Das Buch untersucht die Nationalisierung einer lokalen Bevölkerung an einer mitteleuropäischen Grenze in der Zwischenkriegszeit unter Einbeziehung eines weiten, vergleichenden Kontextes und vor dem Hintergrund der internationalen politischen und diplomatischen Beziehungen. Im Fokus steht ein Zeitraum von dreizehn Jahren zwischen 1921 (Volksabstimmung in Oberschlesien) und 1934 (Unterzeichnung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes). Nach der Volksabstimmung wurde Oberschlesien zwischen Deutschland und Polen geteilt. Der Polen zugesprochene Teil durchlebte einen intensiven Nationalisierungsprozess, der 'Polonisierung' genannt wurde. Die Studie konzentriert sich auf die Stadt Kattowitz/Katowice, ein politisiertes Gebiet mit internationaler Bedeutung, das nach der Grenzfestlegung zur Hauptstadt der neuen polnischen Wojewodschaft Schlesien wurde.
Das Buch analysiert die Dynamik der Zugehörigkeit und der 'Einbindung' zweier Volksgruppen während dieses Prozesses: der Schlesier und der Juden in Ostoberschlesien, deren eigene 'Mikrogeschichte' in die 'Makrogeschichte' Mitteleuropas zwischen den Weltkriegen eingebettet wird. Die Arbeit trägt zum Verständnis der Beziehungen zwischen den Minderheiten und der herrschenden Mehrheit im nationalen Diskurs des 20. Jahrhunderts bei und unterstützt die Suche nach den im Zeitraum zwischen den Weltkriegen liegenden Ursachen von Konflikten, die bis heute auftreten.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Verlagsgruppe
Deutscher Betriebswirte-Verlag
Dateigröße
ISBN-13
978-3-88640-428-5 (9783886404285)
DOI
10.3790/978-3-88640-428-5
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