Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Wozu dienen (Präsentations-) Medien? Sie dienen dazu, Ihre Worte, Inhalte und Anliegen zu visualisieren, d. h. in Bildern darzustellen. Damit erreichen Sie, dass Ihre Zuhörerschaft das Gesagte leichter verstehen und sich die Inhalte besser einprägen und merken kann. Das Wesentliche heißt also: Visualisierung!
Sie kennen das: Jede Medaille hat zwei Seiten! So ist es auch mit einem zu wählenden Medium. Alle Medien können Sie sinnvoll einsetzen oder auch deplatziert verwenden.
Damit Sie künftig leichter für sich entscheiden können, wann welches Medium sinnvoll ist, finden Sie in diesem Kapitel die Möglichkeiten und Grenzen von Flipcharts. Im Anschluss daran folgen die Abgrenzung zu anderen Medien und Vorschläge, wie man sie ergänzend zum Flipchart nutzt.
Ein Flipchart zeichnet sich durch ganz besondere Eigenschaften aus. Es ist
Es lässt sich in folgenden Situationen gewinnbringend einsetzen:
Schnell und flexibel
In jeder dieser Anwendungssituationen können Sie eigene Äußerungen oder Bemerkungen aus dem Publikum schnell und flexibel auf dem Flipchart ergänzen. Dies kann vor allem dann hilfreich sein, wenn es darum geht, Entscheidungen festzuhalten. Wie oft passiert es, dass alle Beteiligten aus einer Besprechung gehen und jeder denkt, ihm sei klar, was zu tun ist. Und wenn man wieder am Schreibtisch sitzt, weiß fast keiner mehr genau, was besprochen wurde.
Deshalb: Unbedingt alles aufschreiben und das auf Ihrem Flipchart ergänzen, was für die weitere Arbeit von Belang ist!
Einigung festhalten
Genau dasselbe trifft zu, wenn es darum geht, Arbeiten und Aufgaben zu verteilen oder auch eine Einigung herzustellen, ein Commitment zu erzielen. Wenn Sie dieses nicht schriftlich festhalten und jeder Beteiligte dazu laut "Ja" gesagt hat, kann es leicht passieren, dass sich die Teilnehmenden nach dem Ende der Besprechung dem gemeinsamen Ergebnis oder Ziel nicht mehr verpflichtet fühlen.
Darum: Jede Einigung ist immer schriftlich auf dem Flipchart zu fixieren! Nur was Schwarz auf Weiß steht, kann von jedem Beteiligten akzeptiert werden.
Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun bringt in seinem Buch Klarkommen mit sich selbst und anderen: Kommunikation und soziale Kompetenz (S. 223 f.) die Bedeutung von Visualisierung in folgenden Worten auch für uns passend auf den Punkt:
"Manche Besprechungen, manches Gespräch im kleinen Kreis, manche Konferenz, manche Beratung und sogar Psychotherapie würden mehr Verständnis und eine bessere Verankerung des Verstandenen erzielen, wenn die wesentlichen Punkte und Zusammenhänge visualisiert würden, und zwar aus dem Stegreif an Ort und Stelle. Es gibt heute nur wenige Zaubermittel für eine bessere Verständigung, die so selten benutzt werden! . Wie hilfreich könnten auf Konferenzen, Besprechungen und Informationsveranstaltungen aller Art kleine Schaubilder sein - Ausruh-Inseln für den Geist, wenn wir im Meer der Worte zu ertrinken drohen."
Übersichtlichkeit gewährleisten
Einsetzen können Sie das Flipchart etwa bis zu einer Publikumsgröße von 25 Personen. Bei dieser Größe bleibt eine freie Sicht auf das Medium gewährleistet und die Schrift ist gut lesbar - wenn Sie als Visualisierende:r groß und leserlich schreiben! Aber dazu kommen wir später.
Wahrnehmung "am Rande"
Eine Stärke des Flipcharts ist, dass Sie präsentierte Inhalte für die Zuhörenden dauerhaft im Sichtfeld halten können. Einerseits wird damit ein "peripheres Erinnern" unterstützt, wenn die Lerninhalte immer und immer wieder im Vorbeigehen oder beim "Umherschweifen mit den Augen" am Rande wahrgenommen werden. Andererseits haben Trainer und Moderatoren immer wieder die Möglichkeit für Rückbezüge und Querverweise.
Will man diese Möglichkeit nutzen, ist es oft sinnvoll, zwei oder mehrere Flipcharts parallel zu zeigen und eventuell sogar zu bearbeiten.
Brücke zum Publikum
Durch die Visualisierung am Flipchart kann auf einfache Weise eine Brücke zu Ihrem Publikum entstehen, sei dies eine Seminargruppe oder Ihre Mitarbeiter:innen in einer Besprechung. Dies geschieht, indem Sie einfach und prägnant ein Bild für Ihr Publikum entwickeln.
Die Nähe zum Publikum entsteht weiterhin durch die Anwesenheit des Sprechenden und des Flipcharts im Zentrum des Blickfelds der Zuhörer. Diese zentrale Position erlaubt Ihnen, bequem in den Kontakt mit den Hörern zu treten. Sie holen Ihre Zuhörerinnen aus der Passivität, aus der Konsumhaltung in die Aktivität.
Aktivierung der Zuhörer
Bei Flipcharts, die gemeinsam entwickelt werden, kann der Zuhörende einzelne Inhalte "mitvollziehen", in einer Geschwindigkeit, die ihn mitdenken lässt. Das gibt ihm die Chance, zu verstehen und sich auch nach längerer Zeit noch erinnern zu können. Das Gesagte kann er sofort oder später umsetzen und anwenden.
Diese "Aktivierung" erreichen Sie zum Beispiel durch offen gestellte Fragen wie:
Dabei kommt es darauf an, die Antwort der Teilnehmer:innen und in deren eigenen Wortlaut auf dem Flipchart zu ergänzen. Die Visualisierung hilft, dass der Hörer über mehrere Kanäle Zugang zu Ihren Inhalten erhält:
Dies unterstützt Ihre Hörer:innen, sich die Inhalte langfristig einzuprägen.
Ferner bekommt das jeweilige Thema durch das gemeinsame Erarbeiten eine stärkere Überzeugungskraft und Ihre Hörer werden das Thema/die Entscheidung eher mittragen können.
Die unterschiedlichen Vorgehensweisen, ob Sie die Flipcharts
Das Flipchart bietet zwar eine Menge Vorzüge, aber es gibt natürlich auch Situationen, Momente und Aspekte, in denen dieses Medium an seine Grenzen kommt.
Gruppengröße
Wenn Sie zum Beispiel ein Auditorium haben, das mehr als 25 Menschen umfasst, bietet sich der Beamer an. Mit diesem Medium können Sie ein größeres Bild mit intensiverer Wirkung erscheinen lassen. Bei mehr als 100 Personen besticht der Beamer mit seiner Leuchtkraft.
Die Möglichkeiten der interaktiven Kommunikation sind bei einer solchen Gruppe eher beschränkt.
Zielgruppe
Ihre Zielgruppe und deren Erwartungen bestimmen die Wahl Ihres Mediums mit. Nicht für jede Zielgruppe ist das Flipchart das richtige Medium. Hierbei sind auch interkulturelle Unterschiede zu berücksichtigen. Während im westeuropäischen sowie nord- und südamerikanischen Raum das Flipchart als sehr gängig gilt, können Sie im osteuropäischen oder asiatischen Raum nicht davon ausgehen, dass ein Flipchart immer vorhanden oder gewohnt ist. Später werden wir Ihnen noch ein paar Anhaltspunkte und Gedanken für die Entscheidung geben, welches Medium sich für wen sinnvoll und passend einsetzen lässt (Abschn. 2.2).
Beispiel 1 Teilweise Teilweise vorbereitetes Flipchart (a) und das gleiche Flipchart, ergänzt im Dialog mit den Zuhörern (b).
Vervielfältigung und Handouts
Ein Flipchart können Sie nicht direkt vervielfachen, sondern nur über den Umweg eines Digitalfotos. Dieses erst lässt sich ausdrucken und kopieren.
Wiederverwendung
Dafür, dass ein Flipchart einen erheblichen Erstellungsaufwand erfordern kann, lässt es sich nicht sehr häufig wiederverwenden. Es reißt schnell ein oder ab und es bekommt sehr leicht Eselsohren.
Transport und Lagerung
Ein deutlicher Nachteil dieses Mediums sind der aufwendige Transport und die platzgreifende Lagerung (siehe hierzu Abschn. 7.4-7.6). Entscheiden Sie sich für eine digitale Visualisierung (siehe hierzu Kap. 9), brauchen Sie sich um Lagerung und Transport natürlich nicht zu sorgen.
Ihre Zielgruppe ist nicht nur ein Kriterium für die Auswahl des passenden Mediums, sondern auch für dessen Gestaltung. Jede Ihrer Zielgruppen charakterisiert sich durch besondere Merkmale, spezifische Erwartungen und Anforderungen. Da es eine Vielzahl an unterschiedlichen Gesprächsteilnehmern gibt und Sie Ihre Zuhörerschaft am besten kennen, bieten wir Ihnen einige Überlegungen zur...
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