Schweitzer Fachinformationen
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Nützlich bei Diagnostik und Therapie:
Bei der Behandlung von Neugeborenen und jungen Säuglingen sind die intrauterinen Entwicklungsperioden noch sehr präsent und im Gewebe wahrnehmbar. Die Kenntnis der embryonalen Entwicklung ist also essenziell, um das Gewebe des kleinen Patienten adäquat wahrzunehmen.
Die Schwangerschaftsdauer umfasst klinisch betrachtet 40 Wochen; man berechnet sie vom Zeitpunkt der letzten Menstruation (Menstruationsalter). Die Zeitspanne von der Befruchtung bis zur Geburt beträgt in der Regel 38 Wochen (Ovulationsalter).
Das intrauterine Heranreifen des Kindes wird in 3 verschiedene Phasen eingeteilt:
Blastenzeit: Sie endet ca. mit dem 17. Tag und umfasst die Befruchtung, die Wanderung durch die Tuba uterina und die Implantation in die Uterusschleimhaut. Sie endet mit dem Erscheinen der Keimblätter.
Embryonalzeit: Diese schließt sich an und endet mit der 8. Woche. Jetzt sind alle großen Organsysteme angelegt.
Fetalperiode: Sie erstreckt sich von der 9. Woche bis zur Geburt. In ihr finden die Differenzierung und die Reifung der verschiedenen Systeme statt. Ungefähr nach der 24. Woche (Ovulationsalter) ist das Kind äußerlich weitgehend entwickelt. In den letzten Wochen bis zur Geburt lagert es verstärkt Fett ein und wächst weiter in die Länge. Der Körper bereitet sich auf die Geburt vor.
Während der Fetalzeit beginnt die perinatale Periode (28. Woche Ovulationsalter). Sie erstreckt sich bis zum 7. Lebenstag.
Die postnatale Periode dauert bis zum Ende des 2. Lebensjahres. Hier finden v.a. im Bereich der Ausbildung von intellektuellen und motorischen Leistungen entscheidende Prozesse statt.
Differenzierung aus den 3 Schichten der Keimscheibe:
Ektoderm: Haut und Nervensystem
Mesoderm: Knochen, Muskeln, Bindegewebe (Faszien, Sehnen, Kapseln, Blutzellen)
Entoderm: Schleimhaut der Organe (Pharynx, Lunge, Verdauungsapparat)
Geschlechtszellen sind keine gewöhnlichen Körperzellen. Sie nehmen an der normalen embryologischen Entwicklung nicht teil. Sie sind "Überbleibsel" aus frühen Entwicklungsstadien (Morula) und wandern erst relativ spät in die Keimdrüsen ein.
Im Folgenden werden wesentliche Stadien der intrauterinen Entwicklung dargestellt.
Die Blastenzeit reicht von Tag 0 bis maximal Tag 19 ( ? Abb. 3.1):
Entwicklung der Blastozyste (0-6. Tag):
Befruchtung
Verschmelzen der beiden Kerne
Furchungsteilung (Morula), Wanderung durch die Tuba uterina
Eintritt in den Uterus
Blastozyste, bestehend aus Trophoblast (epithelartig an der Außenseite) und Embryoblast (klumpig im Inneren)
Implantation (um den 6. Tag):
Implantation in die Uterusschleimhaut
Verbindung des Trophoblasten mit der Uterusschleimhaut und deren Gefäßen = Synzytiotrophoblast (spätere Plazenta)
Beginn des uteroplazentalen Kreislaufs (um den 12. Tag)
Entstehung der Keimblätter (um den 19. Tag):
Embryoblast besteht aus 2 Keimblättern, dem Ekto- und Entoderm
Blastozyste mit mittlerweile 2 Höhlen: einer kleinen, dem Ektoderm zugewandten (Amnion) und einer großen, dem Entoderm zugewandten (primärer Dottersack)
Abb. 3.1 Blastenzeit.
(Drews U. Taschenatlas der Embryologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006, Abb. A, S. 55)
Die Embryonalzeit umfasst insgesamt die 3.-8. Woche:
Frühentwicklung (3. Woche):
Umorganisation des Embryos ( ? Abb. 3.2)
Die zweiblättrige Keimscheibe hängt am Haftstiel in der Chorionhöhle (primärer Dottersack).
Der sekundäre (definitive) Dottersack steht in Kontakt mit dem Entoderm, die Amnionhöhle weiterhin in Kontakt mit dem Ektoderm.
Abb. 3.2 Umorganisation der embryonalen Höhlen.
(Drews U. Taschenatlas der Embryologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006, Abb. A, S. 59)
Achsenorgan (kraniokaudale Ausrichtung, 3. Woche):
Verdickung des Ektoderms in der Mittellinie (Primitivstreifen; ? Abb. 3.3)
Einsinken im Bereich der Mittellinie (Primitivrinne) und Wanderung von ektodermalen Zellen nach lateral - Induktion des intraembryonalen Mesoderms
Die Bildung der Primitivrinne induziert aus entodermalen Zellen die Entstehung der Chorda dorsalis als 1. Achsenorgan des Embryos (primitive Wirbelsäule)
Abb. 3.3 Entwicklung des Primitivstreifens.
(Drews U. Taschenatlas der Embryologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006, Abb. A, S. 63)
Abfaltung (4. Woche):
Entwicklung des embryologischen Breitgesichts mit Neuralfalten und Schlundbögen
Entwicklung der ersten Somiten im Bereich der Nackenbeuge
Schluss des Neuroporus anterior, dann des Neuroporus posterior
Entwicklung von Arm- und Beinknospen
Am Ende besitzt der Embryo mehr als 30 Somiten ( ? Abb. 3.4).
Abb. 3.4 Kraniokaudale Krümmung: Embryo vor der Fixation, Dorsalansicht.
(Liem T, Schleupen A, Altmeyer P, Zweedijk R, Hrsg. Osteopathische Behandlung von Kindern. 2. Aufl. Stuttgart: Haug; 2010, Abb. 2.71 e, S. 71)
Verschluss des Darmrohrs (4. Woche):
Das intensive Wachstum des ektodermalen Anteils des Embryonalkörpers bedingt die kraniokaudale Krümmung und führt damit die vordere und hintere Darmpforte aufeinander zu. Dadurch wird die Verbindung zum Dottersack eingeengt (Dottergang; ? Abb. 3.5).
Kranial entstehen Schilddrüse, Lunge, Herz und Leber sowie Ösophagus und Magen, kaudal die Gallenblase und die Darmschlingen.
Abb. 3.5 Verschluss des Darmrohrs.
(Drews U. Taschenatlas der Embryologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006, Abb. 2.15, S. 71)
embryonaler Kreislauf (4. Woche):
Die Krümmung des Embryonalkörpers führt die beiden Dorsalarterien aufeinander zu, sie verschmelzen oberhalb des Septum transversum, das sich weiter in die Horizontale verlagert, zur ersten pulsierenden Herzanlage.
Die Wachstumsbewegung des Septum transversum bietet Raum für die Entwicklung der Lungenknospen in den entstehenden Pleurahöhlen ( ? Abb. 3.6).
Abb. 3.6 Abgrenzung der...
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