelenk nahezu jede Operation durchgeführt werden. Durch das Drehen des Lichtkabels kann das Blickfeld verändert und somit erweitert werden ( ? Abb. 1.4, ? Video 1.1).
Pistolengriff.
Video 1.1
Direktlink zum Video
Durch Drehen am Lichtkabel (Pfeil) kann das Blickfeld erweitert werden, ohne die Position des Arthroskops zu verändern.
Abb. 1.4 Das kann vor allem in engen Kompartimenten vorteilhaft sein.
Manche Operateure verwenden für bestimmte Indikationen (z.B. HKB-Ersatz) noch eine 70°-Optik.
Praxis
Tipp
Da die Verwendung einer weiteren Optik sehr aufwendig ist, sollte bei Problemen hinsichtlich der Visualisierung lieber ein zusätzlicher Zugang angelegt werden.
Das Problem bei der Verwendung einer 70°-Optik ist, dass die Struktur, auf die die Optik zu geschoben wird, nicht direkt einsehbar ist.
Es wurden auch Optiken entwickelt, bei denen der Winkel intraoperativ stufenlos verändert werden kann (z.B. EndoCAMeleon, Karl Storz).
Optiken werden in verschiedenen Schaftlängen angeboten. Für das Kniegelenk hat sich eine Länge von 18?cm bewährt. Bei Verwendung kürzerer Optiken kann es sich schwierig gestalten, die hinteren Gelenkabschnitte einzusehen.
Ein wichtiges Kriterium für eine Optik ist die Bildqualität. Hier bestehen gravierende Unterschiede. Ein Vergleich im klinischen Alltag ist jedoch schwierig, da hierzu standardisierte Bedingungen notwendig sind.
Das Bild sollte randscharf und hell sein. Ein einfaches Qualitätsmerkmal ist die homogene Bildausleuchtung: Bei Betrachtung einer konvexen Oberfläche sollten auch die randnahen Bereiche noch gut ausgeleuchtet sein.
Die Optik ist sehr empfindlich. Schäden können die Sicht schnell beeinträchtigen. Beschädigungen können z.B. durch Instrumente entstehen. Daher ist immer auf einen ausreichenden Abstand zwischen Spitze der Optik und Instrument zu achten. Bei häufigem Gebrauch unterliegt allerdings jede Optik einem Alterungsprozess. Werden Schäden an der Optik festgestellt, sollte sie getauscht und geschliffen werden. Grobe Schäden lassen sich beim direkten Blick durch die Optik feststellen.
Cave
Schäden an der Optik: Aus diesem Grund sollte direkter Kontakt der Optik mit Instrumenten vermieden werden.
In der Anfangszeit der Arthroskopie blickte der Operateur direkt in das Arthroskop. Das war unter hygienischen Gesichtspunkten problematisch. Eine gute Ausbildung war so auch nicht möglich, da immer nur eine Person den operativen Situs sehen konnte.
Diese Probleme wurden durch die Verwendung einer Kamera ausgeschaltet, die das von der Optik eingefangene Bild auf einen Monitor überträgt ( ? Abb. 1.1).
Die Qualität der Kamera hat entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Bildes.
Es sind verschiedene Kamerasysteme im Handel erhältlich. Bei Einchip-Kameras sind alle Farben auf einem Chip codiert. Bei einer Dreichip-Kamera sind die Grundfarben dagegen auf drei verschiedenen Chips codiert. Die beste Bildqualität wird heute mit High-Definition-(HD-)Kameras erreicht. Da auf diesem Gebiet die Entwicklung sehr schnell fortschreitet, sollten die Informationen der entsprechenden Hersteller zurate gezogen werden.
Die Kamera befindet sich...
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