Schweitzer Fachinformationen
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Mein Herzensanliegen
Wusstest du, dass global 88 Prozent der klimabedingten Krankheitslast Kinder unter fünf Jahren betrifft und gar 99 Prozent (!!!) aller Kinder von mindestens einer Klimafolge betroffen sind? Ich weiß nicht, wie es dir dabei geht. Ich bin Vater von vier Kindern und muss sagen, ich bin schockiert. In Deutschland haben wir oft das Gefühl, dass uns der Klimawandel nicht betrifft. Es gibt "mal" Katastrophen wie 2021 im Ahrtal. Bei dem Hochwasser starben 135 Personen. Das ist eine Katastrophe und passiert nicht "mal", sondern wird sich noch in ähnlichen oder noch größeren Ausmaßen wiederholen. Wenn ich mir die genannten Klimafolgen anschaue, dann gibt es neben dem Hochwasser, von dem sicherlich jeder Deutsche schon gehört hat, auch Folgen, die uns direkt betreffen, aber die man vielleicht nicht unbedingt auf dem Schirm hat. Es geht dabei um die Luftqualität. Und das betrifft uns alle in Deutschland und in der Welt. Und es betrifft vor allem unsere Kinder!
Neben der planetaren Gesundheit haben wir aber auch das Thema der Kindergesundheit. Die aktuellen Entwicklungen stimmen mich leider auch nicht positiv. Im Gegenteil, sie machen mir Angst. Wir sitzen zu viel, wir hängen nur noch am Handy rum, wir sind kaum noch in der Natur und wir essen zu wenig Obst und Gemüse. Dieser Lebensstil macht uns dick, träge und krank. Und das betrifft bereits unsere Kinder. Nur etwa ein Viertel der Kinder und Jugendlichen erreicht das empfohlene Aktivitätslevel der WHO, über 15 Prozent sind übergewichtig und adipös, und rund ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen sind psychisch auffällig.
So kann es nicht weitergehen. Wir müssen JETZT etwas für unsere Gesundheit tun! Nur so überleben wir.
Sorry, dass der Einstieg etwas hart war. Doch ich glaube, wir müssen uns mit aller Deutlichkeit vor Augen führen, wie der Zustand von unserer Erde und uns Menschen ist. Natürlich ist in der öffentlichen Debatte, aber auch in unseren persönlichen Gesprächen viel und ausführlich die Rede vom Klimawandel, der Biodiversität oder der Verschmutzung der Meere. Und ich finde es berührend und beeindruckend, wie viele, vor allem junge Menschen, sich in den letzten Jahren für unseren Planeten engagiert haben. Wie viele Stunden, Tage und Wochen sie investiert haben, um uns als Gesellschaft aufzurütteln und um konkrete Maßnahmen in die Wege zu leiten. Das kann man ihnen gar nicht hoch genug anrechnen. Und auch wenn manche dabei über das Ziel hinausgeschossen sind - ich bin froh, dass es Generationen gibt, die das Kostbarste einbringen, was sie haben: ihre Zeit und damit ihr Leben.
Es gibt also das Bewusstsein, dass unsere Erde krank ist. Aber wie krank genau, das ist die entscheidende Frage. Ich würde sagen: Für den Patienten Erde ist es bei weitem noch nicht zu spät, aber wir müssen jetzt aufwachen und anpacken, wir müssen jetzt beginnen, etwas für unsere Erde zu tun. Von alleine wird und bleibt sie nicht gesund. Darum geht es mir in diesem Buch zuallererst: um eine Bewusstseinsänderung, ich werde darauf später noch ein paar Mal zurückkommen.
Dabei will ich aber nicht mit einem erhobenen moralischen Zeigefinger herumlaufen und nur "ihr müsst" und "ihr sollt" rufen. Ich bin Papa von vier Kindern und weiß ziemlich genau: Das bringt eh nichts. Stattdessen würde ich gerne mit dir, liebe Leserin und lieber Leser, meine eigenen Erfahrungen teilen, die für mich mit Blick auf die Gesundheit unserer Erde, auf unsere Gesundheit und vor allem mit Blick auf die Gesundheit unserer Kinder prägend sind. Ich glaube und habe es immer wieder selbst erlebt, dass wir von den Erfahrungen anderer oft mindestens so viel lernen können wie von unseren eigenen. Deshalb freue ich mich und bin jedes Mal wieder dankbar, wenn ich auf meinen Reisen Menschen treffe, die mir von ihren Erfahrungen und von ihrem Leben erzählen.
Ich bin als Kind in einem bestimmten Umfeld aufgewachsen, in Garmisch-Partenkirchen in der Bergidylle, zusammen mit meinen Eltern, die beide Sportstars waren und uns die Natur zur Heimat gemacht haben. Ich war selbst Sportler, bin mit dem Skizirkus durch die ganze Welt getourt und gleichzeitig immer hier in Garmisch heimisch geblieben. Ich habe meine Frau Miri kennengelernt, auch sie eine Wintersportlerin und aus Garmisch -Partenkirchen, ihre Mutter allerdings stammt aus Norwegen. Der Kontakt mit Skandinavien, den Menschen und der Natur und nicht zuletzt auch mit der skandinavischen Pädagogik haben mir mega viel beigebracht. Auch davon werde ich in diesem Buch erzählen, weil wir in Deutschland und überall auf der Welt uns einiges davon abschauen können. Ich habe also diesen biografischen Background und treffe natürlich bei meinen Reisen - früher als Sportler und heute in meinen verschiedenen Funktionen - immer wieder auf Menschen, die komplett anders aufgewachsen sind und auch ganz anders leben. Von ihnen zu lernen, bereichert mich total. Zugleich, und das fasziniert mich sehr, sehe ich, dass viele der Probleme und Sorgen, die uns belasten, sich ähneln, aber auch die Lösungen und Träume, die wir haben. Eines ist auf jeden Fall immer gleich: Wir sind gemeinsam auf dieser Erde - und können deshalb gemeinsam für eine gesunde Erde sorgen. Auch als begeisterter Skifahrer. Gemeinsam, aber auch jede und jeder für sich.
Das ist mir nämlich auch noch wichtig: Ich halte es für entscheidend, dass wir als Einzelne unser Bewusstsein ändern, aber auch als Gesellschaft insgesamt. Doch immer wieder erlebe ich, dass gerade das Warten auf Letzteres bestimmte Gefahren birgt, weil eine Änderung des kollektiven Mindsets etwas dauert. Deshalb will ich in diesem Buch mit der Hilfe von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen ganz konkrete Erkenntnisse und Lösungsvorschläge mit euch teilen, die wir alle in unseren Alltag einbauen können. Das scheint auf den ersten Blick vielleicht nichts Bahnbrechendes zu sein, aber auch eine Lawine fängt mit einem ersten Stein oder Schneeball an und wird zu einer gewaltigen Macht. Ich lade dich und euch deshalb ein, konkrete Schritte auszuprobieren, um unserem Ziel einer gesunden Erde näher zu kommen. Für uns und für unsere Kinder.
Und noch ein letztes Anliegen: Eine kranke Erde macht alle krank, das ist klar. Doch Kinder, das werden wir später sehen, leiden unter den schädlichen Umwelteinflüssen ganz besonders. Sie leiden physisch, aber eben auch psychisch. Wenn wir also die Erde schützen, schützen wir auch unsere Kinder. Was wir für die Natur tun, tun wir auch für unsere Kinder, ja mehr noch: Das tun wir für unsere Kinder und deren Kinder und wieder deren Kinder und so weiter. Der Kampf gegen die Klimakatastrophe und für unser Erde ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Generationenkampf. Aber kein Kampf zwischen den Generationen, sondern für die Generationen, auch und gerade für die, die erst noch kommen werden. Die Gesundheit der Erde kennt keinen Jahresstichtag. Und am Ende gilt der Leitsatz: Gesunde Kinder kann es nur auf einer gesunden Erde geben.
Ihr habt es bestimmt schon gemerkt: Mich beschäftigen diese Themen zutiefst. Allein schon deswegen, weil ich in und mit der Natur aufgewachsen bin. Ich werde euch noch davon erzählen und auch davon, was das für mich und für unsere ganze Familie bedeutet. Dabei geht es um mehr als nur ein romantisches Schwärmen von Bergglühen oder Sonnenuntergängen, um viel, viel mehr. Und mein Gefühl, was die Natur für uns Menschen bedeutet, hat sich mit den Jahren weiterentwickelt. Am Anfang stand die naiv-kindliche Verbundenheit, die meine Eltern förderten, indem sie uns die Natur auf einfache Weise erleben ließen. Wir lernten Respekt und Staunen, und zwar nicht theoretisch, sondern ganz natürlich, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich wurde Skifahrer und Athlet und konnte die Berge neu entdecken und neu erfahren. Ich erhielt später die Möglichkeit, Dinge zurückzugeben, meiner Familie, aber auch der Natur. Nicht, dass man je alles zurückgeben könnte. Doch es ist für mich ein Herzensanliegen, die Schönheit und die Faszination und die Gesundheit, die unsere Erde uns schenkt, anderen Menschen zu zeigen. Schließlich wurde ich Vater, und das hat mir weiter die Augen geöffnet und mir diese Themen noch nähergebracht: Meine persönlichen Erfahrungen als Vater und Sportler haben mir gezeigt, wie wichtig ein nachhaltiger und gesundheitsbewusster Lebensstil ist. Und mir wurde klar: Um wirklich etwas zu bewegen, müssen wir bei unseren Kindern anfangen. Deshalb habe ich mit meiner Stiftung das Programm Beweg dich schlau! entwickelt. Unsere Kinder stehen heute vor Herausforderungen, die es in meiner Jugend so noch nicht gab - und genau deshalb müssen wir sicherstellen, dass sie mit den richtigen Werkzeugen ausgestattet sind, um diese Welt selbstbewusst und erfolgreich zu meistern.
Aber das kann nur gelingen, wenn wir überzeugend auf unsere Kinder wirken. Und das wiederum klappt nur, wenn wir selbst überzeugt sind. Deshalb müssen wir ein verändertes, ein neues Bewusstsein entwickeln. Ich bin als Sportler ehrgeizig und gewohnt, mir hohe Ziele...
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