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Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Die Anatomie ist das Studium der Strukturen des Körpers, während es bei der Physiologie um die Funktionsweise geht. Es ist daher sinnvoll, beides auch gemeinsam zu lernen! Doch bevor wir uns die komplizierten Strukturen und Systeme des Körpers genauer ansehen, müssen Sie einige wissenschaftliche Begriffe kennen, mit denen Anatomen die Lage und die Richtung im Körper bezeichnen. Es gibt also einen kleinen Sprachkurs, sozusagen.
Der menschliche Körper ist in Organsystemen organisiert, in denen Organe mit gleicher Funktion zusammengefasst sind - so zum Beispiel das Verdauungssystem oder das Blutsystem. Diese Systeme sind in zwei großen Hohlräumen des Körpers untergebracht: die dorsale Körperhöhle mit Rückenmark und Gehirn, und die ventrale Körperhöhle, die alle anderen Organe enthält.
Die dorsale Körperhöhle teilt sich weiter auf in die kraniale Höhle (Schädelhöhle), die das Gehirn enthält, und die spinale Höhle (Rückenmarkshöhle), in der die Nervenfasern des Rückenmarks verlaufen.
In der ventralen Höhle liegen die anderen Organe Ihres Körpers. Ein großes Muskelband, das Zwerchfell oder Diaphragma, teilt die ventrale Höhle in einen oberen und einen unteren Teil: die Brusthöhle (Thorakalhöhle) mit Herz und Lungen, und die Bauch- und Beckenhöhle (abdominopelvine Höhle) mit Verdauungs- und Sexualorganen.
Die Brusthöhle ist weiter unterteilt in die rechte und linke Pleurahöhle, in denen sich je ein Lungenflügel befindet, und den Mittelfellraum (Mediastinum) dazwischen. Im Mediastinum liegt die Perikardhöhle, die das Herz umschließt. Innerhalb der abdominopelvinen Höhle wird die Bauchhöhle mit Magen, Leber und Darm von der Beckenhöhle (mit der Blase und den Fortpflanzungsorganen) abgegrenzt, obwohl es hier eigentlich keine klare anatomische Trennung gibt.
Alle Oberflächen im Körperinneren sind von Häuten oder Blättern überzogen. Die viszeralen Blätter umschließen die Organe in direkter Verbindung mit diesen. So wird zum Beispiel die dem Herzen eng aufliegende Schicht als viszerales Perikard (Herzbeutel oder auch Epikard) bezeichnet, und die der Lunge eng aufliegende Schicht ist das viszerale Pleura (Lungenfell).
Die parietalen Blätter kleiden hingegen den Hohlraum von innen aus. Die Bauchhöhle wird beispielsweise von dem parietalen Peritoneum ausgekleidet (eigentlich müsste diese Schicht ja abdominopelvines Peritoneum heißen, aber das klingt wohl doch zu sehr nach Zungenbrecher), und beim Herzen liegt über dem viszeralen Perikard das parietale Perikard als äußere Begrenzungsschicht.
Die anderen Körperteile werden in axiale und appendikuläre Bereiche unterteilt. Axiale Teile des Körpers sind - nicht schwer zu erraten - die in der Körperachse, also Kopf, Brust und Bauch. Die appendikulären Teile sind unsere Gliedmaßen - Arme und Beine.
Für jeden Bereich des Körpers gibt es eine Bezeichnung, die die Lage oder Position exakt beschreibt. Einige dieser Begriffe, die Ihnen auch in diesem Buch begegnen werden, sind in Tabelle 1.1 aufgeführt. Mitunter werden Sie auch die lateinische Schreibweise (c anstatt k) finden; in einigen Fällen, in denen Ihnen das besonders oft begegnen dürfte, ist dies in Klammern vermerkt.
Tabelle 1.1: Die Körperregionen
Begriff
betrifft
antebrachial
Unterarm
mental
Kinn
antekubital
Ellenbeuge
orbital
Augenhöhle
axillär
Achselhöhle
oticus
Ohr
brachial
Oberarm
parietal
wandständig
bukkal
Wange, Backe
pektoral (pectoral)
Brust
karpal (carpal)
Handwurzel
pedal
Fuß
coxal
Becken
pelvin
dorsal
Rücken
plantar
Fußsohle
femoral
Oberschenkel
popliteal
Kniekehle
frontal
von vorn, nach vorn gerichtet
perikardial
Herzbeutel
genikulär
Knie
spinal
Wirbelsäule, Rückenmark
inguinal
Leiste
sural
Wade
kephal (cephal)
Kopf/Haupt
tarsal
Fußwurzel (oder Lidknorpel)
kranial (cranial)
Schädel, kopfwärts
ventral
Bauch, Vorderseite
krural
(Unter-)Schenkel
vertebral
Wirbelsäule
kubital
Ellenbogen
zephal (cephal)
Kopf
lumbal
Lendenwirbel
zervikal (cervical)
Gebärmutterhals
Ziemlich viele neue Vokabeln für das erste Kapitel! Mal sehen, was bei Ihnen hängen geblieben ist!
Frage: Welche der folgenden Organe befinden sich im Mediastinum?
a. nur 1
b. nur 2
c. nur 3
d. 1 und 2
e. alle drei
Antwort: Die richtige Antwort ist b. nur das Herz. Das Mediastinum ist der Bereich zwischen Lunge und Leber.
a. abdominal
b. abdominopelvin
c. kranial
d. dorsal
e. pelvin
f. perikardial
g. pleural
h. spinal
i. thorakal
j. ventral
2. __________ Die äußerste Schicht des Herzens
3. __________ Die Schicht, die direkt der Leber aufliegt
4. __________ Die direkt dem Herzen aufliegende Hülle
5. __________ Die Auskleidung der Thoraxhöhle
6. __________ Die Auskleidung der abdominopelvinen Höhle
Abbildung 1.1: Die Körperhöhlen
a. parietales Perikard
b. parietales Peritoneum
c. parietale Pleura
d. viszerales Perikard
e. viszerales Peritoneum
Kephale Strukturen zählen zum appendikulären Teil des Körpers.
a. Knie
b. Handgelenk
c. Knöchel
d. Schulter
e. Hüfte
a. kubital.
b. zervikal.
c. bukkal.
d. mental.
e. frontal.
a. popliteal - innerer Ellenbogen
b. lumbal - Nacken
c. antekubital - Oberarm
d. coxal - Schulter
e. sural - Wade
In der Anatomie und der Physiologie geht es oft um die Lage eines Körperteils im Vergleich zu einem anderen. »Das liegt irgendwo schräg dahinter, also eigentlich oben halb rechts, aber mehr so im Hintergrund« ist da keine präzise Angabe - daher sind eindeutige, anatomische Bezeichnungen gefragt, die auch jeder andere Anatom zur Orientierung verstehen kann.
In der anatomischen Grundposition steht der Körper aufrecht mit seitlich herabhängenden Armen, die Handflächen zeigen nach vorn, die Daumen zeigen vom Körper weg. Die Füße stehen parallel zueinander, und die Zehen sind nach vorn orientiert.
Um Lagebeziehungen im Körper zu beschreiben, werden verschiedene Arten von Schnitten durch den Körper gemacht. Es gibt drei Richtungen oder Schnittebenen:
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