Schweitzer Fachinformationen
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Eine Stadt lebt in Angst und Schrecken vor einer Banditenbande - und Paluten und sein bester Freund Edgar befinden sich mal wieder mitten im Geschehen! Kurzerhand wird Edgar zum Sheriff ernannt, denn Schweinesheriffs sollen die besten sein! Die Hoffnung der ganzen Stadt ruht nun auf den Schultern der beiden Abenteurer. Schnell ahnen die zwei frischgebackenen Westernhelden jedoch, dass in Schmodge City noch ganz andere Sachen fürchterlich schieflaufen... Ein wilder Ritt beginnt!
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Die Türme von Schmalexandria tauchten bald in der Ferne über den Baumwipfeln auf. Doch je näher sie der Stadt kamen, desto langsamer wurde Edgar. Irgendwann blieb er stehen und schnüffelte am Wegesrand herum.
»Riech mal an der roten Blume hier«, forderte er Paluten auf. »Die kribbelt richtig schön in der Nase.«
Das tat sie wirklich. Und sie roch nach Zitronenbonbons, stellte Paluten fest. Edgar zog den Kopf aus dem Blumenkelch und sah sich suchend um. Seine Nase war mit gelbem Blütenstaub bedeckt. Schließlich warf er einen Blick zum Himmel hinauf. »Wollen wir ein bisschen im Gras liegen und uns die Wolken ansehen? Die da hinten über den Bäumen sieht aus wie General Dieter.«
Paluten musste grinsen, als er den Blick auf die weiße Wolke über der Tanne richtete. Es sah tatsächlich so aus, als hinge ein riesiger Hühnerkopf am Himmel. Ein Stückchen weiter entdeckte er eine Wolke, die wie ein .
Moment!, unterbrach Paluten seine Gedanken. Edgar suchte krampfhaft nach Dingen, die sie vom Weitergehen abhielten, oder? Zuerst die Blume, jetzt die Wolken. Paluten stemmte die Hände in die Hüften, als ihm ein Verdacht kam. »Willst du Zeit schinden, bis die Bücherei schließt?«, fragte er seinen besten Freund.
Das kleine Schwein setzte zu einem energischen Kopfschütteln an, hielt dann jedoch inne. »Ja, schon .«, gab es kleinlaut zu.
»Damit machst du es nur schlimmer«, sagte Paluten, während er seinen Rucksack zurechtrückte. Das Gebäck, das Claudia8 ihnen mitgegeben hatte, wog schwer darin. »Warum essen wir nicht eine von den leckeren Apfeltaschen? Und danach gehen wir ohne weitere Pause zur Bücherei. Es ist ja nicht mehr weit.«
»Ich hab keinen Hunger«, erwiderte Edgar. Paluten hob überrascht die Augenbrauen. Wenn Edgar das Gebäck seiner Frau ablehnte, war die Lage ernst.
»Ich bin mir sicher, dass du dich besser fühlen wirst, sobald du weißt, wie hoch die Strafe ist«, versicherte Paluten seinem besten Freund.
»Wenn du meinst.« Edgar schien daran zu zweifeln. Doch er riss sich zusammen und trabte los. Nur um sich im nächsten Moment auf sein Hinterteil zu setzen. »Ich habe einen Stein im Huf.«
Paluten seufzte. »Edgar .«
»Wirklich!« Das kleine Schwein hob seinen linken Vorderhuf. Zwischen den beiden Hälften klemmte ein kleiner grauer Stein. »Kannst du mir helfen?«
»Klar.« Paluten war sich ziemlich sicher, dass Edgar das Problem allein hätte lösen können - falls es überhaupt ein Problem war. Trotzdem hockte er sich neben ihn und zog den winzigen Stein ganz vorsichtig heraus. »Ist es jetzt besser?«, fragte er.
Das kleine Schwein stellte sich auf alle vier Beine und belastete probeweise den Huf. »Danke, viel besser. Aber zur Sicherheit sollte ich den Huf schonen, falls er doch ver.«
Es schluckte den Rest des Satzes herunter, als es Palutens misstrauischen Blick bemerkte. »Oder wir gehen einfach weiter in die Stadt«, sagte Edgar dann.
»Gute Idee«, stimmte Paluten zu. Gemeinsam gingen sie weiter den Weg entlang, bis sich der Wald lichtete.
Nun konnten sie nicht nur die Turmspitzen sehen, sondern ganz Schmalexandria. Die Stadt lag in einer Schlucht und war rechts und links von hohen, schroffen Felswänden umgeben. Es sah aus, als würde sie in einem Schraubstock stecken, der sie jeden Moment zerquetschen konnte. Doch sie stand dort schon seit vielen Hundert Jahren, also würde das wohl nicht so bald passieren.
Es gab nur eine große Straße in Schmalexandria, aber viele kleine Gassen, die sich zwischen den Türmen hindurchwanden. Da die Bewohner so wenig Platz hatten, war jedes Gebäude sehr hoch. Das Land vor der Schlucht wurde für Felder und Weiden benötigt. Paluten vermutete, dass sie es deshalb nicht zubauen wollten.
Edgar wurde ganz still, als sie Schmalexandria betraten. Paluten versuchte einige Male, ihn aufzumuntern, aber sein bester Freund reagierte kaum darauf. Ihm schlug das Herz bestimmt bis zum Hals.
Sie kamen an einem Stand vorbei, an dem eine ältere Frau gerade Äpfel auspresste. Sarahs kleiner Saftladen, stand auf einem Banner über ihr. Edgars Mundwinkel zuckten kurz, als er das las. So ganz hatte er seinen Humor noch nicht verloren.
»Guten Tag«, sagte Paluten höflich, als sie an dem Stand vorbeigingen.
Die Frau nickte ihm und Edgar zu. »Guten Tag, ihr seid nicht von hier, oder?«
»Nein, wir kommen aus Dorfd und .«
Die Frau, die vermutlich Sarah hieß, ließ ihn nicht ausreden. ». und ihr wollt zur Berufsberatung, richtig? Hier kommen schon den ganzen Tag Fremde vorbei.«
»Nein, wir .«, setzte Paluten zu einer Antwort an.
Dieses Mal ließ Edgar ihn nicht ausreden. Er hob die Augenbrauen. »Berufsberatung?«, hakte er nach.
Vermutlich-Sarah presste mit bloßen Händen einen Apfel aus. Der Saft tropfte in eine große Karaffe. »Einmal im Jahr kommt der Berufsberater. Wenn ihr möchtet, kann er euch erklären, für welchen Job ihr geeignet seid. Sein Stand ist in der nächsten Gasse links.«
»Danke!« Edgar trabte so schnell los, dass Paluten Mühe hatte, ihn einzuholen.
»Willst du wieder Zeit schinden?«, fragte er, als er zu seinem besten Freund aufgeschlossen hatte. Dessen Hufe klapperten auf dem Kopfsteinpflaster. »Du weißt doch, dass du dich dadurch nicht besser fühlst.«
»Das will ich auch nicht«, erklärte Edgar. »Ich möchte mich nur vorbereiten. Du hast selbst gesagt, dass ich mich besser fühlen werde, wenn ich weiß, was mich erwartet. Wenn ich also weiß, dass ich meine Strafe mit einem Job abbezahlen kann, werde ich nicht so große Angst davor haben.«
Das war logisch, entschied Paluten, als er und Edgar in die nächste Gasse einbogen. An deren Ende stand ein weißes Zelt mit der Aufschrift Berufsberatung. Ein Maulwurf, der ungefähr so alt wie Edgar Junior war, saß auf einem viel zu großen Stuhl vor einem Klapptisch, hinter dem ein streng aussehender Mann Broschüren durchblätterte.
»Balletttänzer?«, sagte der Mann gerade. »Da sehe ich keine großen Chancen für dich. Du bist viel besser im Bergbau aufgehoben.«
Er schob dem kleinen Maulwurf eine Broschüre über den Tisch. Der nahm sie zweifelnd in die großen Schaufeltatzen. »Aber ich tanze so gerne.«
Der Berufsberater scheuchte ihn mit einer ungeduldigen Geste weg. »Der Nächste!«
Als der Maulwurf vom Stuhl rutschte und mit hängendem Kopf davonging, kletterte Edgar auf seinen Platz. Währenddessen sah sich Paluten am Stand um. An die Zeltplane war ein Poster geklebt. Gesuchte Berufe, stand ganz oben. Darunter gab es eine sehr kurze Liste.
Pferdeüberzeuger (m/w/d)
Paluten hatte noch nie von dem Beruf Pferdeüberzeuger gehört.
»Ah, ein Schwein!«, sagte der Berufsberater gerade erfreut. »Ich habe genau den richtigen Job für dich.«
Edgars Laune wurde sichtbar besser. »Welchen denn?«, fragte er.
»Trüffelschwein«, antwortete der Berufsberater.
Palutens bester Freund runzelte die Stirn. »Was ist das?«
Der Berufsberater zog bereits eine Broschüre aus dem Stapel. »Du wühlst den ganzen Tag im Dreck und suchst nach wertvollen Pilzen, sogenannten Trüffeln. Besser geht es doch nicht.«
Edgar schüttelte energisch den Kopf.
»Er macht sich nicht gern schmutzig«, erklärte Paluten. »Edgar ist ein sehr sauberes Schwein.«
Der Berufsberater verzog das Gesicht und legte die Broschüre zurück. »Für Schweine hätte ich sonst nur noch Küchenabfallfresser im Angebot.«
»Darf ich mir aussuchen, was ich dabei esse?«
»Natürlich nicht«, schnaubte der Berufsberater. »Das ist Arbeit, kein Spaß.«
Der ist aber nicht nett, dachte Paluten. »Fragen Sie Edgar doch mal, was er gerne macht«, schlug er vor.
Der Mann verdrehte die Augen, kam der Bitte aber nach. »Also gut, was machst du gerne?«
Edgar musste darüber nicht nachdenken. »Ich helfe meiner Frau Claudia gerne beim Backen und gehe gerne mit meinem besten Freund Paluten auf Abenteuer - aber nur, wenn sie nicht so gefährlich sind, dass ich Angst bekomme. Ich lese Edgar Junior gerne Geschichten vor, in denen die Bösen bestraft werden und die Guten gewinnen. Und ich finde es toll, wenn ich meine Borsten nach dem Baden in der Sonne trocknen kann.«
Er schien noch mehr sagen zu wollen, aber der Mann lachte höhnisch. »Was ist denn das für ein Blödsinn? Nichts davon lässt sich zu Geld machen. Borsten trocknen, vorlesen .« Er schüttelte den Kopf. »So ein Quatsch.«
Der Berufsberater machte Paluten richtig wütend. »Sie wollen ihm offensichtlich nicht helfen, das ist alles. Und Sie wissen nichts über Schweine.«
Edgar rutschte bereits von seinem Stuhl und wandte sich ab. »Richtig. Wir wollen nicht den ganzen Tag im Dreck wühlen, und wir fressen nicht - wir essen.«
»Dann viel Glück beim Geldverdienen, ihr Traumtänzer!«, rief der Berufsberater ihnen nach. »Der Maulwurf vor euch war vernünftiger!«
Die beiden Freunde bogen in die Hauptstraße ein und gingen weiter. Ein Schild verriet Paluten, dass es sich bei dem Turm, dem sie sich näherten, um die Bücherei handelte. Die offene Tür wirkte wie ein aufgerissenes Maul, das nur darauf wartete, sie zu verschlingen....
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