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Alice will unbedingt Musikerin werden. Doch ihre Mutter würde sie lieber an einem Elite-College sehen und weigert sich, sie zu unterstützen. Als Alice erfährt, dass ihr leiblicher Vater berühmt ist und ihr Bruder niemand Geringeres ist als Brian Oliver, will sie die beiden unbedingt sehen. Kurzerhand stiehlt sie sich auf die Filmpremiere ihres Vaters - nur um dort von Teeniestar Dylan Reese erwischt zu werden. Der verrät sie jedoch nicht, sondern bietet ihr einen Deal an: Er will Alice helfen, ihren Vater zu treffen, wenn sie ihm hilft, seine Ex-Freundin eifersüchtig zu machen. Alice geht darauf ein und findet sich wieder in einem Wirbel aus Musik, Hollywood-Drama und unerwarteten Gefühlen ...
ALICE
Mein erster selbstgeschriebener Song ist der Hammer, und niemand außer uns dreien in diesem Raum wird ihn jemals zu hören bekommen. Adrenalin strömt durch meine Adern, während ich die letzten Noten auf meiner E-?Gi?tar?re spiele und aus vollem Hals singe. Hinter mir erreicht der Rhythmus des Schlagzeugs seinen Höhepunkt. Dann legt sich Stille über den Raum, der von der Wucht der Musik gerade noch erschüttert wurde. Unser Keuchen vor den Mikrofonen ist das Einzige, was zu hören ist.
»Heiliger Bimbam!«, ruft meine beste Freundin und Bassistin Lexie. »Das war unglaublich!«
Matt, unser unglaublich talentierter Drummer, steht auf und streckt sich. »Das kannst du laut sagen.«
Als er seine Arme über den Kopf hebt, kommt unter dem Saum seines weißen Tanktops ein schmaler Streifen seines muskulösen Bauchs zum Vorschein. Das entgeht auch Lexie nicht. Ich grinse sie an und während Matt nicht hinsieht, deute ich auf meinen Mundwinkel, als müsse sie sich den Sabber wegwischen. Sie wirft mir einen finsteren Blick zu und zeigt mir den Mittelfinger. Ich la?che.
Ich liebe diese beiden Menschen mehr als alles andere auf der Welt. Es ist kaum zu fassen, dass ich sie erst seit einem Semester kenne. In dieser kleinen texanischen Stadt kennt jeder jeden, also kannte ich sie natürlich vom Sehen, aber wir haben uns immer in ziemlich unterschiedlichen sozialen Kreisen bewegt.
Lexie und Matt sind die totalen Goth- und Punktypen. Lexie hat kurze silberblonde Haare, schwarze Lippen und ein Augenbrauenpiercing. Ohne ihre schwarze Lederjacke verlässt sie nie das Haus. Matt steht auf Unterhemden und Lederhosen. Zusammen mit seinen definierten tätowierten Armen, den leuchtend blau gefärbten Haaren und dem Nasenring wirkt er gleichzeitig sexy und einschüchternd. Die beiden könnten sich nicht krasser von mir unterscheiden, denn ich sehe aus wie das brave Mädchen von nebenan mit langen blonden Locken, ganz normalen kleinen Ohrsteckern und minimalem Make-up.
Innerlich sind wir jedoch verwandte Seelen. Zu Beginn des Semesters haben sie mich dabei entdeckt, wie ich nach einem Streit mit meiner Mutter im Park meine Akustikgitarre gespielt und dazu gesungen habe, um Dampf abzulassen. Sie haben mich gefragt, ob ich auch E-Gitarre spie?len kann, und der Rest ist Geschichte.
Bei unserer ersten Probe waren sie richtiggehend schockiert, dass jemand, der so brav aussieht wie ich, so krass abgehen kann. Seitdem haben sie mich nicht mehr gehen lassen. Als ihnen klar wurde, dass mein unschuldig wirkendes Äußeres nur Fassade ist, machten sie es sich zur Aufgabe, mich vor meiner unterdrückerischen Mutter zu retten - selbst wenn wir es im Verborgenen tun müssen.
Matt nimmt sich eine Coke aus dem Minikühlschrank und lässt sich auf ein schäbiges altes Sofa sinken. Seine El?tern lassen uns hier in der allein stehenden Garage hinter ihrem Haus proben. Sie ist weit genug entfernt, um sie nicht zu stören. Es ist ein bisschen schmutzig und zugig, aber es funktioniert. »Unseren eigenen Song zu haben, macht uns übrigens offiziell zu einer Band, da bin ich mir ziemlich sicher.«
Das ist nicht das erste Mal, dass Matt versucht, uns von drei Freunden, die aus Spaß zusammen jammen, in eine »richtige« Band zu verwandeln. Aber wenn die Leadsänge?rin niemandem sagen darf, dass sie in der Band ist, ruiniert das irgendwie die ganze Sache mit den Auftritten. Ist eine Band, die nirgendwo auftreten kann, wirklich eine Band? Darüber diskutieren wir seit unserer ersten Probe.
Lexie holt sich eine Limo und wirft mir ein Root Beer zu. Dann tritt sie Matts Beine vom Couchtisch, sodass sie sich an ihm vorbeiquetschen und sich neben ihn setzen kann. »Wir brauchen einen Namen.«
Matt streckt den Arm über der Rückenlehne des Sofas aus und schüttelt den Kopf. »Was wir brauchen, ist ein Gig.«
Ich öffne mein Root Beer und seufze niedergeschlagen. »Als ob wir das in dieser geschwätzigen kleinen Stadt durchziehen könnten, ohne dass meine Mom es herausfindet.«
»Die Talentshow am Ende des Jahres«, erwidert Matt. »Man braucht keine elterliche Erlaubnis, um sich anzumelden. Außerdem handelt es sich um eine Schulveranstaltung, also kann sie gar nicht Nein sagen, und sie ist eine Woche vor dem Abschluss. Was soll sie tun? Dir Hausarrest verpassen? Bis dahin bist du schon achtzehn.«
Ich sinke in einen Sessel, der genauso alt ist wie das Sofa. Sprungfedern piksen mich in den Rücken und in den Armlehnen sind Löcher. »Du hast keine Ahnung, wie verbissen meine Mutter ist. Wenn sie herausfinden sollte, dass wir uns angemeldet haben, weiß sie auch über die Band Bescheid. Dann wird ihr klar, dass ich sie schon das ganze Jahr über angelogen habe, und sie wird mir das Leben zur Hölle machen. Und dann bekomme ich wirklich Hausarrest, und zwar bis das College anfängt.«
»Also lassen wir bei der Anmeldung eben deinen Na?men weg. Sie wird es frühstens herausfinden, wenn es schon zu spät ist.«
»Hey, das ist keine schlechte Idee«, sagt Lexie.
Sie wirft mir einen flehenden Blick zu und fast gebe ich nach. Aber es geht einfach nicht. Meine Mutter würde mir nicht nur Hausarrest verpassen, sondern mich verstoßen. »Ich wünschte, ich könnte, aber ihr habt keine Ahnung, wie irre meine Mutter ist.«
Lexie seufzt. Matt schüttelt den Kopf, dann sieht er mich nachdenklich an. »Wir haben ja noch das ganze Semester vor uns. Wir überreden dich schon noch.«
Insgeheim hoffe ich, dass er recht hat. Ich war noch nie mutig genug, mich meiner Mutter allein zu widersetzen.
»Können wir dann jetzt endlich über Namen reden?«, jammert Lexie. »Gig hin oder her, wir sind trotzdem eine Band. Also brauchen wir einen Namen.«
»Es muss etwas Cooles sein«, sage ich.
»Was Ironisches«, fügt Matt hinzu.
Die beiden beginnen, Namen in den Raum zu werfen. Ich wünschte, ich könnte mich ebenso dafür begeistern wie sie, doch stattdessen spüre ich vertraute Schuldgefühle. Es gefällt mir nicht, meine Mom anzulügen, aber ich habe einfach keine andere Wahl. Meine Musik ist mir wichtig. Das hat meine Mutter noch nie verstanden und wird es wahrscheinlich auch nie. Sobald sie erfährt, was ich so trei?be und wie lange ich sie schon anlüge, wird sie enttäuscht von mir sein.
Matt reißt mich aus meinen Gedanken. »Al, hör mit dem Grübeln auf. Du tust nichts Falsches.«
»Außer sie anzulügen.«
Lexie stöhnt. »Du bist doch nur in einer Band. Es ist ja nicht so, als würdest du klauen, Drogen nehmen oder dich schwängern lassen.«
Sie hat recht. Und so rechtfertige ich es, hinter dem Rücken meiner Mutter herumzuschleichen, obwohl ich genau weiß, dass sie es nicht gutheißen würde. Das bedeu?tet jedoch nicht, dass ich mich deshalb nicht schlecht füh?le. Mein ganzer Körper sinkt in sich zusammen. »Ich wünschte, sie würde endlich mal ein bisschen lockerer werden, wo meine ganzen College-Anmeldungen da sind. Stattdessen stresst sie mich jetzt wegen Stipendien und Abgabefristen.«
»Lass mich raten. Harvard, Yale, Princeton?«, fragt Matt ironisch.
Ich nicke. »Und Stanford, Columbia und Duke.«
Lexie schnaubt verächtlich. »Willst du überhaupt auf eine dieser Unis gehen?«
»Machst du Witze? Ich würde mir lieber meine Haare anzünden.«
»Dann melde dich doch mit uns an der USC an«, sagt Lexie. »Als Plan B.«
»Nur für den Fall, dass du bis zum nächsten Herbst genug Eier hast, um deiner Mutter zu widersprechen«, scherzt Matt. Lexie gibt ihm für mich eine Kopfnuss.
»Matt und ich haben uns beide dort angemeldet«, sagt Lexie. »Die haben das beste Musikprogramm des Landes.«
»Außerdem ist es in Los Angeles«, ergänzt Matt. Er trinkt einen Schluck Cola und rülpst laut. Lexie und ich verdrehen die Augen. Ein Gentleman ist Matt nicht gerade. »Wenn du mitkommst, können wir die Band zusammenhalten und zu Auditions gehen, wenn wir nicht in irgendwelchen Kursen sind.«
»Wenn es nur so leicht wäre.«
»Das ist es«, sagt Lexie. »Du bist fast achtzehn. Es ist dein Leben. Du solltest damit tun können, was du willst.«
»Das sollte ich. Aber es würde meiner Mutter das Herz brechen. Sie würde mich verstoßen, und sie ist die einzige Familie, die ich habe. Ich weiß nicht, ob ich sie einfach so enttäuschen kann.«
»Weiß sie, wie talentiert du bist?«
»Das ist ihr egal. LA ist böse. Musik ist Zeitverschwendung. Ich werde es niemals zu etwas bringen. Bla, bla, bla ...«
»Nichts für ungut, aber deine Mom klingt nach einer ziemlichen Spielverderberin.«
Ich seufze. »Sie meint es nur gut.«
Matt, der mein Momdrama einfach ignoriert, sagt: »Wir sollten ein Aufnahmestudio in Houston buchen, um ein Demotape zu machen.«
Lexie schnipst mit den Fingern. Ihr gefällt die Idee offensichtlich. »Ja. Ja. Ja. Damit...
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