Schweitzer Fachinformationen
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Sebastian Monroe, CEO und Dauersingle, hat ein Jahr Zeit, um die Liebe seines Lebens zu finden - ansonsten verliert er die Rechte am Familienunternehmen. Kurzerhand macht er bei der Reality-TV-Show "Marry Me" mit, doch er hat wenig Hoffnung, dort tatsächlich eine geeignete Partnerin zu finden. Vivian Euling arbeitet hinter den Kulissen als Stylistin und hat damit ihren absoluten Traumjob ergattert. Doch als plötzlich zwei Kandidatinnen aus der Show aussteigen müssen, springt Vivian gezwungenermaßen ein. Sie ist stinksauer und tut alles dafür, so schnell wie möglich rauszufliegen. Wäre da nur nicht Sebastian, der ganz andere Pläne für sie zu haben scheint ...
Die größte Chance meiner Karriere hängt von einer Frau ab, die gerade in diesem Moment mein Portfolio durchblättert. Andrea Michaels, die Showrunnerin der beliebten Realityshow Marry Me, ist bekannt dafür, nicht leicht zu beeindrucken zu sein. Ihre bloße Präsenz ist schon einschüchternd. Sie trägt einen grau melierten Designeranzug und pinke High Heels, für die ich töten würde. Ihre dunkelbraunen Haare sind zu einem strengen makellosen Knoten frisiert. Ich dagegen bin ihr komplettes Gegenteil. Mein Outfit ist bunt und voller Flair, mein Haar ist knallrot mit breiten blonden Strähnchen, und ich trage farbige Kontaktlinsen, die meine normalerweise blauen Augen violett aussehen lassen. Ich liebe meinen Look und passe perfekt in eine hippe Umgebung - aber wird er auch eine Frau wie Andrea beeindrucken? Oder wird sie mich für zu extravagant halten?
Ihr Gesicht ist ausdruckslos, während sie ein Foto nach dem anderen aus meiner Mappe studiert. Was denkt sie bloß? Mein Herz klopft wie wild, und ich war noch nie dankbarer als jetzt, dass ich daran gedacht habe, mein Deo aufzufrischen, bevor ich das Haus verlassen habe. Wahrscheinlich ist es ein gutes Zeichen, dass Andrea mich noch nicht zum Teufel gejagt hat. Es ist schon ein Wunder, dass ich überhaupt zu diesem Bewerbungsgespräch eingeladen wurde. Ob ich auch den Job ergattern kann? Ich glaube, für diese Chance würde ich mein Erstgeborenes hergeben.
Neben ihr zieht James Price wegen etwas in meinem Lebenslauf eine Augenbraue hoch. Was bedeutet das? Ist das gut? Oder schlecht? Ich werde noch wahnsinnig! Schließlich ist er der Regisseur der Show - und damit derjenige, der das letzte Wort hat, ob ich die Stelle bekomme oder nicht.
Marry Me ist eine Datingshow, in der dreißig hoffnungsvolle Kandidatinnen um die Aufmerksamkeit des begehrenswerten Bachelors der jeweiligen Staffel buhlen. Der Junggeselle schickt eine nach der anderen nach Hause, bis er sich in der letzten Folge für eine der Frauen entscheidet und ihr einen Antrag macht. Gerade läuft die siebzehnte Staffel - diese Show ist einfach wahnsinnig erfolgreich. Auf den romantischen Aspekt stehe ich gar nicht so sehr - ich nehme an, dass ein Großteil davon ohnehin im Schnitt künstlich erzeugt wird -, aber ich liebe die Outfits. Abgesehen von einem eigenen Modelabel, ist das hier mein Traumjob.
James legt meinen Lebenslauf auf den Tisch und tippt mit seinem Federhalter darauf. »Hier steht, dass Sie Ellamara Olivers persönliche Stylistin sind?«
Er lächelt mich neugierig an.
Ich wusste, dass ihn dieses Detail interessieren würde. Ellamara Oliver, für mich einfach nur Ella, ist mit einem der prominentesten Schauspieler der Welt verheiratet, einem Oscar-Preisträger, und Ella ist auf ihre eigene Weise berühmt. Es ist ganz natürlich, dass die Leute meine Verbindung zu ihr aufregend finden. Zweifellos fragt sich dieser Mann vor mir gerade, wie er das für seine Show ausnutzen kann.
Für gewöhnlich gebe ich mit meiner persönlichen Beziehung zu Hollywoods größtem Traumpaar nicht so an. Ich liebe beide von ganzem Herzen. Ella und ich sind seit der Highschool beste Freundinnen. Es war schon ziemlich verrückt, wie sie damals mit Brian zusammenkam und praktisch über Nacht berühmt wurde. Ihre plötzliche Bekanntheit veränderte das Leben von allen, die ihr nahestanden, einschließlich mir. Die Leute wussten, dass ich ihre beste Freundin bin. Sie wussten, wo ich wohnte. Paparazzi verfolgten mich. Vollkommen Fremde wollten mit mir ausgehen oder versuchten sich mit mir anzufreunden, um so an Brian heranzukommen. Das hat zu einigen unangenehmen Situationen geführt, und seitdem meide ich die sozialen Medien.
Ich will diesen Job aufgrund meiner Leistungen bekommen, nicht wegen meiner Beziehungen, und das wird hoffentlich auch klappen. Aber Ella ist meine wichtigste Klientin, und ich kann sie in meinem Lebenslauf nicht auslassen.
»Ja«, antworte ich, ohne unsere Freundschaft zu erwähnen, um es professionell zu halten. »Erinnern Sie sich an diese Webserie, die sie mit Brian gemacht hat? Die Abenteuer von Cinder & Ella? Sie lief drei Jahre lang. Ich habe Ella für jede einzelne Folge eingekleidet, oft mit Originalstücken von mir. Und jetzt style ich sie bei allen offiziellen Auftritten. Brian helfe ich ebenfalls öfter aus.«
Darauf reagiert Andrea endlich. Sie legt mein Portfolio auf den Tisch und mustert mich. »Ella hat es in den letzten Jahren auf mehrere Best-Dressed-Listen geschafft. Ich habe ihren Stil schon immer bewundert.«
Das geht mir runter wie Öl.
»Das Kleid bei den Oscars letztes Jahr ...« Es klingt fast wie eine Aufforderung. »War das von Ihnen?«
»Ja, Ma'am.«
Sie nickt. »Beeindruckend.«
»Ein Großteil meines Wissens und meiner Erfahrungen stammt aus der Modedesignschule, aber ich bin mit Kostümdesign aufgewachsen. Meine Väter sind seit der ersten Staffel die leitenden Kostümbildner von Celebrity Dance Off. Und ich habe ihnen bei der Produktion von Kleidern geholfen, seit ich alt genug war, um eine Nähmaschine zu bedienen.«
Das entlockt Andrea endlich ein Lächeln. »Kein Wunder, dass Sie für unsere Show arbeiten wollen. Die Kandidatinnen tragen genug Kleider, um ein kleines Land zu versorgen.«
Ich grinse sie an. »Das ist mit Sicherheit einer der Gründe.«
»Sie haben auch an einigen beeindruckenden Filmproduktionen mitgewirkt«, bemerkt James, der erneut meinen Lebenslauf überfliegt. »Aber nie in einer leitenden Position?«
Ich ziehe die Schultern zurück und recke das Kinn. In Wahrheit zittere ich wie Espenlaub, doch ich zwinge mich, selbstbewusst zu klingen. »Nein. Aber ich bin bereit. Ich habe die Erfahrung, das Wissen und die Leidenschaft. Ich liebe die Show, ich liebe die Kleidung, und ich will diesen Job. Ich verspreche Ihnen, wenn Sie mich einstellen, werde ich Ihnen immer 110 Prozent geben.«
Andrea und James werfen sich einen Blick zu. Andrea nickt als Antwort auf eine unausgesprochene Frage in James' Augen. Auf ihre Zustimmung hin strahlt er. »Wie es scheint, haben wir unsere Hauptkostümspezialistin der nächsten Staffel.«
Es gelingt mir gerade so, nicht loszukreischen, aber gegen das fette Grinsen, das sich auf meinem Gesicht ausbreitet, ist nichts zu machen. Meine neuen Vorgesetzten stehen auf. Ich zittere am ganzen Leib vor Aufregung, als ich ihnen die Hand schüttle.
»Willkommen im Team, Vivian«, sagt James freundlich.
»Vielen Dank, Sir.«
Er winkt ab. »Lassen Sie doch das Sir. Die Crew von Marry Me ist eine Familie. Nennen Sie mich James.«
Meine Wangen brennen, aber ich kann nicht anders, als wie ein Honigkuchenpferd zu lachen. »Danke, James.«
Als Nächstes schüttle ich Andreas Hand. »Ich verspreche Ihnen, dass Sie es nicht bereuen werden.«
Ihr Lächeln ist ebenfalls warm und freundlich. »Da bin ich mir sicher. Willkommen in der Familie.«
Die beiden begleiten mich nach draußen und weisen mich an, in der Personalabteilung die entsprechenden Dokumente zu unterschreiben. Doch bevor wir am Aufzug sind, bleibt James stehen. »Eine letzte Sache noch. Ich hasse es, so direkt zu sein, aber Sie scheinen wirklich beeindruckende Verbindungen zu haben.«
Ich lächle starr weiter, während ich mich auf die unausweichliche Bitte vorbereite, Brian und Ella irgendwie für die Show zu gewinnen. Es ist nichts Persönliches. Die Leute können nicht anders. Das ist Hollywood. Networking ist alles.
James wirkt ein bisschen verlegen und wird tatsächlich rot. Irgendwie macht ihn mir das sympathisch. Die meisten sind völlig schamlos in ihren Versuchen, mich auszunutzen.
»Wir haben für die anstehende Staffel immer noch ein paar freie Plätze«, fährt er fort. »Unsere Einschaltquoten sinken, also hoffen wir, eine Kandidatin zu finden, die eine gewisse Berühmtheit mitbringt. Vielleicht eine Schauspielerin, Musikerin, selbst eine professionelle Cheerleaderin oder so was in der Art würde gehen. Eine Frau, die dieser Staffel ein bisschen Würze verleiht.« Er hält mir seine Visitenkarte hin. »Sie haben viel im Film gearbeitet. Falls Sie jemanden kennen, die vielleicht interessiert ist, würde ich gern ein Gespräch arrangieren.«
Meine Augenbrauen schießen meine Stirn hinauf. James hat nicht nach Brian und Ella gefragt und war überhaupt nicht aufdringlich. Das gefällt mir. Und er hat auch nicht gefragt, bevor er mir den Job angeboten hat. Meine Position hat nichts damit zu tun, ob ich ihm helfen kann oder nicht. Dafür bekommt er noch mal Extrapunkte. Hollywood kann ein berechnender Ort sein. Es ist immer schön, Menschen zu begegnen, die es aufrichtig meinen.
Ich kenne tatsächlich eine Person, die passen könnte, und da James nicht unangenehm gefragt hat, wäre ich bereit, ihm ihren Namen weiterzugeben. Na ja, und meine Freundin Juliette würde mir wahrscheinlich ohnehin die Hölle heißmachen, wenn ich es nicht tue. Sie ist nämlich besessen von dieser Show.
»Eigentlich ...«
James und...
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