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Diät war gestern - heute ist Genuss!
Auf die köstliche Pasta, die knusprige Pizza, die cremige Nachspeise oder den Sonntagskuchen verzichten? Überhaupt nicht nötig! Denn hohe Blutzuckerwerte bekommen Sie schon mit wenigen Regeln beim Essen und Trinken in den Griff.
Trotz der Diagnose Diabetes ist es heute möglich, fast alles zu essen. Es kommt nur auf das Wie an, und das ist gar nicht so schwer. »Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen« - gerade für Menschen mit Diabetes gilt diese alte Volksweisheit. Dabei spielt eine abwechslungsreiche, gesunde Lebensmittelauswahl eine zentrale Rolle. Denn der Genuss sollte nicht zu kurz kommen.
Was vor Jahren noch als Diabetesdiät bezeichnet wurde, ist heute zu einer modernen, abwechslungsreichen und schmackhaften Form des Essens und Trinkens geworden, die sich nicht nur für Menschen mit Diabetes eignet. Die ganze Familie kann die Gerichte essen. Und wer kalorienbewusst lebt, findet hier viele leckere Ideen, die den persönlichen Speiseplan bereichern. Zum Glück muss heute für ein an Diabetes erkranktes Familienmitglied nicht mehr extra gekocht werden. Das ist nicht nur in der Küche praktisch, sondern tut auch noch der Seele gut.
Grundbausteine einer gesunden Diabeteskost sind:
Erreichen der Blutzuckerzielwerte
Schulung des Betroffenen und seiner Angehörigen rund um das Thema Essen und Trinken
Individuell angepasste tägliche Kohlenhydrat- und Kalorienmenge
Praktikabilität im Alltag
Berücksichtigung individueller Wünsche
Änderung des Essverhaltens zu einer gesunden abwechslungsreichen Ernährungsform
Langfristige Reduzierung von Übergewicht
Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr, welches den Zucker aus dem Blut zur Zelle befördert. Eine andere Ursache kann die Blockade der körperlichen Insulinfreisetzung sein. Hier kann der Grund in einer fehlgesteuerten Aktivität des Immunsystems liegen, welches sich gegen die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse richtet (Autoimmunerkrankung). Typ-1 Diabetes ist eine chronische Erkrankung und bedarf einer lebenslangen Therapie. Damit der Blutzucker nicht in astronomische Höhen steigt, müssen Typ-1-Diabetiker lebenslang Insulin spritzen. Mit täglichen Insulininjektionen kann der Zucker aus dem Blut in die Zelle gelangen. Dazu ist - neben einer individuellen Grundmenge an Insulin (Basalrate) - eine bestimmte Menge zur jeweiligen kohlenhydrathaltigen Mahlzeit (Bolus) nötig. Betroffene können durch eine gezielte Lebensmittelauswahl, Diabetes-Management (Schulung, Insulinanpassung, Kontrolluntersuchungen) und regelmäßiger Bewegung aktiv zum positiven Verlauf ihrer Erkrankung beitragen. Des Weiteren gibt es bei Erwachsenen eine Sonderform des autoimmunen Diabetes: LADA (Latent autoimmune Diabetes in Adults).
Der Löwenanteil der an Diabetes erkrankten Menschen leidet an Typ-2-Diabetes, auch Lifestyle-Diabetes genannt. Zu Beginn der Erkrankung haben die Betroffenen häufig noch genug Insulin, nur dessen Wirkung ist vermindert. Die Folge: Die Empfindlichkeit der Zellen auf das Insulin nimmt ab, sodass sie weniger Zucker aufnehmen und dieser im Blut zurückbleibt. Das Resultat: erhöhte Blutzuckerwerte. Zeitgleich ist meistens die Freisetzung des Insulins nach der Nahrungsaufnahme aus der Bauchspeicheldrüse gestört. Die meisten Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig. Dramatisch: Die Zahl der Betroffenen steigt ständig an. Hochrechnungen zufolge wird die Anzahl der Neuerkrankungen in den nächsten zwanzig Jahren um rund 50 Prozent zunehmen. Schon heute werden zwölf Prozent der Gesundheitsausgaben für die Behandlung der Stoffwechselerkrankung aufgewendet. Gab es Typ-2-Diabetes früher überwiegend bei älteren Menschen, hat sich dies gewandelt. Selbst Kinder und Jugendliche können heutzutage an dieser Diabetesform erkranken. Meist spielt Übergewicht hier eine zentrale Rolle. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Sobald das Körpergewicht bereits minimal reduziert wird, bessern sich die Blutzuckerwerte zusehends. Auch Blutdruck, erhöhte Blutfette (Cholesterin und Triglyceride) und die Leber profitieren davon. Deshalb ist gerade für Menschen mit Typ-2-Diabetes eine fettbewusste, abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl und Ernährungsform ein zentraler Therapiebestandteil. So kann jeder selbst mittels angepasstem Essen, Diabetes-Management (Schulung, Kontrolluntersuchungen, evtl. Medikamente) und regelmäßiger Bewegung aktiv zum positiven Verlauf seiner Erkrankung beitragen. Im Hinblick auf Bewegung empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu zweieinhalb Stunden bewusste Aktivitäten pro Woche. Dazu zählen auch Alltagsbewegung wie Radfahren, Gassigehen oder Treppen steigen.
MODY-Diabetes ist ein Erwachsenen-Diabetes bei jungen Menschen, meist vor dem 25.?Lebensjahr. Ursache ist hier ein Gendefekt. Beim MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young) gibt es verschiedene molekulargenetische Unterformen.
Gestationsdiabetes ist Diabetes in der Schwangerschaft. Er bezeichnet eine zeitweilige Störung der Glukoseverwertung, die zum ersten Mal während der Schwangerschaft auftritt. Bereits leicht erhöhte Blutzuckerwerte sind mit Risiken für Mutter und Kind verbunden. Ferner sind Frauen, die einen Gestationsdiabetes hatten, gefährdet, im Lauf ihres späteren Lebens einen Diabetes zu entwickeln.
Neben Eiweiß und Fett sind Kohlenhydrate (KH) die wichtigsten Energielieferanten der Nahrung. Ein Gramm Kohlenhydrate liefert dem Körper vier Kilokalorien. Kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel bewirken einen Blutzuckeranstieg. Ob eher langsam oder schnell, hängt entscheidend von der Zusammensetzung der Nahrung ab: Bei Orangensaft ist der Anstieg rascher und stärker als bei einer frischen Orange. Weißbrot treibt den Blutzucker rasanter in die Höhe als Vollkornbrot. Der Zuckeranstieg im Blut wird durch ballaststoffreiche sowie eiweiß- und auch fetthaltige Nahrungsmittel verzögert. Empfohlen wird ein täglicher Kohlenhydratanteil von 40 bis 50 Prozent. Je ballaststoffreicher die Lebensmittelauswahl, umso besser wirkt sich das auf den Verlauf des Blutzuckerspiegels aus. Essen Sie viele Ballaststoffe, bleiben Sie länger satt, und auch die Verdauung kommt in Schwung. Zahlreiche Studien belegen, dass eine ballaststoffreiche Kost einen positiven Einfluss auf Herz, Kreislauf und die Darmgesundheit (Mikrobiom) haben kann. Menschen mit Diabetes wird dazu eine tägliche Ballaststoffmenge von 40 Gramm empfohlen.
Damit das Rechnen im Alltag einfach und überschaubar bleibt, gibt es spezielle BE- oder KE-Tabellen. Hier sind zahlreiche Produkte der kohlenhydrathaltigen Lebensmittelgruppen aufgelistet, die immer 1?BE oder 1 KE/KHE entsprechen. Als Faustregel können Sie sich merken, dass fast alle pflanzlichen Lebensmittel sowie Milch und Milchprodukte (tierische Lebensmittel) Kohlenhydrate liefern und dementsprechend berechnet werden sollten. Denken Sie auch an Fertiggerichte. Sie liefern eine Menge Kohlenhydrate. Hier lohnt sich immer ein Blick auf die Nährwertanalyse und die Zutatenliste.
Hilfreich zur Berechnung sind spezielle Kohlenhydrataustauschtabellen. Mit deren Hilfe lässt sich der jeweilige BE- oder KE-Gehalt eines Lebensmittels genau berechnen. Meistens sind hier die Gramm- oder Portionsmengen pro BE/KE angegeben und diese lässt sich dann entsprechend der Portion, die gegessen wird, berechnen. Dies ist besonders für Diabetiker wichtig, die Insulin spritzen. Sie können entsprechend der geplanten BE/KE-Menge ihre Insulindosis anpassen. Besonders geeignet sind dabei frische und ballaststoffreiche Lebensmittel. Ballaststoffe tragen dazu bei, dass der Zucker gemäßigter ins Blut gelangt. Das kann unnötige Blutzuckerspitzen vermeiden. Heute heißt es deshalb: Öfter mal einen selbst gekochten Eintopf mit Hülsenfrüchten essen, wovon früher oft abgeraten wurde.
Kohlenhydrathaltige Lebensmittelgruppen sind:
Brot und Backwaren
Körner und Mehle
Reis und Teigwaren
Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse
kohlenhydratreiches Gemüse, z.?B. Erbsen, Mais, Kidneybohnen
Obst und Obsterzeugnisse
Milch und Milchprodukte
Zucker und zuckerhaltige Produkte
Nüsse und Samen
Fertiggerichte und Fertigprodukte - hier lohnt der Blick auf Nährwertanalyse und Zutatenliste
Lebensmittel, die neben Fett und Eiweiß auch Kohlenhydrate enthalten, wie paniertes Schnitzel, Gemüseblätterteigtaschen, Bauernomelette, Aufläufe, Eintöpfe usw.
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