Schweitzer Fachinformationen
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Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen auch digital im Wissensportal eRef und in der eRef App zur Verfügung. Zugangscode im Buch.
( ? Abb. 1.1)
Rettung von Patienten sowohl aus sitzender als auch aus liegender Position.
Sitzender Patient:
vom Rücken des Patienten her mit beiden Armen unter den Achselhöhlen hindurchgreifen
einen Arm des Patienten im Ellenbogen rechtwinklig beugen
Unterarm dann von oben her mit beiden Händen umfassen und in Höhe des Oberbauchs gegen den Körper des Patienten drücken
Patient auf diese Weise auf die eigenen Oberschenkel ziehen, wodurch das Gewicht günstig verlagert wird
Patient zum Transport nach rückwärts wegziehen
zweiten Helfer (wenn vorhanden) Beine aufnehmen lassen
Liegender Patient:
vom Kopfende des Patienten aus mit beiden Händen flach unter den Hinterkopf und Nacken fassen
Oberkörper vorsichtig anheben und nach vornüber beugen
angehobenen Oberkörper mit eigenem Knie stützen
weiter wie beim sitzenden Patienten angegeben
Abb. 1.1 Rautek-Griff.
Fahrzeuge mit Airbag sind durch Schriftzüge "Airbag, SRS, SIPS, HPS, JC" oder "RS" auf dem Modul gekennzeichnet. Moderne Fahrzeuge sind mit bis zu 10 verschiedenen Airbagsystemen ausgerüstet.
Bei bereits ausgelöstem Airbag ist ein direkter Kontakt mit dem durch die hohe Aktivierungsenergie erhitzten Airbag-Modul zu vermeiden. Für etwa 20min besteht für die Rettungskräfte die Gefahr von Verbrennungen bei Berührung.
Ein nicht ausgelöster Airbag stellt für die Helfer eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle dar. Insbesondere während technischer Manipulationen am Unfallfahrzeug Wirkbereiche des Airbags unbedingt meiden?!
Verhinderung der Auslösung Das Abklemmen der Batterie bietet keine absolute Sicherheit, da manche Hersteller Spannungserhaltungssysteme verwenden, die selbst nach Unterbrechung der Stromversorgung eine Aktivierung des Airbags noch bis zu 20min lang ermöglichen. Zudem werden durch die Unterbrechung der Stromversorgung auch elektrische Sitzverstellungen inaktiviert und damit die Rettung des Patienten möglicherweise erschwert.
Airbag-Rückhaltesysteme, die über dem Lenkrad fixiert werden und den Fahrer- bzw. Beifahrer-Airbag bei einer sekundären Auslösung an der vollständigen Entfaltung hindern, können einen Schutz für Patienten und Retter bieten.
Fehlauslösung des Airbags Eine Fehlauslösung des Airbags kann theoretisch durch eine Defibrillation des Patienten im Fahrzeug oder durch eine Verwendung von Funkgeräten oder Funktelefonen in der Nähe des Fahrzeuges bedingt werden. Deshalb ist in solchen Situationen bei der Verwendung von mobilen Kommunikationsmitteln ein ausreichender Abstand von mehr als ca. 5 Meter zu wahren.
Für Ersthelfer besteht nach heutigen Erkenntnissen keine Gefahr, solange keine technischen Rettungsgeräte eingesetzt werden.
Bei Verkehrsunfällen empfiehlt es sich, nach der A-I-R-B-A-G-Regel vorzugehen
A - Abstand halten (30-60-90-Regel)
Von nicht ausgelösten Airbagsystemen Abstände einhalten:
30cm von Seiten- und Fensterairbags 60cm von Fahrerairbags 90cm von Beifahrerairbags
Von dieser Regel sollte nur abgewichen werden, wenn die Batterie abgeklemmt ist und keine Arbeiten mit schwerem Rettungsgerät erfolgen.
Patient in Absprache mit dem Rettungsdienst so weit wie möglich aus dem Wirkbereich bringen (z.B. Sitz zurückschieben, Lehne zurückdrehen).
Keine Gegenstände zwischen unausgelöste Airbags und Patienten bringen.
I - Innenraum erkunden
Airbagsuche durchführen! Mögliche Kennzeichnungen:
Einprägungen: RS, SRS, AIRBAG, SIPS, HPS, IC
Airbagleuchte im Armaturenbrett
R - Rettungskräfte warnen
Alle Rettungskräfte sind über nicht ausgelöste SRS-Systeme zu informieren.
Vollständige Schutzausrüstung tragen (evtl. Gehörschutz).
B - Batterie(n) abklemmen (Feuerwehr)
Einzige Möglichkeit, die meisten Airbags zu deaktivieren
Achtung! Deaktivierungszeit bei Neufahrzeugen beträgt meist nur wenige Sekunden, ist aber im Bestand der älteren Airbags bis zu 45 min nach Abklemmen der Batterien möglich. Manche Airbags lassen sich nicht deaktivieren (Airbags mit Druckgasbehälter).
A - Abnehmen der Innenverkleidung (Feuerwehr)
G - Gefahr an Airbag-Komponenten
Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Auslösung ist gering, jedoch können ausgelöste Airbags
eine 2. Zündstufe haben
im Bereich des Gasgenerators heiß sein, wodurch Verbrennungen möglich sind
Reizungen hervorrufen, Verbrennungsrückstände sind jedoch nicht giftig
weggedrückt oder abgeschnitten werden, wenn ein ausgelöster Airbag stört
Bei verunfallten Zweiradfahrern Integralhelm grundsätzlich abnehmen?!
( ? Abb. 1.2)
Immobilisierung statt aktive Extension?! Möglichst immer 2 Helfer: Helfer 1 nimmt den Helm ab, Helfer 2 fixiert den Kopf-Hals-Übergang.
Die bisher praktizierte "blinde", möglichst kräftige Extension der HWS wird nicht mehr empfohlen?!
Ausgangsposition und Vorbereitung:
Helfer 1 kniet hinter dem Kopf des Patienten und fixiert den Helm mit beiden Händen
Helfer 2 kniet in Nähe des Oberkörpers des Verunfallten seitlich, öffnet sofort das Visier des Helms, nimmt eine evtl. vorhandene Brille ab und öffnet den Helmverschluss
Helm abnehmen:
Helfer 2 stabilisiert jetzt die HWS, indem er den Unterkiefer mit der einen, das Hinterhaupt mit der anderen Hand umfasst, und damit konsequent - ggf. immer wieder auch durch "Nachrutschen" der Hände während der Helmabnahme - den Hals-Kopf-Übergang fixiert
Helfer 1 muss nun den Helm abnehmen, indem er sich durch das "Hineingreifen in den Helm" und das Zusammendrücken der Wangenpolster etwas Spielraum verschafft, um den Helm etwas auseinander zu ziehen und zu mobilisieren
Der Helm wird von Helfer 1 mit vorsichtigen kleinen Bewegungen unter ständigen Fixationsmaßnahmen des Helfers 2 nach hinten abgenommen, bis schließlich Helfer 2 den Kopf ohne Helm alleine in seinen Händen hält
Cave: Die Nase des Patienten kann das Abnehmen des Helms behindern, hier kann der Vorderteil des Integralhelms bei nicht ausreichender Vorsicht "hängen bleiben"....
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