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Leider reagieren viele Katzen auf unterschiedlichste Auslöser mit stereotypen Hautveränderungen. Zu den sogenannten "Reaktionsmustern" gehören:
"miliare Dermatitis"
"feline selbstinduzierte Alopezie"
"feline selbstinduzierte Exkoriationen/Ulzera"
eosinophile Läsionen (auch "eosinophiler Granulomkomplex" genannt)
eosinophile Plaques
eosinophiles Granulom
lineares eosinophiles Granulom
indolentes Ulkus
Fettkinn
Stechmückenallergie
Diese sind in vielen Fällen mit einem Blick zu erkennen, die Diagnose des Auslösers bzw. der Primärerkrankung ist allerdings umso zeitraubender, oftmals mühsam und bedarf zudem einer guten Besitzer-Compliance.
Auch der Versuch, in einer großangelegten Untersuchung an mehr als 400 Katzen anhand des Verteilungsmusters der Veränderungen die jeweils wahrscheinlichste Ursache zu eruieren, brachte leider nicht den gewünschten Erfolg ? [5].
Demgemäß empfiehlt es sich, systematisch vorzugehen und möglichst viele diagnostische Hinweise aus Anamnese und evtl. Signalement zu sammeln, um damit die Liste möglicher Differenzialdiagnosen etwas einzuengen bzw. die Reihenfolge der Untersuchungen zu modifizieren. Wichtig sind z.B. Lebensgewohnheiten (Freigang, Fütterung), Kontagiosität (Dermatophyten, Ektoparasiten), saisonale Veränderungen (Trombiculiasis, FAS), gleichzeitig vorhandene extrakutane Symptome wie Husten oder Niesen oder gastrointestinale Störungen sowie Vorbehandlungen und das Ansprechen darauf.
Grundsätzlich sollten zunächst Ektoparasiten (v.a. Flöhe, Milben) mit den entsprechenden diagnostischen Verfahren, ggf. auch mittels ? diagnostischer Therapie nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden.
Meist enthält bereits die Anamnese (Kontagiosität für Kontaktpersonen und/oder -tiere) Hinweise auf eine ? Dermatophytose; die Abklärung sollte je nach klinischem Verdacht vor oder nach dem Nachweis bzw. Ausschluss einer ? Futtermittel-Unverträglichkeit/-Allergie erfolgen.
Nach sicherem Ausschluss dieser häufigen Ursachen sind je nach klinischem Bild und klinischer Verdachtsdiagnose weiterführende diagnostische Maßnahmen indiziert (serologische, histopathologische, immunhistochemische, kulturelle Untersuchungen; Intrakutantest; bildgebende Diagnostik etc.).
Insbesondere bei Veränderungen mit zu erwartender Sekundärinfektion (indolentes Ulkus, selbstinduzierte Exkoriationen/Ulzera, eosinophile Plaque, eosinophiles Granulom) sollte keinesfalls auf eine zytologische Untersuchung und anschließende gezielte antimikrobielle Therapie verzichtet werden; besteht eine massive Selbsttraumatisierung, so ist es ratsam, die Katze mit geeigneten Mitteln daran zu hindern, den Prozess noch weiter zu verschlimmern.
Praxistipp
Reaktionsmuster sind stereotype Hautveränderungen bei der Katze, die durch ihr typisches Aussehen leicht zu erkennen sind.
Weder Art noch Verteilung des Reaktionsmusters erlauben einen Rückschluss auf die Ursache, d.h.,
auch ein indolentes Ulkus an der Oberlippe kann durch Flöhe verursacht sein.
sowohl bei eosinophilen Plaques als auch bei miliarer Dermatitis kommen Cheyletiella spp., Dermatophyten oder eine Futtermittel-Unverträglichkeit/-Allergie als mögliche Auslöser infrage.
Katzen mit einem oder mehreren dieser Reaktionsmuster sollten unbedingt systematisch auf die Ursache/den Auslöser abgeklärt werden.
Papeln, die häufig verkrusten
vorwiegend am Rücken und Ventrum
oftmals Zufallsbefunde wegen des meist nicht oder wenig veränderten Fells (vielen Besitzern fallen die papulösen Veränderungen beim Streicheln auf)
sowohl bei eosinophilen Plaques als auch bei miliarer Dermatitis sind Cheyletiella spp., Dermatophyten und Futtermittel-Unverträglichkeit/-Allergie mögliche Auslöser
entsteht durch übermäßiges Belecken
prinzipiell an allen Stellen, die die Katze mit der Zunge erreichen kann (gehäuft Rücken, Ventrum)
durch die raue Oberfläche der Katzenzunge kommt es zur Schädigung und zur Epilation von Haaren meist ohne eine sichtbare Beeinträchtigung der Haut
Sekundärinfektionen fehlen i.d.R.
von den Krallen verursachte Läsionen
selbstinduzierte, teils schwere Veränderungen aufgrund von hochgradigem Pruritus
starke Neigung zu Sekundärinfektionen/-veränderungen
ausschließlich lokalisiert im Bereich von Kopf und Hals
oft multiple und/oder symmetrische Veränderungen
Abb. 1.1 Reaktionsmuster I.
Abb. 1.1a Verkrustete Papeln, hier an Bauch und Innenschenkeln, sind für die miliare Dermatitis charakteristisch.
Abb. 1.1b Bei der selbstinduzierten Alopezie entfernt die Katze durch (meist unbeobachtetes) Belecken die Haare, ohne eine Schädigung der Haut zu verursachen. Die häufigste Ursache ist Pruritus, zu den bevorzugten Lokalisationen gehört die mit der Zunge leicht erreichbare Vordergliedmaße (das übrige Fell ist von hervorragender Qualität).
Abb. 1.1c Massive, mit den Krallen der Hinterbeine selbst zugefügte Exkoriationen oder Ulzera im Kopf- und Halsbereich gehören zu den beeindruckendsten Manifestationen feliner Reaktionsmuster, deren Ursachen prinzipiell die gleichen wie bei der miliaren Dermatitis oder der selbstinduzierten Alopezie sind.
Abb. 1.1d Treten die verkrusteten Papeln der miliaren Dermatitis im Rückenbereich auf, sind sie oft ein Zufallsbefund beim Streicheln und leichter zu fühlen als zu sehen.
Abb. 1.1e Eine mögliche Ursache einer selbstinduzierten Alopezie stellt insbesondere bei älteren Katzen die Hyperthyreose dar, die mit einem gesteigerten Putzverhalten einhergehen kann und so sukzessive zur selbstinduzierten Alopezie führt. Dies normalisiert sich, und die Haare können normal nachwachsen, wenn die Primärerkrankung behandelt wird.
Abb. 1.1f Bei den selbstinduzierten Exkoriationen/Ulzera werden häufig multiple Veränderungen und teils massive Sekundärinfektionen gesehen.
gut abgegrenzte, erythematöse, erhabene, nässende Veränderung mit meist intensivem Juckreiz und dtl. Neigung zu Sekundärinfektionen
Haare meist mit der Veränderung verklebt
häufig abdominal/inguinal sowie kaudal oder medial an den Oberschenkeln lokalisiert, seltener an Kopf oder Hals
Plaque-ähnliche Veränderungen an variablen Lokalisationen (v.a. Gliedmaßen, Zehen, Mundhöhle)
Neigung zu Sekundärinfektionen
insbesondere in der Mundhöhle wichtige Differenzialdiagnose...
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