Schweitzer Fachinformationen
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Kalle und Kasimir lösen ihren größten Fall "Ach so!", sagt Kalle aufgeregt. "Ich meine, ich hab mich echt schon gefragt, wieso Linna sich in ihre Bettdecke gewickelt hat. Aber das ist gar nicht ihre Bettdecke, richtig? Aaaah! Kombiniere! Das ist das Brautkleid!" Mops Kalle und Kater Kasimir sind hochzufrieden. Nachdem Herrchen und Frauchen sich wieder versöhnt haben, wird nun sogar geheiratet! Mads und Linna wollen sich endlich offiziell das Ja-Wort geben, und das Beste ist: Kalle und Kasimir dürfen mit in die Flitterwochen. Das Luxushotel in Österreich bietet eine hervorragende Haustierbetreuung - mit so exquisiten Gästen, dass selbst der anspruchsvolle Kasimir beeindruckt ist. Alles wäre perfekt, wenn nicht wiederholt Vierbeiner verschwinden und kurze Zeit später Lösegeldforderungen ins Haus flattern würden. Mithilfe der anderen tierischen Pensionsgäste nimmt das Detektivduo die Ermittlungen auf. Doch als Kalle und Kasimir die Spuren verfolgen, müssen sie feststellen, dass sie den Entführer völlig falsch eingeschätzt haben... In diesem lustigen Mops- und Katzenkrimi kommen nicht nur Tierliebhaber auf ihre Kosten. Kalle und Kasimirs tierische und unkonventionelle Art zu ermitteln, garantiert Dauergrinsen!
Heute ist der coolste Tag überhaupt!
Hochzeitstag!
Unser Mads und unsere Linna heiraten nämlich. Und zwar sich gegenseitig. Au Mann, ich bin ja so was von aufgeregt!
»Kasimir, was passiert denn da eigentlich so?«, frage ich meinen besten Freund und Ermittlerchef, der auf der Sofalehne liegt. Das ist sein Stammplatz. So wie ich immer hier in meinem superbequemen, weichen Körbchen sitze. Von der Sofalehne aus kann er das Treiben in der Wohnung mit dieser irren Coolness angucken, die nur ein echter Kommissar draufhat. Das ist nämlich sein Job: Kriminalfälle lösen. Und ich bin dabei sein Assistent. Als Team sind wir echt unschlagbar. Aber heute sind wir natürlich nicht im Dienst.
Jetzt zucken Kasimirs Schnurrhaare ein bisschen. Daran seh ich, dass er mir zuhört. Also kann ich wohl noch etwas genauer werden: »Ich mein, wenn Mads Linna heute das Wichtigste und Beste in seinem Leben schenkt, wie macht er das?«
Mads Freund Rainer hat es nämlich genau so beschrieben, als es darum ging, ob Mads Linna einen Heiratsantrag macht. Er hat behauptet, das Wichtigste und Beste überhaupt im Leben eines Mannes ist: Freiheit.
Jetzt mal unter uns, das gilt natürlich nur für Zweibeiner. Als Mops seh ich das anders. Wenn ich da zum Beispiel an diese gigomantischen Lachshäppchen denke, die Linna manchmal als Leckerchen für uns mitbringt. Oder an diesen riesigen, gewaltigen, saftigen Knochen, den ich bekommen hab, als ich bei unserem letzten Ermittlungsfall diesen Glitzerblitzerring gefunden habe. Oder einfach an die Nudelreste, die Mads mir manchmal heimlich .
»Möchtest du nun wissen, was beim Heiraten passiert, oder willst du weiter an Futter denken?«, fragt Kasimir von seiner Lehne herunter.
»Woher weißt du .?«, beginne ich.
»Du sabberst«, unterbricht Kasimir mich.
Echt jetzt?! Verflixt! Ich schlucke.
Kasimir seufzt. »Wenn du öfter mit uns fernsehen würdest, könntest du deine Allgemeinbildung enorm aufwerten«, meint er. Da hat er natürlich recht, wie immer. Er selbst sieht abends zusammen mit Linna den Profi-Kommissaren im Fernsehen zu und lernt dabei jede Menge. Aber was soll ich sagen? Egal, wie sehr ich es mir vornehme, das Ende vom Tag ist meistens auch das Ende der Kalle-Power, und dann penn ich jedes Mal ein.
Ist also logo, dass Kasimir mal wieder besser Bescheid weiß. Und das, obwohl mein Ermittler-Chef mit Liebe und solchen Dingen selbst nix zu schaffen hat. Er ist einfach echt der klügste Kater, den ich je getroffen hab. Auch wenn er diesen einen wirklich schlimmen Tick hat. Und der kommt jetzt wieder mal raus: Er setzt sich auf und fängt an, seine Pfoten zu schlecken und damit über den Kopf zu fahren. Menno, das kenn ich. Das kann jetzt stundenlang so gehen.
»Jetzt rück schon raus, Kasimir!«, bettle ich. »Weißt du etwa, wieso Mads mit seinem superschicken Anzug heute Morgen zu Rainer gegangen ist? Und wieso haben Mama Hannelore und Amelie diese ganzen Farben und Tuben und all das mitgebracht?«
Kasimir hört mit dem Schlecken auf, und wir gucken beide zum Esszimmertisch rüber.
Da sitzt unsre hübsche und heute sehr nervöse Linna auf einem der Stühle. Mama Hannelore - die natürlich nicht meine, sondern Linnas Mama ist - hat auf dem Tisch so viele Schachteln und Döschen ausgebreitet, dass kein Platz mehr fürs Essen wäre - echt beunruhigend also. Aber Linna macht das wohl nix aus, sie scheint gerade keinen großen Appetit zu haben.
Linnas beste Freundin Amelie steht hinter ihr und fummelt endlos an Linnas schönen, duftigen Haaren herum. Die flechtet sie hierhin und dorthin und steckt fest und dreht ein, bis Linna aussieht wie eine von den Zuckerbrezeln, die sie manchmal zum Samstagsfrühstück isst.
Mama Hannelore rührt in den Töpfchen und wühlt in den Schächtelchen und cremt und zupft und tupft an Linnas Gesicht herum.
»Linna ist bei der Hochzeit die Braut«, erklärt Kasimir. »Und die Braut muss immer wunderschön sein und ein langes weißes Kleid tragen.«
»Ach so!«, platze ich raus. »Ich meine, ich hab mich echt schon gefragt, wieso Linna sich in ihre Bettdecke gewickelt hat. Aber das ist gar nicht ihre Bettdecke, richtig? Aaaah! Kombiniere! Das ist das Brautkleid!«
Kasimir guckt mich mal wieder so an. Er hat manchmal so einen Blick drauf, bei dem ich nicht so genau weiß, was er gerade denkt.
»Und weiter? Linna ist die wunderschöne Braut. Und Mads?«, erkundige ich mich, damit er mich nicht noch länger mit diesem gewissen Blick anguckt.
»Mads ist der Bräutigam. Er muss mit seinem besten Anzug morgens aus dem Haus gehen und darf die Braut erst bei der Zeremonie wiedersehen«, sagt Kasimir. »Dabei versprechen die beiden sich dann, dass sie immer zusammen sein werden und aufeinander achten werden und .«
». ihren Mops und ihren Kater immer gut füttern und ausgiebig kraulen werden?«, schlage ich vor.
Wieder dieser Blick.
»Wenn sie sich all diese Dinge versprechen, kommt das rote Kästchen ins Spiel«, erklärt Kasimir weiter.
»Das rote Kästchen?«, echoe ich. »Echt jetzt? Ich flipp aus! Das rote Kästchen hat was mit der Hochzeit zu tun?« Dazu muss man wissen, dass das rote Kästchen meine neue, unheimlich geheime und wichtige Aufgabe ist. Und zwar immer dann, wenn Linna nicht zu Hause ist. Dann hat Mads das Kästchen rausgeholt und mit mir ein ganz besonderes Kunststück eingeübt. Ein paarmal kam sogar Rainer dazu, um zu helfen. Er hat mir dann das Ding in die Schnute geschoben, und ich musste es zu Mads bringen. Hat voll Fez gemacht. Vor allem, weil ich natürlich mitgekriegt hab, dass es nicht einfach so ein neues, lustiges Kunststückchen ist wie Give me five oder Kusselkopp oder der Hungrig-gucken-Trick. Nee, mein Mads war dabei immer ein bisschen aufgeregt und ernst. Jetzt kapier ich natürlich, wieso. »Das rote Kästchen ist bei der Hochzeit 'ne ganz große Nummer, oder, Kasimir, is' doch so?«, drängle ich.
Aber mein Boss kommt nicht dazu, mir noch mehr zu erklären, denn genau da richtet Mama Hannelore sich plötzlich auf, beguckt sich Linnas Gesichtsbemalung noch einmal ganz genau und sagt dann: »Fertig!«
Amelie, die gerade noch an Linnas Zuckerbrezelfrisur herumgezupft hat, klatscht in die Hände und ruft: »Ich auch!«
Dann hält sie Linna einen Spiegel vor, und alle drei gucken da rein.
»Ich danke euch!«, sagt Linna mit zittriger Stimme.
Mama Hannelore schnieft ein bisschen.
Doch Amelie guckt auf die Uhr an ihrem Handgelenk und quietscht: »Schon so spät?! Wir müssen los!«
Und schon ist es mit dem gemütlichen Teil vom Hochzeitstag vorbei.
Es gibt kurz ein heftiges Gerenne und Geschiebe, bei dem die drei sich ständig gegenseitig im Weg stehen. Dann reißt Amelie meine schöne knallrote Leine vom Haken und stülpt mir mein schickstes Halsband über. Und schon stehen wir an der Wohnungstür. Die drei Zweibeinerinnen sind ziemlich außer Atem und in bester Kicherlaune.
Kasimir springt von der Sofalehne und kommt zu uns in den Flur geschlendert.
»Wir müssen los!«, treibt Amelie uns andere an.
»Sekunde noch«, sagt Linna und kniet sich in ihrem Bettdeckenkleid hin, um Kasimir den Kopf zu streicheln. »Mein kleiner Schmusebär«, sagt sie leise. »Das fühlt sich nicht richtig an, dass du an so einem wichtigen Tag nicht dabei sein kannst. Aber glaub mir, es würde dir bestimmt nicht gefallen.«
»Mau?«, macht Kasimir.
Kommt nicht oft vor, dass der Boss versucht, mit Linna zu sprechen.
Ich selbst, also, wie soll ich sagen, mir rutscht immer mal wieder was raus. Auch wenn ich weiß, dass die Zweibeiner uns eigentlich nicht verstehen können.
Wenn Kasimir es aber ausnahmsweise mal versucht, muss ihm was wirklich enorm wichtig sein. Linna merkt das auch, glaub ich, denn sie hat plötzlich so komisch glasige Augen.
»Na, na, na!«, mahnt Mama Hannelore. »Du wirst doch jetzt nicht das ganze Make-up ruinieren?«
Amelie reißt die Tür auf und zieht mich an der Leine hinter sich her.
»Bifff heutnabend, Kafimi«, bringe ich noch raus. Das schicke Halsband ist echt 'n bisschen eng, wenn man am anderen Ende der Leine zieht. Und dann sind wir schon die drei Stufen runter. Als ich noch mal den Kopf drehe, sehe ich Kasimirs rot-weißes Gesicht in der Türöffnung. Und irgendwie sieht es traurig aus.
***
Waaaahnsinn! Ich bin echt baff! So eine Zweibeiner-Hochzeit hat echt was zu bieten. Erst mal die vielen Menschen. Von denen kenn ich jede Menge. Allen voran natürlich Mads Eltern, Herr und Frau Kemper. Aber bei denen halte ich mich immer gern zurück. Die sind irgendwie nicht so . ich sach ma . nicht so mopsverrückt. Dafür sind aber noch jede Menge anderer Leute da, die nicht nur Linna und Mads drücken und küssen, sondern auch mich hinter den Ohren kraulen. Zum Beispiel Rainer. Seit Mads und ich mit ihm mal eine Weile in einer echten Männer-WG gewohnt haben, als Linna uns für 'ne Weile rausgeworfen hatte, weiß der echt, was ein Mops mag. Und nicht nur das Kraulen unterm Kinn hat er er raus: Für Mads ist Rainer echt ein Kumpel, mit dem er durch Dick und Dünn gehen kann - genauso wie Kasimir und ich.
Hm. Ich wette, Kasimir würde es auch spannend finden, sich bei der Hochzeitsfeier umzugucken. Ich glaub zwar nicht, dass er hier unter Linnas und Mads' Freunden einen neuen Fall aufspüren könnte, aber mein Ermittlerchef sagt immer, dass man jede Gelegenheit nutzen soll, um zu beobachten. Denn nach dem einfachen Beobachten kommt direkt das genaue Beobachten und danach dann sofort das Olfa., Offer., nein, Moment! Das Ob-ser-vie-ren von Verdächtigen. Au Mann, in Fremdwörtern werde ich auch immer besser, seit ich...
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