Schweitzer Fachinformationen
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»Ohne natürlich die spezifischen wissenschaftlichen und beruflichen Anforderungen eines jeden Kontextes außer Acht zu lassen, bitte ich Sie, dafür zu sorgen, dass der Menschheit durch Reichtum gedient und sie nicht durch diesen beherrscht wird.«7
Papst Franziskus (Botschaft aus dem Vatikan an das WEF, 17.1.2014)
Wie viele von uns wissen überhaupt von der Existenz dieser Organisation? Und wer von denjenigen, die den Namen schon einmal gehört haben, weiß eigentlich, wofür das Weltwirtschaftsforum steht und wie massiv diese Organisation bereits in unser Leben eingreift - und weiter eingreifen wird?
In diesem Kapitel geht es daher hauptsächlich darum, aufzuzeigen, wie das Weltwirtschaftsforum (»World Economic Forum«, »WEF«) aufgebaut ist und wie es sich der Öffentlichkeit vorstellt. Unabdingbare Voraussetzung für eine Analyse dieser Stiftung und Lobbyorganisation sind u. a. die Aussagen von Klaus Schwab selbst, dem Gründer und geschäftsführenden Vorsitzenden des WEF. Angesichts der globalen medialen Berichterstattung dürften zumindest die jährlichen Treffen dieser Organisation im Schweizer Davos bekannt sein, an dem führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Medien etc. teilnehmen.
Die nächsten Kapitel liefern Informationen, Fakten und Hinweise, die es Ihnen ermöglichen, sich nicht nur eine eigene, diversifizierte Meinung über das World Economic Forum und seine Vorhaben zu bilden, sondern anhand der auf seiner Internetseite propagierten Aussagen vielleicht auch das WEF selbst mit anderen Augen zu betrachten. Einige Aspekte, die in den folgenden Kapiteln nicht näher erörtert werden, sind im vorliegenden Kapitel lediglich angedeutet und entsprechend mit Quellen belegt. Angesichts gewisser Ankündigungen und Stellungnahmen schienen dazu gelegentlich einige kurze Kommentare angebracht.
Zunächst folgt die Selbstbeschreibung des WEF:
»Das Weltwirtschaftsforum ist die internationale Organisation für öffentlich-private Zusammenarbeit.
Das Forum bringt die führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und anderen Bereichen der Gesellschaft zusammen, um globale, regionale und industrielle Agenden zu gestalten.
Es wurde 1971 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat seinen Hauptsitz in Genf, Schweiz. Es ist unabhängig, unparteiisch und an keine besonderen Interessen gebunden. Das Forum ist bestrebt, bei all seinen Bemühungen unternehmerisches Handeln im globalen öffentlichen Interesse zu demonstrieren und dabei die höchsten Standards der Unternehmensführung einzuhalten. Moralische und intellektuelle Integrität steht im Mittelpunkt seines Handelns.
Unsere Aktivitäten sind von einer einzigartigen institutionellen Kultur geprägt, die auf der Stakeholder-Theorie basiert, die besagt, dass eine Organisation gegenüber allen Teilen der Gesellschaft rechenschaftspflichtig ist. Die Institution verbindet und balanciert sorgfältig das Beste aus vielen Arten von Organisationen, sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten Sektor, aus internationalen Organisationen und aus akademischen Einrichtungen.
Wir sind davon überzeugt, dass Fortschritt dadurch entsteht, dass wir Menschen aus allen Bereichen des Lebens zusammenbringen, die den Antrieb und den Einfluss haben, positive Veränderungen zu bewirken.«8 (H.d.A.)
Lassen Sie uns nun der Reihe nach diese Aussagen anhand von Daten und Fakten beleuchten, die Sie in den nächsten Kapiteln auf ihre Stichhaltigkeit überprüfen können.
Es stimmt sicherlich, dass das WEF die öffentlich-private Zusammenarbeit fördert - allerdings unter anderem auf die Weise, dass es seine eigenen Leute (Young Global Leaders) in Regierungen in Europa und auch anderswo einschleust, um dann von dort seine Programme zu implementieren (Näheres dazu auch in Kapitel 3).
Das World Economic Forum bringt in der Tat führende Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zusammen, um beispielsweise bestimmte Initiativen, Pläne und Agenden zu realisieren (z. B. Smart Cities), die im Falle von Missbrauch eine absolute Kontrolle über die Bürger ermöglichen (siehe Kapitel 4 und 8).
Davon, dass das Weltwirtschaftsforum unabhängig ist, kann kaum die Rede sein, denn seine Arbeit finanziert sich u. a. über die hohen Jahresbeiträge seiner »strategischen Partner« - das heißt große Konzerne, Global Players und Tech-Giganten (siehe unten).
Das WEF rühmt sich seiner moralischen und intellektuellen Integrität - aber da erklärtermaßen seine strategischen Partner die treibende Kraft9 der Projekte und des Handelns des WEF sind, stellt sich unweigerlich die Frage, wie es tatsächlich mit der moralischen Integrität steht angesichts der geleakten Machenschaften von Uber10 oder der von Microsoft, das China die Technologie für die Zensur von Bürgermeinungen liefert,11 oder der von Pfizer angesichts deren zahlreicher medizinischer Skandale12?
Zudem hat das WEF alle möglichen Organisationen und Institutionen in seine globale Agenda eingebunden, darunter sogar Universitäten - was uns einmal mehr zeigt, wie umfassend es seine Tentakel ausstreckt (siehe weiter unten).
Zum Schluss weist das WEF darauf hin, dass das Zusammenkommen vieler Akteure mit Antrieb und Einfluss positive Veränderungen bewirken kann. Die Frage ist allerdings: für wen?
Das jährliche Treffen der Jetsetter in Davos demonstriert auf anschauliche Weise den weitreichenden Einfluss des World Economic Forums, das es in den vielen Jahren seiner Aktivität geschafft hat, die Mächtigen dieser Welt - also die Regierungschefs, Kanzler und Minister der meisten Länder der Welt sowie die Vorstandsvorsitzenden der größten global agierenden Konzerne - Jahr für Jahr zusammenzubringen (denn wenn das WEF nicht so einflussreich wäre, würden sie wohl kaum immer wieder anreisen), um über die gesellschaftliche, wirtschaftliche und finanzielle Zukunftsgestaltung der Welt zu sprechen.
Das WEF ist eine Organisation bzw. ein Unternehmen, das viel Geld zur Verfügung hat (Jahresumsatz ca. 200 Millionen Euro), wie die Süddeutsche Zeitung 2017 darlegte:
»Damit lässt es sich offenbar gut leben, geführt wird es aber wie ein Familienbetrieb. Gründer Klaus Schwab, der ein Gehalt von rund einer Millionen Schweizer Franken im Jahr bezieht und über Kontakte in alle Welt verfügt, und seine Frau Hilde haben die Fäden fest in der Hand.«13
Das Lebenswerk des »Herrn der Netzwerke«, wie Schwab auf der Internetseite des WEF genannt wird, ist »eine wahre Geldmaschine«14 - und zwar eine, deren Finanzberichte anscheinend alles andere als transparent sind, wie die SZ berichtet.15
Wichtig zu wissen ist, dass auf der WEF-Internetseite eine ellenlange Reihe bedeutender Personen und Organisationen verzeichnet ist. Einige gehören zu den sogenannten Strategischen Partnern, die für ihre Mitgliedschaft ca. 600 000 Euro zahlen.16
Es lohnt sich, die hier aufgeführte (aus Platzgründen unvollständige) Liste kurz zu überfliegen, um zu verstehen, wer die strategischen Partner des WEF sind:
»Accenture, Allianz, Amazon, Alibaba, Astra Zeneca, Bank of America, Barclays (Bank), Bill and Melinda Gates Foundation, Blackrock, Boston Consulting Group, Cisco, Credit Suisse, Deloitte, Deutsche Bank, Deutsche Post (DHL), Ericsson, Goldman Sachs, Google, Hitachi, Huawei Technologies, Hubert Burda Media, IBM, Intel, Johnson & Johnson, JPMorgan Chase & Co., Lazard, Mastercard, McKinsey & Company, Meta (Facebook), Microsoft, Mitsubishi, Morgan Stanley, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk Foundation, Open Society Foundation, Paypal, Pepsi Co., Pfizer, Procter & Gamble, Qatar Investment Authority, SAP, Saudi Aramco, Siemens, Standard Chartered Bank, Takeda Pharmaceutical, The Coca-Cola Company, Uber Technologies, UBS, Unilever, Verizon Communications, Visa, Volkswagen Group, Volvo Group etc.«17
Diese strategischen Partner - viele davon wohlbekannte Konzerne und Global Player - bestimmen nicht nur die Richtung des WEF mit, sondern gestalten und fördern die damit verbundenen Ziele auch ganz konkret, wie aus folgendem Wortlaut auf der WEF-Internetseite klar ersichtlich ist:
»Die Partner des Weltwirtschaftsforums sind führende globale Unternehmen, die Lösungen für die größten Herausforderungen der Welt entwickeln. Sie sind die treibende Kraft hinter den Programmen des Forums.«18...
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