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Das spannende Finale der YA Urban Fantasy Reihe von Michelle C. Paige! Jason verbringt mit seiner Schwester Josie und seinem Freund Niklas die Weihnachtsferien in Paris. Doch statt die Zeit zu genießen, kämpft Jason mit Schuldgefühlen: Denn seit seine Kräfte geschwunden sind, kann er niemanden mehr beschützen - und Niklas wäre deswegen fast gestorben. Als sich die Möglichkeit ergibt, in der berühmten magischen Bibliothek von Paris eine Heilung zu finden, mit der er seine Kräfte wieder aufbauen kann, ergreift er sie sofort. Doch wo es Magie und Hexende gibt, sind magische Schwierigkeiten nicht weit. In den Katakomben der Bibliothek erwachen unruhige Geister ... Der dritte Band der spannenden YA Urban Fantasy Reihe »Circle of Night« um die jungen Hexen und Hexer, die sich den Mächten des Bösen entgegenstellen und für Freundschaft, Liebe und eine bessere Welt alles riskieren. ONE. Wir lieben Young Adult. Auch im eBook!
Was, wenn man einfach springt?
Jason konnte nicht der Erste sein, der sich über die Brüstung des Eiffelturms lehnte und darüber nachdachte.
Natürlich war das ein total absurder Gedanke. Immerhin gab es genug Gitter, die einen davon abhalten würden. Und wer dachte schon einfach mal so daran, sich von dieser Höhe zu stürzen?
Na ja, laut Jasons Therapeutin tatsächlich mehr Leute, als man erwarten würde, wie sie ihm vor einer Weile mal erklärt hatte. »Call of the Void« nennt man dieses Phänomen - den Wunsch, von einer Klippe oder vor ein Auto zu springen. Einen Wunsch, der nichts mit der Realität zu tun hat und nichts damit, dass man sein Leben beenden möchte. Vielmehr ein Kurzschluss im Gehirn, ein winziger Gedanke, der da gar nicht hingehört.
Dass das bei Jason allerdings seit einer Weile manchmal mehr war, so was wie eine fremde Stimme in seinem Kopf, die nicht aufhören wollte zu meckern, die ihm einreden wollte, dass das vielleicht doch gar nicht so absurd war, hatte er aber nicht mit ihr besprochen. Das wollte er sich nicht einmal selbst eingestehen.
Jason machte einen Schritt zurück, weg von der Brüstung, schloss kurz die Augen und sammelte sich, atmete tief durch.
Er hatte das im Griff.
Würde er seiner Therapeutin davon erzählen, würde die ein großes Drama daraus machen, obwohl sie ziemlich sicher genug andere Patienten hatte, denen es weit schlechter ging als ihm.
Ganz so schlimm war das alles dann doch nicht. Immerhin ließ er sich von dieser Stimme ja nicht überreden. Die rationale Seite seines Gehirns siegte jedes Mal. Es ging ihm gut. Kein Grund zur Sorge.
Kein Grund für Drama, obwohl Jason sich überaus bewusst war, dass er sich üblicherweise als Dramaqueen gab. Nur weil man das von ihm erwartete. Weil er sich selbst über so viele Jahre so etabliert hatte. Aber manchmal hatte er es satt, diese Person zu spielen, mit der er sich gar nicht mehr identifizierte. Manchmal fühlte er sich zu schwer, um zu schauspielern.
Nur wollte er vor allem auch stark für Josie sein, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hatte, und für Niklas, der nichts mehr verdient hatte als Ruhe und Frieden nach so vielen Jahren der Tortur mit seiner Mutter.
Da konnte er nicht noch eine weitere Quelle für Sorgen sein.
Also ja, kein Grund zur Sorge. Jason würde sich ganz sicher nicht vom Eiffelturm stürzen.
Dennoch ließ der Gedanke allein ihn kurz frösteln.
Oder es lag einfach daran, dass es arschkalt war. Wer war noch mal auf die Idee gekommen, Weihnachten in Paris zu verbringen? Wer hatte seine ganze Familie und Niklas davon überzeugt, mitzumachen?
Ach ja, richtig, das war Jason höchstpersönlich gewesen.
Er verschränkte die Arme, rieb sie sich und nickte, um sich selbst zu überzeugen, dass es das alles wert war.
Denn die Aussicht auf die prachtvolle Architektur der Pariser Innenstadt, die in alle Himmelsrichtungen nicht enden zu wollen schien, war fantastisch und seine eiskalten Hände und Fußzehen definitiv wert.
Er atmete eine kleine Dunstwolke aus.
»Fall nicht.«
Niklas stieß Jason sanft mit der Schulter an, was ihn kurz aufschrecken und dann die Augen rollen ließ. Insgeheim genoss Jason jedoch die Wärme, die in ihm aufblühte in dem Moment, in dem Niklas ihn berührte.
Jedes Mal.
Niklas machte das jedes Mal mit ihm. Irgendwie.
»Sooooo romantisch, hm?« Niklas lehnte sich vor, stützte den Kopf auf die Hände und grinste genüsslich.
Das Lächeln auf seinen Lippen war so verdammt schön, es gab Jason einen Kick, der seinen vorher so verkrampften Magen entspannen ließ.
Und das Beste daran war: Niklas hatte keinen blassen Schimmer, was das eigentlich mit Jason machte.
»Wir sollten hier oben rumknutschen und rummachen, oder? Macht man doch so auf dem Eiffelturm.« Er wackelte schelmisch mit den Augenbrauen, berührte genüsslich sein eigenes Gesicht mit seiner Hand und stöhnte leise auf.
Jap. Dieser derbe Typ war es, der Jason dieses warme Gefühl bescherte. Warum auch immer. Wenn ihm das jemand vor einem Jahr erzählt hätte, hätte er denjenigen ausgelacht.
Und doch war da noch mehr.
Eine ganz besondere Bande zwischen ihnen, die sie enger zusammenschweißte als alles, was Jason vorher gekannt hatte.
Eine Verbindung, die Niklas mehr als nur diesen Schönling sein ließ, den er stundenlang einfach nur anschmachten konnte. In dem Moment, in dem Jason nicht direkt reagierte, musterte Niklas ihn nämlich eingehend, die übliche Schamlosigkeit überschattet von einem Funken Sorge. Als wüsste Niklas, dass da irgendwas unter Jasons Oberfläche brodelte.
»Oh, halt die Klappe!« Jason erwiderte sein Grinsen und stupste ihn an der Schulter. Er wich Niklas' Blick aus und lehnte sich an ihn, griff nach seiner Hand. Die wiederum war so kalt, dass Jason kurz zusammenzuckte. Sein Blick wanderte zu Niklas' Gesicht, zu der roten, schniefenden Nase. Überraschend war die aber auch nicht, weil Niklas natürlich nicht die richtigen Klamotten für kaltes Winterwetter eingepackt hatte. Typisch.
Dann wiederum war Jason sich gar nicht sicher, ob Niklas überhaupt Winterklamotten besaß, denn er hatte ihn nie danach gefragt. Seine Mutter hatte sich sicher nie darum gekümmert, dass er welche hatte, und dass Niklas nicht besonders gut darin war, sich um sich selbst zu kümmern, war allgemein bekannt. Also wollte er ihn dafür nicht verurteilen.
Jason atmete tief ein und beschwor den Bruchteil eines Feuer-Zaubers in seinen Händen, nahm Niklas' andere Hand ebenfalls und hielt sie beide, wärmte sie mit dem Zauber.
Niklas' Gesichtszüge wurden augenblicklich etwas weicher. Er schloss kurz die Augen, atmete auf. Wirkte friedlich.
Süß.
Jason lächelte in sich hinein.
Hände wärmen. Zumindest dafür bin ich gut genug.
Ihm entging nicht die feine, kaum sichtbare Narbe an Niklas' Augenbraue, die es vor ein paar Monaten noch nicht gegeben hatte. Die es nur gab, weil Jason nicht schnell genug, nicht gut genug gewesen war, um diesen Jungen, der ihm so viel bedeutete, davor zu bewahren.
Die entging ihm seitdem nie.
Niklas würde ihm das niemals vorhalten. Jason war sogar überzeugt davon, dass er die Narbe längst vergessen hatte und nicht einmal bemerkte, wenn er sich selbst im Spiegel sah. Doch für Jason war sie jedes Mal da, wenn er ihn anschaute. Das Erste sogar, was er bemerkte. Weil sie ihn daran erinnerte, wie sehr er dabei versagt hatte, ihn zu beschützen, als die untoten Wesen im Oktober London überrannt hatten. Jason schluckte.
»Kein Winter mehr ohne dich«, murmelte Niklas, schien förmlich dahinzuschmelzen und schmunzelte.
In dem Moment aber ließ Jason seine Hände los und stöhnte, als wäre er genervt, als meinte er das auch wirklich so.
Weil das die Rolle war, die er spielte. Weil er dieser leichtherzige Typ war, »der immer aussprach, was er denkt«, auch wenn es eigentlich das Gegenteil von dem war, was er dachte.
Edgy. Judgy.
Das war, was »Jason« definierte.
»Pack dir nächstes Mal einfach die richtigen Klamotten ein!« Jason ließ seinen Rucksack auf den Boden gleiten und öffnete ihn. Er zog einen Schal und eine Mütze heraus, die er Niklas in die Hand drückte, und dann noch ein Paar Handschuhe. Natürlich hatte er die Sachen heute Morgen alle wohlwissend für ihn eingepackt. Nicht, weil er nicht wusste, ob Niklas die besaß, sondern weil er wusste, dass Niklas sich nicht genug um diese Dinge kümmerte.
Am Ende des Tages würde Jason nämlich alles für ihn tun.
»Oho, ich sehe, du bist vorbereitet.« Niklas hängte den Schal total unnütz um seinen Hals, und die Mütze zog er falsch herum und halbherzig über seine Haare.
»Wenn man so einen unvorbereiteten Freund hat, muss man eben vorbereitet sein.« Jason baute sich etwas auf und stellte sich auf Zehenspitzen. Er richtete Niklas den Schal, damit er ihn auch wirklich warmhielt, und dann nahm er die Mütze, doch ehe er ihm die über die Haare stülpen konnte, griff Niklas nach seinen Handgelenken, suchte Jasons Blick und kam ihm dabei gefährlich nahe. Nicht, dass Jason diese Art »Gefahr« nicht guthieß. Niklas' Atem auf seiner Haut war wie eine Droge, von der er nicht genug bekommen konnte. Niklas leckte sich über die Lippen und richtete schnell den Blick auf seine eigenen Haare.
»Junge, nicht die Frisur!«, beschwerte er sich, woraufhin Jason schnaubte.
»Welche Frisur?« Er stellte sich noch etwas höher auf die Zehenspitzen und wuschelte ihm durch die sowieso schon strubbeligen Haare. Und Niklas ließ ihn. Wie immer.
Niklas holte theatralisch Luft. »Und das von Mr Zwiebellook!«
»Hey!« Jason hob mahnend den Zeigefinger und streckte die Arme aus, um seinen dreifach geschichteten grau-schwarzen Look, vollendet mit einem violetten Mantel, offen mit der Welt zu teilen. »Mein Zwiebellook ist classy und praktisch gleichzeitig! Du bist ja nur...
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