Schweitzer Fachinformationen
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Abb. 3.1Unterwegs im Terrarium
Fotografie ist eine technikaffine Kunst. 1826 entstand das erste, noch reichlich verschwommene Foto eines Hauses im französischen Ort Le Gras, aufgenommen von Joseph Nicéphore Niépce. Acht Stunden betrug damals die Belichtungszeit für den »Film«, eine Schicht aus lichtempfindlichem Asphalt, die mit Lavendelöl fixiert wurde.
Abb. 3.2Vor fast 200 Jahren entstand dieses erste Bild in der Geschichte der Fotografie.
Die Kamera bestand aus nicht viel mehr als aus einem Kasten mit einem Loch und einer Linse darin. Seitdem hat die Fotografie eine rasante technologische Entwicklung durchgemacht. Heute sind wir bei höchst leistungsfähigen Kamerasensoren wie dem Ihrer Z50II angekommen. Wie dieser und wie andere in der Z50II eingesetzte Technologien funktionieren, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Abb. 3.3Klein und handlich ist die Nikon Z50II (hier mit dem Weitwinkel-Zoom Z DX 12 - 28 mm 1:3,5 - 5,6 PZ VR). Das ist eine ihrer Stärken. Besonders wenn Sie auf Reisen gehen, müssen Sie kein großes Gewicht mitschleppen. Doch trotz ihrer Kompaktheit ist sie vollgepackt mit Technik, die Ihnen das Fotografieren erleichtert. (Foto: Nikon)
Es war immer eine komfortable Konstante, dass Nikon-Spiegelreflexkameras ein gemeinsames Kamerabajonett hatten - das sogenannte »F-Bajonett«. Das Versprechen dahinter: Jedes »Nikkor« (so heißen die Nikon-Objektive) würde auf jede Nikon-Kamera passen. Doch unter dem Druck der zunehmenden, ausgesprochen guten Konkurrenz, wie etwa Fuji und Sony, brach Nikon im Sommer 2018 mit dieser Tradition und rief eine neue Bauweise ins Leben: das Z-System. Seitdem befindet sich zwischen Objektiv und Sucher kein wegklappbarer Spiegel mehr, der das Bild in den Sucher leitet. (Im Sucher steckt stattdessen ein hochauflösender Monitor.) Der Abstand zwischen Sensor und Bajonett ist damit kleiner, was einen größeren Bajonettdurchmesser erforderte. Das Z-Bajonett ist also nicht mehr zum F-Bajonett kompatibel, und entsprechend legte Nikon mit dem Start des Z-Systems eine ganz neue Objektivpalette auf. (Es gibt allerdings den sogenannten »FTZ-Adapter«, mit dem die F-Nikkore auf den Z-Kameras nutzbar werden - mehr dazu erfahren Sie noch ab Seite 218.)
Der Sensor der Z50II ist ein sogenannter »APS-C-Sensor« und ist mit 23,5 × 15,7 mm etwa halb so groß wie die sogenannten »Kleinbildsensoren« der großen Schwestern der Z-Serie mit ihren 24 × 36 mm. (Die Bezeichnung »Kleinbildsensor« leitet sich von den Bildgrößen analoger Kleinbildfilme ab.)
»Vollformat« oder »Kleinbildformat«?
Der Begriff »Vollformat« gilt als Marketing-Erfindung und klingt etwas irreführend, da die Klassen »Mittelformat« und »Großformat« ja noch mal deutlich größere Sensorabmessungen mitbringen (Letzteres allerdings nur für analoge Fotografie). Wir verwenden daher den Begriff »Kleinbildformat«.
Moderne Kameras stecken voller Technik, mit der man beim Fotografieren in der Regel kaum in Kontakt kommt. Das absolute Herzstück einer Kamera ist ihr Sensor - er ist das, was in der Analogfotografie der Film ist. Der Sensor verarbeitet das Licht, das bei einer Aufnahme durch das Objektiv einfällt. Die Helligkeitsunterschiede werden in elektrische Spannung umgewandelt und als Pixel in einem Foto gespeichert. Die wichtigsten Eigenschaften eines Sensors sind:
Etwa 20 Megapixel, über 20 Mio. Pixel bei der Z50II - je mehr Pixel der Sensor bietet, desto größer werden die Bilderdateien. 20 Megapixel sind selbst für Posterausdrucke völlig ausreichend.
Die Fähigkeit des Sensors, zwischen absolutem Schwarz und Weiß möglichst viele Helligkeitsabstufungen einzufangen - wichtig bei kontrastreichen Motiven. Die Z50II hat einen hohen Dynamikumfang.
Bei Erhöhung der Sensorempfindlichkeit nimmt das Rauschen zu und ab einem bestimmten Punkt wirkt es störend - es kann in der Nachbearbeitung nur begrenzt beseitigt werden. Dank ihres Expeed-7-Bildprozessors hat die Z50II ein deutlich besseres Rauschverhalten als ihre Vorgängerin.
Größere Sensoren erlauben weniger Schärfentiefe als kleine, was Ihnen beim Fotografieren mehr kreative Spielräume erlaubt (aber am Anfang nicht so wichtig ist). Zudem haben sie ein günstigeres Rauschverhalten.
Abb. 3.4Ohne Objektiv bzw. Bajonettdeckel auf der Z50II liegt der farbig schimmernde Sensor offen. Mit seinen 20,9 Megapixeln (MP) und seinem hohen ISO-Spielraum ist er für alle Aufgaben gut gerüstet. (Foto: Nikon)
Bei der Produktion von Sensoren stecken die Kamerahersteller in einem Dilemma: Zum einen muss der Sensor groß genug sein, um eine möglichst große Anzahl möglichst großer Pixel unterzubringen, er soll rauscharm arbeiten und Ihnen ein Maximum an Kreativität erlauben (Stichwort »Schärfentiefe«, mehr dazu später). Zum anderen darf er aber nicht zu teuer in der Herstellung sein, und er muss kompakt sein, damit sich handliche Kameras wie die Z50II mit ihm ausrüsten lassen.
APS-C-Sensoren waren den größeren Kleinbildformatsensoren lange in puncto Pixelanzahl und Rauschverhalten unterlegen. Doch seit Jahren nimmt die Pixeldichte bei den APS-C-Sensoren zu und das Rauschverhalten verbessert sich deutlich. Auf Kleinbildformatkameras setzen vor allem noch Profifotografen, die bei der Bildqualität, die gerade bei großen Druckerzeugnissen zum Tragen kommt, keine Kompromisse eingehen wollen.
Mit dem 20,9-Megapixel-Sensor hat sich Nikon auch bei der Nachfolgerin der Z 50 nicht am Rennen um die meisten Megapixel beteiligt. Und das ist völlig in Ordnung: Die Bilder sind ausreichend groß, um auch noch im Format DIN A1 ausgedruckt werden zu können. Und die Bilddateien sind klein genug, um sich auch auf älteren PCs angemessen zügig verarbeiten zu lassen.
Schützen Sie Ihren Sensor
Jedes Mal, wenn Sie das Objektiv abnehmen, kann Staub in den Innenraum der Kamera und damit auf den Sensor gelangen. Er macht sich dann als kleine dunkle »Sensorflecken« auf Ihren Bildern bemerkbar, die Sie in der Nachbearbeitung mühsam entfernen müssen. Es gibt spezielle Reinigungsutensilien, mit denen Sie Ihren Sensor reinigen können. Allerdings ist er so empfindlich, dass wir Ihnen eher empfehlen würden, die Kamera im Handel oder bei Nikon zur Sensorreinigung abzugeben. Um das Eindringen von Staub zu minimieren, sollten Sie die Kamera beim Objektivwechsel ausschalten und eher nach unten geneigt halten, sich beim Objektivwechsel beeilen und die Öffnung nicht in Windrichtung halten, wenn Sie draußen unterwegs sind.
Abb. 3.5Durch Staub auf dem Sensor verursachte Sensorflecken. Einmal vorhanden, tauchen sie auf jedem Bild an der gleichen Stelle auf. Da hilft nur der Gang zum Reinigungsservice von Fachhändler oder Hersteller.
Kleinbildformatsensoren (also Sensoren im Format 24 × 36 mm, wie Kleinbildnegative oder -Dias) sind die Bezugsgröße bei Brennweitenangaben. Die Fläche eines solchen Sensors gilt es auszuleuchten - und ein Objektiv, das auf Kleinbildformatsensoren gerechnet wurde, tut genau das. Es projiziert einen Bildkreis, der die rechteckige Sensorfläche komplett umfasst. Ein kleinerer Sensor braucht keinen so großen Bildkreis und folglich gibt es auch auf APS-C-Sensoren gerechnete Objektive. Und weil der technische und materielle Aufwand zu ihrer Herstellung geringer ist, sind sie meist preiswerter als Kleinbildformatobjektive.
Sie können ein für einen Kleinbildformatsensor (Nikon-Bezeichnung »FX«) gebautes Objektiv auf einer Kamera mit einem APS-C-Sensor (Nikon-Bezeichnung »DX«) einsetzen - der Sensor ist ja deutlich kleiner, als es der Kleinbildformat-Bildkreis erfordert. Aber Sie können ein auf APS-C gerechnetes DX-Objektiv nicht auf einer FX-Kamera einsetzen: Sein Bildkreis ist zu klein für den Sensor. Auf dem Bild würde sich das durch eine deutliche Vignette (kreisförmige Randverdunkelung um das Motiv) zeigen (um dies zu verhindern, stellen sich FX-Kameras aus Nikons Z-Serie beim Ansetzen eines DX-Objektivs automatisch auf DX-Format...
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