Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Have a bright future! Mögen Sie eine glänzende Zukunft haben! Mit diesem Gruß und Wunsch habe ich seit den 1990er-Jahren viele meiner Mails, Publikationen und Vorträge beendet. Wir alle kennen dieses Gefühl der Vorfreude auf die Zukunft. Ob es die Freude auf einen schulischen oder beruflichen Abschluss ist, den kommenden Urlaub, das Abitur der Tochter, die neue Wohnung, den neuen Job oder das neue Unternehmen. Wie geht es Menschen, die sich auf etwas in der Zukunft Liegendes freuen? Es geht ihnen gut. Sie leisten mehr, sie sind glücklicher, gesünder und sie leben sogar länger. Sie entscheiden zukunftsintelligenter. Und sie sind in ihrem Verhalten angenehmer für ihre Mitmenschen. Jeder Mensch hat das Recht, immer eine positive Zukunft vor sich zu sehen. Mit Zukunftsfreude überwinden Sie Zukunftsangst. Und Sie können sich selbst, Ihre Familie, Ihr Team und Ihr Unternehmen mit minimalem Aufwand deutlich stärker und erfolgreicher machen.
In diesem Buch will ich mit Ihnen eine gemeinsame Erkenntnisreise machen. Hin zum Kern des Unternehmertums. Zu wirksamer Führung durch mehr Zukunftsintelligenz, zu mehr Erfolg, Sicherheit und Freude - zu einer glänzenden Zukunft.
»Ich bin als Unternehmer der Treuhänder für die nächste Generation.« So sagt es Johannes Winklhofer, Familienunternehmer und Vorstand der iwis SE & Co. KG mit Hauptsitz in München1. Iwis hat weltweit rund 3.000 Mitarbeiter und ist unter der Führung von Johannes Winklhofer um ein Vielfaches erfolgreich gewachsen. Wir haben 2009 erstmals für neue Geschäftsfelder zusammengearbeitet.
Johannes Winklhofer hat wie kaum ein anderer mir bekannter Unternehmer bewiesen, dass Kontinuität und Innovation sich nicht ausschließen. Im Gegenteil. Als er im Jahr 1999 das Unternehmen von seinem Vater übernahm, machte es rund 80 Millionen Euro Jahresumsatz. Es wurden nur Kunden im Umkreis von 200 Kilometern bedient. Bis 2022 ist das Unternehmen auf 740 Millionen Euro Umsatz gewachsen und hat eigene produzierende Standorte in den USA und China. »Megatrends, darum musst du dich selbst kümmern«, empfiehlt Winklhofer jedem Unternehmer. Dass die Elektromobilität kommt, war ihm schon 2002 klar. Lange vor dem Rest der Automobil-Manager hat er die Signale erkannt. Nur wann und wie schnell diese Transformation kommen würde, war noch offen. Als er das Ruder übernahm, hingen 85 Prozent des Umsatzes von Teilen für Verbrennungsantriebe ab. Heute sind es nur noch 30 Prozent. Iwis verdiente damals gutes Geld mit Steuertrieben, den Ketten, die die Kurbel- und Nockenwelle wie auch die Ventile eines Verbrennungsmotors im Gleichtakt halten. Gegen heftige Widerstände aus Familie und Belegschaft brach er zu neuen Horizonten auf und erschloss für iwis neue Geschäftsfelder. Aus seinem Zukunftsbild bezog er seine innere Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Er war sicher, dass er das angestammte Geschäft infrage stellen und Alternativen dafür schaffen musste, bevor es technologisch disruptiert und iwis daran scheitern würde. Mittlerweile wird die Entwicklung von iwis von mehreren Trends getragen. Iwis hat neue Geschäftsfelder in der Ernährungsindustrie, der Logistik und folgerichtig auch in intelligenter Mobilität erschlossen. Johannes Winklhofer ist sicher: »Diejenigen Unternehmen sind zukunftssicher, die die frühen schwachen Signale am Markt erkennen und verstehen und ihr Geschäft daraufhin weiterentwickeln.«
Johannes Winklhofer führt sein Unternehmen mit einem Zeithorizont von dreißig Jahren. Kontinuität ist ein entscheidender Faktor für Zukunftsorientierung. Denn wem bewusst ist, dass er die Folgen seiner heutigen Entscheidungen mit höchster Wahrscheinlichkeit auch selbst genießen oder ausbaden muss, wird im Hier und Jetzt zukunftsintelligent denken, entscheiden und handeln. Solche Leader haben »Skin in the Game«, wie man im Englischen sagt. Sie setzen ihre eigene Haut aufs Spiel. In Familienunternehmen ist die Zukunftsorientierung praktisch per Definition eingebaut. Denn die Zukunft des Unternehmens sitzt meist morgens mit am Frühstückstisch. Die Zukunft ist in Gestalt der nächsten Generation von Töchtern, Söhnen und Neffen immer personifiziert präsent.
Im Gesellschaftsvertrag von iwis und der Familienverfassung der Winklhofers ist festgelegt, dass jede Generation Treuhänder für die nächste Generation ist. Das Unternehmen darf nicht verkauft werden. Erst ab einer Eigenkapitalquote von 65 Prozent dürfen Gewinne ausgeschüttet werden. »Als Unternehmer weiß ich natürlich, wie ich eine Eigenkapitalquote von 65 Prozent verhindern kann«, sagt Winklhofer mit einem Augenzwinkern.
Ob iwis zukunftssicher ist, habe ich Johannes Winklhofer gefragt. Wenn er iwis an die nächste Generation übergibt, wird iwis ein zukunftssicheres Unternehmen sein, sagt er. Aber Zukunftssicherheit ist kein dauerhafter Zustand. Man muss sie sich praktisch täglich neu erarbeiten. »Wir haben den Ersten und den Zweiten Weltkrieg überstanden, die Kriege in Vietnam und Korea, die Ölkrise, die Finanzkrise, Corona und jetzt auch noch Putin. Wir sind auf entscheidende Megatrends ausgerichtet. Wir haben eine klare Mission und Vision. Wir verbessern das Leben vieler Menschen, beispielsweise in der Ernährungsindustrie. Und wir haben gelernt, schnell zu entscheiden und agil umzusetzen«, resümiert Winklhofer die Situation von iwis.
Unternehmer2 wie Johannes Winklhofer mit iwis motivieren mein Team und mich immer wieder aufs Neue. Sie beweisen in der harten Wirklichkeit der Wirtschaft, dass Zukunftsmanagement heute der zentrale Erfolgsfaktor ist. Der bewusste Umgang mit den Zukunftsgedanken der Unternehmer und aller Mitarbeiter im Unternehmen hilft, Bedrohungen zu erkennen, solange sie noch klein sind, und Chancen frühzeitig zu identifizieren, wenn sie noch groß sind.
Die Zukunftsannahmen muss ein Unternehmen immer wieder prüfen und anpassen. Es muss sich eine motivierende und robuste Mission als Existenzberechtigung geben. Mit einer intelligenten Positionierung lässt es sich zu einem einzigartigen Anbieter machen und mit dem Team eine anziehende Vision verfolgen. Oder kurz:
Es gilt, das Team und das Unternehmen mit Zukunftsintelligenz in eine glänzende Zukunft zu führen.
Gibt es überhaupt berechtigte Hoffnung, dass die Zukunft der Menschheit gut oder gar glänzend wird? Oder haben die Zukunftszyniker recht, die in allen Fortschritten nur verdeckte Rückschritte sehen?
In den vergangenen Jahrzehnten haben wir als Menschheit enorme Fortschritte erzielt. Wir haben den Hunger halbiert, Krankheiten ausgerottet, Unfalltote und Opfer von Gewaltverbrechen reduziert. Man könnte sagen, dass früher fast alles schlechter war. Also alles gut? Leider nein. Unsere gute Zukunft ist bei Weitem nicht garantiert. Wir sind noch lange nicht in der Lage, den Gesamtausstoß an klimaschädlichen Gasen wie Kohlendioxid und dem 25-mal schädlicheren Methan wirksam zu reduzieren. Wir haben unseren Beitrag zum Klimawandel nicht im Griff und laufen Gefahr, dass viele Regionen der Erde durch Hitze und steigende Meeresspiegel unbewohnbar werden. Hunderte Millionen Menschen werden aus ihrer Heimat flüchten müssen und natürlich selten in Scharen willkommen sein. Dramatische Probleme und tödliche Konflikte werden die Folge sein.
Die verfügbare landwirtschaftliche Fläche wird nach heutigen Maßstäben stark schrumpfen. Sie hat heute schon ein Maximum erreicht. Die stark gesteigerten Ernteerträge haben wir teilweise mit hoher Bodenbelastung erkauft. Wir konnten zwar den Hunger halbieren, aber Armut, Hunger und Durst gibt es immer noch. Und drei Milliarden Menschen können sich keine gesunde Ernährung leisten.
Wir holzen die Wälder weiter ab, wenn auch in geringerem Tempo. Ständig verkleinern wir die Lunge der Erde und machen unsere Emissionen noch schädlicher. Kunststoffabfälle in den Ozeanen haben ein unvorstellbares Ausmaß angenommen.
Unser Finanz- und Währungssystem ist instabil. Es gibt Schuldenberge, die niemals mehr beglichen werden können. Schulden, die praktisch nur durch Inflation in realem Wert abgebaut werden können. Zwar wächst der Wohlstand weltweit, jedoch hatten Hunderte Millionen Arbeitnehmer mit geringen und mittleren Qualifikationen in sehr vielen Ländern seit Jahrzehnten keinen Zuwachs an realem Einkommen, während die Einkommen aus Kapitalvermögen exponentiell zunahmen.
Die sozialen Medien, allen voran Facebook, Twitter, Youtube und Telegram, haben das Gegenteil von dem bewirkt, was man zu Beginn von ihnen erwartet hatte. Wir hofften, dass die Vielfalt der Perspektiven und Meinungen zu einem besseren Verständnis der Welt und somit zu mehr Objektivität führen würde. Tatsächlich führten die...
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