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Wie oft hatte Charlotte Quade davon geträumt, endlich einmal ein aufregendes Abenteuer zu erleben! Doch seit man sie auf jener kleinen Insel vor der afrikanischen Küste einfach entführt hatte, ist sie von ihrer Abenteuerlust gründlich kuriert! Nicht nur, dass sie von Piraten geraubt und einem rauen, wilden Kapitän zum Geschenk gemacht wurde - um seine schlechte Laune aufzubessern! -, nun ist sie auch noch in einem Harem gefangen ... Kann der schroffe und doch sehr attraktive Kapitän ihr Schicksal noch ändern?
Die leidenschaftlich-romantische Trilogie um die Familie Quade von der Bestsellerautorin Linda Lael Miller:
Band 1: Verzaubert von deinen Augen Band 2: Goldene Sonne, die dich verbrennt Band 3: Süße Annie, wildes Herz
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Selbst zu dieser noch recht frühen Morgenstunde flimmerte die Luft bereits vor Hitze über dem Marktplatz oder >Souk<. Hühner gackerten, Händler feilschten lautstark, und Affen, mit bestickten Westen und Turbanen bekleidet, kreischten um Aufmerksamkeit. Eine seltsame, fremde Musik strich ohne Unterlass statt einer Brise zwischen den Verkaufsständen hindurch: Die Gerüche von Gewürzen und ungewaschener Haut wetteiferten mit dem stechenden Rauch aus Kochfeuern, und die hellen Seidenstoffe von Charlottes geborgter Robe und dem Schleier klebten an ihrer feuchten Haut.
Charlotte war begeistert.
Ihre Begleiterin, Bettina Richardson, einige Jahre jünger als Charlotte und auf ähnliche Art verkleidet, teilte diesen Enthusiasmus nicht.
»Papa bringt uns um, wenn er herausfindet, dass wir an diesem schrecklichen Ort gewesen sind!«, flüsterte sie unter dem hauchdünnen Schleier, der ihr hübsches, aber nicht bemerkenswertes Gesicht verhüllte. »Wer weiß, ob wir nicht sogar von irgendeinem Scheich entführt in der Wüste enden!«
Charlotte seufzte. »Damit dürfte leider nicht zu rechnen sein«, erwiderte sie, um Bettina zu ärgern.
»Charlotte!«, rief ihre Freundin entsetzt.
Charlotte lächelte hinter ihrem Schleier. Die Richardsons waren zum Inselkönigreich von Riz gesegelt, das zwischen Spanien und der Küste von Marokko lag, um alte Freunde zu besuchen, reiche Händler, die sie aus Boston kannten. Bettina wäre lieber in Paris geblieben, bis der Moment kam, die Rückreise in die Vereinigten Staaten anzutreten, aber Charlotte hatte es ihr ausgeredet. Sie hatte nicht vor, sich die Gelegenheit entgehen zu lassen, einen so exotischen Ort wie Riz zu sehen, wo sich ihr, so hoffte sie zumindest, vielleicht doch noch eine Chance auf ein kleines Abenteuer bieten würde.
Doch Abenteuer waren genau das, was Bettina unbedingt vermeiden wollte. Es hatte Charlotte einige Mühe gekostet, ihre Freundin zu überreden, die Schleier und Roben aus dem Schrank ihrer Gastgeberin zu stibitzen, sie anzulegen und sich durch die Hintertür aus dem Haus zu stehlen, in die schmalen, schmutzigen Gassen hinaus, wo Gerüche und Geräusche ihnen den Weg in den Souk gewiesen hatten.
An einem der Verkaufsstände nahm Charlotte einen der grobgeflochtenen Körbe in die Hand und betrachtete ihn sinnend. Sie wusste jetzt schon, dass sie diesen Ausflug nie vergessen würde und er ihr irgendwann sogar noch viel schöner erscheinen würde, als er war. Vielleicht würde sie ihren Erinnerungen in Momenten der Langeweile noch einen stattlichen Scheich hinzufügen, der auf einem weißen Araberhengst den Markt aufsuchte, um Sklaven zu erstehen ... oder sogar eine Truppe plündernder Piraten, die Schwerter schwingend Hühner und Händler in alle Richtungen zerstreuten ...
Eine Bewegung am fernen Ende der Reihe kleiner Stände unterbrach Charlottes phantasievolle Überlegungen. Bettina ergriff ihren Arm und flüsterte drängend: »Lass uns zu den Vincents zurückkehren, Charlotte, bitte!«
Charlotte beachtete sie nicht, starrte nur fassungslos den großen Mann an, der durch die Menge schritt, und fühlte sich für einen kurzen Moment lang in ihre Kindheit zurückversetzt. Sie war wieder dreizehn und daheim in Seattle, wo sie auf den Mast eines großen Segelschiffs, der Enchantress, geklettert war. Doch hoch in der Takelage hatte sie den Mut verloren und sich zitternd an den Tauen festgeklammert, zu verängstigt, um wieder hinabzusteigen.
Patrick Trevarren war zu ihr hinaufgeklettert, um sie zu retten.
Bettina versetzte Charlotte einen Stoß. »Charlotte! Es gefällt mir nicht, wie dieser Mann aussieht! Er könnte ein Räuber sein!«
Charlotte war unfähig, sich zu bewegen, und froh, dass sie den Schleier trug, der ihr Gesicht verbarg und das Lächeln, mit dem sie jedem, der sie sah, wie eine komplette Närrin erschienen wäre. Patrick hatte sich kaum verändert in diesen zehn Jahren, obwohl seine Brust und seine Schultern heute breiter waren und seine Gesichtszüge schärfer und ausgeprägter. Das dunkle Haar trug er noch immer etwas zu lang und mit einer schwarzen Schleife im Nacken gebunden; der Blick seiner tiefblauen Augen war wach und scharf wie früher.
Das arrogante Selbstvertrauen, das sein Gang verriet, weckte Charlottes Ärger, aber ihr Herz klopfte wie wild, und sie musste sich sehr zusammennehmen, um nicht auf Patrick zuzulaufen und ihn zu fragen, ob er sich an sie erinnerte.
Was natürlich ziemlich unwahrscheinlich war. Während sie in all diesen zehn Jahren von ihm geträumt und eine Phantasie nach der anderen um den jungen Seemann gewoben hatte, hatte er vermutlich nie wieder einen Gedanken an sie verschwendet ...
Er kam näher, und obwohl er lächelte, blickten seine Augen kalt. Mit der Spitze seines Dolches spießte er eine Orange von einem Obststand auf und warf dem Händler eine Münze zu.
Charlotte verhielt sich völlig still, doch irgendetwas an ihr musste Patricks Aufmerksamkeit erregt haben. Er kam näher, blieb vor ihr stehen und starrte ihr mit einem Ausdruck der Verwunderung in die Augen.
Sag etwas, befahl Charlotte sich verzweifelt, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie brachte kein Wort über die Lippen.
Patrick betrachtete sie ausgiebig, ließ seinen Blick über ihre eng anliegende Seidenrobe gleiten, um dann seinen Weg mit einem Achselzucken fortzusetzen. Im Weitergehen schälte er die Orange und warf die Schalen den schnatternden Affen zu.
»Das genügt!«, sagte Bettina schroff. »Wir gehen jetzt, Charlotte Quade, und zwar sofort! Wenn ich je einen Piraten gesehen habe, dann war es dieser Mann!«
Charlotte sah, wie Patrick vor einer verschleierten Tänzerin auf einem schmalen Brett zwischen zwei Fässern stehen blieb, und wurde von einer solch jähen Eifersucht erfasst, dass sich die Enge in ihrer Kehle löste und ihre Lungen wieder Luft bekamen. »Und wie wir alle wissen, kennst du dich mit Piraten aus«, verhöhnte sie Bettina.
Tränen stiegen in den grünen Augen des Mädchens auf; ein scharfes Wort konnte sie verwinden wie andere einen Peitschenschlag. Bettina war ein Einzelkind, verwöhnt und behütet, und es war ihr nicht leichtgefallen, sich ohne Erlaubnis ihrer Eltern aus dem Haus zu schleichen, um einen fremden Marktplatz zu erforschen.
»Entschuldige«, sagte Charlotte und fühlte, wie etwas in ihr zerbrach, als Patrick die Tänzerin von ihrer improvisierten Bühne hob und einem turbanbekleideten Mann in der Nähe ein Geldstück zuwarf. »W-wir ... gehen jetzt.«
Entschlossen, nicht mehr zurückzuschauen, straffte Charlotte die Schultern und schlug die Richtung zur Residenz der Vincents ein. Die unerwartete Begegnung mit Patrick Trevarren hatte ihre Sinne in einen solchen Aufruhr versetzt, dass sie sich nicht einmal auszudenken wagte, was Patrick mit dieser Tänzerin vorhaben mochte.
Trotz ihrer Verwirrung spürte Charlotte Bettinas zunehmende Besorgnis und merkte selbst, wie schwierig es sein musste, den Weg zurück zum Haus ihrer Gastgeber zu finden. All diese unglaublich schmalen Gassen sahen völlig gleich aus, eine jede von ihnen hätte zu dem stillen Wohnviertel führen können, das sie eine Stunde zuvor noch so sorglos verlassen hatten.
Bettina trocknete ihre Augen mit dem Schleier. »Ich wusste ja, dass wir uns verlaufen haben!«, sagte sie schluchzend.
»Psst!«, meinte Charlotte gereizt. »Wir gehen einfach zum Marktplatz zurück und fragen nach dem Weg.«
»Wie denn? Wir sprechen doch nicht mal die Sprache«, entgegnete Bettina mit aufreizender Logik.
»Dann fangen wir eben noch mal von vorne an und probieren jede Gasse aus, bis wir die richtige gefunden haben«, antwortete Charlotte. Es klang um einiges zuversichtlicher, als sie sich fühlte.
Bettina maß sie mit einem entsetzten Blick. »Hätte ich doch nicht auf dich gehört!«, rief sie ärgerlich. »Ich wusste, dass etwas Schreckliches geschehen würde - und ich habe recht behalten!«
Charlotte lächelte mühsam. »Es wird schon nichts geschehen. Reg dich bitte nicht so auf.«
Bettina schaute sich furchtsam auf der verlassenen Straße um. Eine unheimliche Stille herrschte nach dem Lärm im Souk.
»Ich vergifte mich eher, bevor ich den Rest meines Lebens in einem Harem zubringe«, sagte sie düster.
Charlotte erwiderte nichts, denn sie begriff jetzt, dass sie sich tatsächlich in Gefahr befanden, zwei schutzlose Frauen in einer Stadt, deren Kultur auf solch tiefgreifende Weise anders war als ihre eigene. Vielleicht war es das Beste, zum Markt zurückzugehen und Mr. Trevarren um Hilfe zu bitten.
Sie nahm Bettinas Arm. »Komm. Wir kehren zum Souk zurück.«
Der Marktplatz war belebt wie schon zuvor, Charlotte musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um über die mit Turbanen bedeckten Köpfe hinwegschauen zu können. Doch Mr. Trevarren war nirgendwo zu sehen.
Bettina wimmerte vor Panik, und in diesem Augenblick passierte...
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