Schweitzer Fachinformationen
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Rosa damascena /Rosa centifolia
Familie: Rosengewächse / Rosaceae
Duft-Charakteristik: betörend, süß. mit leichter Honignote, blmnig, aphrodisisch
Parfumzuordnung: Herzduftnote (Coeur), florale, orientalische Parfums
Wirkung:
Körperlich: antiseptisch, entzündungshemmend, schmerzlindernd, wundheilend, immunstimulierend, lymphflussanregend, hautregenerierend Psychisch: bei Stress-Symptomen entspannend, zentrierend, bei höherer Dosis auch leicht berauschend, aphrodisierend
Herkunft: Bulgarien, Afghanistan, Iran, Syrien, Marokko, Türkei
Gewinnung / Pflanzenteile: Wasserdampfdestillation der geöffneten Rosenblüten, Extraktion
Besonderheit: Das über Destillation gewonnene Rosenöl beginnt ab 18 - 19°C fest zu werden (Rosenwachse), leicht erwärmt (handwarm) wird es wieder flüssig
PARFÜMERIE / DUFT / PERSÖNLICHES
Die aufrechte, schöne nordische Göttin Freya kann man sich gut in einem duftenden und gleichsam schützenden Wildrosenhain vorstellen. Sie gilt als Namensgeberin unseres sechsten Wochentages, des Freitags mit seinen das Wochenende einläutenden, gern auch festlich gelebten Abendstunden. Was läge näher, hierbei ein aphrodisisch duftendes Parfum mit einer Rosenherznote aufzutragen? Alle Wildrosen - mehr als hundert Arten - sind in der nördlichen Hemisphäre seit Jahrtausenden heimisch. Man findet sie bis hinauf nach Grönland, Sibirien und hinunter zum Golf von Mexiko, an den Küsten des Mittelmeers und ins weit entfernte Burma und China. Die Rose bevorzugt ein eher kühleres Klima und entwickelt ihre ganze Rosenpracht in Ländern mit gemäßigtem Klima. In ihrer ganzen Erscheinung gelten Rosengewächse als ein Symbol von Vollkommenheit. ihren Teilen geradezu venusisch vollkommen gestaltet: Die kräftige Wurzel sorgt für einen gesunden Wuchs, ihre grünen Blätter sind harmonisch proportioniert und erst die Fülle an Duft tragenden Blüten in all ihren Farben von Weiß, von unterschiedlichsten Rosa- und Rottönen, Gelb und Aprikotfarben bis hin zu einem tiefen Dunkelviolett.
Rosennacht
Heute will ich dir zu Liebe Rosen fühlen,
Rosen fühlen dir zu Liebe,
dir zu Liebe heute lange lang
nicht gefühlte Rosen fühlen. Rosen.
Alle Schalen sind gefüllt;
sie liegen in sich selber jede hundert Male,
wie von Talen angefüllte Tale
liegen sie in sich und überwiegen.
So unsäglich wie die Nacht
überwiegen sie den Hingegebenen,
wie die Sterne über Ebnen überstürzen sie mit Pracht.
Rosennacht. Rosennacht.
Rainer Maria Rilke (19) (20)
Einer graziösen Königin gleich sehe ich den Rosenduft in der Mitte eines Parfums angeordnet, drumherum gruppieren sich dann weitere stimmungsvolle Blütendüfte wie erotisierende Jasminnoten, zarte Veilchendüfte oder üppig gelbe Ginster und elegante Tuberosen, je nach Aufgabenstellung. Ein Parfum, das im Coeur die deutliche Herzqualität einer Rose besitzt, umgibt ihre Trägerin mit vollkommener Präsenz. Grazie, eine spürbare Eleganz schwingt in ihrem Odeur mit. Umhüllt von diesem Duft lassen wir uns einer Göttin gleich nicht so leicht wegtragen in die "Niederungen des Alltags".
Das Wesentliche des Rosenduftes: Unsere Mitte erfährt eine Stärkung.
ROSE GALLICA (ROSA GALLICA OFFICINALIS)
Die älteste Rose ist vermutlich die Rosa gallica, die sogenannte Apotheker-Rose. Es ist ein Kreuzungsweg erkennbar von Rosa gallica zur Rosa damascena und von Rosa alba (der weißen Rose) zur Rosa centifolia. Rosa gallica ist extrem aromatisch und wurde wegen ihres Duftes, ihrer Schönheit seit der Antike in der Literatur gepriesen. So wird sie bei Herodot und Plinius erwähnt. Im Mittelalter schätzten die Apotheker sie wegen ihrer großen Heilkraft, weshalb sie auch als "Apotheker-Rose" oder französisch "Rose de Provins" bezeichnet wird. (21)
ROSA ALBA
Die Rosa alba - die weiße Rose - gehört ebenfalls zu den ältesten Rosenarten. Umrankt von zahlreichen Mythen erlangte sie vor allem als Brautblüte ihre Berühmtheit. Albertus Magnus erwähnt die Alba-Rose um 1250 in Deutschand. Einige Sorten der Rosa Alba wie 'Chloris' oder 'Mme Plantier' sind fast stachellos und können als üppige Kletterrosen in der Gartengestaltung eingesetzt werden. Die Blüten sind ausnahmslos hervorragend duftend, meist gut gefüllt und sehr gleichmäßig im Wuchs. Sie sind von Weiß bis zart Rosa getönt.
ROSEN-ABSOLUE / MAIROSE
Neben dem Destillationsverfahren gibt es auch ein durch Solvent-Extraktion gewonnenes Rosen-Absolue. Hierbei entsteht ein parfümistisch hoch interessantes Mairosenöl aus den Blüten der Rosa centifolia (Rose de Mai). Im ersten Verfahrensschritt erhält man eine wachsige Masse, Concrète oder auch Rosenbutter genannt. Im zweiten Schritt werden mit Ethylalkohol die ätherischen Bestandteile herausgelöst. Nach Verdampfen des Alkohols liegt das Absolue vor. Dieses Absolue duftet besonders lieblich, intensiv rosig, mit einer langanhaltenden leichten Honignote im Hintergrund und besitzt eine deutlich euphorisierende Komponente. Rosenextrakte enthalten bis zu 65% Phenylethanol, im Vergleich das Destillat nur 1-3%. Durch das duftprägende Phenylethanol erinnert der Duft des Absolues daher stärker an frische Rosenblüten als das Destillat.
ROSEN ATTAR
Eine Rarität stellt ein Rosen Attar dar. Ganze Mythen ranken sich um diese indische Rosenspezialität. Das Ungewöhnliche: Es werden für dieses Attar Rosenblüten auf edelstem Sandelholz (22) Santalum album destilliert. Diese seltene Kostbarkeit wird in Nordindien hergestellt mittels des "Degs", einer transportablen Destille. Diese exquisite Essenz als Coeur einem Parfum zu vermitteln ist schlichtweg göttlich!
ROSENWASSER / ROSENHYDROLAT
Um Rosenwasser ranken sich Märchen, kulinarische Fantasien werden geweckt. Rosenwasser finden wir in Rezepten der raffinierten Küche wie auch in Kosmetika vor, ein wahrhaftig breites Spektrum seiner Verwendung. Ein gutes Rosenwasser, ohne zusätzlichen Alkohol, gilt als fein duftendes Tonikum zur Gesichtspflege und hier ergänzt durch Rosenlotionen und -cremes. Wenn dann nach dem Auftrag ein feiner Rosenduft die eigene Nase erreicht...herrlich! Achten Sie auf beste Qualität beim Einkauf. Es werden leider auch Rosenhydrolate angeboten, die mit synthetischen Zusätzen versetzt sind.
BOTANIK
Am Fuße des Balkangebirges in Bulgarien liegt das größte Rosenanbaugebiet der Welt, am Rande des Taurusgebirges in der Türkei das zweitgrößte. Seit Jahrhunderten baut man dort Rosa damascena an, ein heckenrosenähnlicher Strauch mit rosafarbenen, vollen Blüten, der besonders gut im Schutz von Gebirgsketten auf sandigen, steinigen Böden gedeiht. Die Haupterntezeit der Rosenblüten ist mit nur 30 bis 40 Tagen im Mai und Juni recht kurz. (23) Da rückt dann die ganze Familie an, um beim Pflücken dieser kostbaren Blütenpracht zu helfen. Schon im Morgengrauen sind sie unterwegs, um nach alter Tradition jede einzelne Rosenblüte mit der Hand zu ernten. Die unvorstellbare Menge von 4000 kg Rosenblüten ergeben 1 kg Rosenöl. Die Luft ist geradezu geschwängert vom betörenden Rosenduft... und diese duftende Ernte endet in einem sinnenfrohem Rosenfest, bei dem man nur allzu gerne dabei wäre.
GESCHICHTE
Die älteste bekannte Darstellung einer Rose finden wir auf einem blauen Vogelfresko von Knossos auf Kreta, von Menschenhand gemalt im 16. Jh. v. Chr. Die Rose begleitet uns seit Tausenden von Jahren. Ihre Schönheit, Grazie, der sagenhafte Duft wird von zahlreichen Dichtern besungen. Als "Königin der Blüten" symbolisieren Rosengewächse in der christlichen Ikonographie Maria, die Mutter Jesu, als Himmelskönigin. So stehen wir bewundernd vor mittelalterlichen Gemälden wie dem Tafelbild "Gottesmutter im Rosenhag" von Stephan Lochner, das um 1448 n.Chr. entstand.
Bei den Mythen rund um die Rose darf das Märchen "Dornröschen" nicht fehlen. Die Rosenart, die das Schloss, den Turm so undurchdringlich umwächst, ist die berühmte Rosa rubiginosa, auch schottische Zaunrose oder Apfelrose genannt. Es ist übrigens die einzige Rose, deren grüne Blätter wirklich stark nach Apfel duften. Bei Spakespeare heißt sie Eglantine und wird in mindestens sechs seiner berühmten Königsdramen gepriesen. Diese Rose hat als einzige widerhakenfönnige Dornen.
Auf diese Weise wird eine undurchdringliche Hecke geschaffen; außerdem ist sie extrem...
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