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Alles begann damit, dass mir eines Tages eine Freundin ein Buch gab.
> Kennst du das?, fragte sie.
Nein, ich hatte es nicht gelesen, nur flüchtig davon gehört. Es war die Übersetzung eines Textes, der etwa im Jahre 150 nach Christus entstanden sein musste. Er war in koptischer Sprache verfasst und trug den Titel: "Das Evangelium nach Maria-Magdalena".
Ich wusste zwar, dass es irgendwo ein Schriftstück gab, das Myriam von Magdala zugeschrieben wurde, also Maria-Magdalena, doch das war auch schon alles. Mich damit zu beschäftigen hatte sich nie ergeben. Wie viele andere auch, hatte ich einst ein wenig in den Apokryphen gelesen - so im Evangelium des Thomas und Philippus, mehr nicht. Doch das war auch schon alles. Diese Lektüre hatte nicht gerade mein Leben umgekrempelt. Ich hatte mich lediglich einige Stunden von ein paar Seiten fesseln lassen, die alles andere als kanonisch waren. Genau genommen waren sie sogar ziemlich häretisch, zuweilen geradezu verrucht.
Möchtest du es dir einmal ansehen?, fuhr meine Freundin fort und hielt mir das Buch hin. Ich nahm den Text mit und vertiefte mich in ihn. Er faszinierte mich durchaus. Das Traurige war nur, dass viele Seiten des Evangeliums fehlten. Sie existierten nicht mehr, waren vermutlich im Laufe der Zeit verloren gegangen oder zerstört worden. Es gab auch einen hochgelehrten Kommentar dazu. Er war ziemlich schwer, den meisten Menschen wohl gar unzugänglich. Ich nahm ihn, wie er war und betrachtete ihn mit Respekt - denn mir war klar, wie viel Arbeit darin steckte. Dann legte ich das Werk wieder beiseite.
Doch die Frau, die es mir geliehen hatte, kam wieder.
> Ich weiß, es fehlen einige Seiten des Originalmanuskripts. Könnest du sie vielleicht . rekonstruieren? Und wärst du vielleicht auch bereit . das Werk für uns auszulegen, so wie du es verstehst?
Ich muss zugeben, dass ich ihren Vorschlag zunächst für einen Scherz hielt und dachte, sie wolle mich im Spaß herausfordern - ohne dass es irgendwelche Folgen haben würde. Doch seltsam, zugleich reizte mich die Idee. Vielleicht wollte mir das Leben ja ein Zeichen geben . das Schicksal mir die Hand reichen? Immerhin wäre es ein wunderbares Abenteuer, wieder einmal die Vergangenheit zu befragen . diesmal auf ganz andere Weise!
> Warum eigentlich nicht?, gab ich zur Antwort. So eine Aufgabe habe ich noch nie übernommen, aber wenn es so sein soll .
Während ich diese Worte sagte . noch ohne zu wissen, ob Weisheit oder Wahn aus mir sprachen, Leichtsinn oder Stolz, bemerkte ich, wie ein Teil meiner selbst bereits begann, sich in unsere Vergangenheit zu versenken.
Seitdem ist über ein Jahr vergangen. Der Traum ist Wirklichkeit geworden.
Achtzehn Seiten aus dem Text eines Evangeliums sind aus meiner Feder geflossen. Sie aufzuschreiben dauerte nur wenige Stunden und ich musste kaum etwas korrigieren.
Oh, das geschah natürlich nicht von selbst. Zuerst musste ich nach meiner bereits häufig beschriebenen Methode daran arbeiten.1 Dabei habe ich mein Bewusstsein aus meinem Körper heraustreten lassen, mich dem Gedächtnis der Zeit hingegeben und mich dem Film überlassen, den man Akasha-Chronik nennt.
Dieses Verfahren ist freilich in keiner Weise nachprüfbar, zumindest im Moment noch nicht - ganz im Gegenteil. Mein Vorgehen entspricht also dem eines Mystikers. Muss ich das überhaupt noch erwähnen? Ein Gelehrter bin ich nicht. Altgriechisch habe ich nie gelernt und erst recht nicht Koptisch. Daher bin ich keineswegs ein Exeget, eher schon das Gegenteil: Ein Abenteurer des Geistes oder, wenn man so will, ein Forscher in Bereichen, die gegenwärtig noch ungreifbar erscheinen.
So habe ich mich also mit Feinfühligkeit und dem inneren Instrumentarium, das für eine solche Arbeit erforderlich ist, auf den Weg gemacht, um das faszinierende, geheimnisvolle 'Evangelium nach Maria-Magdalena' zu rekonstruieren.
Es war mir daran gelegen, den Text mithilfe der Methode, die ich nun seit mehr als 25 Jahren anwende, anschaulich in seine Zeit einzubetten und lebendig zu machen - und wirklich hatte ich das Glück, mich in Szenen aus jener Zeit hineinversetzen zu können. Bei dieser Gelegenheit wollte ich ihn auch gleich verständlicher machen, uns unmittelbaren Zugang dazu zu eröffnen. Die große Frage war ja: Was nützt es, einen fast zweitausend Jahre alten Text wieder zum Leben zu erwecken, wenn er uns nicht unmittelbar betrifft, uns in diesem entscheidenden Moment unserer Entwicklung nicht hilft, uns zum Besseren zu wandeln.
Natürlich hätte ich den Text auch so wiederherstellen können, wie er war. Selbst das war bereits eine gehörige Herausforderung. Aber es war mir einfach wichtig, ihn mit Leben zu füllen. Darum habe ich noch ein paar Gedanken hinzugefügt, die ihn weniger abstrakt wirken lassen.
Ihr habt es hier also nicht mit einem 'Kommentar' im strengen Sinne zu tun, denn ich habe mein Beobachtungsfeld, wo es mir sinnvoll erschien, ausgedehnt. Es ist eher eine Art 'Spaziergang' zwischen den angesprochenen Themen . eine Einladung zur Meditation.
Die Fragen, mit denen ich mich hier beschäftige, beleuchten wichtige Aspekte der Lehre, die Christus den Menschen überbrachte, die ihm nahestanden. Darauf möchte ich hinweisen.2
Auch bei dieser Aussage stütze ich mich auf meine ausgedehnten Reisen ins Gedächtnis der Zeit. Mir ist bewusst, wie 'modern' dieses Vorgehen wirken mag, wie schwer es mit den bekannten, althergebrachten Texten in Einklang zu bringen ist.
Meines Wissens gibt es nur zwei oder drei Übersetzungen des 'Evangeliums nach Maria' ins Französische. Sie gehen wohl alle auf das koptische Manuskript zurück, das seit 1896 im Ägyptischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin liegt.
Von diesen Übersetzungen unterscheidet sich meine Arbeit radikal. Zum einen ist sie eine Wiederherstellung des gesamten Textes. Zum anderen basiert sie auf der Vision eines altgriechischen Manuskripts. Ich habe keine Ahnung, ob diese allererste Fassung noch irgendwo an einem unbekannten Ort verborgen ruht, bin mir aber sicher, dass die koptische Variante, die wir kennen, eine spätere, abgeänderte Abschrift ist. Das geht zumindest ganz deutlich aus meinen verschiedenen Lektüren der Akasha-Chronik hervor.
Die Seiten dieses Evangeliums sind mir im Rahmen meiner außerkörperlichen Wahrnehmungen erschienen. Sie waren in griechischen Buchstaben mit schwarzer Tinte auf Pergament geschrieben.
Da ich stets in einem erweiterten Bewusstseinszustand in das 'Buch der Zeit' eintauche, war das Problem der Übersetzung leicht zu lösen. Die vorliegende Version des Evangeliums ist natürlich in der Sprache geschrieben, derer ich heute mächtig bin.
Jede Nachricht, die man empfängt und unmittelbar versteht, sei es nun auf schriftlichem oder telepathischem Wege, läuft durch ein subtiles Dekodierungssystem, das mit der seelischen Reife des Empfängers zusammenhängt. Das muss man sich vor Augen halten.
Freilich hat das stets etwas Subjektives an sich. Doch das gilt auch für jede andere Übersetzung. Ein Übersetzer arbeitet immer mit seinem Wortschatz und überträgt den Sinn, so wie er ihn versteht. Er ist geprägt von seiner Kultur, vielleicht auch seinen politischen und religiösen Vorstellungen unterworfen.
Vor allem möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Übersetzung des 'Evangeliums nach Maria-Magdalena', die ich hier vorlege, nicht mit bereits vorhandenen konkurrieren will. Streng genommen ist es auch nicht genau derselbe Text, selbst wenn viele Stellen sehr ähnlich sind. Damit sollte jede mögliche Polemik ausgeräumt sein.
Wie die allermeisten grundlegenden Texte des ursprünglichen Christentums, ist auch dieses Evangelium natürlich mehrfach überarbeitet und von Vertretern verschiedenster religiöser Strömungen umgeschrieben worden. Warum? Nun, weil der Wille, aktuelle Machtbefugnisse zu festigen und auf persönliche Belange Rücksicht zu nehmen, stärker war, als das Bedürfnis, einen Text in seiner ursprünglichen Form zu wahren. So musste die Wahrheitsliebe hintanstehen!
Nach der wunderbaren Erfahrung, die ich dank meiner Arbeit machen konnte, sehe ich eines noch klarer als zuvor: Es liegt eine große Gefahr darin, unseren Geist allzu sehr vom geschriebenen Wort gefangen nehmen zu lassen - also von der 'buchstäblichen Wahrheit'.
Ich weiß, das klingt wie ein Gemeinplatz, aber es gibt immer noch Leute, die neuen Ideen mit dem Einwand begegnen: "Das steht nicht in der Bibel." Aber - was ist denn das - 'biblisch'? Was bedeutet es, wenn etwas 'im Evangelium steht', was heißt das denn genau? Nun - diese Frage ist durchaus...
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