Schweitzer Fachinformationen
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Wieder hat ilsa es geschafft, ihre Sicherheitsbegleiter von der Fahrt mit der Bahn zu überzeugen. Für viele Bahnreisende ist es längst keine Besonderheit mehr, ihrer Regierungsspitze im Alltag zu begegnen.
100 Tage ist ilsa jetzt mit der For-a-Better-World-Partei in Regierungsverantwortung. Die Opposition ist mehr oder weniger stumm - auf einstellige Wahlergebnisse geschrumpft. Die For-a-Better-World-Partei wurde gegründet, um die Klima-, Sozial und Wirtschaftspolitik konsequent nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und Strategien auszurichten. Doch schon während des Wahlkampfes zeichnete sich ab, dass es um einen Krisenmodus gehen muss. Klimaschäden treiben Versicherungskosten in astronomische Höhen und sorgen für Flüchtlingsströme, die KI kostet Jobs, Lebensmittel werden global knapp und teuer, die Wirtschaft darbt, da Investitionen und Konsum von Erwartungen abhängen, die düster sind, die geopolitischen Krisen drohen zu eskalieren und der Zusammenhalt der Bevölkerung bröckelt. Dass das alles zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt, ja sogar zum Supersturm kommen kann, war der Anfang von ilsa's Karriere, als sie die Ursache-Wirkungszusammenhänge in den Talkshows und Zeitungsartikeln zu erklären versuchte.
ilsa geht mit ihrer Personenschützerin Annabel und einem neuen Kollegen von Annabel zum Hauptbahnhof und bemerkt die vielen Proteste - nicht etwa gegen ihre Regierung, sondern gegen Konzerne und Großverdiener. Häufigstes Opfer sind die benzingetriebenen, großen SUVs. "Wir wollten Chaos vermeiden und nun dürfen wir es verwalten." sagt sie mit einem Unterton der Verzweiflung zu Annabel.
Beide sehen, wie die Polizei konsequent Demonstranten aus der Menge zieht, die offenbar gerade mit Steinen auf eben solche teuren SUVs geworfen haben. Ganz aufgeregt kommen junge Protestierende auf sie zu und rufen: "Hey, sehen Sie das, wie die mit uns umgehen? Die schlagen auf uns ein! Tun Sie doch was!"
Etwas hilflos schaut ilsa zu ihren beiden Begleitern, die fast gleichzeitig mit zusammengepressten Lippen leicht den Kopf schütteln. ilsa entgegnet daraufhin: "Wir kämpfen für die gleiche Sache, aber ich kann es nicht gutheißen, wenn gegen Gesetze verstoßen wird. Die Polizei weiss, dass hier jeder jeden filmt - wenn die was falsch machen, wird dem auch nachgegangen."
Wütend faucht eine junge Demonstrantin sie an: "Wenn jetzt Wahlkampf wäre, würden Sie sich filmen lassen, wie Sie gegen die Ungerechtigkeit vorgehen. Und jetzt sind Sie wie alle anderen Arschlöcher auch."
ilsa's Gesichtsausdruck zeigt Verärgerung: "Reichensteuer, höhere CO2 Preise, erlaubte Maximalverbräuche, usw. könnt ihr von mir fordern, aber nicht, dass ich Steinewerfer schütze. Ihr könnt die Reichen mit ihrem fahrenden Phallusersatz auch bashen und ich gebe euch absolut recht dabei. Aber wollt ihr wirklich aus Wut etwas kaputt machen dürfen und die Polizei darf euch nicht aus der Menge ziehen? Würdet ihr nicht umgekehrt auch erwarten, dass eure Sachen vor der Wut anderer geschützt werden?"
"Wir haben doch nichts. Und Sie sind doch selbst auch Millionärin!" ereifert sich eine weitere Demonstrantin.
ilsa: "Schön wär's - dann könnte ich noch mehr spenden. Also, das mit der Millionärin klingt schon sehr nach bewusst gestreuter Fake-News. Bitte einfach mal recherchieren - mein Einkommen ist kein Geheimnis. Aber noch einmal - es ist ein Unterschied, ob wir die Straßen blockieren gegen den Auto-Wahn oder mit Megafonen irgendwelche opulenten Aktivitäten Reicher stören, oder ob wir aus blinder Wut und Verzweiflung Autos zerstören. Das geht nicht! Die Schäden zahlen im Übrigen Versicherungen, die sich das Geld von den Steinewerfern und von anderen Autobesitzern zurückholen."
Ein etwas älterer Demonstrant daraufhin: "Aber die Versicherungen unterscheiden hier Fahrzeugklassen. Und wenn die Steinewerfer nicht gefasst werden, haben wir doch den Effekt, den wir wollen: Es zahlen nur die SUV-Fahrer."
Ein anderer skandiert: "Macht kaputt, was euch kaputt macht!"
Das Dilemma steht sowohl ilsa als auch ihren beiden Begleitern ins Gesicht geschrieben. ilsa überlegt kurz mit hochgezogenen Augenbrauen und einem tiefen Einatmen: "Gut gedacht. Aber denken wir das weiter. Menschen kämpfen für das, was sie für richtig halten. Die, die vielleicht sogar objektiv richtig liegen, dürfen sich nicht wundern, wenn auch die, die objektiv falsch liegen, die gleichen harten Mittel für ihre Sache einsetzen. Und ich möchte nicht mein Fahrrad ständig demoliert sehen, weil die SUV-Fahrer sich über die Radwege ärgern." Annabel blickt auf die Uhr und ilsa fügt noch schnell hinzu: "Okay, ich muss jetzt weiter, dem Finanzministerium helfen eine möglichst hohe Reichensteuer so zu gestalten, dass die Reichen das Gefühl haben, das Richtige zu tun. Dazu helfen Demonstrationen übrigens ungemein - also weiter so, aber ohne Sach- und Personenbeschädigung!" Sie gehen zügig weiter ilsa noch mit einem halbherzigen Winken offenbar selbst nicht begeistert von ihrer Argumentation.
Der etwas ältere Demonstrant wirft noch hinterher: "Das mit den Personenschäden gilt aber auch für die Polizei!"
ilsa's Sohn Max ist mit seiner Freundin Eve und der mittlerweile prominenten 2gether2gather Bewegung im Herbst angekommen. Über 2gether2gather organisieren sich die Bürger*innen zur Nachbarschaftshilfe - gerade nach den zunehmenden Unwetterschäden, gegen die sich mehr und mehr nicht mehr versichern können. Aber die Bewegung leistet unlängst mehr - integriert Flüchtlinge, veranstaltet Kulturfeste und bietet allen Generationen ein Miteinander. Das Tun steht im Vordergrund - nicht mehr das Haben.
Die 2gether2gather Mitstreiter*innen sitzen und stehen an einem Samstagmorgen in großer Runde vor einem größeren Geräteschuppen. Einer aus der Runde offenbar zu Max: "Das ist wirklich ein Dilemma, dass wir keine Fördermittel bekommen können, nur weil deine Mom das Ganze mitgegründet hat. Unsere Freunde im Ausland haben es da deutlich leichter."
Eve: "Na ja, ilsa hat aber auch klar gesagt, dass wir natürlich über die Spenden und wichtiger noch über die Kommunen weiterkommen. Und wenn es die nächsten Tage um die Investitionen in die ökologische Dämmung von Flüchtlingsunterkünften und die Organisation von Nahrungsmitteln, Tauschbörsen etc. geht, dann ist das Aufgabe der Kommunen."
Max: "Genau, oder wir kooperieren mit Ortsvereinen oder anderen NGOs. Tatsächlich nehmen wir anderen die Aufmerksamkeit, was auch nicht unbedingt gut ist - so gut es sich auch anfühlt, quasi als Helden die Welt zu verbessern. Wir können auch einfach nur anderen Initiativen helfen, oder?"
Jemand von den Älteren aus der Runde: "Ok, dann lasst uns eine Arbeitsgruppe Strategie und Finanzierung gründen. Wer ist dabei?"
Eve ergänzt: "Am besten zwei Arbeitsgruppen, die miteinander arbeiten - eine für die baulichen Maßnahmen, eine für den täglichen Bedarf. Und auf jeden Fall sollten auch von den Flüchtlingen welche dabei sein und beide Arbeitsgruppen sich permanent austauschen." Sie schaut mit ihren intensiv blauen Augen kurz zu Max, der einerseits verliebt aber auch mit positiver Verwunderung sie anschaut - und deutlich leiser nur für ihn erklärt sie mit breitem Grinsen: "Ich bin ein großer Fan, wie ilsa die For-a-Better-World-Partei organisiert."
ilsa's Mann Michael stöhnt indes im Büro laut auf: "Was ist denn das? Wir geben ja ein Vermögen aus für externe Server. Dass wir die Sprachmodelle für kai's Entwicklung gemietet haben, war klar. Aber was haben wir denn hier noch bezahlt?"
Offenbar nimmt die Kosten vom Rest des Teams niemand ernst, denn alle schmunzeln eher, bis denn endlich eine Kollegin erklärt: "Schuld haben deine Frau und die Praktikantin - die eine die Idee, die andere den Algorithmus." Aus dem Schmunzeln wird bei vielen ein breites Grinsen bis Lachen.
Michael lacht ebenfalls und ein Entwickler erklärt: "Eve hatte die Idee mit dem Attraktor, dass kai nach integrierter Weiterentwicklung strebt und dabei Wörter und Bilder aus den stochastischen KI-Modellen zum Lernen nimmt und quasi tausende Erklärungen pro Minute erzeugte, die Eve dann fleißig bejahte oder verneinte. Aber diese tausenden Erklärungen mussten irgendwo abgelegt werden und das Verständnis der Welt durch kai dann ebenfalls. Das braucht Rechenpower und Speicher, die wir hier nicht hatten."
"Hatten?" fragt Michael verwundert.
Der Entwickler: "Naja, der Anfang von kai war rudimentär, aber schwer, die Weiterentwicklung danach ist nun aber immer zielstrebiger und effizienter. Und kai und Max optimieren mittlerweile unsere eigenen Server dahingehend. Da kommen noch ein paar Hardware-Rechnungen auf deinen Tisch." Auch jetzt lächeln wieder alle.
Michael schüttelt leicht den Kopf und blickt zu dem augenscheinlich handelsüblichen Haushaltsroboter: "Und du sagst hierzu erstaunlicherweise gar nichts?"
kai: "Nun, man hat mir gesagt ich sei zu vorlaut. Aber wenn du schon fragst: Es sind eher tausende Erklärungen pro Sekunde durch Synchronisierung der Parallelisierung. Und das Geld habe ich längst durch meine wertvolle Mitarbeit wieder...
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