Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Ein Nagerheim aus Glas ist nach meinen Erfahrungen für die meisten Nager das idealste Gehege. Es ist optisch ansprechend, tiergerecht und pflegeleicht. Erfahren Sie nachfolgend, wie ein solches Gehege für Goldhamster tiergerecht eingerichtet werden kann. In einem Goldhamster-Terrarium können Sie für Ihren Hamster echte Naturausschnitte gestalten. Natürlich lassen sich viele Anregungen auch auf die ebenfalls geeigneten Vollglas-Aquariengehege übertragen.
Goldhamster lieben Höhlen, Steine, Wurzeln und Gräser. Im Handel gibt es eine Vielzahl von Dekorationsmaterialien, die für die Gestaltung eines Goldhamsterterrariums geeignet sind. Bei allen Dekorationsmaterialien ist unbedingt darauf zu achten, dass Sie rutschfest angebracht werden, damit sich bei den Grabaktivitäten der Tiere nichts verschieben kann. Andernfalls besteht akute Lebensgefahr, wenn Dekorationsmaterial verrutscht. Im Folgenden erkläre ich, was für Ihre zukünftigen Haustiere empfehlenswert ist. Es lohnt sich auch, in etwas Technik zu investieren.
Das warme, offene, steinige, erdige Gelände mit Getreidefeldern und verschiedenen Gräsern, der Lebensraum des Goldhamsters, ist zwar intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt, doch ziehen sich die Hamster während der größten Tageshitze in Ihre Baue zurück. Der ideale Standort für das Gehege ist daher nicht die hellste Stelle der Wohnung. Schützen Sie das Glasgehege vor direkter Sonneneinstrahlung, um einen Hitzestau zu vermeiden. Es ist nicht sinnvoll, das Terrarium mit der Rückseite an ein Fenster zu stellen. Goldhamster bevorzugen es, wenn die Rückseite und eine Seitenscheibe abgedeckt sind, z. B. mit einer Fotorückwand oder einfach mit einer Wandecke.
Da das Tageslicht das Gehege nur schwach ausleuchtet, wird das Nagerterrarium durch künstliche Beleuchtung zu einem Highlight im Wohnraum, ähnlich einem Aquarium oder Reptilienterrarium. Wie traurig ist es, wenn ein wunderschön eingerichtetes Gehege in einer dunklen Ecke steht. Die Beleuchtung definiert klar Tag und Nacht, ist beim Hamster nicht unbedingt notwendig, aber ich empfehle eine kleine Tagesbeleuchtung.
ACHTUNG: Keine Flutlichtanlage!
Mit einer Zeitschaltuhr lässt sich ein regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus bzw. eine Beleuchtungsdauer von ca. 6 bis 8 Stunden wunderbar steuern. Da Goldhamster dämmerungs- und nachtaktiv sind, das Licht ab ca. 17 Uhr ausschalten.
Für Reptilienterrarien eignen sich sehr gut Leuchten, die kostengünstig sind und ausreichend Licht spenden. Für ein 100 oder 120 cm langes Terrarium reicht eine ca. 40-60 cm lange Leuchte.
Die Vorteile der LEDs LEDs werden immer beliebter und auch die Lichtfarbe wird immer angenehmer. Ihr Vorteil liegt vor allem im geringen Stromverbrauch und in der geringen Bauhöhe. Bei vielen Leuchten lassen sich die Weißtöne und die Helligkeit einstellen, sogar eine Dämmerungseinstellung ist möglich.
Ganz toll finde ich ein sogenanntes "Mondscheinlicht". Eine Beleuchtung aus dem Zoofachhandel, die unabhängig von der Tagesbeleuchtung an der Decke des Geheges montiert wird und sich automatisch bei Dämmerung einschaltet und den Vollmond simuliert, so dass man den Goldhamster auch nachts im "Mondschein" beobachten kann.
Die Durchschnittstemperaturen in freier Wildbahn liegen zwischen ca. 12 und 30 °C. Es reicht daher aus, dem Goldhamster in menschlicher Obhut normale Raumtemperaturen zu bieten. Als dämmerungs- und nachtaktives Nagetier benötigt der Goldhamster keine Möglichkeit zum Sonnenbaden. Eine Heizung oder UV-Bestrahlung ist daher nicht notwendig. Eine Grundtemperatur (18 bis 22 °C) ist bereits durch die Wohnraumtemperatur gegeben. Vorsicht ist geboten, wenn die Temperatur darunter sinkt, da Goldhamster dann in eine Art Winterschlaf verfallen, was bei domestizierten Heimtierhamstern nicht zu empfehlen ist. Eine Temperatur über 25 °C würd für den Hamster unangenehm und muss vermieden werden.
Zur Grundausstattung jedes Nagetiergeheges gehört ein Boden, der dem arttypischen Verhalten der Tiere angepasst ist. Ein Bodenbewohner benötigt eine völlig andere Einstreu als ein Baumbewohner. Für einen grabenden Goldhamster ist eine andere Beschaffenheit der Bodenstreu entscheidend als z. B. für ein Meerschweinchen. Auch verträgt nicht jedes Nagetier jedes Streumaterial. Wenn Ihr Goldhamster also plötzlich entzündete Augen, Atemprobleme oder eine laufende Nase hat, ist nicht selten das Streumaterial schuld. Probieren Sie in diesem Fall einfach eine andere Streu über einen längeren Zeitraum aus. Auch innerhalb der einzelnen Einstreusorten gibt es unterschiedliche Qualitäten, die meist mit der Aufbereitung (Reinigung, Entstaubung, Körnung etc.) zusammenhängen und sich auf den Preis auswirken. Auch zwischen den verschiedenen Einstreumaterialien gibt es deutliche Preisunterschiede.
Goldhamster benötigen als grabende Tiere eine bestimmte Höhe der Bodenstreu, die gesetzlich festgelegt ist, aber von Land zu Land variiert:
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Goldhamster graben Gänge in den Boden, die als Schlafplatz, Toilette oder Vorratskammer dienen. Die vorgeschriebene Einstreuhöhe von 15 cm halte ich für sinnvoll. Empfehlungen für eine höhere Einstreuhöhe bei Dauerhaltung halte ich jedoch für übertrieben, wenn ausreichend Höhlen und Gänge vorhanden sind.
Nicht alle im Handel erhältlichen Einstreumaterialien sind für Goldhamster geeignet. Besonders Teddyhamster haben oft Probleme, da viele Materialien an den langen Haaren hängen bleiben und dann täglich aus dem Fell entfernt werden müssen, da die armen Tierchen dies nicht selbst tun können. Halten Sie sich also lieber einen Kurzhaarhamster, Sie ersparen sich viel Ärger und Arbeit!
Es würde den Rahmen dieses Leitfadens sprengen, auf alle im Handel erhältlichen Einstreuarten einzugehen, deshalb hier die am häufigsten verwendeten und meine Meinung dazu:
Hobelspäne und Sägemehl
Die bekanntesten im Handel erhältlichen Einstreumaterialien sind Hobelspäne oder Sägemehl. Sie stammen meist von Weichhölzern und sind harzfrei. Beide Materialien sind für den Goldhamster nicht geeignet (außer Premium Espenholzspäne).
Hobelspäne sind sehr scharfkantig und schon deshalb für grabende Tiere generell nicht zu empfehlen. Obwohl auf der Verpackung oft "staubarm" oder "gereinigt" steht, enthalten beide Materialien zu viele feinkörnige Staubpartikel, die besonders bei grabenden Nagern die Atemwege reizen und zu chronischen Atemwegsproblemen führen können. Beide Einstreumaterialien sind auch in verschiedenen aromatisierten Versionen erhältlich. Dem Tier ist damit in keiner Weise gedient. Auch hier rate ich vom Kauf und der Verwendung für Goldhamster ab.
Feingranulat-Holzstreu
Diese ähnliche, aber staubarme Einstreu wird als "feinkörnige Holzstreu" bezeichnet. Sie ist sehr saugfähig, geruchsbindend und biologisch abbaubar, also kompostierbar. Diese Bodenstreu bietet Ihrem Goldhamster durch Ihre Konsistenz ein angenehmes Buddelvergnügen, ist etwas teurer als Hobelspäne oder Sägemehl, aber immer noch im günstigen Preissegment.
Die Einstreu kann als alleinige Bodenfüllung verwendet, aber auch mit anderen natürlichen Materialien kombiniert werden.
Hanfstreu
Häufig angeboten und empfohlen. Diese Einstreu wird aus dem zerkleinerten Stängelmark der Hanfpflanze hergestellt. Die Einstreu ist sehr saugfähig und gärt nicht, wodurch eine hohe Geruchsbindung erreicht wird. Das Material ist weich, angenehm für die Tiere und sehr leicht. Eine Qualitätsfrage scheint der unterschiedliche Staubgehalt der verschiedenen Marken zu sein. Da dies beim Kauf meist schwer abzuschätzen ist, empfehle ich diese Streu nicht für grabende Nagetiere, da der feine Staub zu gesundheitlichen Problemen der Atemwege führen kann.
Leinenstreu
Natürliche Einstreu aus gehäckselten Flachsstengeln von sehr hoher Qualität. Die Einstreu ist mehrfach gereinigt, hat feinere Fasern als Hanf und ist daher für die Tiere angenehm und weich zu laufen, hat einen kaum wahrnehmbaren Eigengeruch, ist staubfrei, hat eine gute Saugfähigkeit und ist biologisch abbaubar. Die feinen, stäbchenförmigen Fasern halte ich für grabende Tiere...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.