Autismus und ABA - angewandte Verhaltensanalyse
Verhaltensweisen sind ein Ergebnis genetischer Variablen, die durch unsere Umwelt beeinflusst werden. Dieses Buch setzt sich mit den Verhaltensweisen auseinander, die nicht angeboren sein können und die von unserer Umwelt beeinflusst wurden.
Frieda bekommt einen Wutanfall, wenn die Mutter einen anderen Weg zum Kindergarten nimmt.
Anne wirft sich regelmäßig in der ,Quengelzone? an der Kasse auf den Boden.
Bernd isst sein Nutellabrot nur noch, wenn es ohne Kruste ist, einmal diagonal durchgeschnitten wurde und auf einem weißen Teller liegt.
Lara trägt nur weiße Socken, bei andersfarbigen Strümpfen beginnt sie sofort zu weinen.
Die genetischen Ursachen unseres Verhaltens können wir nicht beeinflussen. Aber wir sind in der Lage, die Umwelt eines Menschen so zu strukturieren und unsere Reaktionen so anzupassen, dass Lernerfahrungen möglich sind, um angemessenes Verhalten zu erwerben.
Dieses Buch beschreibt die Entwicklungsstörung Autism Spectrum Disorder (Autismusspektrumstörung ? ASD) und die Lernmethode der Applied Behaviour Analysis. Anhand der ABA/VB-Methode wird gezeigt, wie Menschen Lernerfahrungen machen und wie Kinder mit ASD (aber auch mit anderen abweichenden Verhaltensweisen) unterrichtet werden können, um diese positiven Erfahrungen in ihrem natürlichen Umfeld/ihrem Alltag machen zu können und ein Verhalten zu erlernen, das auf Akzeptanz stößt.
Anschaulich werden die Gründe für unangemessenes Verhalten dargelegt und Interventionsmöglichkeiten vorgestellt, die das Erlernen angemessener Verhaltensweisen ermöglichen. Merksätze machen auf wichtige Punkte aufmerksam.
Beispiele aus der Praxis erklären verständlich und oft mit Fotos unterlegt das ABC-Paradigma:
Antezedent, Verhalten, Konsequenz
Gründe, Zweck und Funktion von Verhaltensweisen: Aufmerksamkeit/Kontrolle, Flucht/Vermeidung, Sensorische Stimulation
Verstärkung, Löschung, Bestrafung
Pairing, Motivation
und vieles mehr
Ein Glossar, ein umfassendes Literaturverzeichnis und eine umfangreiche Internetadressen-Liste ergänzen das Buch.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Dateigröße
ISBN-13
978-3-8248-0926-4 (9783824809264)
Schweitzer Klassifikation
1 - Einleitung [Seite 10]
1.1 - Wie entstehen Verhaltensauffälligkeiten? [Seite 10]
1.2 - Was sind Verhaltensauffälligkeiten? [Seite 14]
2 - Applied Behaviour Analysis (ABA) [Seite 16]
2.1 - Was ist ABA? [Seite 16]
2.2 - ABA in der Autismusintervention [Seite 16]
3 - Der Verbal Behavior (VB)-Ansatz [Seite 20]
3.1 - ABLLS Einstufungsmanual [Seite 24]
4 - ABA in der Ergotherapie [Seite 26]
4.1 - Aba in der Ergotherapie [Seite 26]
4.2 - Sensorische Integration (SI) [Seite 27]
4.3 - Zusammenarbeit mit Eltern [Seite 28]
4.4 - Qualifikationen für ABA [Seite 28]
4.5 - Die Zukunft von ABA/VB in Deutschland [Seite 29]
5 - Autismus [Seite 30]
5.1 - Autism Spectrum Disorder (ASD) [Seite 30]
5.2 - Stereotypien [Seite 32]
5.3 - Sonderinteressen und starke Teilfähigkeiten [Seite 33]
5.4 - Das Bedürfnis nach Gleichförmigkeit [Seite 34]
5.5 - Imitationsfähigkeit und Spracherwerb [Seite 35]
5.6 - Kommunikationsfähigkeit [Seite 36]
5.7 - Verhalten und Sozialverhalten [Seite 37]
5.8 - Wahrnehmungsstörungen [Seite 38]
5.9 - Theory of Mind [Seite 38]
5.10 - Förderung und Prognose [Seite 39]
6 - ABC-Paradigma [Seite 42]
6.1 - Antezedent (A) [Seite 42]
6.2 - Verhalten (B) [Seite 45]
7 - Die Funktionen des Verhaltens [Seite 54]
7.1 - Gründe, Zweck, Funktion von Verhaltensweisen [Seite 54]
7.2 - 1. Aufmerksamkeit und Kontrolle [Seite 54]
7.3 - 2. Flucht/Vermeidung [Seite 56]
7.4 - 3. Sensorische Stimulation [Seite 56]
7.5 - Verhalten macht im Kontext immer Sinn [Seite 60]
8 - Verstärkung [Seite 62]
8.1 - Primäre Verstärker [Seite 65]
8.2 - Sekundäre Verstärker [Seite 65]
8.3 - Individuelle Verstärker [Seite 66]
8.4 - Gezielte Verstärkung [Seite 69]
8.5 - Differenzierte Verstärkung [Seite 70]
8.6 - Variable Verstärkung [Seite 71]
8.7 - Verstärkerkontrolle [Seite 72]
8.8 - Schnelligkeit und Timing [Seite 75]
8.9 - Verstärkung angemessenen Spielverhaltens [Seite 78]
8.10 - Mit Verstärkern "bewaffnet" sein [Seite 81]
8.11 - Keine Verhandlungen [Seite 82]
8.12 - Überraschungsverstärker [Seite 83]
8.13 - Verstärker wandeln sich [Seite 84]
8.14 - Kritik an gezielter Verstärkung [Seite 85]
9 - Löschung [Seite 88]
9.1 - Löschungstrotz [Seite 88]
9.2 - Löschungstrotz und erwünschte Lernerfahrungen [Seite 89]
9.3 - Löschungstrotz und unerwünschte Lernerfahrungen [Seite 90]
9.4 - Löschungstrotz bei Kindern mit ASD [Seite 91]
10 - Bestrafung [Seite 98]
10.1 - Formen gezielter negativer Bestrafung [Seite 100]
10.2 - Gezielter Einsatz von Konsequenzen [Seite 101]
10.3 - Nicht nachtragend sein [Seite 102]
11 - Time Out und Verhaltensvertrag [Seite 104]
11.1 - Time Out als eine Form negativer Bestrafung [Seite 104]
11.2 - Einsatz von Time Out [Seite 105]
11.3 - Verstärkung [Seite 107]
11.4 - Denkanstöße [Seite 107]
11.5 - Möglichkeit eines Time Out [Seite 108]
11.6 - 1. Time Out (ohne örtliche Restriktion) [Seite 108]
11.7 - 2. Time Out zweiter Wahl (mit örtlicher Restriktion) [Seite 109]
11.8 - 2a. Möglichkeit eines Time Out (geringste örtliche Restriktion) [Seite 110]
11.9 - 2b. Möglichkeit eines Time Out (örtliche Restriktion mit zusätzlicher Wartezeit) [Seite 111]
11.10 - 2c. Möglichkeit eines Time Out (örtliche Restriktion mit drei Wänden) [Seite 113]
11.11 - Was tun bei aggressivem Verhalten? [Seite 114]
11.12 - Klare Regeln formulieren [Seite 114]
11.13 - Verhaltensvertrag [Seite 115]
11.14 - Beispiel eines Time Out-Dokumentationsblattes [Seite 117]
11.15 - Lernen nach Aufforderung zu sitzen [Seite 118]
11.16 - Kontrollverhalten beim Time Out [Seite 119]
11.17 - Mündliche Verhaltensabsprache [Seite 121]
12 - Pairing [Seite 124]
12.1 - Sich selbst mit Verstärkung "paaren" [Seite 124]
12.2 - Durch Pairing neue Verstärker entwickeln [Seite 128]
12.3 - Was kann man tun, um das Interesse für neue Dinge zu entwickeln? [Seite 129]
12.4 - Soziale Reaktionen mit Verstärkung paaren [Seite 130]
12.5 - Pairing von Orten mit Verstärkung [Seite 132]
12.6 - Beziehungsaufbau in der Ergotherapie [Seite 134]
12.7 - Sensorische Reize für Pairing nutzen [Seite 134]
12.8 - Pairing als Unterrichtssituation [Seite 135]
13 - Unterrichtskontrolle [Seite 136]
13.1 - Die sieben Schritte der Unterrichtskontrolle [Seite 136]
13.2 - Übung ist wichtig [Seite 144]
14 - Fehlerfreies Lernen [Seite 146]
14.1 - Hilfestellung richtig einsetzen [Seite 146]
14.2 - Prompts [Seite 151]
14.3 - Weitere Promptarten [Seite 151]
14.4 - Fading [Seite 153]
15 - Unterrichtsbogen [Seite 156]
15.1 - Der Unterrichtsbogen: Lernen durch Motivation [Seite 156]
15.2 - Vorbereitung [Seite 156]
15.3 - Lernziele [Seite 158]
15.4 - Durchführung [Seite 159]
15.5 - Ein Erfahrungsbericht zum Unterrichtsbogen [Seite 164]
16 - Generalisierung [Seite 166]
16.1 - Generalisierung von Fähigkeiten [Seite 166]
17 - Tokensysteme [Seite 172]
17.1 - Was sind Tokensysteme? [Seite 172]
17.2 - Warum Tokensysteme? [Seite 172]
17.3 - Was macht ein Tokensystem aus? [Seite 173]
17.4 - Gestaltung [Seite 174]
17.5 - Punkte mit Verstärkung paaren [Seite 175]
17.6 - Ausweitung eines Tokensystems [Seite 176]
18 - Lernen zu warten [Seite 180]
18.1 - Was bedeutet "Warten"? [Seite 180]
18.2 - Was tun, wenn das Kind nicht wartet? [Seite 182]
18.3 - Warten und dabei spielen [Seite 183]
18.4 - Lernen zu warten im Time Out [Seite 183]
19 - Das Wort "Nein" [Seite 186]
19.1 - Nein als Konsequenz [Seite 186]
19.2 - Nein akzeptieren [Seite 187]
19.3 - Was tun, wenn das Kind die Alternative nicht annimmt? [Seite 189]
19.4 - Nein als Prompt [Seite 190]
20 - Gleicherhaltung der Umwelt [Seite 192]
20.1 - Rituale [Seite 192]
20.2 - Wahrnehmungsbesonderheiten [Seite 194]
20.3 - Ist eine Wahrnehmungsstörung ein MO? [Seite 195]
20.4 - Gründe für Abwehrverhalten [Seite 195]
20.5 - Eingeschränkte Auswahl an Kleidung [Seite 196]
20.6 - ABC-Paradigma zu ritualisiertem Verhalten [Seite 198]
21 - Schrittweise Desensibilisierung [Seite 200]
21.1 - Abneigungen gegen bestimmte Reize [Seite 200]
21.2 - Berührungsängste abbauen, Waschen und Naseputzen zulassen [Seite 200]
21.3 - Kleinschrittig arbeiten [Seite 202]
21.4 - Teilziele zur Desensibilisierung [Seite 202]
22 - Kontrollverhalten abbauen [Seite 206]
22.1 - Alternative Möglichkeiten, um angemessene Kontrolle zu entwickeln [Seite 206]
22.2 - Kontrollverhalten abbauen und Kooperation aufbauen [Seite 207]
22.3 - Spontanes angemessenes Verhalten verstärken [Seite 208]
23 - Essverhalten [Seite 210]
23.1 - Eingeschränkte Nahrungsauswahl [Seite 210]
23.2 - Analyse [Seite 211]
23.3 - Unterichtsbogen zum Thema "Essen" [Seite 214]
23.4 - Auflistung der Teilziele [Seite 217]
23.5 - Was tun, wenn das Kind nicht spontan isst, sondern nur dann, wenn man es dazu auffordert? [Seite 218]
23.6 - Essen am Tisch [Seite 219]
23.7 - Wenn Kinder Nahrungsmittel nur in bestimmter Form zu sich nehmen [Seite 224]
24 - Unterschiedliche Therapieansätze [Seite 226]
25 - Schlusswort [Seite 228]
26 - Glossar [Seite 230]
27 - Literatur [Seite 236]