Schweitzer Fachinformationen
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»Die Armee des Königreichs Rakia befindet sich auf dem Vormarsch.« Diese Nachricht verbreitete sich blitzschnell in den umliegenden Nachbarländern.
Soldaten in schweren Rüstungen und Tausende von gepanzerten Pferden marschierten unter dem teils bedeckten Himmel, während zwischen den Wolkenlücken immer wieder das matte Glänzen Zehntausender Speerspitzen zu erkennen war. Viele Händler und Reisende sahen zu, wie die lange, bewaffnete Kolonne die Landesgrenze überquerte.
Das Königreich Rakia. Ein monarchischer Staat, der im westlichen Teil des Kontinents lag. Man sagte sich, dass dort über sechshunderttausend Menschen lebten. In Zentrum der größten Siedlung prangte eine riesige Burg, die von einer ganzen Burgstadt umgeben wurde. Rakia war üppig und grün - es besaß reichlich fruchtbares Land, jedoch mangelte es ihm an Kultur. Alles geschah hier nach den Wünschen des Königs, die zugleich den Willen ihrer Gottheit verkörperten: Ares, des Kriegsgottes. Er stand an der Spitze Rakias und kontrollierte jeden Teil des Landes.
Letzten Endes stellte das Königreich nichts weiter als eine Familia dar, wenngleich in einer völlig anderen Größenordnung und Komplexität, als man sie sonst kannte, denn sie agierte als eigenständige Nation. Jeder von Rakias Soldaten hatte den Segen Ares' erhalten. Diejenigen, deren Auftrag lautete, die Industrie des Königreichs aufrechtzuerhalten, entsprachen den Nichtkämpfern in anderen Familias.
Bereits zu Beginn der Geschichte des Landes hatte Ares als einzige Gottheit den König und damit den Anführer der Familia auserwählt. Die einst kleine Familia, die anfangs nur aus ihm und einer Handvoll Mitgliedern bestanden hatte, hatte nach einer langen, mühevollen Zeit schließlich einen Staat gegründet, der inzwischen auf eine lange Geschichte zurückblicken konnte. Dank der Leidenschaft seines Gottes für den Krieg hatte das Königreich Rakia in den vergangenen Jahrhunderten zahlreiche Gefechte initiiert. Dass auch der momentane Konflikt auf den kriegslüsternen Gott Ares zurückging, war jedoch allein die Ansicht der anderen Nationen, die das Geschehen von der Seitenlinie aus beobachteten.
Der voranmarschierende Trupp zählte knapp dreißigtausend Soldaten. Das Ziel des Heeres, das ausgerüstet mit einer bestimmten Art magischen Schwertes einst als unbesiegbar gegolten hatte, lag weit im Westen, an den Grenzen des Kontinents. Es handelte sich um die Stadt, unter der sich der einzige Dungeon der Welt befand. Eine Stadt, die daher auch als »Zentrum der Welt« bekannt war: Orario.
Das Geräusch der Militärstiefel Zehntausender herannahender Krieger hallte durch die Umgebung, als sich die Armee der riesigen Stadtmauer und dem weißen Turm am Horizont näherte, der sich schier in den Himmel zu bohren schien. Auf den schweren Rüstungen, die ihre Körper umgaben, prangte ein extravagantes Emblem mit dem Gesicht eines bedeutenden Mannes, während ihre blutroten Flaggen im Wind flatterten. Es dauerte nicht lange, bis das Heer, das in Richtung Westen vordrang, das Gebiet in unmittelbarer Umgebung der Stadt erreichte. Der Trupp war unangekündigt auf deren Türschwelle erschienen, doch in Orario selbst .
»Schaut, ist das nicht unglaublich günstig?! Ein ganzer, riesiger Schwarzfisch für nur 2000 Valis! Ihr habt richtig gehört, nur 2000 Valis!«
»Von der Wartung eurer Waffen bis hin zur Herstellung maßangefertigter Rüstungsteile, wir erledigen alles für euch!«
»Würde hier bitte jemand meiner Familia beitreteeeeen?!«
»Hmm, junge Abenteurerin! Hier, nimm doch diesen Heiltrank von mir an! Es wäre unerträglich, wenn dein hübsches Gesicht eine Narbe davontragen würde.«
»D. Danke .!«
»Miach verführt wieder unwissentlich ein Mädchen?!«
»Er kann eben nicht anders .«
. hatte sich rein gar nichts verändert. Der aus dem Osten herannahenden dunklen Wolken noch nicht gewahr badeten die Bewohner der Labyrinthstadt im strahlenden Sonnenschein des wolkenlosen, blauen Himmels - sie schienen nicht im Geringsten beunruhigt zu sein.
Erst in dem Moment, in dem Rakias Armee schlussendlich eintraf, während sie alle noch wie gewohnt ihrem geschäftigen Treiben nachgingen, teilten sie einen einzigen Gedanken: Ah, es passiert schon wieder . Schreie, die von außerhalb der Mauern nach innen drangen, signalisierten ihnen, dass eine weitere Schlacht begonnen hatte.
Das Wiehern der Kriegspferde hallte durch die Luft, doch es wurde blitzschnell vom Dröhnen Tausender Hufe übertönt, die auf den Boden der Graslandschaft aufschlugen. Die große, offene Fläche dehnte sich 30 Kirlos ostwärts von Orario aus. Mit Tausenden wild flatternden Fahnen stürmten die Soldaten auf ihren Pferden voran. Man erzählte sich, Ritter seien die Rosen des Schlachtfeldes. Bewaffnet mit Lanzen und gehüllt in leuchtende Rüstungen suchten sie auf den Rücken ihrer ebenso stark gepanzerten Rosse den Weg nach vorn, indem sie alles in ihrer Umgebung niederstampften. Die Spitzen ihrer Waffen nach vorn gerichtet war ihre Formation imstande, sich ihren Pfad durch jedes Schlachtfeld zu bahnen. Eine ganze Reihe silberner Lanzen raste über die Graslandschaft, wobei sie das Sonnenlicht reflektierten und in hellem Glanz erstrahlten. Ein jeder Fußsoldat hätte bei diesem Anblick weiche Knie bekommen.
Doch in diesem Fall waren es die Reiter, die vor Angst erzitterten - ihre Augen waren weit aufgerissen und auf einen einzigen Zwerg fixiert, der sich ihnen in den Weg gestellt hatte. Jeder Muskel seiner stämmigen Gestalt hinterließ eine Wölbung in den vielen Schichten seiner dicken Rüstung. Ein Umhang hing von seinen Schultern herab, er trug einen Helm, der ihm bis knapp über die Augen reichte, und auf seiner Schulter ruhte eine unfassbar riesige Streitaxt, die nur auf ihren Einsatz zu warten schien.
Als das Echo der trampelnden Pferde an seine Ohren drang, holte er mit seiner Waffe aus. Kaum hatten die Reiter ihren Abstand zu ihm auf weniger als 10 Medol verringert, stürmte er geradewegs auf sie zu. Er streckte die Axt zu seiner Rechten aus und spannte jeden Muskel in seinem Körper an, um sie nach vorn zu schwingen. »Hnnnnnng!!«
Im nächsten Moment flog die vermeintlich unbesiegbare Kavallerie durch die Lüfte. »Gyaaaaaaaaaaaaaaaaah?!«
Auf der weitläufigen Graslandschaft war ein unglaubliches Schauspiel zu beobachten. Tränen strömten den Rittern aus den Augen, als ihre Helme und Teile ihrer Rüstungen zu Boden geschleudert wurden. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern machte deutlich, dass sie sich völlig im Klaren darüber waren, was in nur wenigen Augenblicken mit ihnen geschehen würde. Leidvolle Schreie erfüllten die Luft, als sie gemeinsam mit ihrer Ausrüstung und ihren wiehernden Pferden auf der harten Erde aufkamen.
Die nächste Welle an Reitern stoppte ihren Vormarsch angesichts des fatalen Anblicks, der sich vor ihnen entfaltete. Die Kavalleristen, die ihnen folgten, bemerkten dies allerdings nicht rechtzeitig, weshalb beide Gruppen mit Vollgas ineinanderkrachten. Von der ersten bis zur dritten Reihe stürzten die Ritter unvermittelt und ohne zu wissen, wie ihnen geschah, von ihren Streitrossen.
Der Zwerg, Gareth Landrock von der Loki Familia, seufzte in sich hinein, während er den feindlichen Soldaten dabei zusah, wie sie nacheinander zu Boden gingen. »Verdammt noch mal, Finn . Hör auf, solche nervigen Angelegenheiten auf mich abzuwälzen .«
Zwei zusätzliche Reiterreihen preschten aufs Schlachtfeld vor - sie schienen aus den Fehlern ihrer Mitstreiter nichts gelernt zu haben. Gareth machte sich nicht einmal mehr die Mühe, einen weiteren Seufzer auszustoßen, und brachte die Streitaxt erneut in Position. Wie schon zuvor schwang er sie auf spektakuläre Weise durch die Luft, wodurch die Neuankömmlinge dasselbe Schicksal erfuhren wie ihre Kameraden vor ihnen - wieder flogen wiehernde Pferde und weinende Krieger durch die Luft.
Gareth Landrock gehörte zu den hochklassigsten Abenteurern Orarios. Er war ein großer Zwergenkrieger auf Level 6, dessen Namen auf der ganzen Welt bekannt war. Bei seinen Gegnern handelte es sich größtenteils um Ritter aus dem Königreich Rakia auf Level 1. Auch ihre Truppenführer waren maximal auf Level 2, jedoch keineswegs höher. Egal, wie geschickt und taktisch sie auch vorgehen mochten, die überwältigende Differenz in ihren Fähigkeiten war aufgrund des Levelunterschieds unüberwindbar.
Auch die Ritter Rakias wussten nur allzu gut, wie waghalsig ihr Angriff war. Die Tage, an denen man einen Krieg mit zahlenmäßiger Überlegenheit gewinnen konnte - besonders wenn es eine Schlacht unter Menschen war -, kamen zu einem Ende. In der Ära der Götter galt die Devise: Qualität über Quantität. Schon die Anwesenheit eines einzigen außerordentlich starken Individuums, eines Kriegers, der den Segen einer Gottheit erhalten hatte, genügte, um den Verlauf einer jeden Schlacht zu beeinflussen. Man behauptete, dass bereits eine kleine Gruppe von Kriegern mit aufgeleveltem Status fähig war, sich Hunderten oder gar Tausenden von feindlichen Einheiten entgegenzustellen und siegreich aus dem Gefecht hervorzugehen.
Sobald der durch den Segen eines Gottes verliehene Status einer Person Level 6 erreichte, wurde diese einer der furchterregenden Bestien, die in uralten Zeiten die Welt durchstreift hatten, ebenbürtig, wenn nicht sogar stärker als sie. Anders ausgedrückt: Dieser Zwerg unterschied sich nur unwesentlich von...
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