15Stufe 1: Bedürftigkeit enttarnen, Fülle anlocken
Erfolg und Unbeschwertheit basieren niemals auf dem Gefühl der Bedürftigkeit. Es manifestiert sich im Leben nur das dauerhaft, worauf vermehrt die Aufmerksamkeit liegt. Sind die Themen „Erfolg“ und „Zufriedenheit“ nicht dabei, bleiben sie fern.
In diesem Kapitel geht es um die eigene unterschwellige Bedürftigkeit und wie sie Ihnen immer wieder Steine in den Weg legt. Wünsche und Träume zu haben, ist das eine, aber daraus eine Bedürftigkeit abzuleiten, wirkt sich als immense Blockade aus. Diese Blockade macht sich in Form eines gewissen Mangels bemerkbar, der sich ironischerweise in genau dem Bereich zeigt, in dem Sie ihn am allerwenigsten gebrauchen können: Selbstwert, Finanzen, Beruf, Beziehungen, Gefühle.
Es mag wie eine wahre Kunst erscheinen, innere Zufriedenheit zu empfinden, auch wenn die aktuelle Situation alles andere als rosig ist. Aber: Was ich kann, können Sie auch.
Jeder hat das Zeug dazu, ein solcher Künstler zu sein. In diesem Buch unterstütze ich Sie darin, diese Kunst zu erlernen, Ihren persönlichen Stil zu entwickeln und diesen zu verfeinern. Etwas vom Leben vorenthalten zu bekommen, ohne beleidigt, gekränkt oder verletzt zu sein, sorgt für Wachstum im Inneren, und dieser zeigt sich Ihnen im Äußeren anhand entsprechender Umstände.
16Die richtige Einstellung
Lektion 1
Eine widrige oder stockende Lebens- oder Arbeitssituation ist ein perfektes Szenario zum Üben und um das Thema (persönliches) Wachstum ins Business zu integrieren. Heißen Sie die aktuelle Situation, so wie sie sich Ihnen gerade darstellt, zunächst einmal herzlich willkommen – auch wenn es schwerfällt. Wie das gehen soll, wenn die Situation ausweg- und perspektivlos erscheint, fragen Sie? Fragen Sie das aus aufrichtigem Interesse oder mit einem empörten Ausrufezeichen hinter dem Fragezeichen? Für diejenigen, die es interessiert: Es geht folgendermaßen – und machen Sie diese Übung bitte sofort und mit der Absicht, die aktuelle Ist-Situation akzeptieren zu lernen. Erst danach lesen Sie weiter.
Übung: Einverstanden sein mit dem, was ist
Schließen Sie die Augen, atmen Sie tief ein, halten Sie die Luft kurz an und atmen Sie durch den Mund wieder aus. Spüren Sie, wie Ihre Füße flach auf dem Boden stehen, und nehmen Sie die Erdanziehung wahr. Lassen Sie Ihre Schultern herabsinken und lassen Sie Wangen und Bauch entspannt hängen.
Das ist schon alles, denn Sie haben diese Übung mit wohlwollender Absicht gemacht. Auf Ihr Motiv kommt es an! Auf Ihre innere Geisteshaltung!
Lektion 2
Alles, was Sie glücklich und zufrieden machen kann, ist bereits fest in Ihnen verankert – ob Sie das gerade glauben 17können oder nicht. Es sind lediglich die alten Gewohnheiten, die Sie von Ihren wohltuenden Ressourcen ablenken. Nur weil Sie das optimale Szenario gerade nicht wahrnehmen (sehen, fassen, fühlen) können, bedeutet das nicht, dass es nicht da ist. Sie kennen das sicher: Sie suchen etwas und können es nicht finden, obwohl es direkt vor Ihrer Nase liegt.
Auch hierfür gibt es eine schöne Übung:
Übung: Ressourcen aktivieren
- Stellen Sie sich hin, Füße hüftbreit und fest am Boden. Stellen Sie sich vor, Sie stünden auf einem schwarzen, modrigen Fleck. Denken Sie an etwas Unangenehmes. Spüren Sie, wie Ihr Körper darauf reagiert, wie er schwerer wird und sich zusammenzieht. Verharren Sie ein paar Sekunden in dieser üblen Stimmung.
Machen Sie das erst einmal – dann lesen Sie weiter.
- Aus der „Modriger-Fleck-Situation“ heraus heben Sie leicht das Kinn und stellen sich vor, über Ihrem Kopf befände sich ein strahlendes, gleißend helles Licht, das Ihre Schultern angenehm wärmt. Dieses Licht ist magnetisch und zieht Sie hoch. Richten Sie Ihre Gedanken jetzt auf etwas Schönes. Erinnern Sie sich. Zur Not denken Sie sich ein herrliches, befreites und sorgloses Idealszenario aus. Spüren Sie, wie Ihr Körper auch hierauf reagiert. Sie können mehr Leichtigkeit und Weite empfinden. Verharren Sie erneut für ein paar Sekunden in dieser Stimmung.
Nun kombinieren Sie A und B mit einander:
- Wechseln Sie jetzt wieder zum unangenehmen Thema und zu dem modrigen Fleck unter Ihren Füßen und lassen Sie Ihre Stimmung getrost sinken. Danach heben Sie wieder 18das Kinn, spüren das magnetische Licht und denken an etwas Schönes. Machen Sie dieses Hin und Her mehrere Male hintereinander, und zwar so oft und so lange, bis es Ihnen immer schwerer fällt, in die unangenehme Tiefe zu gelangen, bis Sie also eine Art „Gute-Laune-Puffer“ verspüren.
Jetzt kommt abschließend Ihr Herz hinzu:
- Beenden Sie diese Übung damit, dass Sie aufhören, sich gedanklich irgendetwas vorzustellen, und spüren Sie stattdessen Ihren Herzschlag. Lassen Sie sich Zeit. Sie können gerne Ihre Hand aufs Herz legen, wenn es Ihnen dann leichter fällt, Ihren Herzschlag wahrzunehmen.
Lächeln Sie!
- Stellen Sie sich nun vor, Ihr Herz würde immer größer und größer. Es dehnt Ihren Brustkorb regelrecht aus. Plötzlich ist das Herz nicht mehr in Ihnen, sondern es umgibt Sie. Spüren Sie diese Geborgenheit. Lassen Sie Ihr Herz ganz weit werden, sodass es den kompletten Raum ausfüllt, in dem Sie gerade stehen. Beenden Sie diese Übung mit einem „Danke“.
Machen Sie diese Übung ein paar Wochen lang täglich, um danach schnell und zuverlässig an Ihre bestärkende Quelle heranzukommen, wann immer Sie einen Push aus eigener Kraft brauchen. Wenn Sie sich vier bis fünf Wochen disziplinieren, muss Ihr Gehirn nicht mehr so lange nach dieser Ressource suchen.
Sobald Sie also den Eindruck haben, dass es Ihnen an etwas fehlt, übersieht Ihr Innerstes etwas Wesentliches. Es geht lediglich um die Wahrnehmung. Das, was Sie glauben zu „brauchen“, liegt in Wirklichkeit schon greifbar vor Ihnen 19– selbst wenn es sich dabei um Geld handelt. Aber dazu komme ich später noch.
Wenn Sie passiv in Ihrem Bedürftigkeitsmodus verharren, spiegelt sich Ihre „Ich-brauche“-Überzeugung im Äußeren wider, und zwar in Form von freudlosen Umständen, widrigen Situationen, unangenehmen Begegnungen. Sehen Sie diesen Spiegel als Hilfestellung. Sie fühlt sich zwar ungemütlich an, gibt Ihnen jedoch die Möglichkeit, wieder genauer in sich hineinzusehen und zu wachsen. Jammern und klagen Sie also nicht, sondern modellieren und kreieren Sie neu. Benutzen Sie dazu die beiden bereits beschriebenen Übungen.
Wachstum geschieht immer erst im Inneren und dann im Äußeren.
Überlegen Sie nun: Was müsste sich magnetisch von Ihnen angezogen fühlen, damit Sie sich noch wohler, sicherer, besser gelaunt, akzeptierter, geliebter und satter fühlen können? Ist es Selbstbestimmtheit? Oder ist es Geld? Ist es die Beförderung? Der Chefsessel oder der Doktortitel? Was immer es ist, gehen Sie davon aus, dass die Ressource, die Quelle dafür bereits in Ihrem Energiesystem verankert ist und sich Ihnen mühelos offenbaren kann, sobald es für Sie förderlich ist, sprich: sobald Sie einen ganz bestimmten Schritt in Ihrer persönlichen Entwicklung vollzogen und etwas Neues, Entscheidendes begriffen haben. Solange sich Ihnen das Erwünschte nicht offenbart, fehlt es Ihnen noch an einer entscheidenden Erkenntnis oder einer bestimmten inneren Einstellung, und dieses Mosaiksteinchen gilt es zu 20finden. Bei manch einem ist es einfach nur die bloße Bereitschaft, Geduld aufzubringen.
Erfolg basiert niemals auf Bedürftigkeit, sondern ist das Resultat von gelebter, selbst kreierter, empfundener Fülle.
Im Folgenden gehe ich auf unterschiedliche „Mangelerscheinungen“ ein, die sich der Kombination aus Freiheit, Glück und Erfolg gerne in den Weg stellen. Nicht alle werden auf Sie zutreffen, oder auf den zweiten Blick etwa doch?
Ihr Mangel: Selbstwert
Um Ihr Erfolgspotenzial leben zu können, müssen Sie sich wertschätzen und wertvoll fühlen. Sie müssen sich Ihres Wertes für diese Welt bewusst werden. Gefühlte Minderwertigkeit ist eine Illusion, denn es existiert kein Wertunterschied zwischen den Lebewesen dieser Erde. Sollten Sie jemals mit jemand anderem tauschen wollen, weil dieser andere glücklicher, zufriedener, reicher, berühmter und erfolgreicher ist als Sie, dann machen Sie sich bewusst, dass Sie keine Ahnung haben, wie es in seinem Inneren aussieht. Sie wissen nicht, welche Sorgen und Ängste er hat und welchen inneren Zwängen er unterliegt. Machen Sie sich klar, dass Sie sich in keinem anderen Leben wohler fühlen könnten als in Ihrem eigenen – und dass im Gegenzug dazu niemand in der Lage wäre, mit Ihrem Leben so zurechtzukommen wie Sie. Jeder andere wäre schon längst gescheitert! Aber Sie sitzen hier und lesen dieses Buch. Gut so.
21Der Baum
Stellen Sie sich einen Baum vor, der voller Blätter hängt. Fällt eines der Blätter ab, wird es durch ein neues ersetzt, doch das abgefallene Blatt ist nicht einfach weg. Es geht zurück in den Kreislauf und es bleibt Teil des Ganzen. Ohne dieses Blatt wären der Baum und sein Lebenskreislauf...