Die Melodie
Das wichtigste wird bei jedem Song wohl die Melodie sein, ob mit Gesang oder instrumental.
Die Melodie und insbesondere die Refrainmelodie ist das wichtigste Element, damit ein Song zu einem Hit wird.
Ein Song ist meistens in verschiedene Teile aufgeteilt.
Es gibt unter anderem
Intro
Strophe
Bridge
Refrain oder Chorus
B-teil
und manchmal auch C-teil
und ein Outro
Bei einem Clubtrack werden solche Abfolgen meistens nicht befolgt. Hier geht es mehr um einen tanzbaren Groove und eine sich emotional steigernde Abfolge.
Es gibt nur wenige Songs, die mit einer unbedeutenden Melodie zum Hit geworden sind. Meistens ist dann irgendein Gimmick im Song, oder der Text hat die Wiedererkennungsfunktion übernommen. Doch das ist eher selten.
Je eingängiger die Melodie, je markanter der Gimmick und der Text sind, umso besser.
Ohne fertige Melodie und Text sollte man nicht zu den Gesangsaufnahmen übergehen. Es bringt einen nur unnötig unter Druck.
Der Sound
Musik ist Klang.
Ohne ein sogenanntes Klangereignis gäbe es keine Musik.
Ob harmonisch oder disharmonisch, es bleibt im Grunde immer ein Klang.
Musik, die heute als harmonisch empfunden wird, war früher mitunter disharmonisch.
Man wird es nicht glauben, aber das heute so populäre und in fast allen Hitsongs verwendete Intervall der Terz wurde vor sehr langer Zeit von Menschen nicht als harmonisch empfunden.
Heute hat man bestimmte Hörgewohnheiten und die sollten bei einer Musikproduktion schon bedient werden.
Was man nicht unterschätzen sollte, ist der Klang der Instrumente.
Bei der Auswahl eines Sounds ist es wichtig, erst einmal seine Funktion zu beleuchten. Soll er das Soundbild tragen, sollte er kraftvoll sein. Die tiefen Frequenzen sollten ausgeprägt sein und das Spektrum sehr breit.
Bei der Bassdrum sollte es bis auf sehr wenige Ausnahmen (z. B. Beat im Intro oder in speziellen Parts als Gimmick frequenzeingeschränkt eingesetzt, also als Effekt, um dann den Einsatz der richtigen Bassdrum stark wirken zu lassen) immer kraftvoll sein.
Flächen, Streicher sollten sich im Mittenbereich tummeln. Zu viele tiefe Frequenzen wirken hier eher störend und verdecken andere Instrumente.
Melodieinstrumente und Gesang sollten sich immer auch durch ihr Frequenzspektrum durchsetzen. Sie sollen ja auch gut hörbar sein. Der Tiefbassanteil wird hier aber nicht so ausgeprägt sein.
Effektsounds können durchaus kurz dünn herausstechen.
Aber im Grundsatz gilt bei einem Frequenzspektrum eines Sounds, zu viel gibt es nicht. Umso ausgewogener der Sound klingt und in allen Frequenzbereichen Anteile vorhanden sind, umso besser. Wegnehmen kann man immer. Dazutun ist eher schwierig bis gar nicht möglich. Dann gibt es nur die Möglichkeit (was übrigens auch sehr gerne gemacht wird) 2 oder manchmal auch mehr Sounds übereinander zu legen, also miteinander zu mischen. Der eine hat dann das, was der andere nicht hat und so ergänzen sich die Sounds. Was man hier beachten muss, ist die Phasenlage der übereinander gelegten Sounds (Da die Sounds ja meistens nicht genau am selben Punkt starten, können sich Überlagerungen ergeben, die zu Frequenzauslöschungen führen). Dann kann es passieren, dass z.B. zwei dicke Bassdrumsounds sich gegenseitig auslöschen, und beim Zusammenspiel diese nur noch ganz dünn klingen. (Eine Phasenauslöschung kann im Extremfall sogar dazu führen, dass man von den beiden Signalen gar nichts mehr hört.) Das gilt übrigens bei allen Sounds, ob akustisch oder elektronisch.
Etwas wegnehmen von dem, was da ist, ist immer leichter als etwas dazuzutun, was völlig fehlt.
Es gibt noch mehr Möglichkeiten.
Pitchen, mit einem Exciter aufpeppen oder mit einem Doppler oder Delay verdicken sind nur ein paar Beispiele.
Warum etwas künstlich dazu tun, wenn man es beim Originalsound schon hätte haben können?
Die Soundwahl der einzelnen Instrumente ist sehr wichtig für das spätere Gesamtklangbild der fertigen Mischung.
Wie nehme ich elektrische und akustische Instrumente auf?
Falls du nur ein Homerecordingstudio hast, solltest du dafür ein Tonstudio mieten und dort deine Aufnahmen machen, die du dann auf Audiospuren oder als Samples in deinen Sample Player in deinen Song einbauen kannst.
Mache dafür eine Rohmischung deines Grundsongs mit einem Einzähler und merke dir das Songtempo. Auf dieses Playback kann dann aufgenommen werden.
Mit dieser Methode kann man sogar auf einem anderen Computer mit einer anderen Audiosoftware arbeiten. Diese vorgefertigten Tracks als WAV oder AIFF Files abspeichern und auf einen USB-Stick, Harddrive, CD, DVD kopieren oder auf einen Server des Studios übertragen oder man hat selber einen Server und ermöglicht dem Studio den Zugang zum Herunterladen. Darüber hinaus gibt es auch viele Möglichkeiten des Datentransfers über das Internet.
Man sollte mit einer klaren Vorstellung ins Studio gehen. Du bist der Produzent. Die Musiker, sowie der Tontechniker, wollen wissen, was zu tun ist und das musst du ihnen sagen.
Natürlich kannst du einem versierten Musiker auch deinen Song vorspielen und er kann dir dann etwas anbieten. Da sind schon die tollsten Sachen dabei herausgekommen.
Bedenke aber auch hier, dass der Musiker dann eventuell Urheber-oder zumindest Leistungsschutzrechte über sein Schaffen hat. Also ist es am besten, vorher alles Rechtliche abzusprechen und auf jeden Fall vertraglich durch eine Unterschrift abzusichern.
Das gilt übrigens auch für den Gesang.
Für einen Sänger oder eine Sängerin, der/die den Song/Track noch nicht kennt, ist es immer gut, eine Rohversion mit Melodie dabei zu haben.
Absolut wichtig ist es, schon vor dem Herstellen der Rohmischungen mit dem Sänger oder der Sängerin zu klären, welche Tonart für ihn oder sie am besten ist. Dabei geht es im Speziellen um den höchsten und den tiefsten singbaren Ton des Sängers oder der Sängerin.
Sänger haben nur ein begrenztes Tonspektrum und können darüber hinaus keine klanglich schönen oder gar keine Töne mehr singen. Falls es vorab nicht zu klären ist, sollte man verschiedene Versionen des Songs/Tracks in allen möglichen Tonarten dabei haben oder das Songmaterial vor Ort ohne Probleme in andere Tonarten transponieren können.
Wie man Instrumente mikrofoniert, darüber gibt es Fachliteratur.
Ich hätte dazu auch einiges zu sagen. Das wird auch einmal folgen.
Wie führt man einen Musiker zum besten Ergebnis?
Musiker sind auch nur Menschen. Sie sind sensibel und emotional. Wenn sie es nicht wären, könnten sie auch keine emotional geladene Musik machen. Es ist ganz einfach, sie zu verunsichern und wenn das passiert, kann es auch Einfluss auf ihre musikalische Darbietung haben.
Ein einfaches Beispiel ist eine Situation, die sehr oft und meistens unbedacht im Studio vorkommen kann. Wenn ein Musiker alleine im Aufnahmeraum ist, hört er das, was im Regieraum gesprochen wird, nur über das Talkbackmikrofon. Wenn der Musiker über das Verbindungsfenster die Personen im Regieraum lachen sieht und sie nicht hört, weiß er nicht, über wen oder was gerade gelacht wird. So etwas kann schon sehr schnell zur Verunsicherung eines Musikers beitragen. Deshalb ist es am besten in solchen Situationen das Talkback immer offen zu haben.
Wie man mit dem Musiker umgeht, spiegelt sich meistens in seiner musikalischen Darbietung ab. Deshalb ist ein freundlicher Ton und ein positives Arbeitsklima mit verbalen Bestätigungen Gold wert und kann zum positiven Ergebnis der gesamten Produktion beitragen.
Keine Hektik, kein Druck, immer wieder mal Pausen machen, besonders dann, wenn es aussieht, als ob man nicht weiterkommt. Ein bisschen Alkohol kann manchmal zur Auflockerung beitragen. Man sollte aber die Grenzen kennen. Bei zu viel Alkoholgenuss kann es bis zum Totalausfall des Musikers führen. Es ist immer auch zu bedenken, dass das Urteilsvermögen nachlässt, wenn sich alle Beteiligten stimulieren. Man findet alles ganz toll und am nächsten Tag ist man enttäuscht von dem, was man noch am Vortag so toll gefunden hat.
Drogen sind ein "no go". Wenn der einspielende Musiker Drogen eingenommen hat, glaubt er wie ein junger Gott zu spielen, aber alle anderen hören, dass es nicht so ist. Nur er wird in diesem Zustand nicht anders spielen können. Wenn alle im Studio Drogen einnehmen, gibt es keine Kontrolle mehr. Der Produktionstag kann ein Totalausfall sein. Besonders fatal ist es bei Schlagzeugern, die dann sehr gern vollständig ihr Timing verlieren. Aber es gibt auch andere Dinge, die einen Musiker beim Einspielen irritieren können: man sollte nicht unterschätzen, was ein guter Kopfhörermix ausmacht.
Ein sehr verbreiteter Irrglaube bei Musikern und Sängern ist, besser musizieren zu können, wenn man sich selber sehr laut im Kopfhörer hört. Über diesen Weg hört man das Playback nicht so gut und musiziert mehr mit sich selber, als im Playback zu grooven und sich musikalisch einzubetten. Man hört und kontrolliert sich selber, aber man überhört das Wesentliche und das ist die Musik im Playback, zu der man spielen oder singen soll. Wenn man eingebettet im Sound der anderen Instrumente etwas einspielt, entsteht eher die Möglichkeit eines homogenen Zusammenspiels.
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