Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Plädoyer für Unternehmertum
Führung im Unternehmen ist ein Spiel mit der Wirklichkeit: Wer ihr am nächsten kommt, gewinnt. Wer die Wirklichkeit ignoriert, wird bestraft – die "unsichtbare Hand des Marktes" verpasst gerne und häufig schallende Ohrfeigen. In einem inspirierenden Streifzug durch die wesentlichen Aspekte gelingender Unternehmensführung und mit einem überraschenden wie rebellischen Ansatz macht der Autor erfolgreiches Unternehmertum in der Praxis begreifbar. Kritisch, teils mit Augenzwinkern, aber auf jeden Fall aus der Praxis, ist das Buch ein Best Practice der besonderen Art. Denn dem Autor ist mit seiner Unternehmensgründung etwas Außergewöhnliches gelungen: Mit einem ertragreichen Geschäftsmodell zur Branchenführung aufzuschließen und dabei als "Most Wanted Employer 2022" von der ZEIT-Verlagsgruppe ausgezeichnet zu werden.
Das Schweitzer Vademecum ist ein renommierter Fachkatalog, der speziell die relevanten Angebote für juristisch und steuerrechtlich Interessierte sortiert, aufbereitet und seit über 100 Jahren der Orientierung dient. Das Schweitzer Vademecum beinhaltet Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, Loseblattwerke aus dem deutschsprachigen In- und Ausland und ist seit 1997 wichtiger Bestandteil des Schweitzer Webshops.
Inhalte:
Unternehmenskultur
Unternehmenskultur ist ein fürchterlich schwammiger Begriff. Irgendwie zeigt sich jeder diesem Begriff gegenüber verständnisvoll, fragen Sie aber mehrere Personen in einem Unternehmen, was sie denn darunter verstünden oder wie die Unternehmenskultur sich im Alltag zeigte, dann werden Sie schnell merken, dass außer Schwammigkeit kaum ein klarer Konsens zu finden ist. Also will ich hier erst gar nicht versuchen, eine weitere Facette hinzuzufügen. Doch sehr wohl will ich Ihnen begründen, was meiner Erfahrung nach die Unternehmenskultur besonders stark prägt: Es ist der Umgang mit
Das Leistungsprinzip
Ein Unternehmen ist eine soziale Organisation, die Leistungen abliefern muss. Die Leistungen der einzelnen Menschen in dieser Organisation sind normalerweise sehr unterschiedlich. Die Organisation dankt durch Geld, Anerkennung und Aufstieg. Wer aber sollte denn in der Organisation eine Gehaltserhöhung bekommen, besondere Anerkennung erfahren oder in eine höhere Position gebeten werden? Wenn Sie keinen Aufstand ernten wollen, nutzen Sie lieber das Prinzip zur Verteilung von Macht und Wohlstand, das uns die Geschichte lehrte: das Leistungsprinzip. Wichtigste Voraussetzung ist dabei, Leistung messen und beurteilen zu können. Das ist alles andere als leicht, es ist vielmehr unmöglich. Aber glauben Sie mir, die Menschen einer Organisation haben ein feines Gespür dafür, so wie jeder praktisch merkt, ob da einer einen außergewöhnlichen Beitrag leistet oder nicht. Es kommt aber auf die exakte Leistungsmessung gar nicht an, die Menschen müssen nur erkennen, dass Sie ernsthaft nach zu erwartender Leistung und Befähigung gehen - Fehleinschätzungen dürfen Sie sich nämlich erlauben. Was aber gänzlich verboten ist, ist die Abkehr vom Leistungsprinzip: zum Beispiel Beförderung nach Sympathie, Dauer der Zugehörigkeit, Zugehörigkeit zur Familie, Nötigung (»Wenn ich den Posten nicht bekomme, dann gehe ich«), Aussehen, Charakter, sexuelle Gefälligkeiten usw. Das alles würde Ihre Organisation aushalten, aber eine positive Unternehmenskultur eben nicht. Klare Kante: Leistungsprinzip! Im Ergebnis werden Sie vermutlich die Leistungsfähigsten in den jeweiligen Positionen haben, die von den Kollegen akzeptiert werden und das Leistungsklima noch befeuern, denn in Ihrer Organisation wird man was, wenn man mehr leistet.
Sinn
Gehaltserhöhungen, Beförderungen und Anerkennung sind nicht täglich Brot. Die Mitarbeiter arbeiten aber täglich. Und nein, sie arbeiten nicht auf Gehaltserhöhungen, Anerkennung und Aufstieg hin. Sie gehen zur Arbeit, weil morgens der Wecker klingelt, weil es zum Leben gehört, weil sie eine Aufgabe haben. Moderne Wirtschaft ist jedoch von Arbeitsteilung geprägt und der Mensch geht sehr häufig einfach der Abarbeitung der aufgetragenen und angenommenen Aufgaben nach. So, wie er beim Weckerklingeln aufsteht, zur Arbeit fährt und erst mal einen Kaffee trinkt. Routiniert. Das alles ist überaus sinnvoll. Auch die Arbeitsteilung ist sinnvoll. Nur ist das schon Sinn? Sinn entsteht zwischen den Ohren, es ist ein Erkenntnisprozess mit Aha-Effekt. Sie können nie zu viel über den Sinn einer Tätigkeit reden. Der einzige Grund, nicht über den Sinn einer Tätigkeit zu sprechen, ist, Sie reden über Unsinn. Wer über den Sinn spricht, der misst seinem Gegenüber Bedeutung zu. Zu Recht übrigens. Denn ein Mitarbeiter, der den Sinn in seiner Aufgabe erkennt, der handelt, und zwar von sich aus. Wer handelt, der leistet. Sinn und Leistungsprinzip sind die zentralen Treiber für die Stabilität der Leistungsentfaltung eines Unternehmens. Stellen Sie sich bitte einmal eine Organisation mit ca. 100 Mitarbeitern vor, bei denen jede einzelne Person in ihrem auf den Unternehmenszweck ausgerichteten Tun einem Sinn folgt und nicht dem Wort einer Führungskraft. Dann haben Sie 100 Köpfe statt einem, die nach Verbesserungen streben, 100 Köpfe statt einem, die Fehlentscheidungen korrigieren wollen, 100 Köpfe statt einem, die den Sinn und das Unternehmen verteidigen. Welche Organisation wirkt auf Sie stärker? Das ist die Entscheidung des Unternehmers.
Macht
Macht ist der fiese Gegenspieler des Sinns! Macht ist böse. Sinn ist gut. Hoppla, hatten wir nicht festgehalten, dass das Leistungsprinzip das beste Mittel zur Verteilung von Macht und Wohlstand sei? Und nun soll Macht böse sein? Ist das nicht ein etwas abwegiger Gedanke, wenn Menschen und Unternehmen Machtpositionen anstreben und mit Zähnen und Klauen verteidigen und auszubauen suchen?
Macht kennt zwei Seiten: Einerseits ist sie da und wirkt ähnlich einem Magnetfeld, nach dem sich die Elemente im Feld automatisch ausrichten. Weil es so ist, ist es auch müßig, darüber zu diskutieren, ob dieser Aspekt von Macht nützlich und gut ist. Dem Unternehmer, der die Konsequenzen für alles im Unternehmen mit der Höhe seines Gewinns trägt, wird dabei die legitime Macht zuteil. Macht deswegen jeder, was der Unternehmer gerne hätte? Natürlich nicht, und an der Stelle rückt der zweite Aspekt in den Vordergrund: die Ausübung von Macht. Sie wirkt wie eine Walze, die alles platt macht, vor allem die Verständigung auf Sinnhaftigkeit.
Erkennen Menschen den Sinn eines Vorgehens, dann richten sie sich danach aus. Also bedarf es nicht der Ausübung von Macht. Weil die Ausübung von Macht des einen die Ohnmacht des anderen konstituiert, sollte das Mittel nur im Notfall eingesetzt werden, nämlich, wenn die Verständigung auf Sinnhaftigkeit unmöglich erscheint. Einfach formuliert: So viel Machtausübung wie nötig, so wenig wie möglich!
Ergänzend ein paar Gedanken: Wohlstand und Macht streben die Menschen nicht nur für sich selbst an, Unternehmen und Unternehmer verhalten sich genauso. Macht ist eine Art Lebensversicherung, und davon kann man nicht genug bekommen. Gleichzeitig ist die Ausübung von Macht für das Miteinander verheerend, weswegen der Liberalismus in Machtstrukturen den großen Feind sieht. Denn nur wer Macht hat, kann sie ausüben. Dies findet im Wirtschaftsrecht zum Beispiel beim Verbot von Kartellen oder dem Verbot, Verträge zulasten Dritter zu schließen, ihren Ausdruck. Macht wird angestrebt, aber bitte mit dem Ziel, sie nicht anzuwenden. Das ist wie ein Auto mit ganz viel PS unter der Haube und einem moderaten Fahrstil.
Loyalität
Ein großes Wort. Menschen binden sich und sind treu. Ähnlich der Macht hat sie zwei Ausrichtungen: Einerseits bildet sie sich und ist einfach da, aber wenn sie wirksam werden soll, dann schadet sie. Warum? Weil auch sie - ähnlich der Macht - Verhalten nicht nach Sinnhaftigkeit lenken soll, sondern aus Treue heraus, also dann, wenn Sinnhaftigkeit versagt. So werden Sie den Begriff der Loyalität meist dann vernehmen, wenn es um die Vertuschung von Fehlern oder politischen Ränkespielen geht. Beides gehört nicht in ein wirtschaftliches Unternehmen.
Vorbild
Als Unternehmer oder auch Führungskraft wird Ihnen zwangsläufig die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter zuteil. Daraus leitet sich erst die Vorbildfunktion ab - im Guten wie im Schlechten. Alle übertriebenen Verhaltensweisen sind nur deswegen möglich, weil der Unternehmer in einer Machtposition ist. Die Mitarbeiter haben es zu ertragen. Es wirkt wie die Ausübung von Macht. Insofern ist alles gut, was nicht übertrieben ist: Bescheidenheit mit sich selbst, leises statt lautes Auftreten, Höflichkeit und Sparsamkeit.
Leben wir denn nicht nur einmal und sollten auskosten, was uns die Machtposition ermöglicht? Schnelle und alte Autos, Drogen und Liebschaften? Abgesehen davon, dass niemand das als erfolgreicher Unternehmer dauerhaft überstanden hätte, führt ein »Kick«-getriebenes Leben zu weitaus mehr Leerzeiten als ein bescheidenes. Wollen Sie irgendwie ein zufriedener Mensch werden, dann ist die beste Methode, sich mit wenigem zu begnügen, viele Kinder zu haben und gute menschliche Beziehungen zu führen. Mehr bedarf es nicht.
Als gutes Vorbild werden Sie als Unternehmer auch in kritischen Situationen wahrgenommen, wenn Sie das Wohl des Unternehmens über das Ihrer Person stellen - meist ist das mit persönlichem Verzicht oder besonderer Anstrengung verbunden. Wenn Sie fit sind, kein Thema. Aber je erfolgreicher Sie sind und je älter Sie werden, desto geringer wird die Bereitschaft, wieder einmal zu verzichten bzw. noch eine Schippe draufzulegen. Dann ist es Zeit, den Platz zu räumen.
Zu guter Letzt gehört zum vorbildlichen Verhalten auch die unbedingte Gesetzestreue. Ich habe sehr häufig bei Führungskräften und bei Unternehmern...
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