Dritte Sure:
Das Haus Imran
Inhaltsverzeichnis Geoffenbart zu Medina
Im Namen Allahs,
des Erbarmers, des Barmherzigen!
1. (1.) A. L. M. (2.) Allah - es gibt keinen Gott außer ihm, dem Lebendigen, dem Ewigen.
2. (3.) Herabgesandt hat er auf dich das Buch in Wahrheit, bestätigend, was ihm vorausging. Und herab sandte er die Tora und das Evangelium (4.) zuvor als eine Leitung für die Menschen und sandte (nun) die Unterscheidung. 3. Siehe die, welche Allahs Zeichen verleugnen, für sie ist strenge Strafe. Und Allah ist mächtig, ein Rächer. 4. (5.) Siehe Allah - nicht ist ihm verborgen ein Ding auf Erden und im Himmel. (6.) Er ist's, der euch bildet in den Mutterschößen, wie er will. Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Mächtigen, dem Weisen! 5. (7.) Er ist's, der auf dich herabsandte das Buch. In ihm sind evidente Verse, sie, die Mutter des Buches, und andre mehrdeutige. Diejenigen nun, in deren Herzen Neigung zum Irren ist, die folgen dem Mehrdeutigen in ihm, im Trachten nach Spaltung und im Trachten nach seiner Deutung. Seine Deutung weiß jedoch niemand als Allah. Und die Festen im Wissen sprechen: »Wir glauben es; alles ist von unserm Herrn.« Aber nur die Verständigen beherzigen es. 6. (8.) Unser Herr, laß unsere Herzen nicht mehr irregehen, nachdem du uns leitetest, und gib uns von dir her Barmherzigkeit! Siehe, du bist der Geber. 7. (9.) Unser Herr, siehe, du versammelst die Menschen an einem Tage, an dem kein Zweifel ist; siehe, Allah bricht nicht das Versprechen.
8. (10.) Siehe die Ungläubigen - nimmer hilft ihnen ihr Gut noch ihre Kinder etwas wider Allah; und sie sind die Speise des Feuers. 9. (11.) Nach dem Brauch des Volkes Pharaos und derer, die vor ihnen waren, ziehen sie unsere Zeichen Lügen. Und Allah ergriff sie in ihren Sünden, denn Allah ist streng im Strafen. 10. (12.) Sprich zu den Ungläubigen: »Ihr sollt übermocht und zu Dschehannam versammelt werden; und schlimm ist der Pfühl!«
11. (13.) Es ward euch ein Zeichen in zwei Haufen, die aufeinanderstießen. Ein Haufen kämpfte in Allahs Weg, und der andre war ungläubig. Sie sahen sie als zweimal soviel als sie selber mit sehendem Auge. Und Allah stärkt mit seiner Hilfe, wen er will. Siehe, hierin ist wahrlich eine Lehre für die Verständigen.
12. (14.) Verlockend ist den Menschen gemacht die Liebe für die Freuden an Frauen und Kindern und aufgespeicherten Talenten von Gold und Silber und Rassepferden und Herden und Ackerland. Solches ist der Nießbrauch des Lebens hienieden; aber Allah - bei ihm ist die schönste Heimstatt. 13. (15.) Sprich: »Soll ich euch besseres als dies verkünden?« Die Gottesfürchtigen finden bei ihrem Herrn Gärten, durcheilt von Bächen, ewig darinnen zu verweilen, und reine Gattinnen und Allahs Wohlgefallen. Und Allah schaut seine Diener, 14. (16.) welche sprechen: »Unser Herr, siehe wir glauben; drum vergib uns unsre Sünden und hüte uns vor der Feuerspein«, 15. (17.) die Standhaften und die Wahrhaften und die Andachtsvollen und die Spendenden und die im Morgengrauen um Verzeihung Flehenden.
16. (18.) Bezeugt hat Allah, daß es keinen Gott gibt außer ihm; und die Engel und die Wissenden, stehend in Gerechtigkeit (verkünden:) »Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Mächtigen, dem Weisen.« 17. (19.) Siehe, die (wahre) Religion bei Allah ist der Islam. Und die, denen die Schrift gegeben ward, waren nicht eher uneins, als nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war - aus Neid aufeinander. Und wer die Zeichen Allahs verleugnet - siehe, Allah ist schnell im Rechnen. 18. (20.) Und so sie mit dir streiten, so sprich: »Ich habe mein Angesicht ergeben in Allah, und so, wer mir nachfolgt.« 19. Und sprich zu jenen, denen die Schrift gegeben ward, und zu den Unbelehrten: »Werdet ihr Muslime?« Und so sie Muslime werden, sind sie geleitet; kehren sie sich jedoch ab, so liegt dir nur die Predigt ob. Und Allah schaut seine Diener. 20. (21.) Siehe jene, die nicht an Allahs Zeichen glauben und die Propheten ohne Grund morden und von den Menschen morden, wer ihnen Rechtschaffenheit befiehlt ihnen verkünde schmerzliche Strafe. 21. (22.) Sie sind's, deren Werke nichtig sind hienieden und im Jenseits; und nicht finden sie Helfer.
22. (23.) Sähest du nicht auf jene, denen ein Teil von der Schrift gegeben ward, als sie aufgefordert wurden zum Buch Allahs, daß es richte zwischen ihnen? Alsdann kehrte ein Teil von ihnen den Rücken und wendete sich ab. 23. (24.) Solches, dieweil sie sprachen: »Nimmer wird uns das Feuer berühren, es sei denn gezählte Tage.« Und es betrog sie in ihrem Glauben, was sie selber erdachten. 24. (25.) Aber wie, wenn wir sie versammeln für einen Tag, an dem kein Zweifel ist, und jeder Seele nach Verdienst vergolten wird, und sie nicht Unrecht erleiden sollen?
25. (26.) Sprich: »O Allah, König des Königtums, du gibst das Königtum, wem du willst, und nimmst das Königtum, wem du willst; und du ehrest, wen du willst, und demütigst, wen du willst. In deiner Hand ist das Gute; siehe, du hast Macht über alle Dinge. 26. (27.) Du lassest die Nacht übergehen in den Tag und lassest den Tag übergehen in die Nacht; und du lassest erstehen das Lebendige aus dem Toten und lassest das Tote aus dem Lebendigen erstehen, und versorgst, wen du willst, ohne Maß.«
27. (28.) Nicht sollen sich die Gläubigen die Ungläubigen zu Beschützern nehmen, unter Verschmähung der Gläubigen. Wer solches tut, der findet von Gott in nichts Hilfe außer ihr fürchtet euch vor ihnen. Beschützen aber wird euch Allah selber, und zu Allah geht die Heimkehr. (29.) Sprich: »Ob ihr verbergt, was in eurer Brust ist, oder ob ihr es kundtut, Allah weiß es; er weiß, was in den Himmeln und was auf Erden; und Allah hat Macht über alle Dinge.« 28. (30.) An einem Tage wird jede Seele bereit finden, was sie an Gutem getan; und was sie an Bösem getan - wünschen wird sie, daß zwischen ihr und ihm ein weiter Raum sei. Und behüten wird euch Allah selber; und Allah ist gütig gegen seine Diener. 29. (31.) Sprich: »So ihr Allah liebet, so folget mir. Lieben wird euch Allah und wird euch eure Sünden verzeihen, denn Allah ist verzeihend und barmherzig.« (32.) Sprich: »Gehorchet Allah und dem Gesandten; denn wenn ihr den Rücken kehrt - siehe, Allah liebt nicht die Ungläubigen.«
30. (33.) Siehe, Allah erwählte Adam und Noah und das Haus Abraham und das Haus Imran vor allen Menschen; (34.) eins des andern Samen, und Allah ist hörend und wissend. 31. (35.) (Gedenke,) da die Frau Imrans betete: »Mein Herr, siehe, ich gelobe dir, was in meinem Schoße ist, zu eigen; so nimm es von mir an; siehe, du bist der Hörende, der Wissende.« (36.) Und als sie es geboren hatte, sprach sie: »Mein Herr, siehe, ich habe es als Mägdlein geboren.« Und Allah wußte wohl, was sie geboren hatte, denn ein Knabe ist kein Mägdlein. »Und ich habe es Maria genannt, und siehe, ich befehle sie und ihren Samen in deine Hut vor dem Satan, dem zu Steinigenden.« 32. (37.) Und so nahm sie Allah von ihr huldreich an und ließ sie wachsen in holdem Wachstum, und es pflegte sie Zacharias. Sooft Zacharias zu ihr in die Zelle trat, fand er Speise bei ihr. Da sprach er: »O Maria, woher ist dir dies?« Sie sprach: »Es ist von Allah; siehe Allah versorgt, wen er will, ohne zu rechnen.« 33. (38.) Dort rief Zacharias zu seinem Herrn und sprach: »Mein Herr, gib mir von dir her guten Samen; siehe du bist der Gebetserhörer.« (39.) Und da riefen ihm die Engel, während er zum Gebete in der Zelle stand, zu: 34. »Allah verheißt dir Johannes, den Bestätiger eines Wortes von Allah, einen Herrn, einen Asketen und Propheten von den Rechtschaffenen.« 35. (40.) Er sprach: »Mein Herr, woher soll mir ein Knabe werden, wo mich das Alter überkommen hat und meine Frau unfruchtbar ist?« Er sprach: »Also tut Allah, was er will.« 36. Er sprach: »Mein Herr, gib mir ein Zeichen.« Er sprach: »Dein Zeichen ist, daß du drei Tage lang zu den Leuten nicht sprechen wirst außer durch Winken. Und gedenke deines Herrn häufig und preise ihn am Abend und am Morgen.« 37. (42.) Und (gedenke,) da die Engel sprachen: »O Maria, siehe, Allah hat dich auserwählt und hat dich gereinigt und hat dich erwählt vor den Frauen aller Welt. 38. (43.) O Maria, sei andachtsvoll zu deinem Herrn und wirf dich nieder und beuge dich mit den sich Beugenden.« 39. (44.) Dies ist eine der Verkündigungen des Verborgenen, die wir dir offenbaren. Denn nicht warst du bei ihnen, als sie ihre Rohre warfen, wer von ihnen Maria pflegen sollte. Und nicht warst du bei ihnen, als sie miteinander stritten. 40. (45.) (Gedenke,) da die Engel sprachen: »O Maria, siehe, Allah verkündet dir ein Wort von ihm; sein Name ist der Messias Jesus, der Sohn der Maria, angesehen hienieden und im Jenseits und einer der (Allah) Nahen. 41. (46.) Und reden wird er mit den Menschen in der Wiege und in der Vollkraft, und er wird einer der Rechtschaffenen sein.« 42. (47.) Sie sprach: »Mein Herr, woher soll mir ein Sohn werden, wo mich kein Mann berührte?« Er sprach: »Also schafft Allah, was er will; wenn er ein Ding beschlossen hat, spricht er nur zu ihm: >Sei!<, und es ist.« 43. (48.) Und er wird ihn lehren das Buch und die Weisheit und die Tora und das Evangelium (49.) und wird ihn entsenden zu den Kindern Israel. (Sprechen wird er:) »Siehe, ich komme zu euch mit einem Zeichen von euerm Herrn. Siehe, ich will euch erschaffen aus Ton die Gestalt eines Vogels und will in sie hauchen, und sie soll werden ein Vogel mit Allahs Erlaubnis; und ich will heilen den Mutterblinden und Aussätzigen und will die Toten lebendig machen mit Allahs Erlaubnis, und ich will euch verkünden, was ihr essen und was ihr aufspeichern...