Schweitzer Fachinformationen
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WARUM AUSGERECHNET EINE BENGALKATZE?!
"Ich will eine Bengalkatze!"
Mein Göttergatte Siggi warf diesen Satz einfach in den Raum. Ich schaute ihn nur an und dachte: "Der spinnt doch total!" Ich glaube meine Antwort war: "Das ist nicht dein Ernst!!!"
Wir hatten seit gut drei Jahren zwei wunderbare "Bauernhofkatzen": Sina und Djego, ein Geschwisterpärchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Unser Sohnemann Nicolas war über ein Jahr alt und ich befand mich inmitten meiner Elternzeit und Ausbildung zur Tierpsychologin.
Wir wohnen in einem schönen, kleinen Einfamilienhaus am Rande eines kleinen Dorfes. Alles war einfach optimal und wunderbar!
Natürlich hatte ich schon seit längerem mitbekommen, wie Siggi am Computer herumgoogelte und sich für Bengalkatzen interessierte.
WISSENSWERTES - Bengalkatzen
Bengalkatzen sind in der TICA, dem weltgrößten genetischen Zuchtbuch zur Registrierung von Rassekatzen seit 1991 eine anerkannte Rasse.
Der Grundstein dieser neuen Rasse wurde durch Kreuzungen zwischen der Asiatischen Leopardenkatze (kurz: ALC) und kurzhaarigen Hauskatzen gelegt.
Da die ALCs Wildkatzen sind, ist das Resultat einer solchen Verpaarung ein Hyprid (= Mischwesen).
Die meisten Jungtiere, die aus der ersten Kreuzung von ALC und Hauskatzen hervorgehen (F1 genannt) sind auf Grund ihrer Scheu nicht als Hauskatzen geeignet. F1-Weibchen werden zur Weiterzucht mit einem Bengalkater verpaart. Daraus entsteht die zweite Generation (F2). Für die Haltung von F1 bis F4-Generationen benötigt man eine Genehmigung mit verschiedenen Auflagen. (variiert von Bundesland zu Bundesland).
Das wilde Aussehen im Leopardenlook ist schon etwas Besonderes, sollte aber bei jedem Katzenliebhaber nicht einzig und allein im Vordergrund stehen.
Jede Katze, ob Bengal oder nicht, ist eine einzigartige Persönlichkeit und man sollte kein "Schubladendenken" haben!
Es gibt sicherlich rassetypische Merkmale, die in dieser speziellen Rasse gehäuft auftreten können. Aber man darf nie vergessen, dass viele Faktoren für die Entstehung einer Persönlichkeit mitspielen. Zum Beispiel genetischer Hintergrund, Sozialisierung, Umwelt.
Bengalen werden oft als sehr temperamentvoll, anhänglich, verschmust und menschenbezogen beschrieben.
Aus meiner Erfahrung, v.a. mit unserer Vabienne, kann ich das in Bezug auf sie bestätigen. Aber bei meinen Kunden hatte ich es auch schon des Öfteren mit anderen Bengal-Kandidaten zu tun. Hier kann ich nur betonen: Die allerbeste Voraussetzung für eine tolle Haus-Bengal-Katze (gilt selbstverständlich für ALLE Katzen) ist eine seriöse Zucht!
Eine gute Aufzucht mit optimaler Sozialisierung ist der wichtigste Grundstein für das weitere Katzenleben.
Natürlich sollte man sich immer fragen: Was will ich und ggf. meine Mitbewohner/Familie? Und dann: Sind meine/unsere Wünsche und Möglichkeiten mit den Bedürfnissen einer/mehrerer Katze/n kompatibel?
Wenn ich meine Katze als Freigänger halte, wird schon ein gewisser Bereich an artgerechter Haltung abgedeckt, aber ich persönlich würde eine Bengalkatze selbst bei optimalen Vorrausetzungen (wenig Verkehr.) nicht unkontrolliert nach draußen lassen. Neben den üblichen Gefahren (Unfälle, Katzenfänger.) passiert es leider bei Rassekatzen, die eine besondere Optik haben und noch dazu sehr zutraulich sind, häufiger, dass sie einfach von Passanten mitgenommen werden.
Eine reine Wohnungshaltung setzt allerdings voraus, dass man auch bereit ist, einiges an alternativen Möglichkeiten und Auslastungen anzubieten. Es wäre also grundverkehrt, wenn man z.B. als Einzelperson, die den Tag über berufstätig ist, abends müde nach Hause kommt, um lediglich mit seiner Katze zu schmusen. Diese hat fast den ganzen Tag gedöst/geschlafen und will meist auch etwas Aktion.
Ich schreibe bewusst "Katze", da gesunde Miezen alle naturgemäß gewisse katzenmäßige Auslastungsbedürfnisse haben.
Da versteht sich von selbst, dass die agilen Bengalen schon auch gefordert werden wollen. Eine passende Zweitkatze (wenn die Chemie stimmt, ist es egal ob es sich um eine weitere Bengalmieze oder eine andere handelt.) kann oftmals eine Bereicherung sein. Auch vom Aktivitätsniveau sollten sie harmonieren: eine sehr ruhige Perserkatze wäre als Partner eher ungünstig. Genauso wenig optimal wäre es, einen Katzen-Opa oder eine Katzen-Oma mit einem Bengalkitten zu vergesellschaften.
Aber nichtsdestotrotz sollte ich mir als verantwortungsbewusster Katzenhalter immer darüber Gedanken machen, was ich meinen Hauskatzen alles bieten kann: In meiner Praxis als Tierpsychologin habe ich schon die "wildesten" Geschichten miterlebt, was unseren Miezen alles einfällt, wenn es ihnen langweilig wird.
Und natürlich hatte ich meinem Mann schon öfters meine Einstellung zu Rassekatzen, insbesondere Hybriden mitgeteilt. Durch meine ehrenamtliche Arbeit im Augsburger Tierheim war ich einfach der Meinung: Es gibt so viele herrenlose, tolle Miezen! Warum sollte ich also mit einer Zuchtkatze liebäugeln?
Außerdem weiß ich heute, dass die Integration einer neuen Fellnase in eine gut funktionierende Katzenbeziehung problematisch sein kann.
Also: Bei uns war alles gut, so wie es ist!!!
Und jetzt: "Ich will eine Bengalkatze!".Ich: "So ein Quatsch.! !!".und warf eine Reihe für mich logischer Argumente hinterher. Dann war meinerseits das Thema erledigt.
Na ja, .für Siggi eben nicht! Immer wieder kam die Thematik auf. Meine Standpunkte: Katzenrassen, deren Ursprung eine Wildverpaarung ist, sind nicht geeignet für das normale Haustierleben. die Sozialisierung. blabla.
Siggi ließ sich jedenfalls nicht davon abbringen, ließ mich labern und brachte den nächsten Hammer: "Wir holen uns eine Bengalkätzin, züchten mit ihr und werden die Kitten mit deinem fachlichen Wissen optimal sozialisieren, so dass sie die besten Voraussetzungen haben!" Mir blieb der Mund offen und mir fehlten erst mal die Worte! (Das kommt nicht oft vor. ) Als ich mich von diesem Schock erholt hatte, rief ich: "Züchten? Ich??? - Du weißt genau wie ich zu so komischen Zuchtshows, bzw. Ausstellungen stehe! Die armen Katzen werden wider ihrer Natur da hingeschleppt, blöd präsentiert. NIEMALS!" Siggi argumentierte sofort dagegen: "Du weißt doch gar nicht, ob das eine Voraussetzung für eine Hobbyzucht ist!" Ich: "Und außerdem: dann zieht man so kleine Kitten auf und muss sie alle in eine ungewisse Zukunft zu irgendwelchen Leuten geben."
Siggi ließ sich nicht abbringen: "Man kann sich doch die Leute genau anschauen und dann entscheiden, ob man sie in deren Hände gibt oder nicht! Und außerdem könnte man ja auch evtl. eine behalten." Keine Ahnung wie viele Unterhaltungen dieser Art wir führten. Mein Mann war in dieser Hinsicht wirklich sehr penetrant!
Irgendwann, ich glaube es war ein Dreivierteljahr später, kapitulierte ich schließlich: "Also Siggi, wenn es wirklich dein absoluter Traum ist, dann will ich ihm nicht entgegenstehen. ABER nur unter folgenden Bedingungen:
- Keine Ausstellungen!
- Der Züchterhaushalt aus dem unsere Mieze stammt, muss in meinen Augen optimal sein!
- Und wenn ich bei zukünftigen Kitten-Interessenten kein 100%ig gutes Gefühl habe, werde ich unsere Nachwuchsmiezen nicht dorthin abgeben!
- Natürlich gehen unsere zwei Heinis, Sina und Djego vor: Wenn sie eventuell Stress mit dem Neuzugang haben, will ich definitiv nicht auch noch züchten und zusätzlich Unruhe hineinbringen!"
Nun ja: Siggi war glücklich und selbstverständlich mit meinen Forderungen einverstanden.
Ich erkundigte mich: Tatsächlich war es bei einigen Zuchtverbänden möglich beizutreten, ohne Verpflichtung an Ausstellungen teilzunehmen.
WISSENSWERTES - WIE ERKENNE ICH EINE SERIÖSE ZUCHT?
Mittlerweile gibt es auch für Bengalkatzen jede Menge Züchter. Leider nicht nur "gute".
An dieser Stelle möchte ich eine Auflistung machen, wie man eine seriöse Cattery erkennen kann.
Dieses Wissen finde ich enorm wichtig, da dies der erste "richtige" Schritt sein sollte, um sein/e zukünftige/s Familienmitglied/er zu finden. Je optimaler diese ersten Voraussetzungen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass man sich eine Bereicherung nach Hause holt. Denn man sollte nicht vergessen: Unsere Stubentiger können ca. 15 - 20 Jahre alt werden.
Seriöse Züchter.
.geben über alle Fragen bereitwillig Auskunft...
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