Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Dieses Buch weist Ihnen den Weg, wie Sie Ihre rhetorischen Fähigkeiten entwickeln oder verbessern können. In ihm stecken Erfahrungen von über 20 Jahren Rhetorik-Training. Es enthält Tipps zur erfolgreichen Gestaltung Ihrer Reden, Vorträge und Präsentationen. Die dargestellten Regeln und Empfehlungen eignen sich für alle Formen des Redens vor Publikum, von der kleinen Gelegenheitsrede im Familienkreis über den Fachvortrag bis zur umfassenden Präsentation und umfasst:
Für Einsteiger filtern die Top 10 der wichtigsten Tipps die Essentials der 66 Erfolgstipps. Für erfahrene Rednerinnen und Redner ist das Buch eine Checkliste zum Überprüfen und Auffrischen Ihrer rednerischen Fähigkeiten.Vorteile auf einen Blick
Prof. Dr. Wolfgang Mentzel
27B Wer vor anderen spricht, muss etwas zu sagen haben (Inhalt)
Die erste Erfolgskomponente ist der Inhalt Ihrer Rede. Als Redner oder Rednerin müssen Sie klären, was Sie mit Ihrem Vortrag erreichen möchten, was Sie Ihren Zuhörern sagen möchten und ob das Gesagte für die Zuhörer von Interesse (Nutzen) ist. Wer mit dem Wissen vor seine Zuhörer tritt, inhaltlich zu überzeugen und das zu sagen, was seine Zuhörer interessiert, wird keine Probleme bekommen. Der Inhalt muss in einer umfassenden Vorbereitung rechtzeitig erarbeitet werden (vgl. Tipp 10).
Dieses Kapitel enthält Empfehlungen
11 Orientieren Sie Ihr Redeziel am Publikum
Wer vor anderen spricht, muss klären, worüber er spricht, vor wem er spricht und was er mit seinen Ausführungen erreichen möchte. Orientieren Sie sich am Informationsbedürfnis Ihres Publikums. Versetzen Sie sich gedanklich in die Situation Ihrer Zuhörer, damit Sie Ihre Ausführungen zuhörerorientiert darstellen können.
28"Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler." Dieses bekannte Sprichwort gilt auch für Ihre Reden, Vorträge und Präsentationen. Als Redner oder Rednerin müssen Sie die Interessen Ihrer Zuhörer kennen. Deshalb stehen am Anfang aller Überlegungen die beiden Fragen:
Falls die Formulierung des Themas keine genaue Auskunft über das Vortragsziel gibt, müssen Sie sich auf andere Weise Klarheit verschaffen. Nehmen Sie gedanklich die Rolle der Zuhörer ein und überlegen Sie, welche Fragen diese durch den Besuch Ihres Vortrags oder Ihrer Präsentation beantwortet haben möchten. Auch die Zusammensetzung des Publikums sowie eine Information über dessen Vorkenntnisse und Erfahrungen mit dem Thema können Hinweise auf das Redeziel geben. Ein Vortrag vor Fachkollegen hat andere Ziele und Inhalte als vor Teilnehmern, die sich erstmalig mit einem Thema befassen.
Wenn Sie einen Vortrag oder eine Präsentation im Auftrag eines Anderen durchführen, dann klären Sie mit dem Auftraggeber die Zielsetzung.
Das Redeziel ist bestimmend für die weitere Planung und Vorgehensweise. Die Stoffsammlung und Stoffauswahl (vgl. Tipp 12/13) sowie die Gliederung Ihres Vortrags werden nicht ohne genaue Kenntnisse des Redeziels möglich sein. Auch für die Entscheidung, welche Vortragsteile visuell unterstützt werden sollen, müssen Sie Ihr Redeziel kennen.
29Überlegen Sie sich, was die Zuhörer schon wissen, was sie noch wissen möchten, was sie interessiert, was Ihnen wichtig ist. Die Stoffauswahl unter diesem Aspekt wird nur möglich sein, wenn Sie genau wissen, wer Ihre Zuhörer sind.
Überlegen Sie auch schon bei der Vorbereitung Kriterien, mit deren Hilfe Sie messen können, ob Sie Ihr Redeziel erreicht haben.
12 Sammeln Sie ausreichend Material
"Man muss etwas zu sagen haben, wenn man reden will" (Goethe). Nur wer über ausreichend Material verfügt, kann beim Vortrag aus dem Vollen schöpfen. Je umfangreicher Ihre Materialsammlung ist, umso sicherer fühlen Sie sich und umso leichter können Sie bei Zwischenfragen und in einer anschließenden Aussprache antworten.
Bei der Stoffsammlung dominieren die quantitativen Aspekte, d. h. es werden zunächst möglichst viele Gedanken zusammengetragen. Dabei können zwei Schritte unterschieden werden:
30Regen Sie Ihr Gedächtnis durch Leitfragen an. Diese können sich auf das Thema und den Inhalt sowie auf das Publikum beziehen.
Fragen zum Publikum
Fragen zum Thema und Inhalt
Für die Ideensammlung können die an anderer Stelle noch angesprochenen Stichwortkärtchen (vgl. Tipp 18) verwendet werden. Wenn Sie jeden Gedanken auf ein eigenes Kärtchen schreiben, dann können Sie die Kärtchen später durch einfaches Umsortieren in die gewünschte Reihenfolge bringen.
13 Nicht jede Idee muss vorgetragen werden
Auf die Materialsammlung folgen die Stoffauswahl und Gewichtung. Dabei kommen qualitative Aspekte hinzu. Vermeiden Sie Weitschweifigkeit. Wählen Sie kritisch aus, was in der begrenzten Zeit vorgetragen werden soll und kann.
Folgende Fragen können bei dieser Entscheidung helfen:
Beachten Sie bei der Vorbereitung, dass von der vorgesehenen Redezeit auch noch einige Minuten für Orientierungshilfen und andere von den Zuhörern geschätzte Informationen (z. B. aktuelle Bezüge) benötigt werden.
Haben Sie den Mut, Wissen, über das Sie verfügen oder Material, das Sie gesammelt haben, wegzulassen.
14 Verwenden Sie Redeformeln
Bringen Sie Ordnung in Ihre Ausführungen. Arbeiten Sie mit Redeformeln. Unter dieser Bezeichnung hat die rhetorische Praxis zahlreiche Standardgliederungen entwickelt. Universell einsetzbar ist die Fünf-Punkte-Formel. Sie eignet sich wegen ihrer Kürze besonders dann, wenn Sie spontan sprechen müssen.
Die Fünf-Punkte-Formel (auch Fünf-Satz-Formel oder Fünf-Schritte-Formel) existiert in verschiedenen Ausprägungen. Wir haben mit der folgenden Variante gute Erfahrungen gemacht:
Beispiel:
Ein Bewohner einer stark befahrenen Wohnstraße appelliert auf einer Versammlung der Anlieger für eine Umwandlung in eine Spielstraße
Interesse wecken
"Meine Damen und Herren, allein im letzten halben Jahr hat es in der Blumenstraße vier Unfälle gegeben ..."
Sagen, worum es geht
"Der Verkehr in unserer Straße muss eingeschränkt werden ."
Begründungen
Fazit
"Eine Lösung sehe ich nur in einer Temporeduzierung durch Umwandlung in eine Spielstraße ..."
Aufforderung zum Handeln
"Meine...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.