Schweitzer Fachinformationen
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Aufgeregt versuchte ich mich zu bewegen.
Ich fühlte mich so schwerelos, aber es klappte! Wie von selbst machte ich eine Drehung.
Wuhu! Und noch ein richtiger Looping! Und noch einer und noch einer! Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Oh oh. Ich konnte wirklich nicht mehr aufhören! Uiuiui! Ich bekam einen richtigen Drehwurm! Irgendwie schaffte ich es, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Für einen Moment drehte sich noch alles vor meinen Augen.
Fliegen war so genial! Jetzt hatte ich so viele Möglichkeiten! Ich konnte überallhin! Ich konnte alles sehen! Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte!
Vielleicht sollte ich mich einfach von der Welt überraschen lassen. Voller Vorfreude flog ich auf das Fenster zu, das einen kleinen Spalt geöffnet war, damit der Essensdampf abziehen konnte.
Zum Glück war die Abzugshaube nicht an, sonst hätte sie mich sicher sofort aufgesaugt.
Aber das hätte auch lustig sein können, alles konnte ein Abenteuer sein.
Der Fensterspalt kam immer näher. Oh. Ich war ein bisschen tief. Weiter oben war es viel breiter. Also höher, höher. Wieso kam ich nicht höher? Fliegen war doch noch ein wenig ungewohnt.
Oh oh! Ich konnte wieder nicht bremsen! Hier würde ich nicht durchpassen! Oh nein! Schwupps. Auf einmal war ich einfach durchs Fenster gerutscht und ich meine wirklich durch.
Stimmt ja, als Geisterrübe konnte ich auch durch Wände und so fliegen. Super! Ich fühlte mich so frei! Ich könnte in ganz vielen Häusern rumspuken! Mit leuchtenden Augen sah ich mich um. Oh! Alles war so schön dekoriert! Aus dem Eimer hatte man so viel nicht gesehen! Vor fast allen Häusern standen geschnitzte Kürbisse.
Ich liebte all diese Gesichter sofort.
Manche lächelten ganz breit, andere hatten die Augen gefährlich zusammengekniffen und ganz viele Zacken im Mund wie spitze Zähne.
Es gab dreieckige Augen und viereckige oder etwas ausgebeulte runde. Ein paar Kürbisse hatten sogar Katzengesichter. So eine schöne Vielfalt!
Und es gab auch Girlanden und Figuren.
Zombies, Skelette, Geister, auch ein düsterer Sensenmann. Bei manchen Häusern sah man überhaupt nichts, andere waren super tief im Halloween-Modus.
Ein schlumpfblaues Haus war fast komplett mit Spinnenweben überzogen und auf allen Fensterbänken standen halb abgebrannte, elektrische Kerzen, die bestimmt nachts eine schaurige, geheimnisvolle Atmosphäre ausstrahlten.
Das wollte ich mir auch von innen ansehen! Kurzerhand steuerte ich direkt auf die Wand zu. Schwupps. Es war ganz leicht! Neugierig schaute ich mich um. Auch von innen war alles fleißig dekoriert worden. Die Leute, die hier lebten, mussten dieses Fest richtig lieben!
Totenköpfe lagen auf den Tischen und von den Decken baumelten Fledermäuse. Voll das Gruselhaus!
Ich passte ja echt gut hier hin! Kichernd versteckte ich mich hinter einer Skeletthand, aber mich konnte ja sowieso niemand sehen.
Ob ich die Hand vielleicht dazu bringen konnte zu winken? Oh! Das wäre so witzig!
Angestrengt konzentrierte ich mich und versuchte dagegen zu stupsen, doch ich glitt immer wieder hindurch. Schade.
Womöglich machte ich ja einfach etwas falsch. Vielleicht konnte ich ja irgendwo einen anderen Geist finden, der mir alles zeigte.
Gemeinsam war doch alles viel schöner! Wir könnten echt so viel Spaß haben!
Nur wo trafen sich Geister? Nachdenklich schwebte ich durch das Haus.
Alle saßen gerade beim Essen. In der Luft lag der deftige Geruch nach einer Gemüsepfanne mit extra viel Kürbis und Möhren waren auch dabei. Das sah richtig schön orange aus! Und dazu gab es noch verlockend dampfende goldgelbe Kartoffeln und braungebrannte Würstchen.
Zusammen zu essen, stellte ich mir wirklich wunderschön vor. Konnten Geister eigentlich essen? Als Möhre hatte ich ja immer nur Nährstoffe durch meine Wurzeln und Fotosynthese aufgenommen.
So viele unglaublich tolle Ideen zogen durch meinen Kopf und es wurden immer mehr!
Begeistert flog ich wieder durch die Wand.
Auf geht's!
Staunend schwebte ich einfach nur durch die Straßen und sah mir all die hübschen Häuser an. Selbst die Natur schien sich der geheimnisvollen Stimmung angepasst zu haben mit den gedämpften Farben in rot und orange, als würden sie sanft brennen.
Mysteriös.
Ich liebte es auch, wie der kühle Wind sie wispern ließ. Verspielt wirbelte ich durch die Blätter. Wuhu! Bäume waren so groß und einfach toll!
Die Zeit verging wie im Flug und schon bald wurde es dunkel. Die Dunkelheit war ja eigentlich etwas, dass ich schon aus der Erde kannte, aber das hier war ganz anders.
Über mir erstreckte sich immer noch der endlos weite Himmel, obwohl er jetzt schwarz war statt blau und dort oben leuchtete noch der Mond als weißlicher Bogen. In seinem Licht wurden auch die Wolken sichtbar, wenn sie an ihm vorüberzogen. Bei Tag hatte man sie ja wunderschön als weiße, unergründliche Formen gesehen, doch jetzt waren sie mysteriöse Schatten. Zwischen ihnen blitzten immer wieder kleine Sterne auf, als würden sie mit ihnen verstecken spielen.
Ich könnte stundenlang nur in den Himmel sehen und dieses geheimnisvolle und ruhige Schauspiel verfolgen, aber es gab noch so viel mehr!
Da waren all die grinsenden Kürbisgesichter mit flackernden Kerzen in ihrem Inneren und die großen, beständigen Straßenlaternen und hell erleuchtete Fenster in den Häusern, die glückliche Familien zeigten, die gemeinsam aßen oder sich auf dem Sofa zusammenkuschelten.
Sie schienen so viel Spaß zu haben, dass ich gerne dabei sein wollte. Kurzerhand flog ich einfach durch das Fenster zu den glücklichen Menschen. Sie hatten eine kuschelige, dunkelgrüne Decke quer über sich gelegt und vor sich auf einem kleinen Tischlein hatten sie zwei Schüsseln stehen. In der einen waren kleine, goldbraune Scheiben, die wunderbar herzhaft-würzig rochen, das mussten Chips sein und in der anderen waren weiße, knubbelige Dinger, die wunderbar süßlich dufteten, was sich als Popcorn herausstellte.
Die Menschen fragten sich nämlich manchmal gegenseitig, ob sie die Schüsseln haben konnten und dabei bekam ich mit, was sich hinter den verlockenden Snacks verbarg.
All das neue Wissen war so spannend!
Und auch was sie sich ansahen! Auf einer großen, eckigen Fläche war ein schauriges Haus zu sehen, in dem andere Menschen mit Taschenlampen rumliefen und sich vor knarzenden Türen und schwebenden Kerzenleuchtern erschreckten. Was war das? Diese kantige Scheibe wirkte wie ein Spiegel, nur dass es etwas ganz anderes zeigte, als diesen Raum. Faszinierend.
Ständig passierte in diesem Wunderspiegel irgendetwas Schauriges oder Überraschendes. Die Menschen, die dieses Abenteuer erlebten, zuckten immer wieder zusammen und die auf dem Sofa fieberten ebenfalls sehr mit. Es schien ihnen zu gefallen sich zu erschrecken und zu gruseln.
Auf einmal bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung draußen. Im Licht einer der goldenen Straßenlaternen tappte eine gefleckte Katze. Sie ließ den Kopf hängen und sah irgendwie traurig aus.
Katzen kannte ich schon von meiner Zeit im Garten. Sie hatten manchmal in der Erde gescharrt und waren dort aufs Klo gegangen.
Irgendwie hatten sie auf mich immer so wild und frei und auch eine Spur verrückt gewirkt, doch diese hier schien einfach nur einsam zu sein. Das war doch schade!
Spontan flog ich wieder durch das Fenster nach draußen und gleich zu der Katze. "Du bist nicht alleine", versicherte ich ihr aufmunternd.
Manchmal brauchte man doch einfach jemanden, der einem gut zuredete, selbst wenn es nur eine Geisterrübe war, die von niemandem gehört werden konnte. Ich wollte trotzdem für sie da sein.
Ein Geist konnte auch ein Schutzengel sein, zumindest wollte ich es sein.
Auf einmal richtete sich der Blick aus ihren großen grünen Augen auf mich und sie wirkte richtig erschrocken. Konnte sie mich wirklich sehen?
"Hallo?", fragte ich unsicher und die Katze legte den Kopf schief. Probeweise flog ich ein kleines Stück nach links und ihr Blick folgte mir. Und nach rechts und wieder nach links.
Es sah aus als würde sie den Kopf schütteln.
Und hoch und runter und rundherum. Ihre Pupillen wurden immer größer und ihr Schwanz zuckte energisch hin und her.
Plötzlich schnellte sie nach vorne und schlug mit ihren Pfoten nach mir, doch ihre Krallen glitten glatt durch mich hindurch. Wir konnten super zusammen spielen!
"Du bist wieder glücklich! Das ist toll!", jubelte ich ausgelassen und machte eine kleine Pirouette in der Luft. Ich hatte jemandem geholfen! Das war so ein tolles Gefühl! Ich konnte wirklich Gutes tun!
Gesehen zu werden, war wirklich unglaublich!
Mein ganzes Inneres fühlte sich an, als würde es strahlen! Moment mal. Ich strahlte tatsächlich!
Überrascht sah ich an mir selbst herab. Mein gesamter, blasser Geisterrüben-Körper leuchtete in...
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