Der Begriff des "Westens" schwingt heute bei allen Eroerterungen grosser geopolitischer Fragen mit. Dabei ist er ausgesprochen unscharf. Philippe Nemo unternimmt in diesem Buch mit Hilfe einer geschichtlichen Untersuchung den Versuch, den Begriff systematisch herzuleiten. Der Autor betrachtet die abendlaendische Kultur dabei weder als ein Produkt des Zufalls noch der Zwangslaeufigkeit. Er erkennt in ihr vielmehr eine umfassende Aufbauleistung des Geistes, die von fuenf Schluesselmomenten strukturiert wird: die Erfindung der Polis und der Wissenschaft durch die Griechen, die Erfindung des Privatrechts und des Humanismus durch Rom, die ethische und eschatologische Prophezeiung der Bibel, die "paepstliche Revolution" des elften bis dreizehnten Jahrhunderts und schliesslich alles, was man gemeinhin als die grossen demokratischen Revolutionen der Neuzeit bezeichnet. Diese fuenf Entwicklungsspruenge haben in dem Verhaeltnis zwischen der gesamten Menschheit und ihrem Umfeld einen Wandel ohnegleichen verursacht. Und deshalb traegt die westliche Zivilisation, auch wenn sie sich aus einer originalen Geschichte ergab, im wahrsten Sinne universelle Zuege. Diese duerfen von Multikulturalismus und kultureller Vermischung, wie ihn heute viele Stimmen predigen, nicht ausradiert werden.
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ISBN-13
978-3-16-157549-5 (9783161575495)
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Schweitzer Klassifikation
Geboren 1949; Studium an der Ecole normale superieure de Saint-Cloud; Professor (Ordinariat) an der Ecole superieure de Commerce de Paris und Leiter des "Centre de recherche en Philosophie economique" an der l'ESCP-EAP.