1 - Inhaltsverzeichnis, Geleitworte, Vorwort [Seite 7]
2 - Einleitung [Seite 29]
3 - Körperstrukturen [Seite 41]
3.1 - Umfangmessungen [Seite 43]
3.2 - Beinlängendifferenz [Seite 49]
3.3 - Schulterlaxität/Multidirektionelle Schulterstabilität: Sulcus Sign, Load-and-Shift-Test [Seite 53]
3.4 - Anteriore strukturelle Schulterstabilität: Apprehension-Test, Relocation-Test, Release-Test [Seite 57]
3.5 - Posteriore strukturelle Schulterstabilität: Jerk-Test [Seite 61]
3.6 - Segmentale lumbale Wirbelsäulenbeweglichkeit und -stabilität: Passive Accessory Intervertebral Movements (PAIVMs) und Passive Physiological Intervertebral Movements (PPIVMs) [Seite 65]
3.7 - Segmentale zervikale Wirbelsäulenbeweglichkeit und -stabilität: Passive Accessory Intervertebral Movements (PAIVMs) und Passive Physiological Intervertebral Movements (PPIVMs) [Seite 71]
3.8 - Schmerzprovokation Sakroiliakalgelenk: SIG-Tests [Seite 75]
3.9 - Segmentale zervikale Wirbelsäulenstabilität: Sharp-Purser-Test [Seite 79]
3.10 - Vertebrobasiläre Insuffizienz: VBI-Test, Prämanipulationstest fu?r zervikale Manipulationen [Seite 83]
3.11 - Meniskusläsion: Gelenkspalt-Empfindlichkeit, McMurray-Test, Apley-Test, Thessaly-Test [Seite 91]
3.12 - Anteriore Kniestabilität: Vorderer Schubladentest, Lachman-Test, Pivot-Shift-Test [Seite 97]
4 - Schmerz [Seite 103]
4.1 - Schmerzintensität: Numeric Rating Scale (NRS)/Visual Analogue Scale (VAS) [Seite 105]
4.2 - Schmerzlokalisation: Schmerzzeichnung [Seite 111]
4.3 - Schmerzbeschreibung: Short-Form-McGill-Pain-Questionnaire (SF-MPQ) [Seite 117]
4.4 - Biopsychosoziale Aspekte und Aktivitätsniveau bei chronischen Schmerzen: West Haven-Yale Multidimensionaler Schmerzfragebogen - Deutsche Version (MPI-D) [Seite 123]
4.5 - Schmerzbewältigung: Coping-Strategies-Questionnaire (CSQ-D) [Seite 133]
5 - Bewegungsausmaß [Seite 141]
5.1 - Bewegungsausmaß: Goniometer [Seite 143]
5.2 - Bewegungsausmaß: Hydrogoniometer (engl: Inclinometer) [Seite 149]
5.3 - Fingerbodenabstand (FBA) [Seite 153]
5.4 - Beweglichkeit der lumbalen Wirbelsäule: Modifizierter Schober [Seite 157]
5.5 - Beweglichkeit der lumbalen Wirbelsäule: Back Range of Motion (BROM) [Seite 161]
5.6 - Beweglichkeit der zervikalen Wirbelsäule: Cervical Range of Motion (CROM) [Seite 165]
6 - Nervensystem [Seite 169]
6.1 - Sensibilität: Oberflächensensibilität [Seite 171]
6.2 - Reflexe [Seite 175]
6.3 - Neurodynamik: Upper Limb Neurodynamic Test (ULNT) [Seite 179]
6.4 - Neurodynamik: Slump-Test [Seite 183]
6.5 - Neurodynamik: Straight Leg Raise Test (SLR) [Seite 187]
7 - Kraft, Kraftausdauer, Ausdauer [Seite 193]
7.1 - Muskelkraft: Manueller Muskeltest (MMT) [Seite 195]
7.2 - Muskelkraft: Quantitativer Muskeltest mittels Kraftmessgerät (Hand Held Dynamometer) [Seite 201]
7.3 - Handkraft: JAMAR Dynamometer [Seite 207]
7.4 - Beinkraft: Leg-Press-Test [Seite 213]
7.5 - Isometrische Haltefähigkeit: Quantitative Funktionspru?fungen (QFP) [Seite 219]
7.6 - Kardiopulmonale Belastbarkeit: 3-Minuten-Stufentest [Seite 223]
7.7 - Ausdauer: Conconi-Probst-Test [Seite 227]
7.8 - Funktionelle Stabilität der zervikalen Wirbelsäule: Cranio-Cervical Flexion Test (CCFT) [Seite 233]
7.9 - Funktionelle Stabilität der lumbalen Wirbelsäule: Lumbo-Pelvic Stability Test [Seite 237]
7.10 - Funktionelle Stabilität der Wirbelsäule: Abdominal-Hollowing [Seite 241]
7.11 - Funktionelle Stabilität der lumbalen Wirbelsäule: Testbatterie fu?r die Bewegungskontrolle der LWS [Seite 245]
8 - Fortbewegung [Seite 251]
8.1 - Gehen: fast-Self-Paced-Walking-Test/fSPWT [Seite 253]
8.2 - Treppen steigen: Stair Measure Test (ST) [Seite 257]
8.3 - Mobilität bei Endoprothesen: Iowa Level of Assistance Scale (ILOAS) [Seite 261]
8.4 - Mobilität: Timed up and go (TUG) [Seite 267]
8.5 - Körperliche Leistungsfähigkeit: Six-Minute Walk Test (6MWT) [Seite 273]
9 - Arbeits- und alltagsbezogene Aktivitäten [Seite 279]
9.1 - Selbsteinschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit: Performance Assessment and Capacity Testing (PACT) [Seite 281]
9.2 - Arbeitsbezogene körperliche Leistungsfähigkeit: Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit (EFL) nach Isernhagen [Seite 285]
9.3 - Lasten heben: Progressive Isoinertial Lifting Evaluation (PILE) [Seite 293]
9.4 - Beweglichkeit der Wirbelsäule bei Alltagsaktivitäten: Back Performance Scale (BPS) [Seite 299]
9.5 - Funktioneller Belastungstest der lumbalen Wirbelsäule: Loaded-Reach-Test (LR) [Seite 305]
9.6 - Alltagsaktivitäten: Physical Performance Test (PPT) [Seite 309]
9.7 - Alltagsaktivitäten: Health Assessment Questionnaire (HAQ) [Seite 315]
10 - Psychische Stabilität/Mentale Funktionen [Seite 323]
10.1 - Angst und Depression: Hospital Anxiety and DepressionScale - Deutsche Version (HADS-D) [Seite 325]
10.2 - Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) [Seite 331]
10.3 - Angstbedingte Vermeidungshaltung: Fear Avoidance Beliefs Questionnaire (FABQ) [Seite 337]
10.4 - Kognitive Funktionen: Mini-Mental-Status-Test (MMST) [Seite 343]
11 - Krankheits- und lokalisationsspezifische Messungen [Seite 349]
11.1 - Generalisierte Hypermobilität: Beighton Score [Seite 351]
11.2 - Symptome und Behinderung bei Ru?ckenbeschwerden: Lumbales und zervikales Modul "North American Spine Society" (NASS) [Seite 355]
11.3 - Behinderung bei Ru?ckenbeschwerden: Roland and Morris Disability Questionnaire (RMDQ) [Seite 369]
11.4 - Behinderung bei Ru?ckenbeschwerden: Oswestry Disability Index (ODI) [Seite 375]
11.5 - Symptome und Behinderung bei Arthrose: Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC) [Seite 383]
11.6 - Symptome und Behinderung bei Beschwerden der oberen Extremität: Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand (DASH) [Seite 387]
11.7 - Symptome und Behinderung bei Schulterbeschwerden: Shoulder Pain and Disability Index (SPADI) [Seite 393]
11.8 - Krankheitsaktivität bei rheumatoider Arthritis: Rheumatoid Arthritis Disease Activity Index (RADAI) [Seite 399]
11.9 - Symptome und Behinderung bei Schleudertrauma: Whiplash Disability Questionnaire (WDQ) [Seite 403]
11.10 - Fragebogen zum Beschwerdebild nach Schleudertrauma [Seite 407]
11.11 - Aktivitätseinschränkungen durch Beschwerden der unteren Extremität: Lower Extremity Functional Scale (LEFS) - Deutsche Version [Seite 409]
11.12 - Symptome und Behinderung bei Fibromyalgie: Fibromyalgia Impact Questionnaire (FIQ) [Seite 421]
12 - Gesundheitsbezogene Lebensqualität [Seite 429]
12.1 - Gesundheitsbezogene Lebensqualität: Medical Outcomes Study Short Form-12 Health Survey Questionnaire (MOS SF-12) [Seite 431]
12.2 - Gesundheitsbezogene Lebensqualität: Deutsche Version (EQ-5D) [Seite 437]
13 - Glossar [Seite 447]
14 - Abku?rzungsverzeichnis [Seite 457]
Einleitung (S. 27-28)
Hintergrund
1999 wurde die Interessengemeinschaft Physiotherapie Rehabilitation (PTR) gegründet, mit dem Ziel, die Interessen der rehabilitativen Physiotherapie zu wahren und einen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Rehabilitation zu leisten. Sie besteht aus Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, die in verschiedenen Rehabilitationskliniken in der Schweiz tätig sind. Ein Teil dieser Kliniken sind zudem selber Mitglieder und unterstützen die Arbeit der PTR durch ihre Mitgliederbeiträge wie auch durch die Bereitstellung von Tagungsräumen. Unter der Dachorganisation dieser Interessengemeinschaft arbeiten drei Gruppen verschiedener Fachrichtungen. Diese sind die IGPNR (Neurologie), die IGPTRB (Bewegungsapparat) und die IGPTRKP (Kardiologie & Pneumologie).
Im Rahmen ihrer Arbeit zur Qualitätssicherung in der Rehabilitation begannen die drei Interessengemeinschaften schon bald Assessmentsysteme auf ihre wissenschaftlichen Gütekriterien zu prüfen und Empfehlungen zu deren Anwendung zu machen. In Anerkennung der speziellen Bedeutung von Assessmentsystemen für die Zukunft der Rehabilitation in der Schweiz, hat die IGPTRB eine Umfrage unter rehabilitativ tätigen Physiotherapeuten in der deutschsprachigen Schweiz durchgeführt.
Interessiert haben die Kenntnisse der Physiotherapeuten bezüglich wissenschaftlicher Gütekriterien von Assessments wie auch der Bekanntheitsgrad und die Anwendungshäufigkeit von muskuloskelettalen Assessments. Die Umfrage zeigte, dass die Kenntnisse von wissenschaftlichen Gütekriterien unter den befragten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten mäßig sind. Die von Physiotherapeuten meistverwendeten Assessments messen fast ausschließlich auf der Körperfunktionsebene. In der alltagsorientierten Rehabilitation sind jedoch Assessments nötig, die auf Aktivitäts- und Partizipationsebene messen. Die Autoren schlussfolgerten, dass es dringend nötig ist, dieses Wissen bereits in der physiotherapeutischen Grundausbildung zu vermitteln und auch entsprechende Fortbildungen für postgraduierte Therapeuten anzubieten (Oesch et al. 2004). Dieses Buch möchte dazu einen Beitrag leisten. In Analogie zum Buch "Assessments in der Neurorehabilitation" (Schädler et al. 2009) werden mehr als 50 muskuloskelettale Assessments analysiert und Empfehlungen zu deren Anwendung in der Diagnose, Prognose und Ergebnisbeurteilung von muskuloskelettalen Erkrankungen gemacht. Es richtet sich damit gleichermaßen an die in der muskuloskelettalen Rehabilitation arbeitenden Praktiker wie auch an Studierende in Gesundheitsberufen. Um die Lesbarkeit zu erleichtern, wird im Text dieses Buches die männliche Schreibweise verwendetet. Selbstverständlich sind damit auch alle Kolleginnen und Patientinnen angesprochen.
Inhalt und Aufbau des Buches
In diesem Buch werden die wissenschaftlichen Grundlagen für das Messen am Menschen vorgestellt. Dabei werden die wissenschaftlichen Gütekriterien von Assessmentsystemen und die nötigen statistischen Verfahren zu deren Prüfung vorgestellt. Dieses Wissen soll dem Leser die Beurteilung der Reliabilität, Validität und Responsivität zu verstehen. Dazu ist ein Fachwissen nötig, das in der bisherigen Ausbildung zum Physiotherapeuten noch nicht vermittelt wurde. Die Anhebung des Berufes auf Fachhochschulniveau wird in Zukunft entsprechende Erklärungen sicherlich unnötig werden lassen. Der Hauptteil dieses Werkes besteht aus der Beschreibung von klinischen Testverfahren zur Beurteilung des Zustandes und der Funktionsfähigkeit von Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen. Auswahlkriterien waren einerseits die Anwendungshäufigkeit in der Schweiz, entsprechend der oben erwähnten Umfrage der IGPTRB und andererseits die fachspezifischen Anforderungen der Rehabilitation. Es wurden bewusst aktivitäts- und partizipationsorientierte Assessments berücksichtigt. Einige dieser Assessments sind in der Schweiz noch unbekannt und müssen an die hiesigen Verhältnisse angepasst werden. Dazu ist ein wissenschaftliches Vorgehen nötig. In diesem Buch werden die Prinzipien zur kulturellen Adaptation von Fragebogen kurz erklärt. Für detaillierte Informationen zu diesem komplexen Thema verweisen wir jedoch auf die entsprechende Fachliteratur. Dieses Buch beurteilt neben den rehabilitationsspezifischen Assessments auch solche, die eine Diagnose von Körperstrukturen suchen. Bei der Literatursuche zu diesen Tests zeigte sich, dass diese weit verbreiteten Strukturtests nicht auf eine ebenso breite wissenschaftliche Literatur abgestützt sind. Deswegen konnte ein Teil dieser Tests nicht voll zur Anwendung empfohlen werden. Die Autoren erhoffen sich eine kritischere Auseinandersetzung mit der Thematik und vermehrte wissenschaftliche Publikationen zu den Gütekriterien dieser Strukturtests. Die Auswahl an Assessmentsystemen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Autoren sind sich jedoch einig, dass die vorgestellten Messsysteme die wichtigsten Messkriterien in der muskuloskelettalen Rehabilitation erfassen. Damit der Leser die vorgestellten Testverfahren auch möglichst einfach in der täglichen Praxis anwenden kann, befinden sich unter https://www.hogrefe.ch/downloads/assessmentsband- 2 nochmals die Manuale sowie die Erfassungsformulare und Fragebogen. Diese können so zur Verwendung direkt ausgedruckt werden.
Ziel von Assessments
Assessments sind Verfahren, bei denen auf eine systematische Weise therapeutisch wichtige Eigenschaften und Merkmale eines Klienten entweder durch ihn selbst oder möglichst objektiv von einer anderen Person beurteilt und meistens in einem Zahlenwert zum Ausdruck gebracht werden. Standardisierte Assessments können wir einsetzen zur:
Behandlungsplanung: für die klinische Untersuchung stehen unterschiedliche Assessments zur Verfügung
Ergebnismessung: Behandlungsverläufe standardisiert dokumentieren und evaluieren
Prognose: manchmal ist mit einem Assessment eine Voraussage über das Behandlungsergebnis möglich.
Assessments sind außerdem hilfreich, um: effizienter und emanzipierter mit anderen Berufsgruppen zu kommunizieren
unsere Patienten zu befähigen, ihre eigene Bewertung der Behandlung zum Ausdruck zu bringen
den Inhalt und die Ergebnisse unserer Arbeit professionell nach außen zu kommunizieren (Scherfer 2003).
Bedeutung von Assessments für die Rehabilitation
Im interdisziplinären Feld der muskuloskelettalen Rehabilitation werden Gesundheitszustand und Funktionsfähigkeit von Patienten sowie Veränderungen unter Behandlung mit einer Vielzahl von verschiedenen Test- und Messverfahren dokumentiert und überwacht. Mit Hilfe der Ergebnisse werden individuelle Behandlungsziele zwischen Patient und ...