Schweitzer Fachinformationen
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»70 Prozent aller chronischen Erkrankungen können ihre Ursache im Bereich Zähne, Mund und Kiefer haben!« Diese Aussage stammt von Dr. med. Dietrich Klinghardt, einem der besten Ärzte unserer Zeit. Er ist Gründer der Klinghardt Academy in den USA, der amerikanischen Academy of Neural Therapy, medizinischer Direktor des Instituts für Neurobiologie und Klinikchef beim Sophia Health Institute nahe Seattle/USA sowie Gründer des Instituts für Neurobiologie (INK) in Stuttgart. Dr. Klinghardt ist erfolgreicher Autor vieler Fachbücher, hält Vorlesungen in den USA und Europa sowie an medizinischen Fakultäten in der Schweiz. Er folgt seit Jahrzehnten einem ganzheitlichen Behandlungsansatz und erzielt damit einzigartige Erfolge bei seinen Patienten aus aller Welt. Die Zahnsanierung stellt er in aller Regel stets an den Anfang seiner Therapie. Denn erst nach biologischer zahnärztlicher Behandlung, so berichtet Dr. Klinghardt, ist der Körper bereit, um auf die eigentliche medizinische Therapie überhaupt zu reagieren.
Die Zähne spielen also eine wichtige Schlüsselrolle, wenn es darum geht, gesund zu bleiben oder wieder zu werden. Stelle dir nur mal vor, es gäbe eine Möglichkeit, diese 70 Prozent aller chronischen Erkrankungen in den Griff zu bekommen! Vielen Menschen könnte ein langer Leidensweg erspart bleiben. Und für diejenigen, die bereits krank sind, eröffnet sich ein wertvoller möglicher Ausweg. Doch warum spielen die Zähne eine so große Rolle für die Gesundheit? Wodurch genau kommt ihnen diese Sonderstellung zu? In diesem Kapitel möchte ich dir zeigen, auf welche Art und Weise die Zähne mit dem Körper verbunden sind.
Eine Besonderheit der Zähne ist, dass sie sich nicht nur sehr nah am Gehirn befinden - die Durchschnittsentfernung beträgt nur etwa zwölf Zentimeter -, sondern darüber hinaus eine spezielle und direkte Verbindung zwischen Zähnen und Gehirn besteht.
Das Gehirn und das gesamte zentrale Nervensystem sind die wichtigsten und wertvollsten Steuerungszentralen im Körper. Wie bei einer Kommandozentrale auf einem großen Schiff laufen hier ständig und aktuell alle lebenswichtigen Informationen zusammen. Diese Informationen können einerseits aus dem Körperinneren stammen, wie zum Beispiel Körpertemperatur, Blutdruck oder Sauerstoffversorgung, andererseits erhält das Gehirn über die fünf Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten auch permanent Empfindungen und Eindrücke von außen. Das Gehirn sammelt all diese Informationen und wertet sie aus, um dann eine geeignete Reaktion auszulösen. Es koordiniert alle wichtigen Regelkreise im Organismus mit dem Ziel, den Körper immer in einem möglichst optimalen Gleichgewicht zu halten und auf Umweltreize adäquat zu reagieren. Die ungestörte und fehlerfreie Funktion von Gehirn und zentralem Nervensystem ist im wahrsten Sinne des Wortes lebensnotwendig. Genau aus diesem Grund sind diese Strukturen auch besonders geschützt, und zwar durch die sogenannte Blut-Hirn-Schranke (Kasten Seite 24). Oder um beim Beispiel mit dem Schiff zu bleiben: Der Zutritt zur Kommandozentrale ist streng begrenzt und wird von einem ausgeklügelten Schutzmechanismus gesichert, um zu verhindern, dass sich Schädlinge Zutritt verschaffen und die Befehlszentrale stören oder diese gar lahmlegen.
Die Funktion der Blut-Hirn-Schranke
Der Sicherheitswall, die Blut-Hirn-Schranke, schützt das Gehirn und das zentrale Nervensystem. Sie bildet die lebenswichtige Grenze zwischen Blut und Zentralnervensystem. Die Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, sind mit speziellen Zellen, den Endothelzellen, ausgekleidet. Diese liegen sehr dicht aneinander und sind an der Innenseite der Gefäße so eng miteinander verknüpft, dass keine Stoffe unkontrolliert zwischen den Zellen hindurchschlüpfen können. Um ins Gehirn zu gelangen, müssen alle Stoffe durch diese Zellen hindurch. Der Transport läuft streng kontrolliert ab. Hierfür sind die Astrozyten zuständig. Diese Zellen sitzen an der Außenseite der Hirn-Blut-Gefäße und geben diesen auch zusätzliche Stabilität.
Die Blut-Hirn-Schranke sorgt dafür, dass im Gehirn ein konstantes inneres Milieu herrscht, durch das alle Hirnfunktionen weitgehend ungestört ablaufen können. Wenn sich zum Beispiel der pH-Wert des Bluts ändert, darf diese Schwankung nicht an das Gehirn weitergegeben werden.
Die Blut-Hirn-Schranke hat zudem eine hochselektive Filterfunktion: Stoffe wie Sauerstoff, Kohlendioxid, Nikotin, Alkohol oder auch Narkosegase können die Blut-Hirn-Schranke überwinden, indem sie durch die Endothelzellen wandern. Bestimmte andere Stoffe, die das Gehirn benötigt, wie Blutzucker, Elektrolyte oder Insulin, werden mithilfe spezieller Transportsysteme durch die Barriere geleitet. So wird das Gehirn einerseits vor schädlichen Stoffen, Krankheitserregern und Giften geschützt, denn könnten diese ungehindert das Nervensystem erreichen, würde das zu massiven Störungen aller Körperfunktionen bis hin zum Tod führen. Andererseits kann das Gehirn mit allen für seine Funktion wichtigen Substanzen aus dem Blutkreislauf versorgt werden.
Dieser nahezu unüberwindbare Schutzwall hat jedoch seine Schwächen, und genau hier kommen die Zähne ins Spiel. Denn Zähne und Kiefer haben eine direkte Verbindung zum Gehirn. Somit können Toxine und andere schädliche Substanzen unter Umgehung der Blut-Hirn-Schranke direkt ins Gehirn gelangen und dort teils schwerwiegende Schädigungen hervorrufen. Man könnte die Verbindung auch als Achillesferse des Gehirns bezeichnen, also einen entscheidenden Schwachpunkt im System. Der direkte Anschluss der Zähne an das Gehirn erfolgt über den Nervus trigeminus (auch Gesichtsnerv genannt). Dieser Nerv ist einer der wichtigsten von insgesamt zwölf Hirnnerven. Er allein besetzt circa 50 Prozent des Areals im Gehirn, das insgesamt für alle zwölf Hirnnerven vorgesehen ist. Dies zeugt von seiner großen Bedeutung im Körpersystem.
Der Nervus trigeminus (gelb dargestellt) verbindet den Kiefer mit dem zentralen Nervensystem und dem Gehirn. So können Schadstoffe leicht in die wichtigsten Nervenschaltstellen gelangen.
Die direkte Verbindung der Zähne zum Gehirn über den Gesichtsnerv ist enorm wichtig. Denn gerade im Mund lauern viele Krankmacher, wie Toxine, Schwermetalle, Bakterien und Keime unterschiedlichster Art, die häufig unbemerkt in das Gehirn gelangen und dort unerkannt ihr Unwesen treiben. Es ist mittlerweile bekannt, dass zum Beispiel Amalgamfüllungen hochgiftige Schwermetalle wie Quecksilber freisetzen können. Diese strömen dann entlang der Nervenbahnen des Nervus trigeminus direkt in das sonst so geschützte und penibel abgeschirmte Gehirn. Quecksilber kann auf diese Weise bereits wenige Tage nach dem Einbringen in den Zahn im Gehirn nachgewiesen werden. Dieser sogenannte axonale Transport wurde mittels Tierversuchen belegt. Ratten und Mäusen wurden dabei radioaktiv markierte Amalgamfüllungen in die Zähne eingebracht. Nach 7 und 14 Tagen wurden die Versuchstiere getötet und man stellte fest, dass sich genau diese radioaktiv markierten Stoffe bereits massiv in bestimmten Gehirnarealen abgelagert und dort auch zu krankhaften Veränderungen geführt hatten. Du siehst an diesem Beispiel, wie giftige Substanzen aus deinem Mund kommend auf diese Wiese relativ einfach die Blut-Hirn-Schranke umgehen und zu Schädigungen in Gehirn und zentralem Nervensystem führen können.
Der Kiefer zählt zu den am stärksten durchbluteten Knochen in unserem Körper. Er hat eine um das Zehnfache höhere Stoffwechselaktivität als andere Knochen. Befinden sich nun im Kiefer oder in den Zähnen Krankheitserreger, Schwermetalle oder Toxine, werden diese aufgrund der starken Durchblutung des Kieferknochens weiter über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt. Man bezeichnet dies als Streuwirkung der Zähne. Dieser Prozess ist den meisten Menschen - auch vielen Ärzten - nicht bekannt oder bewusst.
Ich sage immer zu meinen Patienten: »Wenn Sie eine Infektion am kleinen Zeh haben, dann ist das sicherlich nicht schön, aber die Auswirkungen auf den Rest des Körpers sind relativ begrenzt. Wenn Sie jedoch eine Infektion im Kiefer haben, können sich die Keime aufgrund der starken Durchblutung des Kieferknochens sehr schnell über die Blutbahn in den ganzen Körper verbreiten.« Und dann kann es gefährlich werden. Die Krankmacher erreichen Organe wie das Gehirn, das Herz oder den Darm und schädigen diese. So stehen nicht nur Schlaganfälle, Herzinfarkte und Darmerkrankungen oft in direktem Zusammenhang mit kranken Zähnen, auch chronische Erkrankungen werden ausgelöst. Dazu mehr in Kapitel 4 ab Seite 69.
Der Kiefer ist einer der am stärksten durchbluteten Knochen im Körper und durch zahlreiche Blutgefäße an den Blutkreislauf angeschlossen.
Darüber hinaus versetzen diese »Schädlinge« aus dem Kiefer und den Zähnen das gesamte Immunsystem in Daueralarm und können eine belastende chronische Entzündung im ganzen Körper erzeugen. Ich möchte dir die Bedeutung des Kiefers für den Blutkreislauf gern anhand des Bilds einer Gießkanne erklären.
Die Gießkanne mit Gift
Wie du bereits weißt, ist der Kieferknochen einer der am stärksten durchbluteten Knochen im Körper. Stelle dir nun...
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