Telekommunikationsüberwachung im Strafprozess gegen Verbände?

Name: Telekommunikationsüberwachung im Strafprozess gegen Verbände? | Ein Beitrag zur prozessualen Stellung des Verbandes in einem zukünftigen Verbandssanktionenrecht
Brand: Nomos
Price: 114.0 EUR
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Ein Beitrag zur prozessualen Stellung des Verbandes in einem zukünftigen Verbandssanktionenrecht

Julia Nowak(Autor*in)

Nomos (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 26. Juli 2021

451 Seiten

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978-3-7489-2754-9 (ISBN)

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Inhalt

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Kapitel 1: Das Grundproblem: Verbände im Strafprozessrecht
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen - Juristisch-theoretische Anforderungen an den Verband als Subjekt eines Strafverfahrens
A. Vorüberlegungen/ Einführendes Beispiel
I. Der Volkswagen-Konzern: Tatsächliche Dimensionen eines Verbandes
II. Juristische Personen, Unternehmen, Verbände: Rechtliche Dimensionen
1. Sprachliche Differenzierung
2. Der Verband im Kontext strafprozessualer Normen
B. Verband als Adressat des materiellen Strafrechts
I. Überblick über die Entwicklung der Debatte
1. Kurzer geschichtlicher Abriss der Diskussion
2. Neueste Entwicklungen und Bewertung des historischen Kontextes
3. Fazit
II. Überblick über die bisher zentralen theoretischen Streitpunkte zum Verbandsstrafrecht
1. Handlungsfähigkeit
2. Schuldfähigkeit
a) Schuldzurechnung
b) Eigene Verbandsschuld
c) (Neu-)Interpretation des Schuldbegriffs
d) Konzepte der Verbandssanktionierung ohne Schuld
3. Zwischenergebnis
III. Aktueller Stand (zur Gesetzgebung Verbandsstrafrecht) und Ausgangspunkt der Arbeit
1. Bisherige dogmatische Erfassung im geltenden Recht
a) Das System der §§ 30, 130 OWiG
aa) § 30 OWiG
(1) Voraussetzungen des § 30 OWiG
(2) Ausgestaltung der Rechtsfolge des § 30 OWiG
(3) Einordnung und Bewertung
bb) § 130 OWiG
cc) Kartellordnungswidrigkeitenrecht, § 81 GWB
dd) Zusammenfassung
b) Sonstige Vorgehensweisen gegen Verbände
aa) Haftung nach allgemeinen Prinzipien
(1) Organ- und Vertreterhaftung, § 14 StGB, § 9 OWiG
(2) § 31 BGB
(3) Geschäftsherrenhaftung
(4) Zwischenergebnis
bb) Einziehung
cc) Auflösung der Gesellschaft
dd) Untersagung des Gewerbes
c) Fazit
2. Zentrale Reformvorschläge
a) VerbStrG-E
b) Kölner Entwurf eines Verbandssanktionengesetzes
aa) Überblick über die Inhalte des Gesetzentwurfs
bb) Kritik
cc) Zusammenfassung
c) Frankfurter Thesen
d) Regierungsentwurf 2020: VerSanG-E
e) Münchener Entwurf eines Verbandssanktionengesetzes
f) Ergebnis
IV. Ausgangspunkt im materiellen Recht und Übergang ins Prozessuale (Fazit)
C. Strafprozessuale Stellung des Verbandes in theoretischer Hinsicht
I. Nemo tenetur se ipsum accusare
1. Herleitung
a) IPbpR
b) Europäische Menschenrechtskonvention
c) Verfassungsrechtliche Grundlagen
aa) Menschenwürdegarantie, Art. 1 Abs. 1 GG
bb) Allgemeines Persönlichkeitsrecht
cc) Rechtliches Gehör, Art. 103 Abs. 1 GG
dd) Rechtsstaatsprinzip
(1) Unschuldsvermutung
(2) Herleitung aus dem Grundsatz auf ein faires Verfahren als Ausprägung des Rechtsstaatsprinzips
(3) Der nemo tenetur-Grundsatz als allgemeine rechtsstaatliche, prozessuale Garantie
ee) Fazit zu den verfassungsrechtlichen Grundlagen des nemo tenetur-Grundsatzes
d) Ergebnis
2. Übertragbarkeit auf Verbände
a) Internationales Recht: IPbpR und EMRK
b) Verfassungsrechtliche Ebene
aa) Übertragbarkeit
(1) Übertragbarkeit der grundrechtsbezogenen Aspekte
(a) Art. 19 Abs. 3 GG
(b) Menschenwürde, Art. 1 Abs. 1 GG
(c) Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG
(2) Rechtsstaatsprinzip
bb) Entgegenstehende Rechtsprechung
cc) Ergebnis
c) Reichweite und Inhalt des Rechts auf Selbstbelastungsfreiheit bei Verbänden
aa) Schweigeberechtigte Personen
bb) Zusammentreffen des Schweigerechts der juristischen Person und dem höchstpersönlichen Schweigerecht
cc) Zusammenfassung
3. Ergebnis
II. Der Grundsatz in-dubio-pro-reo
1. Herleitung und Inhalt
a) Begründungsansätze für die Geltung des Grundsatzes in-dubio-pro-reo
aa) Herleitung aus dem Gesetzlichkeitsprinzip
bb) Der Grundsatz in-dubio-pro-reo als Gewohnheitsrecht
cc) Herleitung aus dem Schuldprinzip
dd) Herleitung aus der Unschuldsvermutung
ee) Herleitung aus dem Rechtsstaatsprinzip
ff) Fazit
b) Anwendbarkeit im Verfahrensrecht
2. Anwendbarkeit auf Verbände
3. Ergebnis
III. Fair trial
1. Herleitung und Inhalt
a) Internationale Regelungen
b) Verortung im nationalen Recht
aa) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts
bb) Verortung des fairen Verfahrens in den Verfahrensgarantien des Grundgesetzes
cc) Bewertung
c) Richtlinien zur Inhaltsbestimmung
2. Anwendbarkeit auf Verbände
3. Ergebnis
IV. Ergebnis und Bewertung
Kapitel 3: Praktische Positionierung des Verbandes im Strafprozess am Beispiel konkreter prozessualer Maßnahmen
A. Exemplifizierung: § 100a StPO Telekommunikationsüberwachung gegen Verbände
I. Betroffene Rechtspositionen im Individualstrafrecht
1. Telekommunikation
a) Begriff und Auslegung im Kontext des § 100a StPO
b) Kritik am Telekommunikationsbegriff und Einordnung
c) Inhalts-, Bestands- und Verkehrsdaten
aa) Inhaltsdaten
bb) Verkehrsdaten
Exkurs: Verhältnis § 100a StPO zu § 100g StPO
cc) Bestandsdaten
d) In der Praxis tatsächlich erfasste Telekommunikation
aa) Telefonie
bb) Internet- bzw. Netzwerk-basierte Kommunikationsmedien
(1) E-Mail-Verkehr
(2) Skype, WhatsApp & sonstige Online-Kommunikationsmedien
(3) Probleme im Bereich der Online-Kommunikation
(a) Verschlüsselung
(b) Cloud Services
cc) Zusammenfassung
e) Problematik der Quellen-Telekommunikationsüberwachung, § 100a Abs. 1 S. 2 und S. 3 StPO
2. Mögliche Grundrechtsbeeinträchtigungen
a) Fernmeldegeheimnis, Art. 10 Abs. 1 GG
b) Recht auf informationelle Selbstbestimmung (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG)
c) Das Recht auf Vertraulichkeit und die Integrität informationstechnischer Systeme (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG)
d) Zusammenfassung
3. Der nemo-tenetur-Grundsatz
4. Kernbereich privater Lebensgestaltung
II. Betroffene Rechtspositionen eines Verbandes
1. Telekommunikation
a) Auslegung des Telekommunikationsbegriffes im Zusammenhang mit Verbänden
b) Tatsächlich erfasste Telekommunikation und technische Probleme im Verbandskontext
aa) Tatsächlich genutzte Telekommunikationsmedien
bb) (Interne) Cloud Services, insb. Desktop-as-a-Service
c) Umfang und inhaltliche Grenzen möglicher Verbandskommunikation
aa) Verbandskommunikation: Begriff und Bestimmung der tatsächlichen Reichweite
(1) Zuordnung der Individualkommunikation zum Verband
(a) Übertragung der Überlegungen zu Handlungs- und Schuldfähigkeit
(b) Systematische Überlegungen - Kommunikation als Verband
(c) Vergleich mit dem Arbeits- und Handelsrecht
(aa) Vorgaben und Regelungsbezüge des Arbeitsrechts
(bb) Handelsrechtliche Grundüberlegungen zum Verhältnis Verband - Dritter
(d) Vergleichende Überlegungen zur Datenschutzgrundverordnung
(e) Weiterführende tatsächliche und verfassungsrechtliche Überlegungen
(2) Thesen zur Verbandskommunikation im Außenverhältnis
bb) Verbandsinterne Kommunikation als Verbandskommunikation
(1) Tatsächliche Probleme: Interne Netzwerkstrukturen
(2) Strukturell-rechtliche Probleme: Interne Kommunikation
(a) Grundlegende Erkenntnisse zu überwachungsfreien Räumen im Individualstrafrecht
(b) Unterschiedliche Situationen der tatsächlichen internen Kommunikation in Verbänden
(c) Einordnung und Bewertung
(aa) Interne Kommunikation als Kommunikation im Sinne des § 100a StPO?
(bb) Besonders geschützte Kommunikationsbereiche innerhalb eines Verbandes
a) Menschenwürde vs. Unternehmenswürde
ß) Interne Kommunikation als Geschäftsgeheimnis?
?) Auswertung anhand der verbandsinternen Kommunikationsgruppen
cc) Privat genutzte Telekommunikationsmedien des Verbandes
(1) Verbotene private Kommunikation
(2) Gestattete private Kommunikation
(a) Kommunikation im Spannungsfeld von Arbeits- und Datenschutzrecht
(b) Schlussfolgerungen für strafprozessuale Ermittlungsmaßnahmen gegen den Verband
(3) Zwischenfazit
d) Ergebnisse zur Frage der Verbandskommunikation
2. Grundrechte
a) Fernmeldegeheimnis, Art. 10 Abs. 1 GG
b) Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG
c) Das Recht auf Vertraulichkeit und die Integrität informationstechnischer Systeme, Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG
d) Zusammenfassung
3. Aussagefreiheit/Nemo tenetur
III. Anordnungsvoraussetzungen
1. Betroffene der Telekommunikationsüberwachung, § 100a Abs. 3 StPO
a) Bisherige Situation im Individualstrafrecht
aa) Maßnahmen gegen den Beschuldigten
bb) Maßnahmen gegen Nachrichtenmittler
b) Folgen des Verbandsstrafrechts
aa) Beschuldigtenstellung des Verbandes
(1) Rechtstatsächliche Konfrontation des Verbandes mit strafprozessualen Ermittlungsmaßnahmen
(2) Dogmatischer Hintergrund der Beschuldigtenstellung im Verbandskontext
(3) Der Konzern als Beschuldigter? - Reichweite der Beschuldigtenstellung im Verbandskontext
(a) Grundsätzliches zur Konzernstruktur
(b) Auswirkungen auf die strafprozessuale Überwachung
bb) Anordnung der Telekommunikationsüberwachung gegen einen Verband als Beschuldigten, § 100a Abs. 1, Abs. 3 Var. 1 StPO
(1) Rechtlicher Hintergrund einer möglichen Differenzierung zwischen Verband und Individuum
(2) Personen der Organ- und Leitungsebene
(3) Sonstige Mitglieder des Verbandes
cc) Anordnung einer Telekommunikationsüberwachung gegen die Muttergesellschaft des Konzerns: Reichweite im Konzernverbund
(1) Haftungsrechtliche Grundüberlegungen zum Verhältnis Konzernmuttergesellschaft - Tochtergesellschaft
(2) Tatsächliche Reichweite der Beschuldigtenstellung im Verbandskontext
dd) Anordnung einer Telekommunikationsüberwachung gegen die Tochtergesellschaft eines Konzerns
(1) Das Verhältnis zwischen der Beschuldigung der Tochtergesellschaft und dem Einfluss der Mutter
(2) Punktuelle Erweiterung der Ermittlungsmaßnahme gegen die Tochter als Beschuldigte auf Organe der Muttergesellschaft
ee) § 100a Abs. 1, Abs. 3 Var. 2 StPO: Anordnung der Telekommunikationsüberwachung gegen einen Verband als Nachrichtenmittler
(1) Nachrichtenmittler im, als und für den Verband: Anforderungen und Funktionalität
(a) Die Benutzung des informationstechnischen Systems des Nachrichtenmittlers
(b) Die Entgegennahme oder Weitergabe von Nachrichten für den Beschuldigten
(2) Exkurs: Anordnung gegen eine Leitungsperson und Verwendung im Verbandsverfahren
(3) Zwischenergebnis zur Problematik des Nachrichtenmittlers im Verbandskontext
ff) Zusammenfassung zur Reichweite einer Telekommunikationsüberwachung auf Verbandsebene
c) Verband zur technischen Umsetzung verpflichtet?
d) Fazit zum Betroffenen einer Telekommunikationsüberwachung im Verbandskontext
2. Verdacht einer Katalogstraftat, § 100a Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Abs. 2 StPO
a) Bisherige Situation im Individualstrafrecht
aa) Katalogstraftaten, § 100a Abs. 2 StPO
bb) Verdacht der Begehung einer solchen Katalogstraftat, § 100a Abs. 1 S. 1 Nr. 1 StPO
b) Veränderungen im Verbandskontext
aa) Fehlende Anlasstat des Verbandes selbst
bb) Anwendung des bestehenden Anlasstatenkatalogs
cc) Tatverdacht gegen Verbände
c) Lösungsvorschlag
3. Im Einzelfall schwerwiegend
a) Begriffsbestimmung
b) Übertragbarkeit auf einen Verband
4. Subsidiaritätsklausel, § 100a Abs. 1 S. 1 Nr. 3 StPO
a) Bestimmung des Merkmals im Individualstrafrecht
b) Übertragbarkeit auf den Verband
aa) Anforderungen an die Subsidiaritätsklausel im Verbandskontext
bb) Auswirkungen der verbandsspezifischen Besonderheiten im Hinblick auf die mögliche Subsidiarität der Telekommunikationsüberwachung
c) Zusammenfassung
5. Besondere Anforderungen der Quellen-Telekommunikationsüberwachung
a) § 100a Abs. 1 S. 2 StPO
b) § 100a Abs. 1 S. 3 StPO
B. Ergebnis zur Anwendung des § 100a StPO im Verbandskontext
Kapitel 4: Zusammenfassung und Würdigung
A. Zusammenfassung der Ergebnisse der Arbeit
B. Würdigung
C. Ausblick
I. § 100b StPO
II. §§ 94 ff., §§ 102 ff. StPO
1. Durchsuchung bei Verbänden, §§ 102 ff. StPO
2. Beschlagnahme, §§ 94 ff. StPO
III. Fazit
Literaturverzeichnis

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