Schweitzer Fachinformationen
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Die Studentin Vivienne Charles hat ein dunkles Geheimnis, eine verbotene Sehnsucht, die sie seit ihrer Jugend begleitet. Sie macht ihr Angst, erregt sie aber auch mehr als alles andere. Als der mysteriöse, aber faszinierende Einzelgänger Jonah Marks zufällig davon erfährt, macht er ihr ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann: Sie werden Fremde sein, die nichts übereinander wissen, sich aber im Geheimen treffen, um ihre Fantasien endlich wahr werden zu lassen. Ihr Abkommen ist abgedreht, krank. Der Sex ist unglaublich, nicht von dieser Welt. Und obwohl sie sich geschworen haben, sich im wirklichen Leben voneinander fernzuhalten, keimen zwischen ihnen langsam Gefühle auf, gegen die sie sich nicht wehren können ...
Der Highway 71 erstreckte sich vor mir, und die Räder meines Wagens jagten über den schwarzen Asphalt. Sieben Stunden nach meinem Aufbruch zurück nach Austin fragte ich mich, warum ich nicht einfach in den Südwesten geflogen war.
Manchmal unternehme ich gern eine lange Autofahrt ganz allein. Ich höre dann meine Lieblingsmusik und genieße die wundervolle Gewissheit, für eine Weile definitiv nicht an meiner Abschlussarbeit sitzen zu können, egal was passiert. Der Großteil der Rückfahrt von New Orleans hatte mir gefallen. Doch nun war die Sonne untergegangen, und ich hatte immer noch eine Stunde vor mir und fühlte mich rastlos.
Es wäre gut gewesen, wenn du dein Ladegerät fürs Auto nicht zu Hause vergessen hättest, wo es dir absolut nichts bringt .
Bei dem Gedanken an das Handy in meiner Handtasche stöhnte ich auf. Der Akku war bereits seit über einer Stunde leer. Anstatt auf dem letzten Abschnitt meiner Reise meine energiegeladene Lieblingsplaylist hören zu können, war ich nun dem Radio ausgeliefert. Und jeder Sender schien es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, mich einzuschläfern.
Aber es war ja auch schon spät. Nach zweiundzwanzig Uhr. Die meisten Leute kamen jetzt runter und entspannten sich, während sie ruhigerer Musik lauschten und sich vielleicht an jemanden ankuschelten, den sie liebten.
Ein leidenschaftliches lateinamerikanisches Lied setzte ein. Weiche Gitarrenklänge voller Sinnlichkeit erinnerten mich daran, wie lange ich schon allein war.
Meine letzte Trennung war vor vier Monaten gewesen. Manchmal vermisste ich Geordie, auch wenn ich wusste, dass die Trennung die richtige Entscheidung gewesen war. Mit dreißig ist er immer noch im Partymodus, während ich mich mit fünfundzwanzig bereits erwachsener fühle, als er es vermutlich je sein wird. Wir waren ohnehin immer mehr Freunde als ein leidenschaftliches Liebespaar. Unser Sexleben - tja, da kann ich Geordie keinen Vorwurf machen. Wahrscheinlich wären die meisten Frauen mehr als glücklich mit dem gewesen, was er zu bieten hatte. Ich war diejenige, die sich nach etwas gesehnt hatte, das Geordie nicht erfüllen konnte.
Wenigstens hast du ihm gesagt, was du wirklich wolltest. Endlich hast du jemand anders genug vertraut, um es ihm zu sagen, und das allein ist auch schon etwas, oder? Er konnte sich nur nicht mit dir darauf einlassen.
Aber ich hatte mich so geschämt. Mich so bloßgestellt gefühlt. Ich hatte Geordie meine ureigensten Fantasien anvertraut und gehofft, dass er mitspielen würde. Stattdessen war er ausgeflippt. Oh, er versuchte, sich verständnisvoll zu zeigen. Immer wieder fragte er: »Aber warum glaubst du, dass du so empfindest?« Dafür bezahle ich meine Therapeutin. Von ihm hätte ich etwas sehr viel Schmutzigeres gebraucht. Etwas sehr viel Beängstigenderes. Und der sanfte, lustige Geordie konnte es mir nicht geben.
Vielleicht war ich die Unnachgiebige. Ich hielt mir vor Augen, dass ich einen Kerl nicht dafür verurteilen sollte, dass ihn die Vorstellung, eine Frau zu etwas zu zwingen, nicht anmachte. Also rief ich mir immer wieder ins Gedächtnis: Geordie wird auch seine Grenzen haben .
Das Steuer in meinen Händen ruckelte. Ich schaffte es gerade so, den Civic davon abzuhalten, ins Schleudern zu geraten. Der Wagen schwankte heftig und drängte mit aller Gewalt zu einer Seite, während ich versuchte, ihn auf den Seitenstreifen zu manövrieren. Das Dröhnen der Reifen auf dem Highway wich dem rauen Knirschen von Schotter unter meinem Auto. Sobald ich von der Straße herunter war, zog ich die Handbremse an, stellte den Motor ab und saß einen Moment lang einfach nur da, während ich eine Hand auf mein wie wild pochendes Herz presste.
Mist. Mir ist ein Reifen geplatzt.
Ich stieg aus dem Auto, um mir den Schaden anzusehen. Meine Sandalen knirschten auf dem Schotter am Straßenrand. Wie ich vermutet hatte, war der Vorderreifen auf der Beifahrerseite komplett hinüber. Fetzen aus schwarzem Gummi hatten sich gelöst, und der Reifen war vollkommen platt.
Ich biss mir auf die Unterlippe und schaute den Highway hinauf und hinunter. Ich war noch ein gutes Stück von Giddings entfernt, das in diesem Teil von Texas noch am ehesten so etwas wie einer Stadt gleichkam. Der nächste Außenposten der Zivilisation befand sich vermutlich mindestens eine halbe Stunde Fußmarsch von hier . im Dunkeln und ohne Straßenlampen, die mir den Weg weisen konnten. Warum hatte ich das dämliche Ladegerät nicht mitgenommen? Ich hätte eine Menge für ein aufgeladenes Handy gegeben, mit dem ich Hilfe rufen könnte. Ich hätte unterwegs an einer Tankstelle ein neues Ladegerät kaufen können. So teuer waren die schließlich auch nicht. Aber das hatte ich nicht getan. Also stand ich jetzt da, allein, im Dunkeln und vollkommen auf mich gestellt.
Natürlich war ich als moderne, unabhängige Frau in der Lage, einen platten Reifen zu wechseln. Ich hatte es geübt, um es im Notfall selbst erledigen zu können. Allerdings hatte ich es zum letzten Mal vor acht Jahren gemacht, als ich noch auf der Highschool gewesen war.
Ich straffte die Schultern. Okay, Vivienne. Du kannst das. Fang einfach an.
Als ich den Wagenheber aus dem Kofferraum holte, beschloss ich, die dünne Strickjacke auszuziehen, die ich über meinem roten Sommerkleid trug. Im August war es in Texas viel zu heiß, um sich mit mehreren Lagen Kleidung am Körper an die Arbeit zu machen, sogar so spät in der Nacht. Außerdem wollte ich mir nach Möglichkeit nicht mein komplettes Outfit mit Schmieröl versauen.
Am Horizont erschienen die Frontscheinwerfer eines Lasters, der in meine Richtung fuhr. Ich war hin- und hergerissen. Soll ich winken, um ihn auf mich aufmerksam zu machen, oder mich hinter dem Auto verstecken, damit der Fahrer nicht sieht, dass ich hier draußen als Frau ganz allein unterwegs bin?
Meine Fantasien waren eine Sache. Die Realität eine ganz andere. Ich brauchte wirklich dringend Hilfe, aber ich ging hinter das Auto.
Nicht dass es eine Rolle gespielt hätte - der große Sattelzug donnerte so schnell an mir vorbei, dass mein kompaktes Auto wackelte. Der Fahrtwind blies mir das Haar ins Gesicht und wirbelte den unteren Teil meines Kleids nach oben. Sobald der Laster ein gutes Stück entfernt war, zog ich meine Strickjacke aus und warf sie auf den Fahrersitz. Dann machte ich mich an die Arbeit.
Okay. Der erste Schritt bestand offensichtlich darin, das Auto hochzubocken. Ich kniete mich neben den platten Reifen, brachte den Wagenheber in Position - und hörte, wie ein weiteres Auto auf mich zugefahren kam.
Es wurde langsamer.
Und hielt an.
Das blendende Licht der Scheinwerfer strahlte mich an. Ich hob eine Hand, konnte aber aufgrund des grellen Lichts nichts erkennen. Angst durchflutete meinen Körper. Ich nahm den Kreuzschlüssel fest in meine Faust, während ich dastand und mit der anderen Hand immer noch versuchte, meine Augen gegen das Licht abzuschirmen. Ich bemühte mich, meine Stimme ruhig zu halten, und rief: »Hallo?«
»Sieht so aus, als wären Sie in Schwierigkeiten?«
Der Fahrer kam auf mich zu, wobei die Scheinwerfer seine große, männliche Gestalt betonten. Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte ich endlich sein Gesicht erkennen.
Oh mein Gott.
Das Adrenalin in meinem Blutkreislauf schoss in die Höhe. Die Angst war immer noch da, sogar noch ein wenig mehr, als ich sah, wie breit seine Schultern und die Muskeln an seinen Armen waren. Doch nun mischte sich zu der Angst die gleiche Menge an roher und nackter Erregung. Dieser Mann .
Er war groß, so um die eins neunzig. Seine Jeans saß tief unter seiner unglaublich schmalen Taille, wodurch seine muskulösen Oberschenkel nur noch stärker betont wurden. Sein schwarzes T-Shirt lag eng an seinem Oberkörper. Bartstoppeln bedeckten seinen kantigen Kiefer, und sein dunkles Haar war beinahe militärisch kurz geschnitten, sodass es seine starken Gesichtszüge betonte. Er ließ seine grauen Augen über mich wandern, und mir fiel sofort wieder ein, warum ich mich ursprünglich für das Tragen der Strickjacke entschieden hatte. Mein Sommerkleid war tief ausgeschnitten, und sein Blick machte deutlich, dass es ihm aufgefallen war.
Ich verstärkte meinen Griff auf den Kreuzschlüssel.
»Wo liegt denn das Problem?«
»Nur ein platter Reifen. Ich habe einen Ersatzreifen dabei.« Ich klang atemlos. Ängstlich. Würde ihn das ermutigen, mir zu helfen, oder deutlich machen, wie viel Macht er in diesem Augenblick über mich hatte?
Er zog eine Augenbraue hoch. Er hatte eindeutig erkannt, dass ich nervös war. Es schien ihn zu amüsieren. »Können Sie einen Reifen wechseln?«
»Natürlich.« Das war vermutlich nicht die ganze Wahrheit, aber ich ging davon aus, dass ich es schon schaffen würde, wenn mir nichts anderes übrig blieb.
»Haben Sie Hilfe gerufen? Den Pannendienst?« Seine grauen Augen fanden erneut meine, aber ich hatte Schwierigkeiten, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. »Einen Freund?«
Versucht er herauszufinden, ob ich Single bin, oder will er wissen, ob mich irgendjemand vermissen würde, falls mir etwas passieren sollte?
Niemand würde mich vermissen.
Ich versuchte zu lächeln. Vermutlich nicht besonders erfolgreich. »Ja. Der Mitarbeiter des Pannendiensts sagte, sie würden in etwa fünfzehn Minuten oder so hier sein.« Meine Stimme klang schrill, fast schon abweisend,...
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