Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Das umfassende Praxis- und Weiterbildungsbuch
Alles Notwendige zu Laserakupunktur und Lasertherapie an Ohr und Körper. Gegliedert in 3 Wissens- und Erfahrungsstufen werden punktgenau theoretische und praktische Kenntnisse vermittelt.
Die Kontrollierte Laser-Akupunktur vereinigt Akupunktur und Low-Level-Laser-Therapie. Diese Kombination ist besonders effektiv bei chronischen Gelenks- und Wirbelsäulenerkrankungen, Erkrankungen der inneren Organe und gut zu behandelnden Indikationen wie Koliken oder RAO. Außerdem wird sie von den Tieren häufig besser toleriert.
Mit detaillierten Anleitungen und Behandlungsplänen, präzisen Meridiantafeln sowie illustrativen Fallbeispielen zu typischen Indikationen.
Neu in der 4. Auflage:
Dr. med. vet. Uwe Petermann ist Tierarzt in eigener Praxis, Past President of IVAS, Certified Veterinary Acupuncturist (IVAS) und Referent und Ausbildungsleiter DAA. Vortragstätigkeit auf internationalen veterinärmedizinischen Kongressen.
Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform VetCenter zur Verfügung (Zugangscode im Buch).
Sprich das, was du als wahr erkannt hast, gelassen und klar aus, und höre anderen Menschen zu, [.] denn auch sie haben etwas zu sagen.
(Max Ehrmann, aus "Desiderata")
Erkenntnis ist nicht allein durch Zuhören zu gewinnen. Erkenntnis erwächst, wenn man neuen Ideen nachgeht und versucht, sie selbst umzusetzen, denn erst in der selbstständigen Umsetzung der Idee entsteht ein wirklicher Lernprozess.
Dieser geht zwar von der Grundlage des auf einer Fortbildung Gehörten oder in einer Veröffentlichung Gelesenen aus, aber erst durch die eigenen Ausführungen und das Ausprobieren beginnt der Weg zum Erlangen von Erkenntnis.
Ein wichtiger Faktor ist die durch das eigene Ausprobieren resultierende Erfahrung. Die Erkundung neuer Ideen kann mit guten, aber auch schlechten Erfahrungen verbunden sein. Im positiven Fall ist davon auszugehen, dass die neue Idee funktioniert und dass sie im Wesentlichen korrekt angewendet wurde. Dies wird in der Regel zu einer weiteren und intensiveren Beschäftigung mit der neuen Idee und einer zunehmenden Wissbegierde führen. Im negativen Fall ist die Frage zu stellen, ob nun die neue Idee falsch oder unbrauchbar ist oder ob bei der Umsetzung aufgrund mangelnder Erfahrung oder wegen Verständnisschwierigkeiten Fehler gemacht wurden, die den Misserfolg, der zur schlechten Erfahrung geführt hat, verursacht haben. Auf jeden Fall steht fest, dass die Erkenntnis nur mit zunehmender Erfahrung und zunehmendem, erlerntem "Fremdwissen" wächst. Erst mit dieser aus Erfahrung gewonnenen Erkenntnis ist es möglich, eine neue Idee zu beurteilen.
Merke
Zunehmende Erkenntnis ist Wissenschaft im ursprünglichen Sinn, da hier im eigentlichen Wortsinn Wissen geschaffen wird.
Ist allerdings keine Neigung vorhanden, sich neuen Ideen zuzuwenden, weil sie fremd erscheinen oder von dem mehrheitlich akzeptierten Wissen abweichen, wird niemals die nötige Erkenntnis erlangt werden, die für eine Beurteilung der neuen Idee unerlässlich ist. Urteilsfähigkeit ist also nur auf der Basis von Erkenntnis gegeben.
Nach der allgemein zugänglichen, zweifelsfrei vorliegenden Erkenntnis über die hervorragende Wirksamkeit der Akupunktur halte ich es daher für die Pflicht eines jeden Mediziners bzw. einer jeden Medizinerin, sich mit diesen Erkenntnissen auseinanderzusetzen, da sie nach heutigem Wissensstand für die Medizin außerordentlich relevant sind. Auch bin ich der Meinung, dass es an der Zeit ist, die Trennung von Akupunktur und etablierter Medizin zu überwinden und die Akupunktur in das Gesamtkonzept einer modernen Medizin zu integrieren. Das bedeutet nicht, dass jeder die Akupunktur in der Therapie anwenden soll. Aber jeder Tierarzt sollte wissen, in welchen Fällen mit der Akupunktur therapeutische Möglichkeiten bestehen, die der konventionellen Medizin überlegen sind, genauso wie der Tierarzt, der Akupunktur betreibt, sich darüber klar sein sollte, wo die Grenzen dieser Therapie liegen.
Die Ablehnung der Akupunktur wird vor allem damit begründet, dass ein wissenschaftlicher Nachweis der Akupunkturwirkung angeblich nicht vorhanden ist und diese "angebliche" Akupunkturwirkung lediglich durch Einzelfallstudien dokumentiert wird. Die Einzelerfolge werden dann gern mit Placebowirkung und Spontanheilung erklärt. Diese Haltung kann heute nicht mehr akzeptiert werden, da die Wirkmechanismen und auch die Wirksamkeit der Akupunktur inzwischen durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt wurden. Hier sollen nur beispielhaft einige wenige, dafür aber eindeutige Studien angesprochen werden.
Das wohl umfangreichste und weltweit größte Studienvorhaben zur Wirksamkeit der Akupunktur sind die GERAC-Akupunktur-Studien (German Acupuncture Trials) ? [43], die mehr als 3600 Patienten in einer randomisierten, kontrollierten, verblindeten Studie und mehr als 300000 Patienten in einer unverblindeten Kohortenstudie umfassten. Der eine Teil der Patienten wurde an tatsächlichen Akupunkturpunkten behandelt (Verum-Akupunktur), der andere Teil an Nicht-Akupunkturpunkten, aber in der Nähe der richtigen Punkte (Sham-Akupunktur). Die Akupunktur bestand dabei in einer sehr einfachen standardisierten Punkteauswahl. In der Sham-Akupunktur wurden zwar keine direkten Akupunkturpunkte verwendet, aber Punkte, die im gleichen Segment und im nervalen Einflussbereich des Akupunkturpunktes lagen, sodass nicht wirklich von einer Sham-Akupunktur gesprochen werden kann. Die Standardtherapie bestand aus einer von einem Gremium von Experten ausgesuchten medikamentösen Therapie, die durch eine qualifizierte Physiotherapie ergänzt wurde.
Indikationen für die Untersuchung waren chronische Migräne, chronischer Spannungskopfschmerz, chronischer Kreuzschmerz und Kniegelenkarthrose.
Das Ergebnis der Studie war für die Standardtherapie niederschmetternd. Obwohl die Akupunktur auf einem sehr einfachen Niveau durchgeführt worden war, zeigte sie bei allen untersuchten Erkrankungsgruppen eine mehr als doppelt so hohe Wirksamkeit wie die konventionelle Therapie. Sogar die Sham-Akupunktur, bei der nur das nervale Einflussgebiet des Akupunkturpunktes genadelt wurde, hatte noch einen wesentlich besseren Effekt als die Standardtherapie.
Bei einer Studie dieses Ausmaßes ist somit zumindest bei den im Test überprüften Schmerzzuständen eine eindeutige Überlegenheit der Akupunktur bewiesen worden. Wesentlich bessere Ergebnisse lassen sich darüber hinaus erzielen, wenn anstelle einer standardisierten stereotypen Therapie eine individuelle Behandlung durchgeführt werden kann.
In der kontrollierten Akupunktur ist gerade diese individuelle Therapie von wesentlicher Bedeutung. Hier wird sehr intensiv nach möglichst vielen Faktoren gesucht, die ursächlich zur Krankheitsentstehung beigetragen haben. Diese werden ebenfalls berücksichtigt und können im Sinne einer ganzheitlichen, den gesamten Patienten und nicht nur das Symptom sehenden Behandlung therapiert werden.
Die GERAC-Akupunktur-Studien sind für die sogenannte Wissenschaftsgemeinschaft ("scientific community") als Beweis für die Akupunkturwirkung von eminenter Bedeutung, wobei sich unabhängig von dem oben Gesagten noch die Frage nach einem eventuellen Suggestionseffekt stellt. Eine Suggestionswirkung konnte allerdings durch weitere moderne, doppelt verblindete, wissenschaftliche Untersuchungen, die an verschiedenen medizinischen Hochschulen durchgeführt wurden, eindeutig widerlegt werden. Diese Studien schließen einen Suggestionseffekt als wesentlichen Faktor bei der Akupunkturwirkung mit absoluter Sicherheit aus.
In einer Doppelblindstudie fand eine Untersuchung der Reaktion auf Lasernadelakupunktur mit den objektiven Messmethoden der funktionellen transkraniellen Dopplersonografie (fTCD) sowie der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) statt ? [35]. Es wurden Verum- und Sham-Akupunktur verglichen. Weder die Untersuchenden noch die Patienten wussten, ob der Laser bei der Behandlung eingeschaltet war. Nur bei der Gruppe, in der die Verum-Akupunktur getestet wurde, zeigten sich Veränderungen der Gehirndurchblutung in den zugehörigen Arealen, bei der Placebogruppe (Sham-Akupunktur) nicht. Damit konnte bewiesen werden, dass die Suggestion bei der Akupunkturwirkung keine Rolle spielt.
In einer anderen Doppelblindstudie wurde der Effekt der Akupunkturwirkung mit fMRT untersucht ? [77]. Des Weiteren wurde eine Verum-Akupunktur gegenüber einer Sham-Akupunktur doppelt verblindet getestet. Hier wurden eindeutige Sham-Punkte gewählt, die weder im Segment noch im Einflussbereich des wahren Akupunkturpunktes lagen. Auch diese Studie belegte, dass Veränderungen der Gehirnaktivität in den zugehörigen Arealen nur bei der Verum-Akupunktur-Gruppe auftraten, bei der Placebogruppe jedoch nicht.
In einer weiteren Doppelblindstudie am Universitätsklinikum Jena ? [39] wurden bei narkotisierten Freiwilligen die von gesetzten Schmerzreizen erzeugten sogenannten somatosensorisch evozierten Potenziale (SEP) im Gehirn gemessen. Die Überprüfung erfolgte bei akupunktierten und nicht akupunktierten Probanden, und auch hier wurden Veränderungen der SEP nur bei akupunktierten Testpersonen nachgewiesen.
Diese Studien beweisen somit, dass Suggestion bei der Schmerzunterdrückung durch Akupunktur keine Rolle spielt und die Akupunktur als Therapie eine eindeutige Wirkung zeigt. Die Unkenntnis dieser und vieler anderer Studien darf daher nicht mehr dazu führen, den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit der Akupunktur weiterhin aufrechtzuerhalten.
Die Medizinwissenschaft leidet unter der Tatsache, dass sie streng genommen keine Naturwissenschaft wie die Physik, die Chemie oder die Biologie ist, da ihr das in der Naturwissenschaft essenzielle Kriterium der Prognostizierbarkeit fehlt. Das heißt, dass ein Ereignis, z.B. der Ausgang einer Erkrankung oder die Beeinflussung eines Krankheitsverlaufs durch eine Therapie, nur mit einer vagen Wahrscheinlichkeit, aber in keinem Fall konkret vorausgesagt werden kann. Mit standardisierten Untersuchungsverfahren wird versucht, dieses Manko so weit wie möglich auszugleichen, ohne es aber abstellen zu können. Trotz aller Bemühungen, hierdurch zu objektiven Aussagen zu kommen, gelingt dies manchmal nur sehr unzureichend, selbst wenn die Standards sehr hoch gesetzt werden.
Selbstverständlich sind in der Medizin möglichst strenge Beurteilungskriterien für die Wirksamkeit von Behandlungsverfahren...
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