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Traditionsreiches Familienbad mit bekannter Seebrücke
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■ Touristinformation, Dünenstr. 45, 17419 Seebad Ahlbeck, Tel. 03 83 78/49 93 50, www.kaiserbaeder-auf-usedom.de, April-Okt. Mo-Fr 9-18, Sa, So 10-15, Nov.-März Mo-Fr 9-16, Sa 10-15, So 10-12 Uhr
■ Parken siehe >
© Huber Images: Hans-Peter Merten
Direkt an der Strandpromenade Ahlbecks liegen prunkvolle Bäderarchitekturvillen
Schmuckstück im Seeheilbad Ahlbeck ist die historische Seebrücke, die seit über 100 Jahren den Ostseewellen trotzt und zu den beliebtesten Fotomotiven Usedoms gehört. In Ahlbeck hat sich seit der Wiedervereinigung viel getan, zumindest entlang der Strandpromenade wohnt und kurt es sich wieder wie zu Kaisers Zeiten. Das neben Heringsdorf und Zinnowitz bekannteste Seebad Usedoms wird von zwei- bis dreigeschossigen Hotels und Palais im typischen Bäderstil geprägt. Der Badeort war nie so mondän wie seine Nachbarn und machte sich um 1900 eher als Badewanne der kleinen Leute einen Namen. Heute ist Ahlbeck eine Sommerfrische für die ganze Familie, wo nicht gleich jedes Abendessen ein tiefes Loch in der Reisekasse hinterlässt. Der 70 m breite und feinsandige Strand lässt keine Wünsche offen, und auch das Erlebnisbad OstseeTherme ist erstklassig. Außerdem ist der polnische Teil Usedoms mit dem Seebad Swinemünde nur einen Katzensprung entfernt.
Der Name des Seebades geht auf den Ahlbach (niederdt. Ahlbeek) zurück, der sich einst den Weg vom Thurbruch durch den Gothensee in die Ostsee suchte. Am nördlichen Ufer der Bachmündung errichtete um 1700 ein Müller eine Wassermühle. Durch den Aalreichtum der Beek angezogen ließen sich neben der Mühle bald Fischer nieder. Die Siedlung unterstand zunächst dem Schloss Mellenthin und wurde auf den Namen Adlig-Ahlbeck getauft.
1852 wurde das Fischerdorf als Sommerfrische entdeckt, vornehmlich von Ausflüglern aus dem benachbarten Badeort Swinemünde. Die Gäste logierten zunächst in rasch ausgebauten Fischerkaten. 1875 eröffnete mit Wendickes Hotel (heute Hotel Meereswelle) die erste professionell geführte Herberge, die gleichzeitig als Kurhaus fungierte. Der Eisenbahnanschluss 1894 schuf die verkehrstechnischen Voraussetzungen für die Entwicklung Ahlbecks zu einem der größten Seebäder der deutschen Ostseeküste. Es war nun von der preußischen Metropole Berlin in 5,5 Std. erreichbar und zog v.a. Erholungsuchende aus dem Mittelstand an, für die ein Urlaub im mondänen Heringsdorf oder im Modebad Swinemünde zu teuer gewesen wäre.
Nach dem Ersten Weltkrieg folgte in den 1920er- und 1930er-Jahren ein neuerlicher Aufschwung des Tourismus. 1933 gab es in Ahlbeck bereits 138 Hotels und Pensionen. Als 1945 der Ostteil der Insel mit der einstigen Hauptstadt Swinemünde an Polen fiel, wurde Ahlbeck Sitz der Usedomer Kreisverwaltung und blieb dies bis 1952. Zu Zeiten der DDR wurden die Ahlbecker Hotels von Feriengästen des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) genutzt. Das 1957 erbaute Haus der Erholung war Großverpflegungsstelle für bis zu 1000 Feriengäste täglich. Nach der Wende nahm Ahlbeck wieder seinen Platz als Familienbad ein und hat sich als Reha-Zentrum einen Namen gemacht.
| Bauwerk |
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1 Hölzerner Restaurantpavillon aus dem 19. Jh.
Weithin sichtbarer Blickfang ist die Seebrücke, deren 280 m langer Schiffsanleger sich wie ein Finger ins Meer hinausschiebt. Die einzige historische Seebrücke an der Ostsee ist das Wahrzeichen von Usedom schlechthin. Nachdem bereits 1882 eine erste Aussichtsplattform erstellt war, wurde 1898 der Seebrückenpavillon mit mattgrünen Ecktürmen und dem roten Dach eingeweiht. Der Schiffsanleger kam 1901 hinzu, doch ein Eisgang zerstörte ihn im Kriegswinter 1940/1941. Erst 1993 konnten Badegäste wieder die Aussicht vom Steg auf den Strand genießen. Im stimmungsvollen hölzernen Seebrückenpavillon bietet das Restaurant Seebrücke typischen Ostseefisch. Als Filmkulisse wurde das Gebäude noch bekannter: Viktor von Bülow alias Loriot drehte hier Teile der Komödie »Pappa ante Portas« (1991) und wandelte damit auf den Spuren seines für die Seebäder so bedeutenden Vorfahren, des Oberforstmeisters von Bülow.
■ Dünenstr. 37, Tel. 03 83 78/28 320, www.seebruecke-ahlbeck.de, tgl. 11-21.30 Uhr
Die Promenade von Ahlbeck geht im Nordwesten nicht nur nahtlos in die von Heringsdorf über, sondern verbindet das Seebad im Südosten auch mit dem polnischen Swinemünde. Die Europapromenade wurde im Jahr 2011 feierlich eingeweiht und ist die längste Promenade des Kontinents. Sie verläuft entlang der Düne und ist für Fußgänger und Radfahrer frei.
© shutterstock.com: Christian Mueller
Beliebtes Fotomotiv - die Ahlbecker Seebrücke ist das Wahrzeichen Usedoms
| Architektur |
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Besonders schöne Beispiele der Ahlbecker Bäderarchitektur gibt es südlich der Seebrücke zu bewundern. An der parallel zur Strandpromenade verlaufenden Dünenstraße ist seit 1890 der Ahlbecker Hof, heute Seetelhotel Ahlbecker Hof, die Nummer eins im Ort. Zu DDR-Zeiten war das neoklassizistische Prunkstück ein Ferienheim, heute ist es als Fünf-Sterne-Etablissement wieder eine der exklusivsten Herbergen der Insel.
■ Dünenstr. 47, Tel. 03 83 78/620, www.seetel.de
| Kirche |
Unweit der Promenade in der Kirchenstraße befindet sich die evangelische Kirche Ahlbecks. Der neugotische Backsteinbau mit seinem Holztonnengewölbe stammt aus dem Jahr 1895 und besitzt einen Altar aus Sandstein und drei schöne Fenster mit Glasmalereien im Chor.
■ Kirchenstr. 14, www.kirche-auf-usedom.de/kirchen/ahlbeck, Juni-Sept. Mo-Fr 10-16 Uhr, Gottesdienst So 9.30 Uhr
Wenn Sie sich für die Kirchen der Insel Usedom interessieren, besuchen Sie neben der Kirche im Walde (>) in Heringsdorf unbedingt auch St. Petri (>) in Benz, die Evangelische Kirche in Koserow (>) und St. Johannes (>) in Liepe im schönen Lieper Winkel.
| Galerie |
1 Kunstausstellung im alten Fischerkaten
Etwas zurückgezogen in der Talstraße steht ein weißer Fischerkaten, es ist eines der ältesten Häuser des Seebads. Früher befand sich hier das Heimatmuseum. Heute ist das denkmalgeschützte Haus das künstlerische Zuhause des Malers Volker Köpp. Straßen, Architektur, Landschaften, Portraits und Stillleben - Köpp fängt Usedom in all seiner Ursprünglichkeit ein.
■ Talstr. 13, Tel. 03 83 78/323 82, www.galerie-koepp.de, Sommer Mi-So 17-20 Uhr, Winter nach telefonischer Vereinbarung
| Therme |
2 Tropisches Badeparadies für Groß und Klein
An der Ortsgrenze zu Heringsdorf lädt die OstseeTherme zu entspannenden Stunden in tropischem Ambiente ein. Unter der Glaskuppel des Erlebnisbads sorgen auf 5000 m² sechs Schwimmbecken, zwei Dampfbäder und eine Saunalandschaft für Badespaß. In zwei der Becken und im modernen Kurmittelhaus kommt die aus 408 m Tiefe geförderte Heringsdorfer Jodsole zur Anwendung, die sich bei Hautleiden und rheumatischen Erkrankungen bewährt hat. Kinder sind bestens auf dem Spieldeck oder im Wasserspielgarten aufgehoben. Einen herrlichen Panoramablick über die Kaiserbäder und den Ostseestrand erlaubt der Aussichtsturm der Therme. Inklusive der Spitze erreicht der Stahlturm eine Höhe von 48 m, zur Plattform in 30 m Höhe gelangt man per Fahrstuhl oder über 171 Stufen.
■ Lindenstr. 60, www.ostseetherme-usedom.de, Mai-Okt. Mo-Sa 10-22, So 10-20, Nov.-April Mo-Sa 10-21, So 10-20 Uhr, Tageskarte 15 ?, erm. 12 ? (mit Kurkarte oder der OstseeThermeCard günstiger)
Für das Badepublikum scheint es nichts Schöneres zu geben, als zum Rhythmus des Wellenschlags weit ins Meer hinaus zu schlendern und dem Geschrei der Möwen zu lauschen. Nach englischem Muster wurde 1885 im Seebad Misdroy auf der Insel Wollin die Kaiser-Friedrich-Brücke eröffnet. Die verspielte Architektur des Seebrückenpavillons war Vorbild für die in rascher Folge auf Usedom errichteten Piers. Als Mittelpunkt der Strandpromenade waren sie Flanierstrecke und Schiffsanleger, und auf der Landseite beherbergten sie Restaurants, Läden und Schalter für den Fahrkartenverkauf und die Gepäckabfertigung. Unter den Seebädern entwickelte sich ein gesunder Wettbewerb um die Gunst der Sommergäste. Als 1893 in Heringsdorf die 500 m lange Kaiser-Wilhelm-Brücke ihrer Bestimmung übergeben wurde, geriet...
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