Schweitzer Fachinformationen
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Kinder verschwinden in der Stadt - deines könnte das nächste sein ...
Der 16jährige Leon kommt von einer Party nicht nach Hause. Ist er weggelaufen? Oder ist ihm etwas zugestoßen? Die Würzburger Oberkommissarin Victoria Stahl ist schockiert - denn der vermisste Junge ist der Freund ihrer Tochter. Als wenige Tage später ein weiterer Schüler aus derselben Schule verschwindet und verstörende Fotos auftauchen, wird den Kommissaren Victoria Stahl und Daniel Freund klar, dass sie es mit einem Triebtäter und Mörder zu tun haben - und er arbeitet offenbar nicht allein ...
Ein hochspannender Kriminalfall für die Kommissare Stahl und Freund.
Stimmen unserer Leserinnen und Leser:
»Mich hat das Buch ordentlich durchgerüttelt und einige Male Gänsehaut beschert. Für mich ein sehr spannender Krimi mit einer wichtigen Thematik, welche hier nicht zu kurz kam. « (HONIGMOND, Lesejury)
»Von der ersten Seite an war ich richtig gefesselt. Das Buch konnte ich nur schwer aus der Hand legen. Ständig will man wissen, wie es weitergeht. « (LABELLOPRINCESS, Lesejury)
»Mich hat das Buch von Anfang bis Ende gepackt und war in nur wenigen Tagen durchgelesen. So muss ein spannendes Buch sein. « (KLEINE_175, Lesejury)
»Spannend bis zur letzten Seite aber nichts für schwache Nerven« (CHRISTINA1501, Lesejury)
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
Die gelbe Fassade des Wohnhauses auf dem Hofe Mehler war an vielen Stellen grau verschmutzt, und der Wind wehte einen leichten Güllegeruch aus den angrenzenden Kuhställen herüber.
Besser als Schweinemist. Glaubte sie zumindest. Victorias Erfahrung mit Nutztieren beschränkte sich auf einen Urlaub auf dem Bauernhof mit - zugegebenermaßen niedlichen - Ferkeln. Der lag aber etwa dreißig Jahre zurück. Sie war eben ein Stadtmensch.
Da auf ihr Klingeln an der Haustür niemand reagierte, durchquerte sie mit Kathrin den Hof zu einem der Ställe. Sie schob das Holztor zur Seite und bedeutete der Kollegin, ihr ins Innere zu folgen.
Kathrin stöhnte. Sie warf einen unglücklichen Blick auf ihre glänzenden Lederschuhe.
»Da müssen wir jetzt wohl durch«, sagte Victoria und zwinkerte ihrer Partnerin zu, insgeheim froh um ihre Turnschuhe.
Eine Sekunde später lachte sie über ihre Naivität, denn der Asphaltboden des Hofes setzte sich im Stall fort. Was habe ich erwartet? Durch Matsch und Kuhmist zu waten?
Der asphaltierte Weg wurde zu beiden Seiten von Heuhaufen und Boxen mit Kühen begrenzt. Zunächst hörten sie auch nur das Muhen der Tiere. Sie liefen weiter in den Stall hinein, bis sie schließlich auf einen Mann Ende vierzig stießen. Er trug eine blaue Arbeitshose, darüber einen grauen Fleecepulli. Seine Füße steckten in hohen Gummistiefeln.
»Kann ich Ihnen helfen?« Der mürrische Tonfall des Mannes verdeutlichte, was er von ihrem unaufgeforderten Eindringen hielt.
Victoria zückte ihren Ausweis. »Stahl, Kripo Würzburg. Das ist meine Kollegin Kathrin Schuster. Wir sind wegen Ihres Sohnes hier.«
Der Gesichtsausdruck des Mannes wurde weicher. »Ach so. Kleinen Moment, ich hole meine Frau. Sie ist drüben in der Milchkammer.« Nur mit Mühe verstand Victoria seine dialektgefärbten Worte. Dabei war sie gebürtige Würzburgerin. Doch jedes fränkische Dorf hatte so seine eigenen Ausdrucksvarianten.
Herr Mehler verließ den Stall. Kathrin sah sie fragend an. Offensichtlich hatte sie den Landwirt nicht verstanden.
»Du kommst nicht von hier, oder?«, stellte Victoria fest.
»Nee. Zugezogen. Vor ein paar Jahren. Aus der Pfalz.«
»Hört man aber nicht.«
Kathrin grinste. »Gott sei Dank. Wo ist er hin?«
»Holt seine Frau aus der Milchkammer.«
»Ah ... ah!«, stieß Kathrin plötzlich aus. »Die beißen ja.« Anscheinend war sie den Milchkühen zu nahegekommen.
Victoria lachte. »Ich dachte, Kühe seien Vegetarier.«
Kathrin rieb am Ärmel ihrer Jacke. »Mist, jetzt habe ich einen Fleck.« Sie stellte sich in die Mitte des Stalls, in gebührendem Abstand zu den Tieren.
»Sie sind eigentlich ganz hübsch.« Der Geruch störte Victoria weniger als vermutet.
»Wie?« Kathrin sah sie verwundert an. Dann verstand sie, dass Victoria die Tiere meinte. »Na ja, geht so.«
Victoria näherte sich einer Kuh und streichelte den weißen Kopf. »Ach komm. Sie haben schöne dunkle Augen.« Wenigstens haben sie ein bisschen Platz zum Laufen und sind nicht angebunden.
»Das ist eine Fleckvieh-Dame.« Hinter ihr stand der Landwirt in Begleitung einer Frau mit hochgesteckten Haaren, die sich als Samuels Mutter vorstellte.
Victoria war zusammengezuckt und hatte die Hand von der Kuh weggezogen.
»Sie können sie ruhig streicheln. Die mögen das, es sei denn, sie haben ein Kalb. Dann ist Vorsicht geboten«, erklärte Herr Mehler. »Kühe lieben auch Massagen. Dazu haben wir einige von denen da.« Er deutete auf eine überdimensionale gelbe Bürste, die Victoria an eine Autowaschanlage erinnerte.
»Wer mag Massagen nicht?« Victoria lächelte. Die Kollegin schwieg. Vermutlich hatte sie Herrn Mehler wieder kaum verstanden. »Haben Sie noch andere Rassen oder nur Fleckvieh?«
»Ein paar Gelbvieh. Insgesamt haben wir noch achtundsechzig Milchkühe auf dem Hof. Waren mal mehr.«
Eine ganze Menge. Sicher viel Arbeit.
»Gibt es Neuigkeiten zu unserem Sohn?« Frau Mehler hatte wohl genug von der Plauderei ihres Mannes.
»Leider noch nicht«, beeilte sich Kathrin zu sagen. Mit Sicherheit war sie froh, dass Samuels Mutter Hochdeutsch sprach. »Wir möchten noch mal mit Ihnen sprechen und hatten gehofft, uns auch in Samuels Zimmer umsehen zu können. Hat Ihr Sohn einen Laptop?«
Frau Mehler nickte.
»Wir haben Ihnen alles gesagt, was wir wissen.« Herr Mehler schnappte sich eine Gabel und lud Heu auf, um es an die Kühe zu verfüttern. »Samuel hat wie jeden Morgen nach dem Frühstück den Bus zur Schule genommen und ist nach dem Unterricht nicht nach Hause gekommen. Auf dem Handy erreichen wir ihn nicht.«
»Ja, das ist wohl leider ausgeschaltet, da wir es nicht orten können. Haben Sie alle zusammen gefrühstückt?«, fragte Victoria. »Hat sich Ihr Sohn da anders als sonst verhalten?«
»Mein Mann frühstückt nicht mit uns. Er ist zu der Zeit schon im Stall«, erläuterte Frau Mehler. »Samuel war sehr still gestern Morgen, noch ruhiger als sonst. Ich habe ihn gefragt, ob etwas nicht in Ordnung sei, aber er meinte nur, er habe nicht gut geschlafen.« Sie schniefte und zog ein Stofftuch aus ihrer Schürze. »Ich dachte, es sei wegen der Klausuren. Samuel ist sehr ehrgeizig. Er möchte nach Beendigung der Realschule auf das Gymnasium.«
»Was nicht notwendig ist.« Ihr Mann unterbrach die Fütterung und stützte sich auf die Heugabel. »Er übernimmt schließlich mal den Hof. Für die Ausbildung zum Landwirt braucht man kein Abitur.«
»Vielleicht will Ihr Sohn lieber studieren, statt den Hof zu übernehmen?«, spekulierte Victoria.
Der Milchbauer murmelte leise vor sich hin und nahm wieder seine Arbeit auf.
»Ihr Beruf ist sehr hart«, setzte Victoria nach. »Viele Landwirte müssen den Hof aufgeben, weil die Nachkommen lieber in die Stadt ziehen, um dort zu arbeiten.«
Der Landwirt ignorierte ihren Kommentar. »Hören Sie auf zu spekulieren, und finden Sie meinen Jungen. Er ist ja nicht der Erste an dieser Schule, der verschwindet.«
Schweigend gab sie ihm recht. Sie glaubte auch nicht, dass Leon und Samuel von zu Hause weggelaufen waren. Etwas anderes steckte dahinter, oder irgendjemand. An der Schule meiner Tochter. Ein Grund mehr, keine Zeit zu verlieren.
»Kommen Sie«, meinte Frau Mehler. »Ich bringe Sie in Samuels Zimmer. Er hat einen Laptop. Wenn Sie möchten, können Sie ihn gern mitnehmen.«
Victoria und Kathrin folgten ihr zum Wohnhaus.
»Ihr Mann setzt sehr viel Hoffnung in Samuel«, stellte Victoria fest.
Frau Mehler ächzte. »Ach, wissen Sie, er würde es vor Fremden nicht zugeben, aber der Hof bereitet ihm großen Kummer. Schon seit Jahren predige ich, dass wir auf Tiermast oder auf einen Erlebnisbauernhof umstellen sollten, aber Hermann will nichts davon hören. Ich wünsche mir für Samuel daher sehr, dass seine Noten fürs Gymnasium reichen. Aber erzählen Sie das nicht meinem Mann.«
Klingt nach Geldsorgen. »Ist der Betrieb nicht rentabel genug?«
»Es wird jedes Jahr schwieriger.« Frau Mehler schloss auf und führte sie eine Treppe hinauf ins obere Stockwerk. »Steigende Futtermittelkosten, teure Technik, sinkende Milchpreise. Dann die Verbraucher, die von Bio und Umweltschutz reden, aber nicht bereit sind, dafür zu zahlen ... manchmal wünsche ich mir ein bisschen mehr Wertschätzung für das, was wir tun.« Sie öffnete die Tür zu einem Raum, der sie mit einem gefüllten Bücherregal, einem frisch gemachten Bett und ordentlich auf einem Stuhl zusammengelegter Kleidung überraschte.
Ich sollte Marie ein Foto hiervon schicken. Als Anreiz.
Oder hatte Frau Mehler hier aufgeräumt?
»Samuel war schon immer sehr ordentlich«, zerstörte die Hausherrin ihre Hoffnung. »Und sehr belesen. Er weiß schon gar nicht mehr wohin mit seinen Büchern.«
Victoria entdeckte eine Bibel auf dem Nachttisch.
»Wir sind sehr gläubig.« Frau Mehler war ihrem Blick gefolgt. »Samuel ist auch Messdiener.«
»Mit wem ist er denn so befreundet? Hat er sich oft mit Jungs aus der Schule oder seiner Klasse getroffen?« Kathrin löste das Netzkabel des Laptops von der Steckdose, um den Rechner einzupacken.
»Jan ist ein guter Freund von ihm«, antwortete Samuels Mutter. »Er ist ebenfalls Messdiener und wohnt hier im Ort.«
»Bei ihm ist Samuel ganz sicher nicht?«, fragte Victoria.
Die Landwirtin schüttelte den Kopf. »Ich habe die Eltern schon angerufen.«
»Und sonst?«, fragte Victoria. »Hatte Samuel vielleicht einen Lieblingsplatz oder ein Geheimversteck? Oder hat Ihr Sohn eine Freundin?«
Frau Mehler schüttelte den Kopf. »Dafür ist er doch viel zu jung.«
Kathrin warf Victoria einen Blick nach...
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