Schweitzer Fachinformationen
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Eine Reihe mysteriöser Unfälle erschüttert das Weihnachtswunderland. Franziska Fellinger, die als Mütterchen Frost das Einkaufs- und Vergnügungscenter leitet, glaubt an harmlose Zufälle - bis der Täter wieder zuschlägt. Zum Glück sind Sicherheitschef Poldi und sein Kumpel Schorsch ein eingespieltes Team. Gemeinsam mit Hausdetektiv Jürgen und Eleonora, die als Frau Claus den Punschstand betreibt, machen sie sich auf die Suche nach dem Übeltäter. Können sie das Wunderland retten?
Ein witziger Wohlfühlkrimi mit kreativen Rezepten und Strickanleitungen am Ende inklusive.
Susanne Oswalds Traum wurde wahr: Sie ist Bestsellerautorin. Die gebürtige Freiburgerin liebt das Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann am Strand spazieren zu gehen und den Abend vor dem Kamin mit Strickzeug auf dem Schoß ausklingen zu lassen, ist für sie das Schönste. Mit dem Kopf ist sie fast immer bei ihren Heldinnen und Helden, und es macht sie glücklich, ihre Fantasie Wirklichkeit und Buchstaben zu Geschichten werden zu lassen.
»Jingle Bells, Jingle Bells .«, schallte es aus den hinter Sternen und Engeln versteckten Lautsprechern, während sich die Besucher mit leuchtenden Augen durch die Gänge des Weihnachtswunderlandes schoben. Die bunte, glitzernde Weihnachtswunderlandwelt verzauberte die Gäste. Es duftete herrlich nach gebrannten Mandeln, Lebkuchen und Tannengrün, die Luft war erfüllt von Glöckchengeklingel und Hohohos. Lichterketten funkelten. Alle Sinne wurden weihnachtlich gestimmt.
Hier vergaß man Alltag und To-do-Listen. Kinder jauchzten, und selbst Erwachsene spürten wieder ihre kindliche Seele.
»Juhuuuu!«, schallte es vom Wichtelkarussell.
»Papa! Mama! Guckt doch, eine Weihnachtsmaus! Krieg ich eine? Biiitttteeee!«, tönte es von der Wurfbude, wo man Weihnachtskuscheltiere gewinnen konnte, wenn man es schaffte, alle Santa-Dosen mit einem Treffer abzuwerfen.
»Oh, schau mal, Tina, ist das nicht allerliebst?« Eine Mutter zeigte ihrer Tochter die mannshohe Schneekugel, in der Weihnachtszwerge im Sternenregen tanzten.
Gut gelaunt erkundeten die Wunderlandgäste die Stände und Angebote und genossen es, sich vom Weihnachtszauber einhüllen zu lassen. Die Menschen hatten die Hände tief in die Taschen gesteckt und sich Schutz suchend in ihre Mäntel und Schals gehüllt. Die Gesichter hatten von der Kälte gerötete Nasen.
Advent.
Das bedeutete erhöhte Aufmerksamkeit für Sicherheitschef Poldi, aber das störte ihn nicht. Er genoss, die Verantwortung für das gesamte Areal des Wunderlandes innezuhaben, das sich sowohl im Innenteil mit zahlreichen Angeboten als auch draußen mit seinem Weihnachtsmarkt voll kleiner Buden und weihnachtlicher Attraktionen darbot. Dieses Wuseln und die kribbelnde Vorfreude, die in der Luft lag, wirkten wie ein perfekt gekochter Punsch - anregend und beglückend. Zufrieden lächelnd kämpfte Poldi sich durch die Besucherströme Richtung Treppe. Er wollte draußen auf dem Hof nach dem Rechten sehen, während sein Assistent, Hausdetektiv Jürgen, im Gebäude umherstreifte und die Lage im Blick behielt.
Trotz der vielen Menschen gab es - abgesehen von dem Weihnachtsscherzkeks, der Poldi seit ein paar Wochen ärgerte - erfreulich wenig Zwischenfälle. Entweder lag es an den vermehrten Kontrollgängen oder daran, dass die Vorweihnachtszeit ihren Glitzer versprühte. Dieser positive Geist der Weihnacht war in der Adventszeit immer besonders zu spüren, fand Poldi. Alle waren gut gelaunt.
Fast alle.
Zwischen dem zweiten und ersten Stockwerk entdeckte er Timothy, kurz Tim, der mit hängenden Mundwinkeln die Stufen hinunterschlurfte. Der Teenagersohn der Chefin trug einen Elfenhut, war also wie Poldi in seinem Eisbärfell auf dem Weg in den Hof. Elfen wurden im Außenbereich eingesetzt, während im Gebäude auf allen drei Stockwerken Wichtel diensteifrig herumwuselten, um Besucherfragen zu beantworten und vor allem, um bei der Orientierung zu helfen. Die ging den Leuten in den Weiten des Wunderlandgeländes öfter verloren.
»Hey, Tim, lächeln!« Poldi klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken.
Als Sicherheitschef sah er es als seine Aufgabe, auch für die gute Laune im Weihnachtswunderland Sorge zu tragen, auf die seine Chefin, Franziska Fellinger, besonders großen Wert legte.
Und es wirkte.
Ertappt verzog Tim seine Lippen. Er wusste wie alle anderen Mitarbeiter, dass eine freundliche Miene Pflicht war. Allerdings sah Tims Lächeln eher aus, als hätte er in eine saure Zitrone gebissen. Aber egal. Poldi wusste, dass die Chefin immer wieder ein Auge zudrückte, wenn ihr Sohn sich das eine oder andere Stückchen Freiheit herausnahm, Tim musste also nicht bei jedem kleinen Fehltritt Konsequenzen befürchten. Zumindest, solange er damit nicht dem Geschäft schadete.
Diese Grenzen lotete Tim hin und wieder aus, was dann und wann zu gänzlich unweihnachtlichen Familiengewittern führen konnte. Aber heute blieb alles im Rahmen. Ein bisschen teeniehafter Missmut und ein Lächeln, das eher eine Grimasse darstellte, fielen im allgemeinen Weihnachtsglanz nicht ins Gewicht.
Als Poldi durch die Glastür ins Freie trat, wehten ihm mit der kalten Luft Aromen von karamellisiertem Zucker und gebratenen Würsten ebenso entgegen wie das Klingeln der Glöckchen der Fahrgeschäfte und das fröhliche Lachen der Menschen. Hier gab es für jeden etwas, was das Herz hüpfen ließ.
Der ganzjährige Weihnachtsmarkt hatte sich längst zum Weihnachtswunderland-Erlebnispark gemausert.
Zwischen den Gebäuden und auf dem angrenzenden Gelände fanden sich Verkaufsbuden für gebrannte Mandeln, Zuckerstangen, Maronen, Würstchen, Lebkuchenherzen, Punsch, Spielbuden, weihnachtliche Fahrgeschäfte, eine Eisbahn, die im Sommer zu einer Rollschuhbahn umfunktioniert wurde, und ein riesiger Weihnachtsbaum, der einmal im Jahr neu geschmückt wurde - immer mit den aktuellen Farben der Saison.
Dieses Jahr funkelte und glitzerte er in Blau.
Ab November stand Lukas unter dem riesigen Baum. Er war der einzige Weihnachtswunderland-Mitarbeiter, der nicht nur schlechte Laune haben durfte, sondern bis zu einem gewissen Maß sogar sollte, denn er trat als Knecht Ruprecht verkleidet auf, da gehörte ein wenig Grummeln dazu.
Lukas verkaufte, strategisch geschickt auf dem Platz direkt neben dem Ausgang des Wunderlandes, in den Wochen bis Heiligabend die echten Weihnachtsbäume. Unechte Bäume gab es selbstverständlich ebenso wie alles andere, was zu Weihnachten gehörte, ganzjährig auf den Verkaufsflächen im Inneren des riesigen Gebäudekomplexes.
Nicht umsonst hieß der Erlebnispark »Weihnachtswunderland - Christmas all over«. Was man hier zum Thema nicht fand, gab es nicht.
Franziska hatte nicht nur eine eigene Entwicklungsabteilung, die alljährlich pünktlich sechs Wochen vor dem ersten Advent mit neuen Weihnachtstrends auftrumpfte, sie reiste höchstpersönlich mehrere Wochen im Jahr um die Welt, um neue Weihnachtsprodukte aufzuspüren. Und so waren die Verkaufsflächen des Weihnachtswunderlandes immer gut gefüllt.
Die Bereiche waren auf den drei Etagen thematisch geordnet. Innen, Außen, Baumschmuck, Fensterschmuck, Wandschmuck, Kochutensilien, Spielzeug, Mode, Bücher, Weihnachtskarten, Bastelmaterial, Wolle, Geschenkpapier, Engel, Wichtel, Elfen, festlich edel oder familienfröhlich kunterbunt, für Kinderzimmer, Küche, Wohnzimmer . Es gab Besucher, die in einem nahe gelegenen Hotel übernachteten, weil die Weihnachtsshopping-Erlebnistour an einem Tag kaum zu bewältigen war.
Die Luft sirrte und surrte von Jingle Bells und geschmetterten Hohohos. Poldi beschloss, eine Weile als Eisbär Kinder zu knuddeln, die Fellnase für Fotos hinzuhalten und dabei unauffällig die Lage zu checken. Doch schon nach einer halben Stunde trieb ihn die Punschlust zu Eleonoras Stand.
Die warmherzige Frau stand als Frau Claus verkleidet hinter ihrem Tresen und verkaufte mit so viel Liebe Lebkuchenherzen, Elfenfüße und köstlichen Punsch, dass die Leute wie magisch angezogen zu ihr strömten. Ihren Stand hatte sie mit allerlei gestrickter Weihnachtsdekoration geschmückt.
Man konnte fast auf die Idee kommen, dass nicht Eleonora als Frau Claus verkleidet im Topf rührte, sondern sich vielmehr Frau Claus als Eleonora getarnt zwischen die Menschen geschmuggelt hatte. Wenn sie zwischen Elfenkeksbacken und Glühweinkochen Zeit hatte, sah man Eleonora mit ihrem Strickzeug in der Hand, was die heimelige Atmosphäre am Stand noch verstärkte. Wie auch immer, hier bei ihr lag eindeutig Weihnachtszauber in der Luft. Für Poldi war dieser Ort mit dem Punschduft und Lebkuchenaroma das Herz des Wunderlandes.
Auf dem Weg machte er noch kurz Zwischenstation bei Ernst, dem Maronenverkäufer. Mit seiner Beute in der Hand wanderte er weiter.
»Hallo, Eleonora.« Er hielt ihr die Maronentüte hin, damit sie sich bediente. »Ganz schön kalt geworden, was? Hast du ein Christkindelglück für mich?«
Das war eine seiner Lieblingssorten unter den vielen Punschvariationen, mit Kirschsaft und Kokosmilch. Er klopfte seine Eisbärhände aneinander.
Frau Claus legte das Strickzeug zur Seite, grüßte Poldi ebenfalls und bedankte sich für die Kastanie. Gleich darauf hielt sie ihm einen Punschbecher hin. Auffordernd lächelte sie ihn an. »Probiere den mal. Der macht einen herrlich warmen Bauch. Ein ganz besonderes Rezept!«
Aha, sie hatte also wieder experimentiert.
Normalerweise liebte Poldi Eleonoras Kreationen, aber der gestrige Feuerspuckerpunsch hatte seine Begeisterung für neue Mischungen etwas gedämpft. Misstrauisch beäugte er erst Eleonora, die ihn wie die Unschuld in Person mit roten Wangen anstrahlte, und dann das Gebräu in ihrer Hand.
Hinter ihm erklang das Hohoho von Santa Claus, der immer zur vollen Stunde Weihnachtsfruchtgummis an die Kinder verteilte. Es gab Wichtel, Elfen, Rentiere, Nikoläuse, Stiefel, Sterne und Schneemänner.
Die Rolle des Santa hatte die Wunderlandchefin perfekt besetzt, denn Oliver, der in dem Kostüm steckte, war mit seinen knapp zwei Metern und seinem mächtigen Bauch, der von seiner Liebe zu Schweinebraten und Marzipan zeugte, eine beeindruckende Erscheinung.
Im Nu umringten die Kinder den Glocke schwingenden und Hohoho rufenden Mann. Manche drängten sich ganz nah an ihn heran, andere hielten respektvoll Abstand.
Wenn Santa Claus...
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