Schweitzer Fachinformationen
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Jenseits der 40 ändert sich so einiges im Leben einer Frau – äußerlich und innerlich. Monica Meier-Ivancan weiß das aus eigener Erfahrung und hat schon erlebt, wie es ist, wenn die Hormone verrückt spielen. "Jetzt ist der Zeitpunkt, um seine Gewohnheiten neu zu justieren und Körper und Geist für die kommenden Jahre zu stärken", sagt sie.
Mit ihrem neuen Selfcare-Ratgeber nimmt die Bestseller-Autorin allen Frauen ab 40 die Angst vorm Älterwerden. "Es braucht schöne und starke Vorbilder, gerade in der Lebensmitte", ist sie überzeugt – und möchte selbst eines sein. Sie gibt Inspiration und Hilfestellung für die anstehenden Herausforderungen - und neuen Schwung für die zweite Lebenshälfte.
Monica Meier-Ivancan steht regelmäßig vor der Kamera – sowohl im TV als auch als Model. Sie ist ausgebildete Ernährungsberaterin und Fitness-Trainerin und gibt regelmäßig Workshops und Retreat-Wochenenden. Auf Instagram, wo sie 230.000 Follower*innen hat, und auf Facebook mit rund 290.000 Abonnent*innen versorgt sie ihre Fans mit Lifestyle-Tipps, Rezepten und Ratschlägen zu Gesundheit und Fitness (www.monica-ivancan.de).
Als ich die Idee zu diesem Buch entwickelte, wusste ich, dass ich Mirjam Fürtjes unbedingt dafür interviewen wollte. Denn die Worte der Psychologin, Mind-Body-Medicine-Therapeutin und Expertin für Burnout-Prävention packen mich tief an der Wurzel. Sie schafft es wie kaum eine andere, Erkenntnisse der Psychologie und der Longevity-Forschung zusammenzuführen. Ihre Programme und Coachings bietet sie unter dem Namen "ÉVEIL" an, dem französischen Wort für Erwachen. Und so ähnlich fühlte sich für mich auch unsere erste Begegnung an ...
Mirjam, es heißt oft, dass Gedanken den Körper beeinflussen. Viele kennen das vielleicht im negativen Sinne aus Stresssituationen. Kann man diesen Effekt auch positiv nutzen und sich vielleicht sogar jünger denken?
Dass unsere Gedanken unseren Körper beeinflussen, ist mittlerweile gut erforscht. Sie sorgen für eine Ausschüttung von Botenstoffen, die ihre Wirkung bis in die Zellkerne hinein entfalten können. Da verwundert es nicht, dass unsere Gedanken und Überzeugungen auch Einfluss darauf zu haben scheinen, wie wir altern. Mittlerweile liegen einige spannende Studien vor, die auf einen Zusammenhang zwischen Mindset, Vitalität und Langlebigkeit hinweisen.
Kannst du ein, zwei Beispiele nennen?
Die erste Studie dieser Art trug den Namen "Counterclockwise" ("Gegen den Uhrzeigersinn") und wurde schon Ende der 1970er-Jahre durchgeführt. Die Harvard-Professorin Dr. Ellen Langer schickte dafür eine Gruppe von Senioren auf eine Art Zeitreise: Sie lud sie ein, sich eine Woche lang intensiv vorzustellen, 20 Jahre jünger zu sein und auch so zu leben.
Nach Abschluss dieser Woche hatte sich nicht nur die Hör- und Sehfähigkeit der Teilnehmer messbar verbessert, sondern auch ihre Gedächtnisleistung, ihre manuelle Geschicklichkeit, ihre Griffstärke und Beweglichkeit. Und eine 2002 veröffentlichte Langzeitstudie mit 660 Teilnehmern konnte zeigen, dass diejenigen mit einem positiveren Blick auf das eigene Altern 7,5 Jahre länger lebten als die Teilnehmer mit weniger positiven Überzeugungen. Bis heute sind noch nicht alle Fragen des komplexen Zusammenspiels zwischen Gedanken, inneren Bildern und körperlichen Prozessen geklärt, aber wir kommen ihm immer weiter auf die Spur.
Wenn die Gedanken so viel Macht haben - welche sollten wir uns sparen?
Sind wir überzeugt davon, dass es mit 40 oder 50 nur noch bergab geht, dann wirkt das ähnlich einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Es geht nicht darum, so zu tun, als würden wir nicht altern, aber es macht Sinn, dass wir das Altern neu denken, negative stereotype Bilder hinterfragen und eine positive und vor allem angstfreie Einstellung zum Alterungs- prozess entwickeln. Dass wir unsere Gesundheit über eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Meiden von Umweltgiften fördern können, ist vielen mittlerweile vertraut. Aber dass auch unser Mindset bis tief in unsere Zellen wirkt, wird häufig übersehen. Dabei liegt gerade hier ein großes Potenzial.
Warum ist unsere Gesellschaft eigentlich so "Anti Aging" eingestellt? Wieso zelebrieren wir das Alter nicht?
Das hat viel mit der Weitergabe der besagten negativen Glaubenssätze zu tun. Beim Begriff Altern tauchen reflexhaft tief in unserem Unterbewusstsein verankerte Bilder von Verlust und Abbau auf. Was wir häufig übersehen, ist das, was wir auf dem Weg von der jungen zur reiferen Frau hinzugewinnen. Mir bereitet es große Freude, Frauen zu ermutigen, sich von einer ängstlichen und stressvollen Fokussierung auf Anti-Aging zu lösen und sich stattdessen zuversichtlich und entspannt auf "Healthy Aging", also gesundes Altern, auszurichten. Das macht einen riesigen Unterschied, nicht nur für unsere Psyche, sondern auch für unseren Körper. Denn andauernder Stress - auch der, den man sich selbst macht - beeinflusst die Zellalterung, fördert entzündliche Prozesse und wird mit zahlreichen Zivilisationskrankheiten in Verbindung gebracht. Das ist definitiv nicht das, was wir in der Lebensmitte brauchen.
Was brauchen wir stattdessen?
Eine Gesellschaft, die nicht versucht, Übergänge im Leben schamvoll zu kaschieren, sondern ihnen mit Freude, Dankbarkeit und Respekt begegnet. Das kann gelingen, indem wir uns gegenseitig darin bestärken, unseren Erfahrungsschatz und unser angesammeltes Wissen zu würdigen. Und indem wir ein neues Selbstverständnis vorleben. Aus meiner Erfahrung heraus zieht das enorme Kreise. Wenn wir unsere Denkweise über das Altern verändern, wirkt sich das nicht nur auf unser eigenes Leben aus, sondern wir werden im besten Fall auch zu wirksamen Vorbildern für Töchter, junge Kolleginnen und andere Frauen in unserem Umfeld.
Du hast so viele wissenschaftliche Fakten im Kopf. Gibt es trotzdem Momente, in denen selbst du mit dem Altern haderst?
Mit über 50 lassen auch mich die gesellschaftlich vermittelten Bilder vom Altern nicht kalt. Aber ich habe recht früh Möglichkeiten für mich entdeckt, mein Bewusstsein achtsam zu lenken, die Perspektive zu wechseln und mich dadurch neu zu justieren.
Das klingt spannend. Erkläre bitte, wie das funktioniert!
Dafür richte ich meinen inneren Scheinwerfer, so nenne ich das, gezielt auf die zahlreichen Erfahrungen der vergangenen Lebensjahrzehnte, die mein Leben heute reicher machen. Das erfordert zunächst etwas Übung, lohnt sich aber und ist sehr kraftvoll. Wenn ich auf diese Weise zurückschaue, werden Zusammenhänge sichtbar. Ich erkenne, dass keine Erfahrung umsonst war. Es geht nicht darum, die rosarote Brille aufzusetzen und den Alterungsprozess schönfärben zu wollen. Wichtig ist vielmehr, ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Qualitäten wir mit den Jahren hinzugewinnen und wie uns diese nutzen.
Das kann ein Gamechanger sein, durch den sich der Blick auf den Alterungsprozess ganz natürlich wandelt.
Inwiefern? Was geht da aus psychologischer Sicht in unserem Kopf vor?
Über diesen Perspektivwechsel baut sich ein tiefes Vertrauen ins Leben auf sowie ein Gefühl von Sinnhaftigkeit. Dadurch öffnen sich Türen zu einem entspannteren und erfüllteren Sein. Wir lernen, unsere Gedanken und Emotionen zu führen, driften seltener ins Drama ab und verzweifeln nicht mehr, wenn etwas nicht nach Plan verläuft. Unser vegetatives Nervensystem kommt aus dem "Fight, Flight, Freeze"-Überlebensmodus (Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsreaktion in Stresssituationen) heraus und unsere Resilienz wächst.
Wie können wir uns mit Ü40 sonst noch stark machen?
Zunächst einmal sollten wir uns Zeit und Raum dafür nehmen, Antworten auf Fragen zu finden, die uns bei einer guten Ausrichtung im Leben helfen. Zum Beispiel: Was ist mir wirklich wichtig? Was berührt meine Seele? Wofür lohnt es sich, morgens aufzustehen? Wenn wir unsere Antworten so klar definieren und verinnerlichen, dass wir uns diese auch in turbulenten Zeiten ins Bewusstsein rufen können, dann wirken sie wie ein mentales Geländer, an dem wir uns jederzeit orientieren können.
Und welches Verhalten ist kontraproduktiv?
Wir sollten uns spätestens jetzt verabschieden von jeglicher Form des Perfektionismus, von schwächenden Vergleichen und dem Gefühl, allein mit Themen klarkommen zu müssen, die uns in der Lebensmitte begegnen. Was hilft, sind Vernetzung, ehrlicher Austausch, warmherzige Begegnungen und alles, was dazu beiträgt, Körper, Geist und Seele in eine heilsame Balance zu führen.
Aber was ist, wenn ich mich einfach nicht aus negativen Gedankenspiralen befreien kann?
Dann bieten sich Techniken an, die diese unterbrechen. Wir können lernen, unseren Geist achtsam zu lenken und in herausfordernden Situationen zu beruhigen. Das geht unter anderem, indem man einen inneren Dialog beginnt und klar und deutlich "Stopp" sagt.
Stimmt, das mache ich tatsächlich so. Man kann sich auch ein leuchtend rotes Stopp-Schild vorstellen.
Wie auch immer man es macht: Es gilt, die stressauslösenden Gedankenspiralen zu erkennen und frühzeitig abzubremsen. Das fällt unter Selbstfürsorge und die sollte für uns alle oberste Priorität haben. Entspannung ist kein Luxus, sondern eine biologische Notwendigkeit. Erst wenn sich unser Gehirn in einem Relax-Modus befindet, aktiviert der Körper seine Selbstheilungskräfte. Selfcare-Rituale und Regenerationsphasen ermöglichen einen Neustart auf allen Ebenen, körperlich und mental. Die Zeiten, in denen wir aktiv entspannen, sind von unschätzbarem Wert für unsere Gesundheit.
Aktiv entspannen - das klingt gut. Wie bekomme ich das am effektivsten hin?
Meditation ist eines der besten Beispiele dafür. Diese Entspannungsmethode hat einen nachweisbaren Effekt auf den ganzen Körper. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten sogar darauf hin, dass regelmäßige Meditation das Enzym Telomerase aktivieren kann und dadurch zur Zellverjüngung beiträgt.
Und wenn das alles nicht hilft? Ab welchem Punkt sollte ich mir Hilfe holen?
Die Lebensmitte wird von vielen Frauen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch als eine Phase des Wechsels empfunden. Solche Übergänge bergen große Chancen, können aber auch eine Herausforderung darstellen. Wenn man sich gedanklich im Kreis dreht und das Gefühl hat, keine guten Lösungen für sich zu finden, kann es sinnvoll sein, sich durch einen gut ausgebildeten Coach oder...
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